Das Beste aus zwei Welten? Yamaha zeigt's wie es geht!
Mit dem Yamaha DGX-650 stellt der japanische Hersteller ein neues Produkt vor, das die Brücke zwischen Digitalpiano und Arranger-Keyboard schlagen soll. Eine gute Tastatur für Pianisten sowie die Funktionen und Annehmlichkeiten eines Arranger-Keyboards stehen ganz oben auf der Feature-Liste des Yamaha DGX-650. Wir hatten das aktuelle Modell zum Test im Studio.
Aussehen und Bedienung
Farblich ist das DGX-650 sowohl in Weiß als auch Dunkelbraun erhältlich. Das Gehäuse besteht aus Plastik mit zwei Holzleisten am unteren bzw. oberen Ende der Tastatur. Diese verleihen dem Keyboard einen leichten edlen Touch, aber die Optik erinnert dennoch stark an ein typisches Arranger-Keyboard. Das Gewicht des DGX-650 beläuft sich auf 22,5 kg und somit gehört es nicht unbedingt zu den Fliegengewichten seiner Klasse. Nutzt man das Keyboard vornehmlich zu Hause, darf man sich über den zum Lieferumfang gehörenden Ständer bzw. Holzunterbau freuen. Somit entfallen die Kosten für einen extra Ständer. Ebenfalls zum Lieferumfang gehören ein externes Netzteil, ein Fußtaster sowie ein farblich passender Notenständer. Das DGX-650 ist übrigens nicht das erste Produkt dieser Art. Mit dem DGX-640 hatte Yamaha bereits ein ähnliches Gerät im Repertoire. Schauen wir also mal, ob sich die Weiterentwicklung gelohnt hat.
Die Oberfläche des neuen Yamahas gliedert sich klar in zwei Teile, ist aber relativ spärlich mit Bedienelementen besetzt. Die Bedienung des DGX-650 ist dennoch gut gelöst, da man durch längeres Drücken von Tasten bestimmte Shortcut-Funktionen aktiviert, zu denen man dann automatisch im Menü springt. Zentraler Blickpunkt ist das 320 x 240 Pixel Display, das neben den Hauptinformationen auch Liedtexte und Noten anzeigen kann. Sehr gut ist der Portable-Piano Taster, mit dem man immer direkt zum Klaviersound springen kann. Die Auswahl von Sounds und Styles erfolgt über die zugehörigen Tasten der Sektion und die Auswahl wird im Display angezeigt. Per Drehrad lassen sich die Menüs schnell und sicher durchforsten. Alternativ kann man auch per Zifferneingabe direkt zu einem Sound bzw. Style springen.
Das DGX-650 ist ebenso wie sein Vorgänger DGX-640 das perfekte Instrument für Einsteiger, die sich nicht zwischen Keyboard und Piano entscheiden können und für die ein akustisches Klavier ohnehin nicht in Frage kommt. Ich empfehle es oft genau diesen Schülern, weil so der Wechsel z. B. vom Keyboard-Spiel zum Klavier-Spiel problemlos möglich ist, ohne sofort ein neues Instrument kaufen zu müssen. Auch eher am Pop orientierte Pianisten haben an dem Instrument ihre Freude.
Zu ergänzen wäre zum Testbericht noch, dass sich das DGX-650/640 eher an der PSR-E Serie orientiert und demzufolge die Sounds auch ähnlich/gleich sind. Wer hier S-Klasse oder Tyros erwartet, liegt falsch.
Außerdem wird im Test nicht erwähnt, dass man mit der Pedaleinheit LP-7A in den Genuss von drei Pedalen kommt und dem Instrument dadurch, dass die Pedaleinheit fest unten mit dem Gestell verschraubt wird, auch endgültig eine E-Piano Optik verpasst. Es ist also überhaupt nicht notwendig, sich als Pianist mit einem „losen“ Pedal abgeben zu müssen.
Der Vergleich mit dem Korg PA 600 hinkt ziemlich, da das PA 600 in einer ganz anderen Klasse spielt. Durch Verzicht auf eine 88er Hammermechanik-Tastatur und ein entsprechendes Gehäuse ist das PA 600 eindeutig ein Portable Keyboard und eher mit den Geräten der Yamaha S-Klasse zu vergleichen. Das einzige Instrument, welches in eine ähnliche Kategorie (88er Tastatur mit Hammermechanik & Entertainer Keyboard) fällt wie das DGX-650 wäre das Korg PA2X/PA3X, welches aber in eine weitaus höhere Preisklasse fällt und deshalb nicht zu vergleichen ist.
@Markus Galla Hallo Amaros,
vielen Dank für Deinen Kommentar und die Infos / Tipps zum DGX-650 und seiner Pedaleinheit. Der Vergleich mit dem PA600 war vor allem auf die Sounds bezogen, wobei Du Recht hast, dass das Korg ganz klar der Entertainer-Schiene zuzuordnen ist und das DGX-650 eben ein Zwitter ist :-) Eine direkte Konkurrenz zum DGX-650 gibt es – wie Du richtig geschrieben hast – eigentlich nicht, dafür ist der Preissprung zu den großen Korgs einfach zu groß. Ich bin gespannt ob das Teil gut ankommt und ob dann andere Hersteller nachziehen :-)
@Felix Thoma Hallo Felix,
eine Alternative gibt es aber doch: Das Casio PX-350M. Ich kenne beide Instrumente recht gut und würde das Casio vorziehen. Meiner Meinung nach ist es dem Yamaha in Tastatur und Klavierklang überlegen, die Styles sind ähnlich gut (evtl. beim Yamaha etwas besser), die Bedienung allerdings ist beim Yamaha besser.