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Test: Waldorf Streichfett, String-Synthesizer

Vintage Strings im Quadrat

10. September 2014

Gleich mal vorab:
Wir haben für Vintag-String-Liebhaber ein äußerst Umfangreiches Vintage-String-SPECIAL auf AMAZONA.de, indem sie alles über Entstehung, Modelle und die Stars erfahren, die sie gespielt haben. Jetzt HIER klicken.

Nun aber los mit dem kleinen Waldorf Streichfett:

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Waldorf Streichfett

Waldorf Streichfett

Nix Tangas, meine Herren, nur weil jetzt das Wort „String“ vorkommt: Der Waldorf STREICHFETT generiert keine sexy Unterhöschen für die wohlgeformten Rundungen unserer Lieblingsdamen, sondern ist ein String-Synthesizer für dicke, fette und voluminöse Background-Sounds. Behauptet zumindest der Hersteller. Schauen wir mal, was euer Testonkel Sigi dann so am Ende behaupten wird.

Das Äußere

Gewand ist zumindest genau das, was sich die Wurstfingerchen eines oberbayrischen Amazona-Testers so erträumen: Dicke Knöpfe, satte Kippschalter, griffige Taster. Und dass ich das noch erleben darf: „Made in Germany“ prankt stolz auf der Rückseite des nach deutschem Maschinenbau wirkendem Desktop-Gerät. Beim äußeren Gewand hat außer Stefan Stenzel auch Axel Hartmann mitgewirkt, der unter anderem auch schon den wunderbaren Alesis Andromeda designt hat. Und irgendwie sind ja alle Geräte irgendwie klasse zu bedienen, wo Herr Hartmann seinen Bleistift ansetzt.

Das Gerät steht satt und sicher am Tisch, in meinem speziellen Fall nun auf der Ablage meines Lieblings-Synths Casio XW-P1 (Testbericht HIER KLICKEN!), welcher zufälligerweise genau die richtige Größe für den STREICHFETT hat. Wer von euch also auch dieses Teil oder seinen Bruder XW-G1 (Testbericht HIER KLICKEN!) besitzt und Lust auf zusätzliche Sounds hat, hätte da eine zumindest optisch sehr ansprechende Kombination.

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Der STREICHFETT ist mit seinen Maßen von 185 x185 x 65 mm alles andere als ein mageres Kistchen, das Teil macht richtig was her und schreit geradezu nach einem Live-Einsatz. Aber auch in dunklen, feuchten Studiolöchern mit fahlem Kerzenlicht kommt einem das finger- und augenfreundliche Konzept sehr gelegen.

Anschlüsse und innere Werte

Stereoeingang links und rechts per Klinke, ein USB-Anschluss zum Computer, zusätzlich zwei echte MIDI-Buchsen plus ein Kopfhöreranschluss (Miniklinke). Ein Netzteil mit USB-Anschluss ist für diejenigen dabei, welche den STREICHFETT nicht direkt am PC betreiben wollen. Über den USB-Port lässt sich das Gerät auch upgraden, was ich vor Testbeginn über meinen Mac erstmal getan habe, da eine aktualisierte Firmware vorlag.

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128-stimmig, oh yeah! Da kann der Musiker dann schon satte Teppiche legen, bis alles nur noch so aus den Lautsprechern trieft. Besonders gelungene Klänge lassen sich auf insgesamt 12 Speicherplätzen im Gerät selbst festhalten, darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, per Sysex-Dump die Sounds in der DAW zu sichern.

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Im Betrieb

In der gutgeschriebenen Anleitung steht alles klar und verständlich, aber ich musste selbige nur selten bemühen, da sich das meiste von selbst erklärt.

Mit dem sog. „Registration“-Poti wählt man grob eine gewisse Vorgabe, welche dann über die weiteren Bedienungselemente abgeändert wird. Dieses Poti ist nicht in feste Blöcke gerastert, sondern blendet zwischen diesen Vorgaben weich durch und ermöglicht dadurch interessante Soundfahrten.

 

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Der „Octaves“-Schalter Schalter setzt die Oktavlage für den Strings-Bereich:

8va: eine Oktave über der Grund-Oktave
Both: eine Mischung aus der Grund-Oktave und einer Oktave darüber
Base: die Grund-Oktave

Der Ensemble-Effekt hat drei Modi:

String: der String- Machine-Ensemble-Effekt
String + Chorus: eine Kombination aus String und Chorus
Chorus: der klassische Chorus- Effekt
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Zusätzlich zur „Strings“-Sektion gibt es eine „Solo“-Sektion, welche mit einem zusätzlichen Klangpotential aufwartet und über einen Balance-Regler stufenlos mit der Strings-Sektion gemischt werden kann. Es besteht aber auch die Möglichkeit, diese Solo-Sektion über einen anderen MIDI-Kanal als die Strings anzusprechen.
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Über jeweils getrennte Attack- und Release-Regler lassen sich von weichen Soft-Sounds bis zu knackigen Percussion-Artefakten viele Kombinationen basteln, die interessant und teils abgefahren klingen. Mit Hilfe der „Ensemble“-Funktion lässt sich der String-Sound in einen Schwebezustand versetzen, der schon fast spektakulär aus den Lautsprechern quillt. Aber Obacht bitte: Auch hier ist weniger manchmal mehr, besonders im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten! Auf jeden Fall kann man sich hemmungslos in sphärige Atmosphären hineinspielen, bis dass der Guru anklopft.

Die Solosektion ist dagegen mit einer „Tremolo“-Funktion versehen, welche sich gut als Gegenpart zum Watteweich-Chorus macht und sich bestens dazu kombinieren lässt. Auch gibt es hier die Wahl zwischen dem Decay- und Release-Parameter, welcher dann stufenlos eingestellt werden kann.

Mit einem Kippschalter kann der Solo- und Strings-Bereich unterteilt werden:

Low: Es erklingen nur Töne unterhalb des Splitpunktes.
Layer: Der Solo-Bereich erklingt über den kompletten Tastaturbereich.
High: Es erklingen nur Töne ab dem Splitpunkt. Zum Setzen des Splitpunktes hält man die gewünschte Split-Taste des Einspiel-Keyboards gedrückt, während der Schalter auf „High“ gestellt wird.

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Die aufgedruckten Bezeichnungen der Klänge sind lediglich Anhaltspunkte und man sollte hier keinen Realismus erwarten, es ist kein Sample-Player wie z.B. ein Yamaha Motif. Der (das?) STREICHFETT ist etwas eigenständiges mit viel Charakter, sozusagen der Urenkel der ehrwürdigen String-Machines. Nur hat der Urenkel einiges mehr an Klangpotential als die seligen Streicher-Opis und ist auch noch bezahlbar.

Gefällt eine Soundkombination besonders gut, kann man sie durch einen längeren Druck auf einen der Speichertaster im Gerät verewigen. Das ist total easy, so braucht man sich nicht einmal durch ein Speichermenü arbeiten und kann sozusagen „on the fly“ eine Kreation festhalten.

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Setup

Angesteuert habe ich den STREICHFETT wie schon erwähnt über meinen Casio XW-P1, der hier aber lediglich als stummes Eingabekeyboard gedient hat. Von da in meine TL-Audio M4-Konsole und dann direkt auf einen Fostex CR 500 Masterrecorder.

Wie klingt er denn?

Da red‘ ich jetzt nix, hört euch einfach meine Soundfiles an. Alles Material kommt ausschließlich aus dem STREICHFETT, auch die Phaser/Choruseffekte sowie der Hall.

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Was gibt es zu meckern?

Wenn der STREICHFETT über USB an den Rechner angeschlossen ist, streut ein leises Pfeifen in den Audiotrakt. Live mag dies vernachlässigbar sein, bei einer Aufnahme kann das ein kritisches Ohr aber durchaus stören. Mein Tipp ist, den USB-Bus nur zum Update an den Rechner anzuschließen und ansonsten das Gerät über die Standard MIDI-Buchsen an einem MIDI-Interface zu betreiben. Das mitgelieferte USB-Netzteil liefert dann den nötigen Saft und bei dieser Anschlussvariante gibt es keinerlei Störgeräusche.

Eine große Kopfhörerbuchse wäre mir bei einem solchen Profigerät wie dem STREICHFETT persönlich lieber gewesen als die kleine 3,5er Miniklinke.

Was besonders aufgefallen ist

Ein „normaler“ Analogsynthesizer oder auch ein virtuell-analoger Vertreter setzt von seinem Besitzer ein gewisses Basiswissen voraus respektive die Bereitschaft, sich mit der Klangsynthese eingehend zu beschäftigen. Ganz anders der STREICHFETT: Selbst ein komplett jungfräulicher Synthie-Anfänger braucht bei diesem Gerät eigentlich nichts zu wissen. Man dreht ein bisschen hier und da und dort und eigentlich kommt immer ein interessanter Sound zustande. Gefällt dieser, wird eine Speichertaste gedrückt – fertig! Intuitiver geht es nicht mehr, hervorragend gemacht, die Bedienoberfläche.

Was mir auch besonders gefallen hat: Chorus, Flanger und Hall stehen nicht nur entweder/oder zur Verfügung, sondern auf Wunsch auch gleichzeitig. Mit dem Kippschalter wählt man zuerst den gewünschten Effekt an und regelt danach die Intensität. Eine Menge Holz, was die Kiste alleine und ohne zusätzliche Effektgeräte aufbieten kann, zudem die Effekte von hoher Qualität sind.

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YouTube-VIDEOS

Wir haben Euch einige YT-Videos zusammengestellt, die das Potential des WALDORF STREICHFETT eindrucksvoll demonstrieren:

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Und hier ein schöner Vergleich zu anderen String-Synthesizern:

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Fazit

Das/der Waldorf STREICHFETT macht extrem viel Spaß und braucht fast keine Bedienungsanleitung, da sich alles beinahe von selbst erschließt. Zudem ist die Verarbeitung super und die Kiste kostet kein Vermögen. Ein sehr guter Klang und eine große Bandbreite an unterschiedlichen Sounds innerhalb der Vorgabe „Streicher“ machen die stattliche Kiste zu einer echten Bereicherung eines Keyboard-Setups.

Plus

  • interessantes Klangrepertoire
  • extrem einfache Bedienung
  • hoher Spaßfaktor
  • solide Verarbeitung
  • preiswert

Minus

  • leises Pfeifen im Audiotrakt beim Betrieb am Rechner über USB

Preis

  • 259,- €
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich bin überrascht.
    Nach den (teils sehr witzigen) Soundbeispielen hier, ist der/die/das Streichfett wesentlich vielseitiger, als ich es mir bisher vorgestellt habe.
    Die Effekte klingen sauber, wenn auch etwas aufdringlich. Aber das ist konzeptionell bei so einer Kiste ja eher positiv zu werten.
    Ich freue mich schon, das Gerät selbst anzutesten.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Die Idee von Waldorf war wirklich gut. Darauf haben viele gewartet die den alten Klang mit Midi kombiniert haben wollten und sich nicht so eine alte Kiste ins Haus holen möchten. Klanglich vermag er aber kein analoges Stringensemble zu ersetzten. Digitale Artefakte und unschöne Einstreuungen trüben den Hörgenuss teilweise enorm und der Klangcharakter ist im Vergleich zu den Originalen eher steril und leblos. Keine Spur vom Sternenstaub der den Klang der alten Stringensembles ausmacht. Also wenn schon, dann verlagt der Streichfett ein guten, nachgeschalteten Chorus und Phaser.

      • Profilbild
        c.hatvani RED

        @andrakar Für diesen Preis bekommst Du mit ein bißchen Glück auch ein echtes String-Teil, z. B. einen Hohner Performer oder einen String Melody.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @c.hatvani Hallo Christian,

          das Streichfett ist auch ein echtes Stringteil, man kann es anfassen. Die Hohner Geräte sind ja bald so alt wie ich, wenn die wirklich nur um die ~350€ kosten, würde ich erstmal vermuten, das der Unterhalt dieser Kisten ziemlich teuer werden kann. Immerhin sind die noch sehr diskret aufgebaut. Zweiter Nachteil, kein CV/Gate, kein Midi. Das muss man immer abwägen, wenn ich kein Equipment habe oder wenig sollte man sich damit auseinandersetzen. Ebenso wenn ich nicht in der Lage bin abzuschätzen was Wartung und Reparatur solcher Vintagekisten kosten. Bei den Hohners kommt erschwerend hinzu das die ICs gelötet sind. Der originale TCA350 und einige andere ICs sind nur noch als komplementäre Varianten zu haben. Die Kalibrierung dieser Kisten ist ein Graus. Jedes Vermona Keyboard ist nicht so störrisch. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man sich mit Vintage Gear befasst, die Dinger brauchen viel Liebe(Geld) :-)

          • Profilbild
            c.hatvani RED

            @TobyB Mit „echt“ meinte ich ein echte analoge String Machine. Ich kann auch nicht bestätigen, daß die analogen String-Keyboards anfälliger als analoge Synths sind. Eher im Gegenteil. Ich hatte schon etliche im Studio im Laufe der Jahre. Wenn die Teile laufen, braucht man nix kalibrieren.

            Und wenn man bei eBay genau sucht (und Glück hat) für bis 250,- Euro ist durchaus so ein Gerät drin: z. B. Elka Rhapsody 490, Siel Orchestra oder ein Crumar Performer – durchaus realistisch. Wenn das Teil gut in Schuß und einigermaßen gepflegt ist, kann man auch länger Freude dran haben. Und die genannten Kandidaten wiegen auch kaum mehr als 10 kg.

            Aber okay: MIDI und USB gibt’s da nicht, spielen muß man dann schon können.

            Dies als Hinweis, und nicht als Kritik zum Strechfett, ich habe das Teil nicht angespielt… wenn das Teil hält was es verspricht, ist der Preis auch okay (vor allem auf der Bühne, da ist man für jedes Kilo weniger dankbar).

            • Profilbild
              TobyB RED

              @c.hatvani Hallo c.hatvani,

              stimmt das glück muss man dann schon haben. Wie schon angeführt, sehe ich das Waldorf Streichfett als sehr gute Alternative zu den echten analogen oder zu PlugIns. Meine Einschränkungen fasse ich noch mal zusammen, Schalter und Knöpfe vor dem Kauf testen, nach dem Kauf auf die letzte OS Variante updaten. An Stelle des mitgelieferten Netzteiles auf ein fetteres potentialgetrenntes Netzteil umschwenken, Streichfett via Midi ansteuern. Wer mehr Schmelz möchte lässt die internen FX weg und macht es wie mhagen oder so wie ich. Obbacht bei Solopassagen, hier sind ab und an Artefakte hörbar, bei leisen Passagen ist mit dem mitgelieferten Netzteil ein leises Pfeifen hörbar, es ist aber in den Griff zu bekommen. Wer mag kriegt mit dem Ding sogar JMJ Epic Strings hin. Wenn es denn sein muss… Ich sehe das Streichfett als performance tauglich an, es reagiert flüssig auf Midi Events, die Einbindung in ein Midi Setup z.b. via Mainstage geht problemlos von statten, auch wenn die Dokumentation „sehr dürftig“ ist. Mittlerweile gibt es von Monstrum auch einen Editor Vst/Au Standalone. Seine Stärken spielt das Streichfett mit der Rocket im Verbund aus. Rocket macht das Bassarpeggio und Fett legt die Fläche. Es setzt sich aber Klanglich und im Mix auch gegen die Q oder eine Polysix durch.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Hi Marko.
      Hast du jetzt in den Beispielen digitale Artefakte wahrgenommen, oder hast du sie selbst am Gerät erlebt?
      Ich denke auch, dass dieses Gerätchen ein an sich netter Kompromiss ist, insbesondere, wenn eine nachgelagerte analoge Effektierung stattfindet.
      Und im Mix hören es eh nur noch Fetischisten raus :)

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        Hi, ich habe das Ding selbst ausführlich getestet. Natürlich stellt das Gerät auf DSP Basis ein Kompromiss für den schmalen Geldbeutel dar. Trotzdem muss es sich an den Originalen messen lassen, wenn man schon damit wirbt, die Softpornostrings der 70er wieder auferstehen zu lassen. ;) Die Lavalampe habe ich beim Test nicht anschalten wollen, Fetisch hin oder her. :D

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @tmk009 Am meisten störte mich das Piepen das vom Tongenerator (nicht vom Ensemble FX) her kommt und mit anheben der Lautstärke auch stärker wurde. Besonders bei tiefen Tönen der Strings ist das sehr nervig. Dann knackte mein Streichfett manchmal und das Wave-Morphing ging ganz und garnicht stufenlos vonstatten sondern man hörte deutliche Sprünge. Ich weiß dass Waldorf an einem Upgrade arbeitet und vielleicht werden einige Fehler dann in Zukunft behoben sein. Man wird sehen.

        • Profilbild
          Atarikid AHU

          Mir geht’s da ganz genauso wie Dir. Es sind immer wieder ganz unschöne, wenig analoge Eigenheiten zu hören.

          Mein Streichfett zerrt auch immer ganz leicht vor sich hin. Wenn man in den oberen Lagen einen Akkord spielt ganz besonders. Das bekomm ich kaum in den Griff. Lautstärke unter 50%, am Pult blinkt grad mal die -20dB Led, und trotzdem leicht angezerrt.

          Auch unschön das Verhalten des Esemble-Effekts-Tasters. Irgendwie muss ich da mehr als einmal drücken um ne halbwegs vernünftige Schwebung hinzubekommen. Ansonsten ist das bei mir eher ein Vibrato.

          Ich behalt ihn aber vorerst trotzdem, denn mit ner optimierten Firmware ist der bestimmt nicht schlecht. Der Grundsound ist nicht der schlechteste.

          Trotzdem bleibt zu hoffen, dass das Thema „Stringmachine“ von einem Hersteller mal ernsthaft angegangen wird. Da bezahl ich dann für eine funktionierende Maschine gerne 5 Mark mehr… ^^

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Atarikid Hast du denn auch schon (wie Onkel Sigi im Test) Updates eingespielt? Und wenn ja, waren Verbesserungen spürbar/hörbar?

          • Profilbild
            TobyB RED

            @Atarikid Hallo Atarikid,

            das Problem mit den Schaltern kennen die Händler, ich würde mal zum Händler gehen und das Vorstellen. Ich hab meine Büchse auch erstmal im Laden in Betrieb genommen, bevor sie in den Sack kam. Zu den Artefakten und dem Pfiepen, nach dem OS Update wird es besser, das Pfiepen kommt verschwindet nach dem Ersatz des Netzteiles. Ich würde die Streichfett nicht via USB an einen Rechner, buspowered USB hängen. Das Zerren und Sprünge beim Wavemorphing wie von dir und Marko beschrieben habe ich nicht festgestellt. Ich habe aber bemerkt, das nach dem OS Update die Kiste flüssiger reagiert. Nach 4 Wochen und 10 Tracks stören mich an meinem Streichfett die Verarbeitung der Kippschalter.

        • Profilbild
          mhagen1

          Hallo Marko, du bist unbestritten ein Kenner der Synthesizer-Materie und deine RetroSound-Videos schätze ich sehr. Ich finde nur, dass man das Streichfett hier nicht mit französischer Gänseleberpastete vergleichen darf :-) Ja, ein nachgeschalteter Effelt (bei mir ein H9, der das Doppelte kostet …) macht die Streicher noch fetter und runder. Ein gebrauchter alter analoger Stringsynth kostet aber auch mittlerweile viel Geld und muss gepflegt und häufig auch repariert werden. Im Bandkontext macht der Waldorf eine sehr gute Figur und es lassen sich auch schnell kreative Klänge basteln, die nicht unbedingt dem Solina-Klischee entsprechen. Ich finde das Ding klasse – und meiner piept auch nicht. Artefakte sind ab und zu hörbar, o.k. Die werden halt erst in 20 Jahren kult ;-)

          • Profilbild
            TobyB RED

            @mhagen1 Hallo mhagen,

            sehe ich auch so, ich mag eh keine Gänseleber ;-)
            Ich hab die Büchse jetzt vier Wochen und bin glücklich damit, meine Einschränkungen habe ich oben kundgetan. Da mir die FX Sektion des Streichfetts etwas zu dünn war, habe ich dem Streichfett ein Boss SE 70 spendiert, was dem Streichfett noch mal einen anderen Sound verleiht. Der H9 ist vermutlich noch eins cremiger. Aber eben auch doppelt so teuer. Mein Fazit nach 10 Tracks, Waldorf hat hier einen guten Wurf gemacht und das Ding bekommt von mir eine Kaufempfehlung.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @mhagen1 So schaut es aus. Und deshalb darfst du hier auch nicht mich hören und mach bloß Musik mit dem Teil, denn dafür ist es ja auch gemacht. :)
            Meine Schreibse war bewußt etwas spitz formuliert, weil man das Teil bei Waldorf als den ultimativen Stringsensemble Ersatz beworben hatte. In meiner Sicht ist es mehr ein Stringensemble mit eigenem Charakter das in die Neuzeit gebeamt wurde. Er ersetzt die alten Maschinen klanglich nicht, sondern ergänzt sie eher. Und das ist eine gute Sache.

            • Profilbild
              TobyB RED

              Hallo Marko,

              man darf sich von der klischeehaften Werbung nicht abhalten lassen oder irritieren, wir haben uns ja über Haarschnitte, Bilitis(?) und kuscheln mit Synthiebettwäsche anderenorts köstlich amüsiert. Wer im Waldorf einen preisgünstigen Solina, etc. sucht liegt falsch, der Waldorf hat seinen eigenen Charakter. Wer aber eine zeitgemäße Streichmaschine sucht, die sanft oder böse und nach Waldorf klingt wird damit seinen Spass haben.

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @TobyB Eben. Die Welt ist bunt und das ist gut so. :)

  3. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Siggi,

    beide Daumen hoch, ich warte ja schon auf meine Büchse Fett und sehe in der Kiste enormes Potenzial und soundtechnisch eine grosse Ergänzung.

    Prost.

  4. Profilbild
    abbuda

    Bei denen kauf ich nix mehr. Seit Jahren nur noch aufgekochter Digitalschrott. Kann die echten analog Geräte nie und nimmer simulieren. Wer das behauptet der will es einfach glauben oder hat noch nie ein Original … ich habe die Kiste auch getestet, und wie soll ich sagen, klingt ziemlich grottig. Geschenkt.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @abbuda Absolut richtig. Außer den guten alten voll-analogen haben die echt nur Elektroschrott produziert.
      /absurdcomment off

    • Profilbild
      TobyB RED

      @abbuda Hallo abbuda,

      komm mal raus aus der analogen Schmollecke, Waldorf hatte nie vor hier was zu simulieren, die machen ihr Ding und das ist gut so.

      Deinen Post finde ich auf der am Freitan nach oben offenen Trollskala bei absurden 12 3/4 Troll.

      Das Streichfett hat seine Vorschusslorbeeren zu recht erhalten, die Kiste klingt nicht grottig, sie hat exakt den Sound den die Werbung verspricht.

      Ende

      • Profilbild
        abbuda

        @TobyB Och, das tut mir jetzt aber Leid, ich wollte niemanden kränken oder so. Ein Troll bin ich nun wirklich nicht. Es war halt meine Meinung zu dem Teil. Zudem steht auf der Herstellerseite ziemlich eindeutig worauf es abzielt, von wegen … Aber ist mein Fehler, hatte ganz vergessen dass man ja hier nur kuscheln darf, nur schöne Kommentare sind erwünscht. Gehört sich halt so für eine Werbeplattform. Aber ich gelobe Besserung. Also entschuldigt vielmals meine Dreistigkeit diese Produkt zu kritisieren.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @abbuda Hallo abbuda,

          12 3/4 Troll gabs in der Pflicht für aufgekochten Digitalschrott, weils schlicht nicht richtig ist. Und glaube mir hier wird nicht schlagermässig gekuschelt. Wegen mir kannst du Besserung geloben, solange du akzeptierst, das ehrlich gesagt Quark ist sich in 2014 über Analog, VA, Hydrid, Digital noch streiten zu wollen.

          So ich geh schaukeln.

    • Profilbild
      Schneesurfer

      @abbuda ???? Digitaler Elektroschrott, verstehe ich nicht. Ich habe einen Waldorf Microwave I der ist grandios!! Vor 1 Jahr habe ich mir auch einen Biofeld zugelegt. Ich finde den nicht als digitalen Elektroschrott sonder richtig toll, auch die Qualität ist für ein Gerät in dieser Preisklasse sehr gut.
      Wer so was schreibt tut Waldorf unrecht !!

  5. Profilbild
    Onkel Sigi RED

    Wie ich im Test bereits erwähnt habe, wurde von mir vor dem Test das neueste Firmware-Update aufgespielt, welches mittlerweile auf der Homepage von Waldorf für alle Anwender bereitgestellt ist. Bis auf das leise Störgeräusch im USB-Bus konnte ich im Audiosignal selbst keine ätzenden Artefakte oder ähnliches feststellen, man kann den STREICHFETT allerdings schon „böse“ einstellen, so dass es ätzend schön klingt…..

    Mir gefällt das übrigens sehr gut, wenn ein Hersteller über die reine Kopie oder Vorgabe eines Klassikers weit hinausgeht und etwas eigenständiges anbietet. Mit der Kiste kann man viele musikalisch sinnvolle oder auch eher abgedrehte Sachen verwirklichen und die Bedienung ist wirklich einfachst.

    Diesen Synth hatte ich nach dem Test richtig in mein Soundherz geschlossen, ohne wenn und aber.

    Musikalische Grüße

    „Onkel Sigi“

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Onkel Sigi Hallo Sigi,

      sehe ich genauso, man kann das Streichfett sanft wabern lassen oder abgedreht waldorfig klingen lassen. Wie eben bei der Rocket sanft bassig blubbern oder böse schreiend.

      Die Störgeräusche habe ich durch einen Powered USB abstellt, die hatte ich schon bei der Rocket. Es ist aber sinnvoll das Firmware Update einzuspielen, wünschenswert wäre noch eine App a la Rocket zur Soundverwaltung.

      Bei mir hat die Büchse nach 2 Wochen und 4 Tracks einen festen Platz im Setup

  6. Profilbild
    TobyB RED

    Ei Gudde,

    Anstelle von schaukeln hab ich mir mal die Büchse Fett vorgenommen und musiziert und sie zunächst dezent in 3 Tracks eingebaut, mehr oder minder subtil hier zu hören

    https://soundcloud.com/tobybybot/sets/summer-heaven

    Der Bass kam bei allen Tracks aus der Rocket, geschmacksverstärkt mit der Volca Bass.

    Drums und Percussion aus der MC 303 und 909.

    Lead und Backingsounds aus dem quietschegelben Q.

    Piano Grand Patch Korg M1

    Streichsound Streichfett.

    FX Shots Monotribe.

    FX: Big Muff Pi, Memory Man, Small Stone, Neo Clone, Neo Mistress, Holy Grail gesteuert mit EHX Expression Pedalen

    Praxistipp aus meiner schrägen Vintage Ecke, internen Ensemble weglassen und für die weiche Streichfähigkeit einen Ensemble zu basteln oder selben in der Kiste suchen.

  7. Profilbild
    martopolo

    Ich besitze einen alten Korg Lambda, den ich sehr liebe.
    Und dennoch schätze den Sound des Streichfetts! Ein tolles Gerät, an dem es meines Erachtens nach, angesichts des attraktiven Preises, nicht viel auszusetzen gibt. Auch wenn er nicht wirklich 100 Prozent analog klingen mag, so fängt er den Charakter alter Streicherkisten gut ein und bietet darüber hinaus viele tolle Möglichkeiten ungewöhnliche spacige Souns zu machen, die sich in Produktionen gut durchsetzen und einen hohen Trip-Faktor haben! Onboard Effekte auch dabei! Ich mag die Kiste!!

    • Profilbild
      TobyB RED

      @martopolo Hallo Martopolo,

      sehe ich auch so, ich kenne zwar die alten Streichmaschinen nur vom hören, finde das sich der Streichfett sehr gut macht, insbesondere nach dem Waldorf noch mit einem OS Update einiges verbessert hat. Ob nun sanfte Teppiche oder fett auf den Trip geschickt, die Büchse Streichfett ist gut. Sie hat bei mir ihren festen Platz im Setup gefunden.

  8. Profilbild
    synton

    Ich kann mich den Herren Ettlich und Hatvani anschließen, was den Klang und die geweckten Erwartungen angeht:

    Der Streichfett hält IMHO nicht das, was die Werbung verspricht. Er ist KEIN Ersatz für einen oder gar mehrere der alten Stringsynths, wenn man den authentischen Klang wünscht.

    Ich habe hier so etwa zehn Stringsynths aus den 70ern rumstehen, die übrigens alle noch laufen. Ich wäre gerne mal den einen oder anderen losgeworden und hatte daher den Streichfett freudig erwartet und dann intensiv getestet: Er klingt für sich genommen interessant und durchaus vielseitig, aber mir ist es leider nie gelungen, auch nur einen der Klänge eines der alten Stringer nachzubilden. Ich wünschte wirklich, ich hätte sagen können, das klingt genau wie eine Solina, eine Eminent 310U, Roland, Elka, Logan, Godwin oder sonst so ein alter Holzkasten.

    Das hat mich schon überrascht, da die Streichfettentwickler ja angeben, sie hätten sich an den alten Vorbildern unmittelbar orientiert. Es ging also gar nicht darum, den Stringsynth neu zu interpretieren, sondern man wollte die alten wohl 1:1 nachmachen. Aber diese Zielvorgabe ist für meine Ohren in keiner Weise umgesetzt worden. Welche Ohren haben die Waldorfentwickler, welcher Stringsynth sollte konkret nachempfunden werden? Kenne ich den nicht?

  9. Profilbild
    synton

    Aber dennoch ist es zu begrüßen, dass sich eine Firma heute an das Thema Stringsynths in Form eines eigenständigen Produkts heranwagt. Und dass es die Firma Waldorf ist, freut mich besonders.

    Ich freue mich, wenn dadurch viele an die Stringsynths herangeführt werden und diese Klänge in Produktionen eingesetzt und nicht vergessen werden.

    Außerdem, ich denke manchmal, die jungen Generationen sind es leid, sich ständig von den Alten und ewig Gestrigen anzuhören, „wie toll früher alles geklungen hat“ in den sogenannten „analogen Zeiten“. War es denn nicht gerade diese alte Generation selbst, die sich begeistert einen Korg M1 angeschafft und ihre alten Holzvergaser-Synths mit einem arroganten Lächeln in den Keller verbannt hatten? Es war also wohl nicht schon immer so klar, dass die „Analogen“ auch „Schätzchen“ sind, wie heute aber plötzlich jeder weiß.

    Nochmal zurück: Der Streichfett kann interessant klingen, aber zum Ausbügeln der genannten „Nebengeräusche“ und zum „Analogisieren“ sollte ein externes Effektgerät verwendet werden – unter den aktuellen Geräten finden sich ja durchaus immer noch günstigere Bodentreter, die sich alter Vintageschaltungen bedienen. Man kommt so dem angestrebten Vintageklang ein Stück näher.

    Meine Ohren – meine Meinung.

  10. Profilbild
    philharmonika

    hi zusammen!

    Dieser post ist zwar schon etwas in die jahre gekommen aber ich hoffe, dass sich doch noch wer findet der mir etwas helfen könnte ;-)

    Also:
    ich bin auf der suche nach einem poly Hardware synthi, denn der fehlt mir noch in meiner Sammlung. Zurzeit habe ich ne bass Station 2 und nen Micro korg.
    Ich arbeite sehr gerne mit Hardware und möchte jetzt diesen Bereich strings ausfüllen um jene lücke zu schließen. Ich versuche mich im Bereich jungle, dnb, hip hop,…
    ist dieser synthi geeignet für mich oder giebt es eine bessere Empfehlung?

    Besten Dank
    LG
    Phil

    • Profilbild
      A.Vogel AHU

      @philharmonika Der Microkorg ist doch polyphon, wenn auch nur vierstimmig. Und synthetische Streicher kann er auch.
      Oder was verstehst du unter polyphon?

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        philharmonika

        @A.Vogel das stimmt schon aber gerade für die flächen gefällt er mir nicht… rein persönliche geschmackssache. darum einen poly der das kann.

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      Onkel Sigi RED

      @philharmonika Griass Di Phil,

      bestell Dir bei Thomann (oder einem anderen Musikhaus mit der Möglichkeit einer kostenfreien Rückgabe) einen und probiere ihn ein- bis zwei Wochen aus. Klänge sind immer Geschmackssache, es gibt wirklich nur das ausprobieren direkt am Gerät. Wenn er Dir nicht zusagt, dann schickst Du ihn zurück.

      (Und dass man dann natürlich äusserst pfleglich mit dem Testgerät umgeht, sollte selbstverständlich sein…….)

      Grüße von Onkel Sigi

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