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Vergleichstest: AKAI S5000, YAMAHA A5000, E-MU E5000 Ultra

Welcher 5000er ist der Beste?

3. Dezember 2000

Immer wieder stelle ich mir die Frage, wie man in den Entwicklungsabteilungen der Global-Player auf so einfallsreiche Produktbezeichnungen wie z.B. « 01/WFD » (KORG) oder « PH50/m » (Kawai) kommt. Da klingen Produktnamen wie EMAX (EMU) oder PROPHECY (Korg) geradezu wohltuend in User-Ohren. Im folgenden Test hingegen sollte man seine Sinne schärfen, denn alle drei Probanden benutzen die Ziffern 5000 als Produktkennung mit einem einzigen vorgesetzten Buchstaben, der den großen Unterschied ausmacht. A5000 steht hier allerdings nicht für AKAI 5000 sondern für YAMAHA 5000 und S5000 soll auch nicht Sony heißen, sondern AKAI. Nur EMU bleibt sich treu und vergibt den Buchstaben E.
Verwirrt ? Kein Problem, denn im folgenden sprechen wir von AKAI, wenn wir S5000 meinen und YAMAHA, wenn wir eigentlich A5000 sagen wollen, damit Sie, liebe Leser, den Faden nicht verlieren.

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History

AKAI PROFESSIONAL schuf 1986 mit dem S900 den zweiten Sampler-Standard, der 1988 durch seinen Nachfolger S1000 erfolgreich abgelöst wurde. Die nächste Ablösung aus den eigenen Reihen kam erst 1993 mit dem S3000 und klappte schon nicht mehr so reibungslos.
Der Hauptkonkurrent EMU hatte mittlerweile technologisch schwere Geschütze aufgefahren und machte AKAI das Leben schwer. Als Ende 1998 mit dem S5000 und S6000 dann auch noch die längst fällige Ablösung mit einer unfertigen Software auf dem Markt erschien, wurde AKAI endgültig von EMU überholt. Mittlerweile werden die Karten wieder neu gemischt, denn die aktuelle Software-Version (2.0) läuft reibungslos.

EMU´s Historie reicht zurück bis ins Jahr 1981, als der EMULATOR mit 2 sec. Samplingzeit
(bei 27,7 kHz) für DM 30.000,– eine kleineSensation darstellte. Mit dem EMULATOR II eroberte EMU schließlich die Herzen der Superstars und schuf den ersten Sampler-Standard.
Als 1988 der EMULATOR III auf den Markt kam, hatte AKAI bereits zu einem wesentlich günstigeren Preis den AKAI S1000 erfolgreich plaziert und EMU das Zepter als Marktführer entrissen.
In den kommenden Jahren beschränkte sich EMU zunächst durch abgespeckte Modellvarianten (EMAX I und II) auf den immer größer werdenden Homerecording-Markt und präsentierte erst 1995 mit dem EMU IV wieder ein Top-Produkt für die Studio-Szene. Es folgten zahlreiche Modelvarianten bis 1998 die Faggschiffe unter der Serienbezeichnung E-Mu EIV Ultra erschien.

Mit dem E-MU E5000 Ultra pärsentiert E-Mu nun eine Budget-version ihrer Flaggschiffe, die aber nur in Sachen Hardware Einschränkungen zu den großen geschwistern hat. Allerdings lassen sich auch diese Einschränkungen durch optionale Boards ausgleichen.

YAMAHA stieg erst 1988 ins Sampling-Business ein. Mit dem TX16w konnte Yamaha seinerzeit keine Lorbeeren ernten, da das Gerät praktisch unbedienbar war und über keine Schnittstelle für einen Massenspeicher verfügte, was damals bei EMU und AKAI bereits zur Standardausrüstung gehörte. YAMAHA verabschiedete sich daraufhin für viele Jahre aus dem Sampling-Geschäft und wagte erst knapp zehn Jahre später einen neuen Anlauf mit dem A3000, der allerdings eher für den Musiker als für den professionellen Studioeinsatz gedacht war.
Der hier getestete A5000 stellt nun quasi die Profi-Version des A3000 dar, mit dem Yamaha als lachender Dritter den beiden Rivalen EMU und AKAI ein Schnäppchen schlagen möchte.

Preislich gehören alle drei Probanden der Mittelgewichtklasse zwischen DM 4.000 und DM 4.700 an. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß der A5000 bereits das obere Ende der Fahnenstange der Yamaha Produktreihe darstellt, während EMU mit dem EIV ULTRA und AKAI mit dem S6000 auch noch deutlich teurere Sampler anbieten.

E-mu oder Akai, eine Glaubensfrage

Ganz recht, welchen Sampler man benutzt, ist heutzutage eine Glaubensfrage und wird zwischen AKAI und EMU Enthusiasten heiß debattiert – vergleichbar mit der zähen Auseinandersetzung zwischen MAC und PC Anhängern. Jeder der beiden Kontrahenten blieb seiner Struktur und seinen Begriffsdefinitionen seit Anbeginn treu, was vor allem den Aufstieg innerhalb der Familie stark vereinfachte. Auch der Wechsel von EMU zu AKAI und umgekehrt war nicht sonderlich schwer, hatte man sich einmal mit den neuen Begriffen und Bildschirmdarstellungen vertraut gemacht. Die Hierarchie vom Sample bis zum Programm ist nämlich bei beiden Firmen sehr ähnlich.

Die unterste Ebene stellt ein Sample dar. Dieses wird beschnitten, geloopt und anderweitig direkt und unwiderruflich verändert. Schließlich werden all diese Samples zum Zwecke eines Multisamples in einem Programm zusammengefaßt. Ein Programm ist quasi eine Hülse, die jedem Sample seinen Platz auf der Tastatur zuweist. Diese Programme beinhalten auch die in Echtzeit veränderbaren Parameter wie Filter, LFO´s und sonstige Synthesefeatures.

Speichert man ein Programm ab, werden bei EMU und AKAI automatisch alle darin enthaltenen Samples und Multisamples incl. der dynamischen Abspielparameter abgespeichert.

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YAMAHA hingegen erfand das Rad neu und hofft nun, mit folgendem System einen besseren Weg einzuschlagen :

Auch hier ist die unterste Ebene das Sample bzw. eine Sample-Bank, die mehrere Samples zusammenschweißt. Doch anders als bei EMU und AKAI werden den Samples selbst die dynamischen Abspielparameter aufs Auge gedrückt und erst danach gelangen sie in ein Programm, das lediglich zur Verwaltung mehrerer Samples dient, aber keinen Einfluß mehr hat auf LFO´s, Filter, Frequenz etc. Der Vorteil besteht darin, dass man Samples unproblematisch in jedem Programm aktivieren kann, ohne von Neuem mit der Programmierung von Hüllkurven und Filtern beginnen zu müssen, denn diese Parameter wurden ja bereits mit dem Sample abgespeichert.
Ein gravierender Nachteil ist hingegen, dass das unproblematische Austauschen von Samples innerhalb eines Programms, ohne gleich die Soundsstruktur zu verändern, unmöglich geworden ist. Angenommen, Sie wollen den ressonanzhaltigen Sweep mit einem rauheren Sägezahnsample versehen, reicht es nicht, das Sample innerhalb des Programms zu ändern. Aber auch der schnelle Check von 20 verschiedenen Snare-Sounds innerhalb eines Drumsets, das ansonsten perfekt klingt, ist unmöglich, da das komplette Drumset als eine Sample-Bank abgespeichert wurde und sich einzelne Samples nur innerhalb des Sample-Edits Menüs austauschen lassen, nicht aber innerhalb der Programmebene.

Ob nun die Vor- oder Nachteile dieser Hirarchie überwiegen, lässt sich auf die Schnelle nicht sagen. Eines ist jedoch sicher, geneigte Umsteiger von AKAI und EMU werden ihre Schwirigkeiten haben, das neue System zu verinnerlichen.

Einfacher fällt da der Vergleich in Sachen…

Hardware

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Während der Yamaha Sampler in einem 2HE hohen Gehäuse steckt, benötigen der EMU und AKAI Sampler ganze 3HE im Rack.
Sofort sticht einem das riesige, blaue Display des S5000 ins Auge, das doppelt so gross ist wie das seiner beiden Mitbewerber.

3_YamahaDetail_g.jpg

YAMAHA glänzt hingegen mit fünf Endlospotis, die unterhalb des Displays den schnellen Zugriff auf Parameter erlauben und sich darüber hinaus auch als Midi-Controller einsetzen lassen.
Besonders angenehm empfanden wir die schräg gestellte Pultfläche unterhalb des EMU Displays, die besonders die Editierung im Rack vereinfacht.

4_S5000b_g.jpg

Rückseitig wird klar, daß AKAI die Profi-Klientel im Auge hat. Neben acht Einzelausgängen sind bereits zwei Midi-Trios (für 32 Midi-Kanäle), Digi In/Out, Word-Clock In und ein ASCII Anschluß für eine PC Tastatur in der Grundausstattung vorhanden.

5_EIVback_g.jpg

Alles Dinge, die EMU nur optional anbietet, während beim YAMAHA auch im Nachhinein kein ASCII Anschluß oder WORD-CLOCK IN möglich ist. YAMAHA kassiert hierfür das erste dicke Minus.

AKAI hat auch mit zwei SCSI Anschlüssen die Nase vorn, da EMU und YAMAHA sich mit der Hälfte begnügen. Auch bei den Optionen schlägt AKAI seine Kontrahenten. Während die optionale ADAT Karte auch für EMU erhältlich ist, gibt es eine USB Schnittstelle bislang nur für AKAI User.

Klarer Fall, Testsieger in Sachen Hardware ist AKAI, knapp gefolgt von EMU ( da hier bis auf das USB Interface alles Features optional erhältlich sind), während YAMAHA sich hier deutlich geschlagen geben muß.

PS und BESCHLEUNIGUNG…
gibt es bei Samplern zwar nicht, aber trotzdem so eindeutige Kraftausdrücke wie Polyphonie und Speicherkapazität etc., mit denen man die Leistungsfähigkeit der Sampler, oberflächlich betrachtet, messen kann.

Der RAM Speicher bei allen drei Samplern ist in der Grundausstattung geradezu lächerlich klein, nimmt aber nach dem Maximalausbau beim AKAI S5000 Guiness-Book-Rekorde an, da er mit 256 MB Ramspeicher EMU und YAMAHA um das Doppelte überflügelt.

In Sachen Polyphonie ist Yamahas A5000 dafür bereits ab Werk mit 126 Stimmen ausgestattet, während EMU und AKAI nur 64 Stimmen anbieten. Bei AKAI lässt sich die Polyphonie auf 128 Stimmen aufrüsten, hingegen gibt der EMU Klein bei, da ihm eine Aufrüstung verwehrt bleibt, und das, obwohl intern der gleiche Prozessor werkelt, der seinem größeren Bruder, dem EMU E6400, ebenfalls 128 Stimmen ermöglicht. So etwas fällt unter die Kategorie Produktpolitik.

Effekt-Ausstattung

gibt es wahrlich vom Yamaha Sampler zu berichten, denn er klotzt bereits in der Grundausstattung mit sechs Effektblöcken plus parametrischen Equalizer mit vier Bändern, der eine Klangrelgelung des Main-Outputs erlaubt. 96 Effekttypen stehen zur Auswahl und das Routing lässt keine Wünsche offen. Die Qualität ist, bis auf die Hall Algorithmen, absolut studiotauglich.

An Platz 2 steht, obwohl nur optional erhältlich, das Effektsystem des AKAI Samplers mit vier Effektblöcken. Zwei der vier Effektblöcke bestehen allerdings aus Multieffektsystemen, die die Kombination von bis zu fünf Einzeleffekten erlaubt. So gesehen lassen sich im S5000 bis zu zwölf Effekte gleichzeitig generieren. Da diese aber weder so effektiv noch so vielseitig sind wie im YAMAHA Sampler, gibt es nur Platz 2 für den AKAI Sampler.

Der EMU Sampler steht in dieser Kategorie « noch » an letzter Stelle, da seine mageren zwei Stereoeffekte im Routing äusserst beschränkt einsatzfähig sind. Das haben wohl auch die EMU Entwickler erkannt und kündigten für dieses Jahr einen Effekt-Erweiterungskarte an, die dieses Manko beheben soll. Diese hört auf den Namen E-Mu RFX32 und wird in einer der kommenden Wochen von AMAZONA.DE ausführlich getestet und vorgestellt werden.

Sampler sind zum Samplen da

dachten wir uns und testeten die drei Favouriten Kopf an Kopf, indem wir ein DX7 E-Piano als 5faches Multisample und 4fachen Layer auszeichneten. Am leichtesten ging das mit dem EMU E5000 von statten, da die EMU Ingenieure den E5000 mit einer Unmenge an Automatikfunktionen ausgestattet haben.

Im Klartext : In unserem Fall müssen 20 verschiedene Samples aufgezeichnet werden. (Fünf Samples im Abstand von je einer Oktave, sowie von jeder Oktave vier verschiedene Anschlagdynamiken.) Für jedes Sample müssen folgende Arbeitsschritte erledigt werden :
Benennen (Name), Anfangs und Endpunkt schneiden (Truncate), Dynamik angleichen (Normalize), Looppunkte setzen (Looping), Looppunkte glätten (Chrossfade) und schließlich müssen alle Samples in einem Multisample angeordnet werden (Preset).

Man höre und staune : All diese Funktionen erledigt der EMU E5000 automatisch. Nachdem Sie die Automatikfunktionen angeschaltet haben, brauchen Sie nur noch die Aufnahmefunktion des E5000 auf Standby zu stellen und die Tonquelle zu starten. Nach Überschreitung eines Mindestpegels zeichnet der E5000 das Sample auf und führt danach alle oben genannten Funktionen durch, ohne das Sie auch nur noch eine einzige weitere Taste drücken müssen. Warum dieses außergewöhnliche Feature nicht schon längst von anderen Herstellern kopiert wurde, ist mir ein Rätsel. Tatsache ist – es funktioniert einwandfrei ! Ein so aufwendiges Multisample wie das oben beschriebene, gelingt Ihnen (mit Hilfe eines Sequencers, der die Triggerimpulse für den DX7 liefert) innerhalb von 12 Minuten.

Natürlich kommt man auch mit dem AKAI S500 an sein Ziel, nur eben etwas umständlicher. Jede der genannten Funktionen muß extra aufgerufen und schließlich durchgeführt werden, wenn auch innerhalb der Funktionen Automatiken bestehen. Die Erstellung des oben genannten Multilayers kostete mich am S5000 23 min. Zeit.

Richtig heikel wurde die Erstellung schließlich mit dem Yamaha Sampler. Die Aufnahme der einzelnen Samples ging noch flott, die Nachbearbeitung für Sample-Beschneidung, Looping, Normalizing und Crossfading erforderte bereits viel Zeit und Mühe, da zwischen verschiedenen Menüs hin- und hergeswitcht werden musste. Für die Anordnung aller 20 Samples neben- und übereinander, in sogenannten Sample-Banks, fehlte aber jegliche graphische Hilfen. Nach 34 Minuten war das Multisample spielbereit im Kasten und der Tester reif für eine Dusche.

Synthese und Sound-Features

SAMPLES MÜSSEN LEBEN… und dazu benötigt man Synthesefeatures ohne Ende. Filter, Hüllkurven, Modulationsverkettungen, LFO´s und und und….

Auch dieser Punkt geht eindeutig an den EMU Probanden, denn er bietet die meisten Filtermodelle, 21 an der Zahl, darunter auch die EMU eigene Entwicklung der bereits legendären Morphing-Filter.

Hinzu kommen zahlreiche Specials wie die Beat-Munger Funktion, die Drumloops zerteilt und sowohl rythmisch als auch zeitlich neu zusammensetzt, und zuletzt die ausgefeilteste Modulationsmatrix, die je ein Sampler/Synthesizer gesehen hat.

Alles und jedes kann miteinander verschachtelt werden und damit hier wirklich keine Grenzen gesetzt sind, lassen sich zwischen die Verbindungen Module setzen, die entscheiden wie das zu bearbeitende Signal weitergeführt wird, ob es vielleicht sogar gesplittet und an zwei weitere Empfänger gesendet wird. Ein wahres Eldorado für Synthie-Enthusiasten.

AKAI wartet hier immerhin noch mit 19, YAMAHA mit 16 verschiedenen Filtertypen auf. Yamahas A5000 bietet mit der Divide/Remix Funktion, eine dem Beat-Munger des EMU in vielen Belangen sehr ähnlich Funktion. Eine richtige Modulationsmatrix hingegen fehlt beiden, obwohl eine ganze Reihe an Modulationen möglich ist, aber eben nicht in dem Masse wie beim E5000 von EMU.

Zur Qualität der Filter wäre zu sagen, dass sich alle drei in der Nachahmung analoger, ressonanzfähiger Filter nicht viel geben. Hier hat jeder der drei Hersteller seine Hausaufgaben gemacht und wohl klingende, druckvolle Filter programmiert. Ohne Wenn und Aber kann hier eigentlich nur der persönliche Geschmack entscheiden, denn so wie ein Prophet 5 Filter anders klang als ein OB12 Filter, so klingen auch die Filter unserer drei Testgeräte unterschiedlich, aber deshalb nicht weniger glaubwürdig. Druckvolle Analogbässe und weiche Pads sind bei keinem dieser Sampler ein Problem. Einzig der Parameter Ressonanz lässt sich beim AKAI leider nur über einen 15stufigen Wertebereich ändern und das ist in vielen Fällen ein echte Einschränkung.

Kompatibilität zu anderen Sample-Formaten

..denn schließlich will man nicht an das Format einer Herstellers gebunden sein, sondern nach Belieben auch in anderen Teichen fischen gehen.

Obwohl der Yamaha Sampler hier die grösste Auswahl bietet, so stellt er doch das Schlusslich in dieser Disziplin dar. Es werden sowohl die Yamaha-eigenen Formate erkannt wie EX5/7, SU700 und TX16w als auch die Formate fremder Hersteller wie AKAI S1000/S3000, EMU EIII und sogar Roland S760. Hinzu kommen WAV und AIFF Dateien. Warum also Schlusslicht ?
Hier stellt sich die Soundarchitektur des A5000 selbst ein Bein, da nunmal die dynamischen Abspielparameter in den Samples enthalten sein müssen und genau diese, und keine übergeordneten Programme, werden importiert. Im Klartext : Der AKAI S1000 Piano-Multisample lässt sich zwar laden, aber zunächst einmal nicht spielen. Erst wenn man dieses Mulktisample manuell in einem Programm freischaltet, kann man den kovertierten Multisample erklingen lassen. Und damit meine ich Multisample, denn die Abspielparameter des Ursprungsounds wie z.B. Hüllkurven, Filtereinstellungen, LFO´s etc. werden nicht mitkonvertiert. In der Praxis heutzutage ein untragbarer Zustand. Hier MUSS Yamaha dringend Abhilfe schaffen, sonst nützt einem die schöne Liste mit all den Kompatibilitäten kaum etwas.

Der AKAI S5000 erkennt CD-Roms im S1000 und S3000 Format sowie im EMU III. Seit der Version 2.0 werden auch die Formate ROLAND S760 und EMU IV erkannt. « Erkannt » ist dabei das richtige Wort – von Konvertierung kann nämlich kaum eine Rede sein. Gerade bei aufwendig programmierten Sounds die reichlich von den Synthesefeatures des EIV profitieren, streicht der AKAI S5000 die Segel. Samples und Keygroups stimmen zwar, aber selbst Velocity-Zones müssen einzeln nachbearbeitet werden, von Filtern, Hüllkurfen etc. ganz zu schweigen. In der Praxis also ein Feature, von dem man wenig Gebrauch machen wird.

Praktisch allerdings, alle genannten Formate werden automatisch beim booten erkannt, ein Wechsel in ein Submenü zur Konvertierung entfällt. Genau so bequem muß eine Konvertierung vor sich gehen. Denn wenn einmal das entsprechende Format erkannt ist, verhält sich der S5000 gerade so, als wenn ein eigenes Format vorliegen würde. Die Qualität der Konvertierung von AKAI Formaten ist ausgezeichnet, lediglich bei Einzelausgangszuweisungen innerhalb von Programmen, sowie Multi-Programme machen noch leichte Schwierigkeiten. Dafür werden alle Abspielparameter ebenfalls konvertiert. Da der S5000 seine eigenen Klänge grundsätzlich als WAV Dateien ablegt, sind auch entsprechende Wechselmedien von PC´s direkt einlesbar.

EMU hat schon immer eine Vorliebe dafür gehabt, seine Produkte abwärts kompatibel zu halten. Aus diesem Grund schluckt und konvertiert der E5000 CD-Roms vom EMAX II, EMU III und ESI32, sowie die Medien aller alten und neuen EIV Modelle (einschließlich E-Synth). Einzig bei den Fremdformaten muß man auf eine eigene Seite wechseln. Möglich sind dabei das AKAI S1000 sowie das ROLAND S760 Format. Aber auch hier können ohne große Probleme Sounds schnell und problemlos incl. aller Abspielparameter eingeladen werden. Die Konvertierungen für die AKAI und ROLAND Formate sind bis auf 5% in Ordnung. Bei der Konvertierung der EMU eigenen Formate gab es überhaupt keine Kritik. Auf unserer Wunschliste für die Zukunft steht das S3000, S5000 und WAV Format.

Praxis

Schon zu Zeiten des EMAX I, der nach heutigen Maßstäben ein grauenvoll kleines Display hatte, gelang EMU eine Benutzeroberfläche und Bedienerfreundlichkeit, die seinesgleichen suchte. Und auch der E5000 muss sich vor dem doppelt so großen Display seines Kontrahenten von AKAI nicht verstecken. Alles geht schnell, ist logisch strukturiert und erleichtert die Arbeit.

Natürlich ist bietet der S5000 eine bessere Übersicht, ist aber in der Praxis trotzdem nicht schneller und einfacher zu bedienen als der E5000. Die vielen Automatikfunktionen sowie der absolute klare Aufbau des E5000 sind dafür verantwortlich. Ich würde sagen PATT.

8_Yamahafront_w.jpg

Bleibt nur noch der A5000, der mir in der Praxis nur wenig Freude bereitet hat. Trotz seiner fünf Regler und Bedienmatrix bleibt der A5000 bislang aus Sicht des Anwenders in der Bedienerfreundlichkeit hinter EMU und AKAI zurück. Zum einen liegt das an der fehlenden Möglichkeit, eine PC-Tastatur anzuschließen, zum anderen sind die Menüs zu verschachtelt, zu irreführend die Abkürzungen im Display und zu unübersichtlich die Matrix. Dazu kommen nervtötende Features wie z.B. der Audition Button, der das Abspielen eines Samples direkt vom A5000 erlaubt. Eigentlich beim Editieren eine feine Sache (auch der EMU und AKAI verfügen über dieses Feature), aber leider triggert der AUDITION BUTTON bei jedem Auslösen eine andere Tonlage. Ein praxisgerechtes Arbeiten ist damit nicht möglich. Hinzu kommt, dass sich über eine Miditastatur nur die Programme, nicht aber die Samples anspielen lassen. Stimmen beide nicht überein, was durchaus möglich ist, wenn man in der Sample-Ebene verschiedene Samples durchsteppt, editiert man nicht, was man hört – soll heißen, man muß erst zurück zur Programmebene, um dort das zu editierende Sample zu aktivieren. Alles in allem kann man Yamaha hier nur zu einem ausgedehnten Up-Date raten, das sich nochmals ausgiebig mit der Benutzerfeeundlichkeit beschäftigt.

Spezialitäten der einzelnen Probanden

AKAI hat dem S5000 eine ausgefuchste Harddiscrecording-Funktion spendiert.
In Form sogenannter virtueller Samples lassen sich beliebig lange Audiospuren direkt von der Festplatte abspielen. Dabei verhalten sich diese Audiospuren fast wie Samples (Mono oder Stereo). Sie lassen sich nämlich durch die komplette Syntheseeinheit des S5000 jagen, incl. Filter, Hüllkurven, LFO´s etc. und natürlich auch in Echtzeit durch jene Parameter beinflussen.
Die Anzahl der gleichzeitig möglichen Audiospuren, hängt nur von der Gesamtpolyphonie des S5000 statt, sowie von der Geschwindigkeit der Festplatte. Über ein spezielles CUE MENÜ lassen sich virtuelle Samples übersichtlich anordnen und manuell über die links und rechts vom Display angebrachten Taster abfeuern. Eine Funktion, die für die Einspielung von Geräuschen, Atmos und Background-Musik im Theater und Mutlimedia-Shows Gold wert ist.
Selbstredend ist ein Triggern der virtuellen Samples per Midi ebenfalls möglich.
Ein weiteres Special bietet der S5000 in Form einer optional erhältlichen USB Schnittstelle, die den direkten Datenaustausch mit einem Computer ermöglicht, ohne den bislang gekannten SCSI Problemen (zwei Master an einem Strang sind dann kein Problem mehr). AKAI hat bereits eine eigene MESA (Ediitiersoftware für PC/MAC) Software für den S5000/S6000 in Aussicht gestellt, die diese Schnittstelle eifrig nutzen wird.
Zuletzt sei noch die optionale ADAT Schnittstelle erwähnt, die eine unkomplizierte Verbindung aller 16 Einzelausgänge zu einem digitalen Mischpult ermöglicht.

YAMAHA´s Zuckerstückchen ist die Möglichkeit, Back-Ups aller Daten über einen optionalen CD-Brenner direkt auf CD schreiben zu können. Ein einfacher Midi-File Player ermöglicht darüber hinaus das Abspielen von Midi-Files, sowie das Aufnehmen einfacher Sequenzerspuren, allerdings ohne jegliche Editiermöglichkeiten. Über eine kostenlose mitgelieferte Software lässt sich der A5000 außerdem über einen PC oder MAC editieren. Unerwähnt bleiben darf auch nicht die im Lieferumfang enthaltenen acht CD-ROMS, die eine qualitativ hochwertige Basis für eine Profi-Library bilden.

EMU klotzt mit einem ausgefuchsten 32Spur Sequenzer, der praktisch alles bietet, was man von einem Profi-Hardware-Sequenzer erwartet, incl. umfangreicher Edit-Features. Natürlich lassen sich damit auch Midi-Files abspielen. Hinzu kommt ein klassischer Arpeggiator, der sich sowohl zur Midi-Clock als auch zum internen Sequenzer synchronisieren lässt. Auch EMU hat dem E5000 eine kostenlose Edit-Software beigelegt, die aber eher eine sehr gute Remote-Software darstellt und weniger eine klassische Sample-Editier-Software ist. Auch den EMU Samplern ist eine umfassende Library aus zehn CD-ROMS beigefügt. Auch wenn eine Vielzahl der Sounds aus den Tagen des EMU III stammt, so haben sie doch nichts von ihrer sehr guten Qualität eingebüst. Lediglich einige Pop-Bänke sind antiquiert. Auch EMU bietet die optionale ADAT Schnittstelle, die einen reibungslosen Datentransfer aller Einzelausgänge zum Digitalmixer ermöglicht.

Fazit

YAMAHA A5000

9_YamahaDetail_g.jpg

In der folgenden Wertetabelle können Sie zusammengefasst die Noten der einzelnen Kategoerien ablesen und stellen mit geübten Auge schnell fest, daß YAMAHAs A5000 mit einem Notendurchschnitt von 2.5 das Schlusslich in diesem Vergleichstest bildet.

Setzt man allerdings den guten Einstandspreis sowie die umfangreiche Grundausstattung an Effekten, Polyphonie, Synthesmöglichkeiten und beigefügte Library entgegen, so kann man auch den YAMAHA A5000 ruhigen Gewissens empfehlen. Einzig die gewöhnungsbedürftige Bedienung sowie der fehlende Anschluss für eine PC-Tastatur fallen wirkllich negativ ins Gewicht

AKAI PROFESSIONAL S5000

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Knapp abgeschlagen hinter EMU, bietet AKAI mit dem S5000 ein echtes Studiowerkzeug, das dank seiner übersichtlichen Architektur leicht zu durchschauen ist und besonders im Profi-Studio auf Grund seiner vielen professionellen Optionen (ADAT, USB) eine gute Figur macht.

Dazu kommen nette Kleinigkeiten, wie Screen-Saver und Ventilator an/aus, an denen man merkt, dass die AKAI Entwickler auch an kleinste Details gedacht haben.

E-Mu E5000 Ultra

Für mich der deutliche Gewinner in der Runde ! Beinahe wären dem kleinsten ULTRA die vielen Einschränkungen gegenüber seinen größeren Brüdern (EIV, E6400) zum Verhängnis geworden. Die übersichtliche Benutzeroberfläche, die vielen hervorragenden Automatikfunktionen sowie die ausgefuchsten Synthesefeatures haben den E5000 aber an die Spitze der Wertung gebracht.

Nicht vergessen darf man auch nicht den integrierten, vollwertigen Hardwaresequenzer sowie die umfassende, kostenlose Library, die dem EMU beiliegt.

Vergleichstabelle mit Wertungen

YAMAHA

AKAI

EMU

A5000

S5000

E5000

Grundausstattung
Stimmen

126

64

64

RAM

4 MB

8 MB

4 MB

ROM

option.

HD

option.

option.

option.

Midikanäle

32

32

16

Stereo FX

6 x 20 bit.

otion.

2 x 24 bit

Analog Ausgänge

4

8

4

Word Clock In/Out

Ja

option.

SP/DIF I/0

option.

Ja

AES/EBU I/O

Ja

option.

Display/Pixel

320×80

320×160

320×80

ASCII Anschluß

Ja

option.

SCSI Anschlüsse

1

2

1

Ausgänge

Unsymetr.

Unsymetr.

Symetrisch

Höheneinheiten

2 HE

3 HE

3 HE

Beigelegte CD-ROMS

8

1

10

Empfohlener VK/DM

3.990,–

4.690,–

4.500,–

Maximalausbau: YAMAHA AKAI EMU
Stimmen

126

128

64

RAM

128 MB

256 MB

128 MB

ROM

32 MB

Midikanäle

32

32

32

Flash ROM

32 MB

32 MB

Analogausgänge

10

16

8

Stereo FX

6 x 20 bit.

4 x 20 bit

2 x 24 bit.

USB Interface

Ja

ADAT In/Out

Ja

Ja

Wertung: YAMAHA AKAI EMU
Synthesefeatures

2

3

1

Filterklang

1

1

1

Filter-Flexibilität

2

2,5

1

FX-Qualit./Routing

1

2

3

Auto-Editierungen

3

3

1

Handhabung

4

2

2

Übersichtlichkeit

3

1

2

Erweiterungen

3

1

2

Speicherverwaltung

3

1

1,5

Kompatibilität

4

2

2

*Specials

2

2,5

1

Preis/Leistg.Grund.

1,5

2

2,5

Gesamtwertung:

2,5

1,9

1,7

*Specials im Überblick / Wertung in Punkten
Virtuelle Samples

10

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Forum
  1. Profilbild
    spacelight

    Ich habe meinen Akai S5000 jetzt 5 Jahre ,
    und hat man das System einmal inne und die Funktionsweise , so hat man schnell seine eigenen Sounds mit Effekten usw . erstellt.
    Heute bekommt man für 400 Euro einen voll ausgestatteten S5000 und für mich ist das Display die größte Hilfe und macht das editieren einfach und bequem . Nicht zuletzt kann ich so auch ohne PC mit meiner Hardware im Keller an Sounds basteln.
    Letztendlich entscheiden ja die persönlichen Vorlieben , aber für mich ist der S5000 ein Sampler fürs Leben. Wer sich jetzt Gedanken macht der sollte aber abwägen ob er sich nicht den S6000 zulegen sollte , der hat das Effektboard schon drinne , das Frontpanel ist abnehmbar und ich kann es niicht behaupten , aber ich meine er hat auch eine Festplatte drin.

  2. Profilbild
    kiro7

    Bin über Akai Recherche hier gelandet… Den Yamaha A 5000 damals bei MS neu gekauft, nach einem halben Jahr waren die Regler plötzlich unpräzise, die Werte sind hin und her gehoppt.

    Des weiteren ist die Architektur im A 5000 / A 4000 so gänzlich anders und hat eine steile Lernkurve, als man es von Akai / Emu gewohnt ist, von Softwaresamplern ganz zu schweigen. Einfach ein Sample einem Klang zuordnen ist nicht… Knopf drücken, Regler schrauben, Regler drücken, nochmal anderen Funktionsknopf drücken— ups, falsche Seite–wieder zurück- von den epischen Ladezeiten ganz zu schweigen.

    Bei denen kann man sich aber vom schrauben und drücken ausruhen, man kennt das Gefühl wenn man über Kopf arbeitet, und einem gleich die Arme abfallen nach einer weile- hier hat man´s ähnlich.

    Jahre später noch mal einen A 4000 gebraucht gekauft- dessen Regler waren vom Vorbesitzer mit Kontaktspray angefixt worden, dass Sie danch süchtig geworden sind. Kann auch Einbildung gewesen sein, denn sprühen ging nur nach Abzziehen der Kappe, und dann hoffen, dass das Spray durch die Mikrometer an Spalt neben der Reglerachse in das Innere kommt.

    Von hinten kommt man nicht so ohne weiteres an die Regler. Mal aufgesschraubt – (gefühlte 50 Schrauben) – und ganz schnell wieder zugeschraubt… :-)))

  3. Profilbild
    kiro7

    Also für schnell mal was absamplen lieber was kleines Desktop-mäßiges nehmen, für größere Sample Schichtungen, Libraries, Import… etc. lieber was mit Maus.

    Übrigens hatte ich früher vieles neu von Yamaha – da gabs nach ner Weile immer noch so ein sog. Blue-Book, in dem dann das stand, was eigentlich in die Anleitung gehört hätte, bzw. welches die vertrackte Bedienung erträglicher machte. Für die Sampler leider nicht…

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