Oxygene für alle (oder auch nicht)
Warum sollte Behringer ein Bild einer demontierten Korg Minipops 7 posten, ohne das eine Absicht dahinter stünde? Im Begleittext wird zwar nichts zu einer beabsichtigten Entwicklung eines Minipops-Klons gesagt, doch spricht man allgemein über die Herausforderungen, die das „Reverse Engineering of a 40-Year-Old Product“ so mit sich bringt. Das lässt wohl genügend Platz für Interpretationen oder besser gesagt Spekulationen.
Die Korg Minipops 7 (erste Veröffentlichung im Jahr 1966) wurde in erster Linie durch Jean-Michel Jarre berühmt, der den analogen Preset-Drummy bei den Alben Oxygene und Equinoxe ausgiebig nutzte. Die Sounds haben einen sehr hohen Wiedererkennungswert und trotz der Einschränkungen (nur Presets, kein Sync) sind die Maschinen immer noch recht begehrt. Die Minipops lässt sich übrigens bei Bedarf mit dem Tubbutec uniPulse-Interface nachträglich mit MIDI ausrüsten.
Nimmt sich Behringer also nun die Minipops 7 vor? Es wäre nicht das erste Projekt dieser Art. So gibt es bereits seit geraumer Zeit die Pläne zur Behringer RD-78, einem Klon der Roland CR-78, der wiederum in dem Gehäuse der Behringer RD-6 untergebracht ist, die wiederum ein Klon der Roland TR-606 ist.
Es wäre eine Möglichkeit, dass Behringer die gleiche Plattform erneut nutzt und mit den Minipops-Sounds bzw. Schaltungen bestückt. Dann können hier die originalen Preset-Rhythmen mit integriert werden, aber auch die Programmierung eigener Beats wäre möglich. Nach diesem Konzept wurde ja auch die RD-78 entworfen.
Die auf dem Foto zu sehende Musictribe-Platine stammt aber wohl nicht von einem bereits existierenden Minipops-Prototypen oder auch nur von einem Versuchaufbau, sondern ist offenbar von einer RD-6 , man muss nur die Anzahl und Anordnung von Reglern, Schaltern und Buchsen achten. Also steht man mit dem Projekt (wenn es denn tatsächlich eines ist) wohl noch sehr, sehr weit am Anfang. Doch bislang wurden alle kolportierten Postings, Teaser und Andeutungen über kurz oder lang zu konkreten Produktplänen. Aber in diesem Fall doch wohl eher „lang“.
Wow… Mit ein paar Eingriffsmöglichkeiten in den Sound wäre das eine (zumindest für mich) interessante Sache. Ich liebe den Sound! Und muss ja nicht immer Roland sein. Full Bucket Music zeigt mit „Bucket Pops“, wie das aussehen könnte. Das ist ein Wahnsinns-Plugin, gerade weil man den Sound tweaken kann bis zum „Geht nicht mehr“. Einfach nur ein Minipops wäre eher…. Naja, langweilig?…
Und ich dachte immer die Oxygene-Rhythmic war ein Modularsystem! Sehr interessant und bei genauem hinhören schwebt man auch mit dem Jarré-Sound. Ob jetzt ausgerechnet die Minipops geklont werden müssen? Diese Frage lässt sich vermutlich auf viele Produkte von Behringer übertragen. Es wird eben langfristig nichts ausgelassen bei denen und so warte ich enthusiastisch auf das Behremin und den CS-80 Klon. Auch die Minipops werden für geschätzte 99€ ihre Abnehmer finden, falls sie den geboren werden. Warten wir’s ab! Klingt jedenfalls besser als die Ace Tone Rhythmusgeräte nach erster Einschätzung – Diese daher bitte nicht Nachbauen!
@Filterpad „Klingt jedenfalls besser als die Ace Tone Rhythmusgeräte nach erster Einschätzung – Diese daher bitte nicht Nachbauen!“
Wie kannst Du sowas sagen? ^^… Ganz ehrlich, ich finde den Sound dieser alten Rhythmusgeräte irre geil! Wenn man nicht gerade einen Bossa Nova, einen Tango oder eine Polka damit programmiert, ist das analoge Urgewalt… Hätt ich so einen ACETONE rumfliegen, ich würd ihn erstmal midifizieren und dann „gib ihm“… :)
@Atarikid Genau dies ist das Problem bei den Ace Tone: Geht nur Walzer, Polka, Bossa, Samba etc. Selbst programmieren ist nicht drinnen geschweige denn Filter und Co. Aber das hat ja die Hammond-Orgel Rhythmussektion auch so minimal gehandhabt. Welch ein Quantensprung waren Teile wie 808/909! Wird einem erst bewusst wenn man erkennt wie simple Rhythmusgeräte davor waren. 😂
@Filterpad Wie ich oben schon geschrieben hab: Ist nicht so, dass man die Geräte nicht midifizieren könnte. Gerade heutzutage ist das relativ einfach. Die alten Schätze müssen nicht zwangsweise nach dem einen oder anderen „Kappenabend“ mit Onkel Heinis Heimorgel in Rente gehen :)… Worauf ich hinaus will: Es gibt Mittel und Wege ^^
Sehr empfehlenswert ist die POPS-7 von Forgotten Keys. Die Maschine wurde mittels Round Robin für den Kontakt verewigt. Klingt unfassbar gut…
https://www.lootaudio.com/category/kontakt-instruments/forgotten-keys/oxypops-kontakt-drum-machine
Aktuell im Sale für 12.80 Euro
ich habe eine samplebasierte Arduino minipops nach dieser sehr guter Anleitung gebaut: https://bloghoskins.blogspot.com/2016/11/korg-mini-pops-diy-drum-machine.html?m=1
als Arduino und Elektronik Neuling war ich schnell begeistert wie viel ich lernen konnte.
Ich erfreue mich seitdem an den vielfältigen Möglichkeiten weitere Funktionen hinzuzufügen, zb midi out, sync, andere Samples aufspielen oder die Rhythmen verändern. Es gibt viele Folgeprojekte die weitere Funktionen und sogar Display hinzufügen. Hurra ich habe einen *Drumcomputer* gebaut. und er macht sogar Spaß.
@HenningBischof Ja, das ist ziemlich cool und wirklich einsteigerfreundlich!