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Test: VOX AmPlug 2, Gitarren Kopfhörerverstärker

Hier gibt's was auf die Ohren

10. Februar 2015

Mehr als sechs Jahre hat es gedauert, bis die VOX Amplug-Familie endlich ihren Nachfolger erhielt – zumindest in den wichtigsten Kategorien „Classic Rock“, „Metal“ und selbstverständlich auch „AC30“. Weiterhin wurde auch eine neue Version für Bassisten präsentiert. Gegenstand dieses Testartikels sind natürlich die drei neuen VOX AmPlug 2 für uns Gitarristen, die Bassversion werden wir sehr bald in einem separaten Artikel nachliefern.

-- Die neuen VOX Amplug2 Verstärker ---

— Die neuen VOX Amplug2 Verstärker —

Facts & Features

Frohe Botschaft gleich vorweg! Mussten die Spieler von Strat-Gitarren oder ähnlichen Typen, bei denen die Klinkenbuchse in einem Blech verschwindet, aus Platzgründen bisher auf den Einsatz der kleinen AmPlugs verzichten, so scheint dieses Problem bei der neuen Generation weitestgehend gelöst. Die Klinkenbuchsen der neuen Geräte lassen sich nämlich in fünf Stufen verstellen und sind somit wesentlich flexibler am Instrument anzubringen.

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Das Gehäuse des VOX AmPlug 2 selbst wurde in Form und Optik ebenfalls überarbeitet, so besitzt jedes Modell nun neben dem obligatorischen VOX-Schriftzug einen Aufkleber, der eine direkte Zuordnung zum erwarteten Sound der Kistchen erlaubt. Beim „AC30“ Modell ist es der Bespannstoff des berühmten großen Bruders, das Modell „Classic Rock“ zeigt den gleichen Speakerschutz in Anlehnung an die Marshall-Amps und der „Metal“ soll wohl durch seine verspiegelte Metallfläche an Boogies Rectifier erinnern. Da alle drei Geräte die gleichen Funktionen besitzen, betrachten wir uns nun als erstes die identischen Schalter und Taster, bevor wir uns mit dem Sound der einzelnen Kistchen beschäftigen.

Da wäre zunächst einmal der Power-Taster, der zusammen mit der Betriebs-LED am oberen Ende des Gehäuses seinen Platz findet. Seine Funktion beschränkt sich allerdings nicht nur auf das An- und Ausschalten, viel mehr dient er bei eingeschaltetem Gerät zur Auswahl drei verschiedener Zusatz-Settings, die von der LED in entsprechender Farbe signalisiert werden. Hier eine Übersicht der verfügbaren Zusatz-Sounds unserer drei Testkandidaten.

-- Die drei verfügbaren Sound-Modi der VOX Amplug2 Serie ---

— Die drei verfügbaren Sound-Modi der VOX Amplug2 Serie —

Einen deutlichen Zuwachs hat auch die Effektabteilung des VOX AmPlug 2 bekommen, war es bei der ersten Amplug-Serie lediglich ein Effekt, der für eine räumliche Note sorgte, so stehen bei den neuen VOX Amplug2 gleich drei davon zur Verfügung. Delay, Chorus und ein Hall sollen den Übungs-Sound versüßen. Sie lassen sich über einen kleinen Taster neben den drei Drehreglern für Gain, Tone und Volume auswählen und besitzen jeweils drei Variationsmöglichkeiten.

Auch eine AUX-IN-Buchse zum Anschließen von iPod, iPhone oder weiteren externen Soundquellen hat an diesem kleinen Gehäuse noch ihren Platz gefunden. Sie besitzt notwendigerweise das 3,5-mm-Format, genauso wie auch die Anschlussbuchse für den Kopfhörer an der Unterseite des VOX Amplug2. Die zwei zum Betrieb notwendigen Batterien besitzen die Größe AAA, ein Satz frischer Saftspender befindet sich bereits im Lieferumfang.

Stecker

— Nun deutlich flexibler am Start —

Die Ausstattung der neuen VOX Amplug2 Serie hat sich also verbessert, die Hardware allerdings hat diesen Evolutionsschritt offensichtlich nicht ganz mit vollzogen. Auch die Gehäuse der neuen Serie wirken recht fragil, allerdings sollte man dabei auch den Preis berücksichtigen, für den die Geräte im Handel angeboten werden. Nicht einmal 40,- Euro verlangt der Händler im Schnitt, da könnte man sich schon fragen: Bestelle ich heute drei Pizzen und zwei Bier oder besser ein VOX Amplug2? Und damit zum Soundcheck der einzelnen Kandidaten!

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VOX AmPlug 2 „AC30“

AC30

— VOX AmPlug2 AC30 —

Fangen wir doch gleich mit dem Sound des VOX-Evergreens an! Ob das nun nach AC30 klingt oder nicht, sei mal dahingestellt. Fest steht aber, dass der kleine Kopfhörerverstärker im unverwechselbaren Design einen wirklich brauchbaren Sound liefert, der Weit über dem liegt, was man normalerweise für einen Kopfhörerverstärker dieser Kategorie (und vor allem dieser Preisklasse erwarten) würde. Der Grundsound ist dem eines Original AC30 Top-Boost mit deutlich hochgeregeltem Mastervolume nachempfunden, daher ist auch schon bei der geringsten Gaineinstellung eine deutliche Verzerrung im Klang wahrnehmbar.

Dabei ist der Sound des VOX AmPlug 2 recht dynamisch, d.h. das Gerät reagiert gut auf Nuancen in der Spieltechnik und wie auch der Original-Sound breit und obertonreich – mit der gewissen und charmant-typischen Art des „Matschens“ in den Bässen. Die Frequenzen, die das Tone-Poti durchfährt, wurden gut und passend gewählt, somit sind Sounds von „bassig voluminös“ bis „schneidend hell“ kein Problem. Zudem helfen ja zwei weitere Modi bei unterschiedlichen Grundsounds, an deren Setting die Wirkungsweise des Tone-Potis angepasst wurde.

Die Effektsektion bietet zwar nur rudimentäre Möglichkeiten der Bearbeitung (drei Modi pro Effekt), dafür ist das Angebotene, bis auf den übertrieben leiernden Chorus, durchaus brauchbar, wenn nicht gar übertrieben für ein Gerät, das man ja eigentlich nur zum Üben oder als Warm-up vor Gigs benutzt. Hervorstechen tut beim VOX AmPlug2 AC30 besonders der Hall, der wunderbar dicht klingt und dabei durch sein gedämpftes Höhenspektrum schon irgendwie sehr nach „Vintage“ klingt.

VOX AmPlug 2 „Metal“

Metal

— VOX AmPlug2 Metal —

Auch beim VOX AmPlug 2 Metal sollte man auf keinen Fall nach einem Clean-Sound suchen, denn den gibt es auch hier nicht. Wer dieses Teil in seine Gitarre steckt, sollte wissen, dass der Aufkleber im Metalltrittbrett-Design nicht ohne Grund aufgeklebt wurde: High-Gain ohne Ende lautet hier das Programm! Aber auch wie beim AC30-Modell ist der Klang überraschend differenziert und gut dynamisch spielbar, bei absolut tolerierbaren Nebengeräuschen im Übrigen. Etwas, was der ersten Baureihe der VOX-Kopfhöreramps noch deutlich mehr Probleme bereitete.

Beim AmPlug 2 Metal ergänzen sich die drei Sound-Modi ebenfalls gut, zusammen mit den verfügbaren Effekten lassen sich hier erstaunlich gute Metal-Sounds realisieren. Einziges Minus auch hier ist der Chorus, der einen derart verzerrten Sound zwangsweise zum Matschen verdammt. Delay und Reverb funktionieren aber gut und bieten geradezu eine „Luxus-Umgebung für die Ohren“.

VOX AmPlug2 „Classic Rock“

Classic Rock

— VOX AmPlug2 Classic Rock —

Auch der dritte Kandidat im Bunde, der Vox AmPlug 2Classic Rock„, steht in Sachen Klang und Dynamikverhalten den beiden anderen Probanden in nichts nach. Hier herrscht (erwartungsgemäß) ein deutlich rauerer Ton mit den typisch kräftigen Mitten und dem Overdrive-Sound des ewigen Konkurrenten mit dem „M“ im Schriftzug. Die Gainwerte sind zwar nicht ganz so exorbitant wie bei dem Metal-Kollegen, aber immer noch mehr als ausreichend für satte Riffs und singende Leadlines, dabei halten sich die Nebengeräusche auch hier durchaus in tolerierbaren Grenzen. Überhaupt ist dieser Punkt (die geringen Nebengeräusche) einer der auffälligsten bei den neuen AmPlugs – gegenüber der Vorgängerserie mit ihren doch beachtlichen Rauschwerten. Dabei hat die Signalqualität der neuen Gerätereihe insgesamt deutlich zugenommen, trotz analoger Bauart der VOX AmPlug2 Serie.

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Fazit

Was kann man heutzutage für nicht einmal 40,- Euro von einem Gitarrensound erwarten? Recht viel, wie die neue VOX AmPlug 2 Serie im Amazona Test beweist! Sicher, die Hardware hat sich gegenüber der Vorgängerserie nicht deutlich verbessert – sieht man einmal vom (endlich) praxisgerechter angebrachten Klinkenstecker ab. Das Gehäuse wirkt nach wie vor recht fragil, birgt aber im Innern eine ungeahnte Soundvielfalt, die das Üben im Hotelzimmer oder beim Warmspielen vor dem Gig zu einem kleinen Luxus macht.

Alle drei getesteten VOX AmPlug 2 besitzen einen vollen und dynamischen Grundsound, der durch zwei weitere Klang-Modi den Bedürfnissen angepasst und mit den gut klingenden Stereo-Effekten abgestimmt werden kann. Was braucht es bitte mehr zum Üben?

Plus

  • Sound
  • Ausstattung (Anschlüsse und Effekte)
  • wenig Nebengeräusche
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • Gehäuse fragil

Preis

  • Ladenpreis: 38,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Dahausa

    Habe seit zwei Wochen die neue Bass-Version und kann das Testergebnis (wenn die Geräte auch nicht ganz vergleichbar sind) nur bestätigen.

    Auch dort viel Wumms für wenig Geld. Klingt absolut erwachsen und mehr als nur übungstauglich.

  2. Profilbild
    changeling AHU

    Die Effekte sind mit Sicherheit nicht analog.

    Mein Vox AmPlug (1) hatte schon recht schnell (nach etwa einem Jahr) einen Wackelkontakt an der Kopfhörerbuchse, was bei SMD-Konstruktion und mobilem Gebrauch eben schnell mal vorkommt. Dahingehend ist vermutlich nichts verbessert worden.
    Das Gehäuse an sich wirkt zwar etwas fragil durch das Plastik, ist aber eigentlich OK und war bei mir nie das Problem und ich habe das Teil wirklich gefordert: Spielen im Gehen, schnelles raus reißen aus der Gitarre, usw..

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @changeling Analog ist ja nicht gleich analog, bzw. können auch SMD-Schaltungen analog sein. Ich vermute keinen vollen DSP in den Kleinen.

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