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AMAZING Readers Music: Peter M. Mahr – „LP“

(ID: 132735)
AMAZONA AKG 812pro

Peters zweite große Leidenschaft, die Fotografie

Peter G:
Welche DAW verwendest Du?

Peter M:
Ich zähle zu den wenigen MOTU Digital Performer Usern und verwende diese DAW bestimmt schon 16 oder 17 Jahre, jedenfalls mindestens seit „Twice“, einem Film, den Ernst Hefter, ein sehr guter Freund, gedreht hat und zu dem ich die Musik beisteuern durfte.

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Peter G:
Bevor wir jetzt auf dieses neue Werk eingehen, möchte ich nochmals kurz auf unser Interview von 2007 verwiesen. Damals nannten wir Dich noch den OASYS MAN. Dein Equipment hat sich seit dieser Zeit aber grundlegend geändert. Und sogar der OASYS musste seinen Platz räumen, wieso?

Peter M:
Danke Peter für die Verwendung des Begriffs „Werk“. Aber ich habe viel zu viel Achtung vor Musikern und Komponisten, dass ich diesen Begriff in Zusammenhang mit meiner CD nicht verwenden will. Zurück zu Deiner Frage, ja der OASYS war ein sehr gutes Instrument, das ich sehr mochte. Es waren zwei Gründe, die zu meiner Entscheidung, sich von ihm zu trennen, beitrugen. Da war einmal die sich früher oder später anbahnende Ersatzteilsituation, ja klar bekommt man die oder ähnliche Teile irgendwo, aber ich habe null Bock zu suchen und zu basteln. Ich will Musik machen und wenn nicht das, dann einfach vor mich hinspielen oder an Sounds tüfteln. Basteln ist in Zusammenhang mit Musik nicht von Interesse für mich. Und dann war da natürlich die Art und Weise, wie Korg seine OASYS Kunden behandelt hat und die Diskussionen. Bei dem Preis empfand zumindest ich das als nicht optimal. Ich finde nach wie vor, dass der OASYS unheimlich vielseitig ist und sehr gut klingt. Aus meiner Sicht hat er zudem eines der schönsten Designs und … ich habe ihm sehr viel zu verdanken. Beginnend bei Freundschaften, die entstanden sind und bis heute anhalten, dann natürlich musikalisch, der Blog … Es ist also keinesfalls ein Blick zurück im Zorn. Aber alles hat seine Zeit und ich sehe das als Entwicklungsprozess.

Peter G:
Wir sind ja alle Gear-Wahnsinnige – und ich sehe darin übrigens nichts Negatives ;-) Was waren denn für dich die wichtigsten Anschaffungen in den letzten Jahren?

Peter M:
Hm … die wichtigsten? Wenn Du mit „wichtigsten“ die meinst, die mir am meisten geben, im Sinne von, dass sie mich weiter bringen, inspirieren, ich gerne damit arbeite, dann sind das in erster Linie Yamahas CP1, das TOFT Mischpult und das AKAI MPC4000. Mir fallen bestimmt noch mehr ein, aber lass mich vielleicht erst einmal erklären, warum diese drei wichtig für mich sind.

AMAZONA DSI OB-6 Holzseitenteile

Alle hier gezeigten Bilder stammen von Peter selbst

Auf das Yamaha CP1 lasse ich nichts kommen, das ist mittlerweile zu meinem Lieblingsinstrument geworden und wenn ich mir Yamahas halbherzigen Umgang mit diesem Instrument ansehe, wundere ich mich nicht, dass es mehr Ladenhüter als sonst etwas ist. Schade, das Instrument ist zwar teuer, aber einfach unglaublich gut und schön zu spielen. Es lässt sich einiges aus dem Instrument holen und vor allem im Zusammenhang mit der hervorragenden Tastatur ist einfach ein Traum.

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Beim Toft Mixer fällt mein Resümee da schon deutlich zwiespältiger aus. Aber lass mich erst einmal erklären, warum ich ihn überhaupt aufgezählt habe. Klar, man kann alles im Computer machen, die Frage für mich war aber, will ich das? Und die Antwort lautet – und das möchte ich betonen – für mich: nein. Ein gut klingendes Mischpult, der direkte Zugriff auf alle Parameter, das Mischen selbst, einfach alles, das bereitet mir Spaß. Die Arbeitsweisen sind grundlegend unterschiedlich und das kann mir auch kein Controller bringen. Alleine visuell, alles ist auf den Bildschirm fokussiert, im Studio habe ich die Geräte um mich … mehr „Raum“, wenn Du so willst. Wie gesagt, das ist meine Sichtweise und ich bewundere jeden, der am Mac oder PC Stücke erarbeitet, mischt, mastert und das am Ende es gut klingt. Nur ich kann das nicht.

Peter G:
Was spricht für dich gegen das Toft?

Peter M:
Auf der Schattenseite ist die – ich nenne es der Einfachheit wegen – Verarbeitungsqualität, die ich stellenweise als „grenzwertig“ bezeichnen muss. Vor einiger Zeit habe ich mich bei dem Gedanken ertappt, es des Nachtens im Züri See zu versenken [lacht]…. aber der Sound ist einfach gut. Sollte ich es mir jemals leisten können, dann wäre ein 16-Kanal Trident88 ein Kandidat, den ich mir gerne genauer anhören würde. Aber wer weiß, nichts ist in Stein gehauen und vielleicht steige ich doch noch eines Tages auf eine Rechner-basierte Arbeitsumgebung um.

Peter G:
Und du bist ein Freund der alten MPC-4000.

Peter M:
Das bin ich in der Tat. Über das AKAI MPC4000 muss ich nicht viele Worte verlieren. Es ist meine MIDI Zentrale und das, mit einer kurzen Unterbrechung, seit vielen Jahren. Zum Glück wurden eine Zeit lang viele auf den Markt geworfen und ich habe diese Gelegenheit genutzt, um mir ein zweites als Backup zu nehmen. Das Gleiche gilt übrigens für Rolands R-880 Reverb. Meines Erachtens total unterschätzt. Das stammt aus einer Zeit, in der Roland qualitativ hochwertige Produkte entwickelt und auch auf den Markt gebracht hat. Das später erschienene SRV-330 hat da bestimmt davon profitiert, aber danach ging es meines Erachtens in Sachen Roland und Reverbs doch bergab. Und weil wir gerade bei Reverbs, Hall und Räumen sind, neben dem R-880 ist natürlich der Quantec Yardstick zu nennen. Eine meiner besten Investitionen in den vergangenen Jahren überhaupt. So klein und unscheinbar und so schön im Klang.

Da ich Dich ja kenne [lacht] weiß ich, dass Du vor allem an Synthesizern interessiert bist. Da hat sich für mich in den letzten Jahren DSI ziemlich in den Vordergrund gespielt. Mir gefallen deren Instrumente und auch der Sound. Leider musste ich den Prophet-12 hergeben, den ich eigentlich für den interessantesten, weil vielseitigsten DSI Synthesizer halte. Aktuell habe ich den Prophet-6 und seit kurzem den OB-6. Dann gibt es da noch mein Rhodes und natürlich das COTK M15.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    costello RED

    Kurzweiliges Interview, danke für das vorgezogene Osterei :-) Aber Peter, wenn die Frage erlaubt ist: warum „musstest“ Du denn den P-12 hergeben? Wo er nach Deinem eigenen Bekunden der vielseitigste DSI-Synth ist. Dass Du den KARP ziehen lässt, verstehe ich voll und ganz; den hätte ich mir gar nicht erst angeschafft ;-)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @costello Natürlich ist die Frage erlaubt, und die Antwort ist banal – ich habe zu der Zeit einen grösseren Geldbetrag benötigt. Deshalb habe ich fast alles verkauft. Ich überlege aber ob ich nicht wieder…

      Ciao,
      Peter

      • Profilbild
        costello RED

        So bleibt wenigstens der Markt für Gebrauchtinstrumente in Bewegung ; -) Die Kombi aus DSI P-12 und OB 6 stelle ich mir sehr nett vor. Österliche Grüße aus Berlin

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @costello > So bleibt wenigstens der Markt für Gebrauchtinstrumente in Bewegung ..

          :)) Und ja, die von Dir angesprochene Kombination würde mich schon reizen.

          Der Kommentar gibt mir Gelegenheit noch auf eine Sache hinzuweisen. Bei einigen Tracks sind Drum/Perkussionsspuren deswegen gut, weil das eine Kollaboration mit „The Headroom Project“ war.

  2. Profilbild
    a.jungkunst AHU

    Das Album von Peter M. Mahr ist wirklich eine tolle Sache, für mich garantiert kein übliches Elektronik-Album, sondern einfach gute Musik, die von seinem Spiel, von den Klängen und den damit geschaffenen Atmosphären lebt.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @a.jungkunst Danke Axel!

      Liebe Grüsse,
      Peter

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hi, ich kannte viele Titel im einzelnen. Habe mich über die CD oder besser die LP ;-) sehr gefreut, und war dann noch mal verblüfft. des Titel in der vorgegebenen Reihe zu hören, eben: das Konzept.
    Bin gespannt wie lange erst noch dauert, bis große Filmemacher Pete entdecken.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Danke Hefterl! ;) Auch für die Möglichkeit die Du mir gibst noch zu erklären warum die CD überhaupt den Titel „LP“ trägt. Der Arbeitstitel lautete „The L of P“, wobei „L“ der lateinische Buchstabe für 50 ist und „P“ leitet sich von meinem Vornamen ab. Michael hatte die Idee daraus „LP“ zu machen, da er meine Vorliebe zu derartigen „Spielereien“ kennt hat er ins Schwarze getroffen. So hat z.B. auch „In Rain“ nichts mit „Regen“ zu tun, ebenso wenig handelt es sich bei „Nice Sunday“ um einen netten Sonntag.
      Danke nochmals Ernst,
      Liebe Grüsse,
      Peter

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Sehr schöne Musik Peter. Entspanned, leicht und was am Wichtigsten ist, absolut nicht langweilig. Super und weiter so!

  5. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Peter und Peter,

    ich finde ihr geht noch als sympathische Enddreißiger durch ;-) Das Interview ist Klasse. Ihr hattet Spass, man liest es :-)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Organist007 Danke. ;) Ad Rhodes, das ist aktuell ein bisschen mein Sorgenkind. Derzeit bin ich auf der Suche nach jemandem, der es restauriert (und das auch wirklich kann!).

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