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AMAZING Readers Music: Peter M. Mahr – „LP“

(ID: 132735)
Peters Model 15 von COTK mit optionalem Keyboard

Peters Model 15 von COTK mit optionalem Keyboard

Peter G:
Du lieferst mir ein gutes Stichwort. Wir haben ja beide ziemlich spät begonnen, uns intensiver mit modularen Synthesizern auseinanderzusetzen – und beide haben wir uns das MODEL 15 von COTK bauen lassen. Bist du zufrieden damit?

Peter M:
Ja. Meine Geschichte zum Synthesizer Model 15 habe ich bei mir im Blog aufgearbeitet, da zu Beginn nicht alles einwandfrei lief. Der Support war aber, entgegen anderslautender Meinungen, in meinem Fall wirklich top. Ich möchte hier keinesfalls in Abrede stellen, dass es bei Kollegen negative Erfahrungen gab und vielleicht auch gibt, in meinem Fall war der Service aber „tiptop“, wie man in der Schweiz sagt. Klanglich ist es sehr gut. Wie ist denn Deine Meinung zum „Model 15“?

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Peter G:
Sagen wir, Kazike lebt in seiner eigenen Welt. Nicht alle getroffenen Abreden wurden eingehalten (Preis) und zugesagte Liefertermine wurden über Monate immer wieder verschoben. Davon erfuhr ich aber auch nur durch unerbittliches Nachhaken. Ab und zu den Kunden automatisch über den Stand der Dinge zu informieren, gehört nicht zu den Qualitäten von COTK. Man muss schon eine gehörige Portion Geduld und Nerven mitbringen – zumindest war das meine Erfahrung. Klanglich bin ich mit dem Model 15 von COTK aber sehr zufrieden!

Peter M:
Vielleicht hat sich da etwas geändert, da es in meinem Fall zwar auch zu Verschiebung des Liefertermins kam, die Kommunikation aber wirklich in Ordnung war. Und dennoch wird es Dich erstaunen, dass ich am Überlegen bin, das M15 zu verkaufen. Ich sitze gerne davor und schraube herum, genieße die Klänge … gerade aktuell arbeite ich an einem Stück, zu dem das M15 einen zentralen Sound beisteuert, aber, wie sagt man heute so schön, in den „flow“ komme ich nicht. Da kann das M15 nichts dafür, sondern es hat damit zu tun, dass ich mit Fortdauer immer größeren Wert vor allem auf die Speicherbarkeit der Sounds und eine gute MIDI-Implementation lege. Letzteres, um schnell zwischen Projekten hin- und herspringen zu können. Das Fehlen beider Features war auch der Grund, warum ich mich schweren Herzens vom Korg ARP Odyssey getrennt habe. Da hat es mir die Kindertastatur letztendlich leicht gemacht sowie ein paar andere Punkte. Bezogen auf den Klang fiel mir wie eben schon festgestellt, die Entscheidung den Ody zu verkaufen allerdings schwer. Das Ding klingt einfach gut, vom Bass über Sync, bis hin zu Leadsounds. Das war wirklich sehr, sehr gut. Und beim M15 geht es mir ein bisschen ähnlich. Andererseits ertönt dann wieder ein Sound und all die Gedanken sind verschwunden, zumal ich hier auch nicht vor dem Tastenproblem stehe.

Peter G:
Was ist für Dich das reizvolle an Modular statt festverdrahtet? Hat sich dadurch deine Musik geändert oder der kreative Schaffungsprozess? (Schaffensprozess)

Peter M:
Das hat natürlich einen unmittelbaren Einfluss auf die Arbeitsweise und somit zumindest indirekt, langfristig bestimmt auch auf die Musik. Die Flexibilität ist es, was modulare Systeme natürlich sehr reizvoll macht. Dem stehen aber die Punkte gegenüber, die ich gerade nannte und für mich wichtig sind. Und mit Kompromissen habe ich prinzipiell so meine liebe Not. Sehr atypisch für einen Österreicher, ich weiß [lacht]. Du merkst schon… ich bin da offenbar gerade in einer Entscheidungsphase, was meinen Umgang mit modularen Systemen betrifft. Kämen da nicht immer wieder einmal Sounds heraus, die ich so nirgendwo sonst herbekomme, hätte ich wohl schon längst gesagt „nein danke, nicht für mich“. Mal sehen …

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Peter G:
Viele Deiner Synthesizer hast du ja auch in hervorragenden Bildern festgehalten. Fotografie war ja seit jeher deine zweite Leidenschaft. Mit welcher Ausrüstung bist du da unterwegs?

Peter M:
Fotografie ist in der Tat eine weitere Leidenschaft von mir und die hat sich in den vergangenen Jahren im Prinzip völlig ohne mein Zutun ziemlich gut entwickelt. Netterweise kommen langsam kleinere Aufträge rein, oder letztes Jahr, da habe ich bei einem kleinen Fotowettbewerb von Sonnox auf Facebook gewonnen. Allerdings lebe ich dieses Hobby am liebsten bei mir im Blog und wenn möglich in Schwarzweiß aus. Gerade erst hat mir Ernst das Buch „Genesis“ von Sebastiao Salgado und dazu die Blue-Ray „Das Salz der Erde“ geschenkt. Wim Wenders hat den Film gemacht und er beschreibt die Arbeit von Salgado … alleine das Intro ist einfach genial. Und wenn ich mir Salgados Fotos ansehe, werde ich schnell ganz bescheiden. Alfred Hrdlicka meinte einmal in einem Interview, dass Fotografie keine Kunst oder Kunstform sei … da mag er bis zu einem gewissen Grad Recht haben. Aber es gibt Ausnahmen. Ernst, der Profischlagzeuger war, hat einmal etwas unheimlich Gutes gesagt: „Je besser ich werde, um so besser verstehe ich erst, wie weit weg ich von den wirklich Guten bin.“

Bei Salgado ziehe ich den Hut, aber auch auf 500pix gibt es Leute, deren Können mich zutiefst beeindruckt und deren Bilder mich berühren oder einfach auch nur schön zum Ansehen sind.

Peter G:
Zurück zu deiner Fotografie …

Peter M:
[lacht] Ich fotografiere vorwiegend Instrumente und Equipment. Dazu habe ich einfach einen engen Bezug. Porträts finde ich gut, aber da habe ich in meiner Familie jemand, der das einfach besser kann. Meine Frau ist wesentlich talentierter als ich. Sie schafft es, die Porträtierten gut aussehen zu lassen. Mein Ansatz ist da …. „härter“ [lacht] und die, die ich fotografiere, sind nicht immer glücklich mit dem Resultat [lacht].

Du merkst schon, die Fotografie weiß mich zu faszinieren, …. ich verwende eine Fuji X-1pro vorwiegend mit dem 35er und ganz selten mit dem 60er Objektiv.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    costello RED

    Kurzweiliges Interview, danke für das vorgezogene Osterei :-) Aber Peter, wenn die Frage erlaubt ist: warum „musstest“ Du denn den P-12 hergeben? Wo er nach Deinem eigenen Bekunden der vielseitigste DSI-Synth ist. Dass Du den KARP ziehen lässt, verstehe ich voll und ganz; den hätte ich mir gar nicht erst angeschafft ;-)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @costello Natürlich ist die Frage erlaubt, und die Antwort ist banal – ich habe zu der Zeit einen grösseren Geldbetrag benötigt. Deshalb habe ich fast alles verkauft. Ich überlege aber ob ich nicht wieder…

      Ciao,
      Peter

      • Profilbild
        costello RED

        So bleibt wenigstens der Markt für Gebrauchtinstrumente in Bewegung ; -) Die Kombi aus DSI P-12 und OB 6 stelle ich mir sehr nett vor. Österliche Grüße aus Berlin

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @costello > So bleibt wenigstens der Markt für Gebrauchtinstrumente in Bewegung ..

          :)) Und ja, die von Dir angesprochene Kombination würde mich schon reizen.

          Der Kommentar gibt mir Gelegenheit noch auf eine Sache hinzuweisen. Bei einigen Tracks sind Drum/Perkussionsspuren deswegen gut, weil das eine Kollaboration mit „The Headroom Project“ war.

  2. Profilbild
    a.jungkunst AHU

    Das Album von Peter M. Mahr ist wirklich eine tolle Sache, für mich garantiert kein übliches Elektronik-Album, sondern einfach gute Musik, die von seinem Spiel, von den Klängen und den damit geschaffenen Atmosphären lebt.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @a.jungkunst Danke Axel!

      Liebe Grüsse,
      Peter

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hi, ich kannte viele Titel im einzelnen. Habe mich über die CD oder besser die LP ;-) sehr gefreut, und war dann noch mal verblüfft. des Titel in der vorgegebenen Reihe zu hören, eben: das Konzept.
    Bin gespannt wie lange erst noch dauert, bis große Filmemacher Pete entdecken.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Danke Hefterl! ;) Auch für die Möglichkeit die Du mir gibst noch zu erklären warum die CD überhaupt den Titel „LP“ trägt. Der Arbeitstitel lautete „The L of P“, wobei „L“ der lateinische Buchstabe für 50 ist und „P“ leitet sich von meinem Vornamen ab. Michael hatte die Idee daraus „LP“ zu machen, da er meine Vorliebe zu derartigen „Spielereien“ kennt hat er ins Schwarze getroffen. So hat z.B. auch „In Rain“ nichts mit „Regen“ zu tun, ebenso wenig handelt es sich bei „Nice Sunday“ um einen netten Sonntag.
      Danke nochmals Ernst,
      Liebe Grüsse,
      Peter

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Sehr schöne Musik Peter. Entspanned, leicht und was am Wichtigsten ist, absolut nicht langweilig. Super und weiter so!

  5. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Peter und Peter,

    ich finde ihr geht noch als sympathische Enddreißiger durch ;-) Das Interview ist Klasse. Ihr hattet Spass, man liest es :-)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Organist007 Danke. ;) Ad Rhodes, das ist aktuell ein bisschen mein Sorgenkind. Derzeit bin ich auf der Suche nach jemandem, der es restauriert (und das auch wirklich kann!).

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