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Alle Informationen zum MIDI 2.0 Standard

MIDI 2.0 – alles anders, alles neu?

28. Februar 2020
Alle Informationen zum MIDI 2.0 Standard

Alle Informationen zum MIDI 2.0 Standard

Mit 38 Jahren ist der MIDI-Standard schon etwas in die Jahre gekommen. Auf der NAMM wurde bereits Mitte Januar 2019 der lang ersehnte neue Standard MIDI 2.0 vorgestellt. Das klang schon ganz wie eine verabschiedete Spezifikation, allerdings haben MMA (MIDI Manufacturers Association) und AMEI (Japanese MIDI Association) erst am 19.01.2019 bestätigt, dass man begonnen hat, am MIDI 2.0 Standard zu arbeiten. Auf der gerade vergangenen NAMM-Show im Januar 2020 wurden die Spezifikationen nun final verabschiedet. Unseren erstmals im Januar 2019 veröffentlichten Artikel haben wir nun für euch auf den aktuellen Stand gebracht.

MIDI 1.0?

Ich habe damals im Studium noch gelernt, dass MIDI wohl für immer im Standard 1.0 hängenbleiben wird. Man würde ja die komplette Abwärts-Kompatibilität aufgeben. Und bis dato ist es so: Wir nutzen (im Prinzip auch rechnerintern) MIDI 1.0 bis zum heutigen Tag. Selbst wenn wir das Signal über Netzwerk versenden oder via USB tunneln: Gesendet wird MIDI 1.0.

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In den 1990ern haben Yamaha und Roland mit dem General MIDI bzw. General Standard/Sound (je nach Quelle) einzelne Parameter und Soundbänke in der Nutzung/Bedeutung standardisiert. An MIDI selbst hat das nichts geändert. Ähnlich verhält es sich mit XG von Yamaha. Man hat versucht, General MIDI noch etwas zu erweitern, was feste Definitionen angeht. An MIDI selbst hat auch das nichts geändert.

Spätere Versuche, den MIDI-Standard abzulösen, gab es einige. So haben die Ingenieure bei Yamaha vor ca. 20 Jahren mit mLan versucht, Audio- und MIDI-Daten bidirektional über Firewire-Kabel zu schicken. Diese Idee kam aber kaum aus dem Experimentierstadium heraus. Zwar gab es Produkte von Drittherstellern, die dieses Protokoll unterstützt haben, sie wurden aber nicht zum Verkaufsschlager, zumindest nicht deswegen.

Die Schnittstelle OSC (Open Sound Control) wurde erstmals 1997 in einem Conference Paper erwähnt und im Jahr 2002 vorgestellt. Mittlerweile ist OSC schon bei Version 1.1 angekommen – wenn man das mit unserem guten, alten MIDI vergleicht, ist das geradezu ein Überschwang an Entwicklungsgeschwindigkeit. Man hat den möglichen MIDI-Nachfolger OSC auf Netzwerk-Hardware aufgebaut. Somit ist eine Abwärts-Kompatibilität zu MIDI komplett ausgeschlossen. Auch hat dieses Format nie die Rückendeckung von großen Herstellern erhalten. Die Tatsache, dass die eigentlichen Daten nicht näher spezifiziert sind, ist auch nicht hilfreich: Jeder Hersteller kann sein eigenes Süppchen kochen.

MIDI 1.0 vs. MIDI 2.0

Die MMA (MIDI Manufacturer Association), die für den MIDI-Standard verantwortlich zeichnet, hat einige Änderungen und Erweiterungen für die neue MIDI-Version vorgesehen. Wichtigste Maßgabe: Volle Abwärtskompatibilität zu MIDI 1.0. Somit bleiben uns auch die anachronistischen 5-POL-DIN-Buchsen erhalten.

Das ändert sich mit MIDI 2.0

Zentraler Bestandteil ist die neue Funktion MIDI-Capability Inquiry (kurz MIDI-CI) – die MIDI Funktionsabfrage. Hierzu ist eine bidirektionale Kommunikation der miteinander verbundenen Geräte zwingend. So fragen die MIDI 2.0 Geräte zunächst den Funktionsumfang des jeweils anderen Gerätes ab und schalten so die erkannten neuen Funktionen frei. Erfolgt keine Antwort oder sind die bereitgestellten Funktionen nicht miteinander kompatibel, dann verbleibt die Kommunikation auf MIDI 1.0. Die MIDI-CI läuft dabei (im Wesentlichen) in drei Phasen ab:

  1. Profile Configuration: Hierfür stehen verschiedene Regelsätze zur Verfügung, die die Kommunikation mit dem MIDI-Gerät steuern. Für unterschiedliche Gerätearten stehen unterschiedliche Regelsätze zur Verfügung. So wird ein Sequencer mit einem Masterkeyboard immer ähnlich verfahren, egal von welchem Hersteller es ist.
  1. Property Exchange: Hier teilen sich die verbundenen MIDI-Geräte ihre jeweiligen Eigenschaften (u. a. Name, Hersteller …) und Funktionen mit. Dabei kann ein Masterkeyboard erfahren, wie die Patches des angeschlossenen Rack-Synthesizers heißen oder ein Sequencer einen „generischen“ Editor erzeugen, ohne dass ein spezifischer Synth-Editor jemals angeboten wurde.
  1. Protocol Negotiation: In diesem Abschnitt wird die Kommunikation und die Protokolldetails mit dem jeweils anderen Gerät „ausgehandelt“.

MIDI & Timing, jeder von uns kennt diese Probleme. Das MIDI-Protokoll arbeitet mit 31.250 Bit/s und einer seriellen Datenübertragung. Für 16 Kanäle kann das schon mal eng werden. Das Update des Protokolls verspricht hier eine deutliche Verbesserung. Generell soll die Auflösung der Parameter verbessert werden:

Das MIDI 2.0 Protokoll beschert uns ein neues Universal MIDI Packet. Nun sind bis zu 128 Bit möglich. Dieses Universal MIDI Packet ist nur für Hochgeschwindigkeitsübertragung via (bspw.) USB vorgesehen und wird nicht über die 5-POL-DIN-Buchse übertragen, zumindest gibt es derzeit keine Pläne dazu. Mit einer 5-POL-DIN-Buchse ist demnach keine (vollwertige) MIDI 2.0 Nutzung möglich.

Bisher wurden in MIDI die meisten Werte in 7 Bit übertragen. Eine Auflösung von 7 Bit ermöglicht eine Abstufung von 128 Einzelschritten. Für die Anschlagdynamik könnte das reichen, für einen Fader-Verlauf könnte das deutlich zu grob werden. Zwar werden einige Parameter mit zwei Datenworten (in 14 Bit) übertragen, aber das galt nur für ausgewählte Werte und nicht für alle MIDI-Geräte. Immerhin konnten so Abstufungen jenseits der 16.000 ermöglicht werden. Die Anschlagdynamik wird künftig mit üppigen 16 Bit übertragen. So stehen mehr als 65.000 Werte zur Abstufung zur Verfügung. Auch Pitchbend wird künftig mit 16 Bit laufen.

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Bei der Anschlagstärke finde ich das gar nicht so wichtig. Die meisten Sampling-Instrumente nutzen die alten Möglichkeiten ja nur teilweise aus. Bei den Controllern hat man die Auflösung auf 32 Bit erhöht. Damit steigt die Abstufung auf über 4 Mrd. und es brennt an dieser Stelle so schnell nichts an – extrem geschmeidige Filterverläufe sind jetzt gar kein Problem mehr. Jedwede langsame Parameteränderungen werden auf diese Weise flüssiger klingen und Parametersprünge werden nicht mehr hörbar sein.

Alles neu macht MIDI 2.0

Hat uns MIDI 1.0 auf 16 Kanäle beschränkt, erweitert MIDI 2.0 die Palette auf 256 Kanäle. Dazu werden – in einem Universal MIDI Packet – maximal 16 Gruppen gebildet, die maximal wiederum 16 Kanäle beherbergen können. Die Gruppen werden separat in MIDI 1.0 oder MIDI 2.0 geschaltet. Ein Mischbetrieb ist also durchaus denkbar. Das freut den Anwender, der zwingend abwärtskompatibel sein muss.

MIDI 2.0 führt auch eine umfassende Artikulationssteuerung (verschiedene Spielweisen) ein. So können bis zu 256 Artikulationstypen (8 Bit) und dazugehörige Daten in ebenfalls 256 Abstufungen übertragen werden. In VST3 gibt es MIDI-Controller-Daten die pro Note eingestellt werden können. Eben dieses Feature führt MIDI 2.0 nun auch ein. Die Auflösung wird dabei konsequent in 32 Bit erfolgen (4 Mrd. Abstufungen).

Einen Nachteil wird es aber wohl doch geben: Die MIDI-Thru-Buchse scheint der Vergangenheit anzugehören. Wenn die Geräte bidirektional kommunizieren, ist eine solche Buchse eher hinderlich. Zur Erinnerung: MIDI-Thru liefert die Daten des MIDI-In in Kopie – ohne weitere Latenz – aus. Somit würde das „Gespräch“, das zwei MIDI-Geräte miteinander exklusiv führen, auch an andere MIDI-Hardware weitergeleitet werden und für Missverständnisse sorgen. Allerdings hat sich die „Closed-Loop“-Verkabelung weitgehend durchgesetzt und die meisten MIDI-Thru-Buchsen sind eh „arbeitslos“.

Kann ich meine MIDI-Geräte nun wegwerfen?

Wie bereits weiter oben angedeutet, wird MIDI 2.0 vollständig abwärtskompatibel zu den alten MIDI-Geräten sein. Allerdings kann MIDI 2.0 seine Vorteile nur ausspielen, wenn Sender und Empfänger das neue System nutzen, logisch! Nicht nur die DIN-Buchsen bleiben uns erhalten, auch die USB- und Netzwerklösungen werden (wohl) weiter Bestand haben.

Die frohe Kunde also: Es kann alles so bleiben, wie es war, kein liebgewonnener Synthesizer und kein geschätztes Effektgerät müssen demnächst in der elektronischen Bucht oder im Nachhall verramscht werden.

Ab wann kommt MIDI 2.0?

Für 2019 waren bereits erste Geräte angekündigt – obwohl der Standard final doch erst 2020 verabschiedet wurde. Interessant ist auch, wie schnell die Sequencer-Hersteller auf den Zug aufspringen werden. Erst dann nämlich wird das volle Potential des Standards nutzbar sein. Interessant dürfte es für manche Hersteller auch sein, alte bzw. gerade erst erschienene Hardware direkt mit einem Software-Update zum MIDI 2.0-Device zu machen.

Janne Roeper – Chief Development Engineer bei Steinberg (Cubase & Nuendo) sagt dazu:

„Steinberg beschäftigt sich seit etwa eineinhalb Jahren konkret mit MIDI 2.0 und war zusammen mit Yamaha an dessen Ausgestaltung beteiligt. Seit Ende 2018 gibt es einen unveröffentlichten Prototypen von Cubase 10, der einige wesentlichen Teile von MIDI 2.0 unterstützt. Eine vollumfängliche Unterstützung von MIDI 2.0 wird noch einige Zeit benötigen, insbesondere auch, da es bisher weder eine Unterstützung von MIDI 2.0 in den Betriebssystemen, noch verfügbare Implementierungen physikalischer Transportschichten wie z.B. USB, Bluetooth oder Ethernet gibt.

Daher ist bisher nicht festgelegt, welche zukünftige Cubase Version MIDI 2.0 unterstützen wird. Dennoch erfolgt bei Steinberg eine fortwährende Beschäftigung mit diesem Thema. Wir begrüßen bei MIDI 2.0 insbesondere, dass viele Vorteile von VST 3 Instrumenten, wie die höhere Auflösung und VST Note Expression, jetzt auch ohne Umwege auf MIDI Geräten nutzbar werden.“

Man kann davon ausgehen, dass das für die anderen Sequencer-Hersteller entsprechend gilt.

MIDI 2.0 Prototyp

MIDI 2.0

Zwar gab es auf der Winter-NAMM 2019 noch keine MIDI 2.0 Geräte zu sehen – trotz vollmundiger Ankündigungen. Erst zur Winter-NAMM 2020 konnte Roland mit dem bereits erwähnten Masterkeyboard das erste Device vorstellen, das MIDI 2.0 unterstützt. Wenn es im gleichen Tempo weitergeht, wird uns der MIDI 1.0-Gerätepark noch sehr lange begleiten. Einige Sequencer (bspw. Cubase und Nuendo) haben MIDI 2.0-ähnliche Features in ihren Produkten integriert. Dazu existieren auch passende Masterkeyboards wie das Seaboard Keyboard. Inwieweit diese Features an MIDI 2.0 angekoppelt werden können, bleibt abzuwarten.

Auf der Winter-NAMM 2020 wurde bekanntgegeben, dass bereits eine USB-IF-Arbeitsgruppe an einer MIDI 2.0 USB-Spezifikation arbeitet.

 

roland a88 mk2 3

MIDI 2.0 Controller – Roland A-88 Mk2

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Fazit

MIDI 2.0 kommt. Auf der Winter-NAMM Show 2020 wurde bereits das Masterkeyboard A-88MKII von Roland vorgestellt. Viele der Neuerungen sind sehr sinnvoll und längst überfällig. Ob allerdings das Kontingent an MIDI-Kanälen aufgebohrt werden musste, darf getrost bezweifelt werden. Für Rack-Effektgeräte mag das noch interessant sein, aber nur, wenn man entsprechend viele verbaut hat.

Besonders positiv ist die volle Abwärtskompatibilität der Hardware. Damit veralten unsere liebgewonnen Klangerzeuger zwar nicht, jedoch ist diese Technik auch ein Nadelöhr. Oder wer hält die 5-POL-DIN-Buchsen für den „Stand der Technik“? Eben! Daher wird die Zukunft von MIDI 2.0 eher USB gehören.

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Forum
  1. Profilbild
    TimeActor AHU

    Klingt spannend! Weiß man schon, ob sich an der Steckverbindung (5pol Din) etwas ändert bzw. ob es einen anderen Steckkontakt geben wird und man bei der Integration mit den vorhandenen Midi Geräten mit Adaptern arbeiten muss?

    • Profilbild
      TobyB RED

      @TimeActor Hallo Timeactor,

      keine Adapter. Es wird aber zukünftig auch möglich sein mit USB Kabeln die Geräte zu verbinden. Die MMA hat größtmöglichen Wert auf die Abwärtskompatibilität gelegt. die Wichtigsten Änderungen sind MIDI Profile, Profil Austausch, Neue Channel Messages. Das ganze wurde so entwickelt, dass sich die Geräte das Protokoll untereinander selber aushandeln.

    • Profilbild
      RoDi

      @TimeActor Es gibt (unabhängig von MIDI 2.0) eine Spezifikation für die ‚Mini‘-Klinkenbuchsen (3.5 oder 2.5mm) als MIDI-Anschluß für die ‚hippen‘ Geräte.

  2. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Nach 37 Jahren wird nun Vers.2.0 entwickelt. Ich hoffe nur, dass es 100% abwärtskompatibel bleibt. Eine höhere Auflösung wäre schon wünschenswert, besonders im Hinblick auf MPE. Am Timing hatte ich bisher nichts auszusetzen…

      • Profilbild
        Rob.D.N.

        @Tom Aka SYNTH ANATOMY Hi Tom, wir kennen uns von der Superbooth. Toll das du jetzt hier auch schreibst!!! Kannst du nicht noch mehr auf Amazona machen? Videos und so?

        • Profilbild
          Tom Aka SYNTH ANATOMY RED

          @Rob.D.N. Hallo Robocob11 ;) Da ich vor allem auf der Synth Anatomy Website und YouTube Channel arbeite aber auch Videos für Bonedo mache, komme ich hier ans News schreiben ;)

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    AMAZONA Archiv

    Die Abwärtskompatibilität musste natürlich angekündigt werrden , sonst würde kaum einer auf den 2.0 Zug aufspringe., Denke, das wird dann aber schnell in Vergessenheit geraten, da die Industrie immer nur Standards produziert die Geld einbringen; wieso sollten sie also eine veraltete Technologie aufrecht erhalten wollen?

  4. Profilbild
    Marco Korda AHU

    Wie ist das mit MIDI-Interfaces? Können die dann auch softwareseitig ein Update bekommen und sind dann MIDI2.0-kompatibel? So hab ich das jetzt verstanden!?

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @Marco Korda Die Vorwärtskompatibilität wird wohl nur dort umgesetzt (werden können) wo die MIDI-Anbindung eh nur softwareseitig implementiertt ist, z.B. ausschließlich über das USB-Protokoll läuft. D.h. Wenn sich ein Hersteller denn die Arbeit machen sollte…

  5. Profilbild
    RoDi

    Die 5-Pin Buchse ist mechanisch nicht das gelbe vom Ei, aber warum ist sie deswegen ‚anachronistisch‘? Auch die vermeintliche 7-bit Auflösung von Midi 1.0 ist eine Ente, die leider zu oft wiederholt wird. Für die CCs 0-31sind CC32-63 ausdrücklich auch als MSB/LSB Kombination spezifiziert. Zusätzlich gibt es die RPN und NRPN Parameter, die ebenfalls als MSB/LSB mit 14-bit Auflösung arbeiten und fast beliebig viele (nämlich 2^14) Parameter adressieren können. Dass diese Auflösung von den Herstellern nicht eingesetzt wird liegt nicht an der ‚alten‘ Spezifikation. Ein Problem sind vielleicht die Quelle dieser Werte z.B. mechanische Fader oder Drehknöpfe, die stabil mit dieser hohen Auflösung ausgelesen werden müssen. Ein 10 cm langer Fader bei 10-bit Auflösung bedeutet eine maximale mechanische Toleranz von unter 0.1mm (10cm/1024). Wo sollen da in Zukunft 16- oder 32-bit herkommen? Hörbare Parametersprünge sind auch eher einer zu einfachen Implementierung ohne zeitliche Interpolation/Filterung von Zwischenwerten oder einer begrenzten Updaterate der Parameter im DSP geschuldet. Hier wird die Datenübertragung mit höherer Auflösung nichts ändern, solange der Übergang von einem Wert zu einem anderen Wert im Synthesizer nicht gut implementiert ist.

  6. Profilbild
    Mindmaze

    …ganz blöde Noob-Frage, bitte nicht allzu laut lachen: ich nutze das Keylab 49 als Controller für diverse Softsynths. Heißt das jetzt, dass meine Eingaben via Fader hörbar weniger „ruckeln“ oder kommen dann spezielle 2.0 Midi-Keyboards? Der/Das Potentiometer am Gerät muss dann ja auch (mechanisch) viel, viel höher Auflösen können.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @Mindmaze Keine dumme Frage, die größtenteils schon von RoDi (weiter oben) beantwortet wurde. Die Vermeidung der MIDI1.0 Treppchen-Effekte, die Du meinst wäre auch ohne MIDI2.0 machbar – z.B. mit einem zeitlichen Interpolationsverlauf zwischen zwei Werten. Aber das bauen die wenigstens Hersteller auch ein.

      Mit MIDI2.0 würde so eine Interpolation nicht mehr gebraucht. Dein Keylab müsste auch schon jeztz nicht so ruckeln, wenn die (Software- Empfänger) die Reglerbewegungen ordentlich interpolieren würde.

      Echte MIDI2.0 Kontroller, die auch rückwärtskompatibel sein sollen, wird es früher oder später geben. Wie gut die sich dann in der Praxis machen wird sich noch zeigen, das ist alles noch Theorie.

    • Profilbild
      Mindmaze

      @Mindmaze Vielen Dank für die Antwort – ich such mal nach Drehpotis mit 30cm Durchmesser und einen Meter langen Fader! ;-)

  7. Profilbild
    Picard

    Ich sehe es wie Rodi.
    Viele der vermeintlichen Probleme konnten durch ordentliche Firmware-Programmierung vermieden werden. Sonst hätte sich die Schnittstelle nicht 37 Jahre gehalten. Die Frage ist eher, ob bei einer Erweiterung und höherer Komplexität die Hersteller in der Lage sind, fehlerfrei zu programmieren…
    Und so schlecht ist die DIN-Buchse nicht – die hätten damals auch XLR nehmen können…
    Apropos Fader, der Trend geht zu 20 mm!

    Die einzige Verbesserung für MIDI1, die mir einfällt, ist die Baudrate zu erhöhen. Vielleicht 312.500. Aber dafür gibt es kaum Optokoppler.

    • Profilbild
      Altered AHU

      @Picard Tja das ist dann eben oft so, dass mit der zunehmenden Komplexität der Geräte auch die Anfälligkeit mit Bugs behaftet zu sein…… ich finde die alte Din-Buchse auch nicht verkehrt….

      Warum setzten denn die Hersteller nicht einfach darauf Midi gänzlich über USB-Verbindung zu betreiben… also auch bei nicht an PC gebundene Geräten ….. ein Stecker der Alles kann???

      • Profilbild
        RoDi

        @Altered Type A, Type B, Type C, Mini A/B/AB, Micro A/B/AB ? Welcher ‚eine‘ Stecker soll das sein? Mechanisch nicht besser als DIN 5-Pin, da keine mechanische Verriegelung. USB kennt keine Potentialtrennung zwischen den Geräten! Ursprünglich für max. 5m Leitungslänge spezifiziert. Vom notwendigen Protokoll- und Managment-Overhead für Hotplugging und Verwaltung nicht zu reden. USB als einziger Stecker wäre m.E. die schlechteste Wahl von allen.

        • Profilbild
          Markus Schroeder RED

          @RoDi Auf ausschließlich USB-C-Stecker wird es aber hinauslaufen, einfach weil es am billigsten sein wird. Davon gehe ich mal aus.

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            Picard

            @Markus Schroeder Nur noch USB-C? Echt? Die Bühnenverkabelung möchte ich sehen… Und die Gesichter der Techniker.

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    Tai AHU

    Wer interessiert ist, meldet sich einfach bei MIDI.org kostenlos an und wird regelmässig mit Infos versorgt. Ausserdem kann man dort wunderschön stöbern. Aber nicht ohne Anmeldung

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Tai Kann ich nur bestätigen/unterstützen. Bin auch bei MIDI.org angemeldet und schätze die Fülle an Infos sehr.

      Wenn man sich durch die Dokumente in chronologischer Folge durcharbeitet, sieht man, wieviel Diskussion und Vorarbeit selbst kleine Änderungen mit sich bringen, in dieser Hinsicht ist MIDI 2.0 ein richtig dickes Ding.

      Wer wie ich hauptsächlich mit älterem Equipment und ohne DAW (bis aufs Stereo-Aufnehmen und Mastering) arbeitet, wird vom neuen Standard erstmal nicht viel haben. Sorgen bezüglich Rückwärtskompatibilität mache ich mir aber nicht, ein Hersteller, egal ob groß oder klein, kann es sich schlichtweg nicht erlauben, daß ein neuer Controller oder Synth mit MIDI 2.0-Unterstützung mit den Abermillionen an MIDI 1.0-Gear nicht kompatibel ist.

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Aus dem Artikel: „Für dieses Jahr sind bereits erste Geräte angekündigt.“
    Daran beginne ich langsam zu zweifeln. Das halbe Jahr ist fast vorbei und ich habe noch keine Ankündigung zu einem Gerät gesehen, das MIDI 2.0 unterstützt. Wenn dieses Jahr noch etwas erscheinen soll, wird es Zeit.

    • Profilbild
      Florian Scholz RED

      Ja, da waren die Herrschaften wohl etwas arg voreilig! Aber ein halbes Jahr haben wir noch! Warten wir es ab ;) (wäre ja nicht so, dass wir eine Alternative hätten :-D )

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Florian Scholz Ich hoffe ja beim Kodamo EssenceFM auf MIDI 2.0. Er unterstützt MPE und die MIDI-Implementation ist noch in Arbeit. Das schreit geradezu nach MIDI 2.0.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Florian Scholz Ich habe dieser Tage den aktuellen Newsletter der MIDI Association bekommen. Aus diesem geht hervor, dass noch an den Spezifikationen gearbeitet wird. Da hat das Marketing des einen oder anderen Herstellers offensichtlich extrem übertrieben.

        • Profilbild
          Florian Scholz RED

          Nicht nur die Hersteller… schade, so verspielt man Glaubwürdigkeit und bereitet dem 2.0-Standard einen schweren Start!

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Florian Scholz Schade sowas. Ich befürchte, dass die Specs so lange aufgeweicht werden, bis der kleinste gemeinsame Nenner für alle beteiligten Hersteller gefunden ist oder jeder seine Extrawurst bekommen hat.

  10. Profilbild
    kritik katze

    wenn die seriellen abstände von kabel din midi 2.0 geringer werden, könnte das ziemlich ungroovy klingen.

    bisher entspricht das normale din kabel midi 1.0 nämlich genau einem menschlichem groove empfinden.

  11. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich habe heute Nacht den neuen MIDI-Association-Newsletter erhalten. Darin steht, dass die Specs auf der NAMM verabschiedet wurden. Herunterladen kann man sie hier:
    https://tinyurl.com/y6o2asel

    Sieht ganz danach aus, dass wir dieses Jahr wirklich mit den ersten MIDI-2.0-Geräten rechnen dürfen. Ich bin gespannt und freue mich darauf.

  12. Profilbild
    Farian Fossy

    Hi.

    Ich hätte mal zwei Fragen zur ganzen Thematik. Erhöht sich durch die neuen Spezifikationen auch die Anzahl an Program Change Nummern? Aktuell sind es ja 128. wird dies ebenfalls erhöht? Das wäre richtig praktisch.

    Zweite Frage. Was bringen einem denn mehr Kanäle? Ich habe immer nur einen genutzt und kann es an meinem Gerät auch nur einen gleichzeitig nutzen. Mehr Program Changes wären aber richtig klasse.

    Danke und beste Grüße

    • Profilbild
      Florian Scholz RED

      @Farian Fossy Hi,

      dazu brauchst Du aber kein MIDI 2.0. Mit Bankselect LSB und MSB kannst Du ja jetzt schon über zwei Millionen Klangfarben adressieren!

      LG
      Florian

      • Profilbild
        Farian Fossy

        @Florian Scholz Und wenn mein Endgerät, welches die Midi-Signale empfangen soll, keine Bankselect LSB und MSB unterstützt?
        Weil ich jedem Preset nur eine Nummer von 1-128 vergeben kann.

        Würde sich in diesem Fall etwas ändern?

  13. Profilbild
    roseblood11

    Fazit: MIDI 2.0 kommt nicht in die Gänge.

    Gibt es irgendwo eine aktualisierte Liste mit allen Geräten, die den Standard schon unterstützen?

  14. Profilbild
    MadMac

    Ich habe das Märchen von der „Abwärtskompatibilität“ schon zu oft gehört. Wenn die Hersteller mit dem neuen Standard erst mal fest im Sattel sitzen, wird der alte Midi Standard stillschweigend kassiert. Wetten das?

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