Alle Nahfeld-/Midfield-Lautsprecher und Subwoofer
Der finnische Hersteller Genelec gehört mit Sicherheit zu den Herstellern, die einen der größten Bekanntheitsgrade in unserer Branche innehaben. Auch wenn nicht jeder einen Studiomonitor des Unternehmens bei sich im Studio nutzt, geliebäugelt, ausprobiert oder zumindest mal Interesse dafür gezeigt, haben wohl die meisten von uns. Die regelmäßigen AMAZONA.de-Leser wissen, dass Genelec neben den bekannten 8000er-Monitoren und den 83XX-Lautsprechern, auch im Midfield-Bereich beispielsweise Lautsprecher anbieten. Und das bereits seit vielen Jahrzehnten.
Ein besonderes Highlight vieler Genelec Lautsprecher ist das GLM-System, das seit Ende 2020 in Version 4 vorliegt. GLM steht für „Genelec Loudspeaker Management“ und ist gleichzeitig der Name der zugehörigen Software, über die der Sound der Lautsprecher an örtliche Gegebenheiten angepasst werden kann. Die dazu kompatiblen Speaker sind mit dem Namenzusatz SAM versehen, dies steht für „Smart Active Monitor“.
Die GLM-Software ist sowohl für Mac als auch für Windows erhältlich, die Installation geht leicht von der Hand. Ein ebenfalls zum GLM-Set gehörendes Interface wird per USB mit dem Computer verbunden und zugleich an ein Messmikrofon angeschlossen, das an der Abhörposition aufgestellt wird. Nach den Vorbereitungen wird ein Sinus-Sweep-Signal über alle Frequenzen durch die Lautsprecher wiedergegeben und vom Messmikrofon aufgezeichnet und an die Software weitergegeben. Nach kurzer Analyse und Berechnung aller Daten steht das Ergebnis fest und die Software gibt Vorschläge, in welchen Frequenzbereichen Verbesserungsbedarf besteht. Dies sieht wie folgt aus (die Daten entstammen unserem Genelec 8331 A Test von Raphael Tschernuth):
Die rote Linie beschreibt den gemessenen Frequenzgang. Die blaue Linie veranschaulicht die Veränderungen der Genelec 8331 A Lautsprecher. Die grüne Linie ist schließlich der optimierte Frequenzverlauf. Die Vorschläge können 1:1 übernommen werden, man kann aber auch nachjustieren, um den Sound an die eigenen Vorstellungen anzupassen. Weitere Informationen zum GLM-System findet ihr hier.
Alternativ bieten die Genelec Lautsprecher rückseitig angebrachte DIP-Schalter, mit Hilfe derer man den Klang manuell an die örtlichen Gegebenheiten anpassen kann.
Wie klingen Genelec Lautsprecher?
In der folgenden Aufstellung findet ihr alle aktuellen Studiomonitore und Subwoofer von Genelec alphabetisch aufgelistet und mit den passenden Testberichten verlinkt. Neben diesen hat Genelec aber noch weitere Lautsprecher für den AV-Einsatz (4000er Serie) sowie Produkte fürs heimische Wohnzimmer (F- und G-Serie) im Repertoire.
Genelec 8010
Die kleinsten Lautsprecher der Finnen hören auf den Namen 8010 und wurden von uns bereits im Herbst 2014 getestet. Von Zeit zu Zeit überarbeitet Genelec seine Speaker und schickt diese mit einem neuen Buchstaben-Zusatz in den Fachhandel, so dass man aktuell beispielsweise die 8010 AP erhält, wobei A für die Produktgeneration und P für die Farbe Anthrazit steht. 8010 AW entspricht also der ersten Produktgeneration A, die Farbe ist weiß (W = Weiß).
Unser Fazit zu den 8010: Für Profis, die die größeren Genelecs im Studio haben und deren grundsätzlichen Klangcharakter kennen und diesen im Kleinstformat für unterwegs oder bei mobilen Einsätzen haben wollen, sind die 8010 genau richtig. Als Hauptabhöre beim Homerecording sind sie dagegen nicht zu gebrauchen, da man keinerlei Tiefbass beurteilen kann. Das Zuschalten eines externen Subwoofers lässt die Sache aber natürlich in einem anderen Licht erscheinen.
- Preis: 265,- Euro (anthrazit), 279,- Euro (weiß)
- Test Genelec 8010
Genelec 8020
Seit Mitte 2020 bietet Genelec einige Studiomonitore im rohen Industrial-Look RAW an, so auch die 8020. Ob das Design gefällt, muss jeder für sich entscheiden, der Klang ist aber mehr als gut: die Speaker spielen plastisch und dynamisch auf. Für kleine Studios und für den anspruchsvollen Musikhörer sind die 8020 konzipiert, die Verarbeitung ist exzellent. Eine tolle Box im außergewöhnlichen „Finnisch“, auch wenn sich Genelec die Nicht-Lackierung einiges kosten lässt.
- Preis: 359,- Euro (anthrazit), 459,- Euro (weiß), 467,- Euro (Aluminium)
- Test Genelec 8020
Genelec 8030
Unser Test der 8030 hat schon einige Tage auf dem Buckel, bereits im Jahr 2010 haben wir uns – damals noch Generation A der 8030 – die Nahfeldmonitore näher angeschaut. Auch wenn mittlerweile die Versionen 8030 CP, CW und RAW erhältlich sind und der Klang möglicherweise leicht von unserem Testergebnis abweicht, gibt unser Artikel zur 8030 dennoch die wichtigsten Infos wieder. Das sehr neutrale Klangbild ist daher sicherlich auch weiterhin eines der Hauptargumente für den Kauf der 8030.
- Preis: 518,- Euro (anthrazit), 579,- Euro (weiß), 599,- Euro (RAW, Aluminium)
- Test Genelec 8030
Genelec 8040
Ab der 8030 lassen sich die Speaker von Genelecs 80XX-Serie schon für mittlere Abhörräume empfehlen. Der analytische und klare Sound sowie die robuste Verarbeitung stehen auch hier wieder im Fokus, hinzu kommt der relativ breite Sweet-Spot der 8040. Wie viele andere Genelec Speaker auch, lässt sich der 8040 sowohl horizontal als auch vertikal nutzen (umgedreht, wie auf unserem Titelbild zum 8040 Test, eher nicht, denn stehenbleiben werden sie so sicherlich nicht …).
- Preis: 779,- Euro (anthrazit), 929,- Euro (weiß), 999,- Euro (RAW)
- Test Genelec 8040
Genelec 8050
Die 8050 ist tatsächlich eine der wenigen Lautsprecher von Genelec, die wir bisher noch nicht im Test hatten und gleichzeitig der Größte der Nicht-SAM-Speaker, d. h. die komplette 80XX-Serie lässt sich nur per rückseitigen DIP-Schaltern anpassen, sie sind nicht zur o. g. GLM-Software kompatibel. Klanglich gehen diese schon recht weit runter, Genelec gibt den Übertragungsbereich mit 32 Hz bis 26 kHz (-6 dB) an. Die Endstufenleistung liegt bei 150 (Woofer) und 120 (Tweeter) Watt.
- Preis: 1.399,- Euro (anthrazit), 1.499,- Euro (weiß)
Genelec 8320
Der 8320 ist Genelecs günstigster SAM-Speaker, d. h. dieser lässt sich mit der GLM-Software und einer Messung an die örtlichen Gegebenheiten anpassen. Mit einem aktuellen Preis von 499,- Euro ist er sicherlich nicht der günstigste Speaker, vor allem Einsteiger werden bei einer knapp vierstelligen Investition zwei Mal überlegen. ob und für welchen Lautsprecher sie sich entscheiden. Mit in die engere Wahl gehört der 8320 aber unserer Meinung nach definitiv.
- Preis: 499,- Euro (anthrazit), 529,- Euro (weiß)
- Test Genelec 8320
- Vergleichstest Studiomonitore
Genelec 8330
Etwas größer dimensioniert ist der 8330 Speaker, der wiederum in Anthrazit und Weiß erhältlich ist. Der weiter oben erwähnte RAW-Look ist dagegen der 80XX-Reihe vorbehalten. In Kombination mit der GLM-Software können hier 16 vollparametrische und 4 Shelving-Filter zur Anpassung an die eigene Akustik zum Einsatz kommen. Wie ein Großteil der Genelec Speaker verfügt auch der 8330 über das stabile Druckguss-Aluminium-Gehäuse. Zwei Class-D-Endstufen mit jeweils 50 Watt sorgen für ausreichend Power. Wahlweise kann der Bassbereich durch den von Genelec empfohlenen Subwoofer 7350/7360 (siehe unten) erweitert werden.
- Preis: 749,- Euro (anthrazit), 779,- Euro (weiß)
Genelec 8340
Die 8340A klingen von Haus aus bereits sehr gut, druckvoll und erlauben einen großen „Sweet Spot“-Bereich, das „Mäuseklavier“ (DIP-Schalter) erlaubt detaillierte Einstellungsmöglichkeiten. Noch besser geht es mit der automatischen Einmessung über das GLM-System. Besonders akustisch wenig bis gar nicht optimierte Räume profitieren hiervon, auch wenn die Einstellungen ggf. manuell nachjustiert werden müssen, um dem persönlichen Geschmack zu entsprechen. Wer auf die automatische Einmessung verzichten kann, sollte sich die „klassischen“ Monitore von Genelec anschauen, diese sind preislich entsprechend etwas günstiger als die Modelle des SAM-Systems.
- Preis: 1.211,- Euro (anthrazit), 1.350,- Euro (weiß)
- Test Genelec 8340
Genelec 8350
Wer es wieder etwas größer dimensionierter haben möchte, kann anstatt der 8340 auch zu 8350 greifen. Diese wartet wieder mit einem breiteren Übertragungsbereich auf und geht bis 38 Hz hinunter (zum Vergleich: 8330 bis 58 Hz, 8340 bis 45 Hz).
- Preis: 1.799,- Euro
- Test Genelec 8350
Genelec S360
Zusammen mit dem Subwoofer 7382a hat Genelec im Jahr 2018 den S360 vorgestellt. Geeignet ist er für alle Tonstudios, in denen es gerne etwas lauter zugehen darf bzw. die entsprechende Raumgröße für diese vorhanden ist. Denn mit einem maximalen SPL von 118 dB gibt Genelec an, dass auch Abhördistanzen von bis zu 10 m möglich sind.
- Preis: 3.698,- Euro
- News Genelec S360 / 7382
Genelec 1032
Fast schon als alte Bekannte könnte man die 1032 bezeichnen, die auch ohne GLM-Software hervorragend klingen und als Hauptmonitor im Midfield-Bereich eingesetzt werden können. Somit spielen die 1032 auch heute bzw. in ihrer aktuell dritten Generation weiter ganz vorne mit.
- Preis: 1.999,- Euro
- Test Genelec 1032
Genelec 8331 / 8341
Nach all den 2-Wege-Monitoren kommen wir nun in den Bereich der (koaxialen) 3-Wege-Monitore, wobei wir jeweils zwei ähnliche Speaker zusammenfassen. Im Fazit unseres 8331 Tests heißt es:
„Verarbeitung und Klang sind auf allerhöchstem Niveau. Durch die GLM-Software wird er unglaublich flexibel und auch ohne Klanganpassung ist er ein absolut präzises, ehrliches Werkzeug mit dem langes, ermüdungsfreies Arbeiten möglich ist. Er hat einen druckvollen Grundsound und sehr breiten Sweet-Spot mit großer Bühne. Der Preis geht aufgrund der gebotenen Qualität durchaus in Ordnung. Mit dem Genelec 8331 A bekommt man einen Freund fürs Leben, der einem lange treu bleiben wird.“
- Preise 8331: 2.059,- Euro (anthrazit), 2.175,- Euro (schwarz), 2.145,- Euro (weiß)
- Preise 8341: 2.799,- Euro (anthrazit), 2.799,- Euro (weiß)
- Test Genelec 8331
- Test Genelec 8341
Genelec 8351 / 8361
Die ebenfalls in koaxialer Bauweise konzipierte 8351 und 8361 spielen nach Meinung unseres Autors in der obersten Liga mit, wenn es um Klang- und Abstrahlverhalten geht. Dazu punkten sie mit präziser und kraftvoller Basswiedergabe.
- Preise 8351: 4.167,- Euro (UVP)
- Preise 8361: 4.952,99 Euro (UVP)
- Test Genelec 8351
Genelec 1234 bis 1238
Für die meisten Hobbymusiker, Semiprofis und zum Teil auch Profis erscheinen die größten 3-Wege-Speaker von Genelec definitiv zu groß. Ausgelegt für mittlere bis große Abhörräume erzeugen die vier Modelle 1234 bis 1238 SPLs von 117 dB bis 125 dB und sorgen mit bis zu 2x 750 Watt für Tieftöner, 400 Watt für Mitteltöner und 250 Watt für Hochtöner (Genelec 1234) für ordentlich Dampf. Weitere Informationen findet ihr auf der Website des deutschen Genelec Vertriebs Audio Pro.
Wie klingen Genelec Subwoofer?
Genelec 7040, 7050
Die 7000er-Reihe ist bei Genelec den Studio-Subwoofern vorbehalten. Für kleinere Setups empfiehlt sich der 7040 bzw. das nächste größere Modell 7050. Das aktuell kleinste Subwoofer-Modell 7040 wartet mit einem Frequenzbereich von 30 Hz – 90 Hz (-6 dB) und einer Leistung von 50 Watt auf, der Subwoofer 7050 mit 24 Hz – 85 Hz (-6 dB) und einer Leistung von 130 Watt.
- Preis: 599,- Euro (7040), 989,- Euro (7050)
- Test Genelec 7040
- Test Genelec 7050
Genelec 7350, 7360, 7370, 7380
Die vier größeren Subwoofer 7350 bis 7380 empfiehlt Genelec den Besitzern von 8320/8330 und größer – sofern im Bassbereich mehr Power erwünscht ist. Alle vier Subwoofer sind mit DSP-Prozessoren ausgestattet, so dass diese über Genelecs GLM-Software gesteuert und angepasst werden können.
Alternativ können die rückseitigen 20 DIP-Schalter (ab 7360) zur klanglichen Anpassung genutzt werden. Einen Test dieser Subwoofer werden wir zeitnah veröffentlichen und hier verlinken.
- Preis: 1.059,- Euro (7350), 1.999,-Euro (7360), 2.769,- Euro (7370), 4.999,- Euro (7380)
Tolle Zusammenfassung der Modelle, auch wenn man sich damals für andere entschieden hat (Semiklasse über 1500€). Allerdings fehlt mir tatsächlich eine Optimierungssoftware. Das diese generell dabei ist, ist eine feine Sache.
@Filterpad Du brauchst zum Einmessen noch das Genelec network adaptor kit, welches mal eben 359 Euro kostet. Die Software ist dann in der Tat ‚kostenfrei‘
Bei dieser gab es übrigens gerade einen Versionssprung auf 4.0.