Die perfekte Kombi fürs Tonstudio?
AMS Neve stellt auf der NAMM 2022 eine Kombination aus Mikrofonvorverstärker und Audiointerface vor. Das kleine, kompakte Kästchen trägt dem Namen 88M.
AMS Neve 88M
Die Zahl 88 ist bei AMS Neve nicht neu und tatsächlich verfügt der 88M über die gleichen Marinair-Übertrager wie der 88RS. Auf den ersten Blick unterschätzt man die Preamp/Interface-Kombi wohlmöglich, aber neben der Tatsache, dass man mit dem AMS Neve 88M zwei Signale verstärken kann, gibt es die Möglichkeit, über rückseitige Send/Return-Anschlüsse externes Equipment einzuspeisen. Dazu bietet der 88M auch ADAT-Ein- und Ausgang. Gewandelt wird mit 24 Bit und 192 kHz.
Eingehende Signale lassen sich dem 88M über zwei Combo-Buchsen (XLR/Klinke) zuführen. Die Eingänge lassen sich zwischen Mic, Line und DI umschalten und besitzen jeweils einen Gain-Regler, schaltbare Phantomspeisung und eine Signal-LED.
Ein Monitor-Regler, ein individuell regelbarer Kopfhörerausgang sowie Umschaltmöglichkeiten samt LEDs für das abzuhörende Signal (Direct, Mix, DAW, Mono) komplettieren die Vorderseite des 182 x 203 x 76 mm messenden Geräts.
Der Main-Ausgang ist als symmetrisches Klinkenpärchen ausgelegt, auch die Send/Return-Buchsen (jeweils ein Send/Return pro Kanal) sind symmetrisch. Über USB 3.0 findet der AMS Neve 88M den Anschluss an den Computer und bezieht hierüber auch den zum Betrieb notwendigen Strom. Für eine Erweiterung dient der optische ADAT Ein- und Ausgang.
Noch im Juni sollen die ersten AMS Neve 88M Preamps/Interfaces ausgeliefert werden. Der Preis liegt bei 1.249,- Euro.
Um unserem Test schon vorzugreifen:
„Ein toller Preamp, ein sehr gutes Audiointerface und interessante Funktionen, wie die beiden Inserts und die ADAT Kompatibilität. Nicht günstig, aber dafür sein Geld wert. Klanglich ganz im Sinne des Meisters Rupert Neve (R.I.P.) und trotzdem oder gerade deshalb ein echtes Profitool für professionelle Produktionen. Echter Neve Konsolenklang in einem kompakten Gerät und dazu noch erschwinglich: Sehr gut!“
Das ist ein extrem interessantes Interface!
Das Angebot wirklich hochwertiger Interfaces für Leute, die nicht regelmäßig ein Schlagzeug aufnehmen müssen, ist ja eher klein. Durch die ADAT-Schnittstelle in beide Richtungen dennoch auch für etwas größere Setups geeignet.
Ich hoffe, dass die Wandler-Daten dem großen Namen folgen können. Damit meine ich nicht die Auflösung (das kann mittlerweile jeder), sondern die Latenz: Wenn sich diese im Bereich der *face bewegt, dann wird es richtig spannend.
Das könnte durchaus auch ein audiophiles Schätzchen sein. Mit ADAT I/O nochmal so spannend.