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Backstage Stories: Elektro-Musiker TobyFB, AMAZONA

AMAZONA brachte mich zu Dolby Atmos und Trevor Horn

8. Juni 2025

Backstage Interview

In den 1980er-Jahren begann AMAZONA-Kollege TobyFB (Torsten Bäumer) seine musikalische Laufbahn in einer Hip-Hop-Crew – mit einem Vermona DRM. Damals hätte er sich nicht einmal träumen lassen, eines Tages mit Dolby Atmos zu produzieren oder Trevor Horn zum Interview bitten zu dürfen. Heute steht er uns in den Backstage Stories Rede und Antwort.

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Wir bei AMAZONA lieben es, Musik zu machen und uns darüber auszutauschen. Mit Testberichten, Workshops, Features und Interviews versorgen wir alle Musikliebhaber mit Informationen zu ihrem Lieblingsthema. Doch wer sind eigentlich die Menschen hinter den Artikeln unseres Online-Musikermagazins? In unserer neuen Reihe möchten wir euch die Leute vorstellen, die als Redakteure und Autoren dafür sorgen, dass der AMAZONA-Community der Gesprächsstoff nicht ausgeht.

Sequential

Der Sequential Prophet und der Roland Cloud System-8 gehören fest zum Setup von TobyFB

Der Kommunikationselektroniker und Musiker mit einer Vorliebe für Punk, Prog-Rock, Gothic und britischen Gitarren- und Synth-Pop plant heute unter anderem Tourneen für Bands, Konzertveranstalter, Orchester und Ensembles.

Einst als fleißiger AMAZONA-Leser im AHU-Interview, wurde TobyFB Autor bei AMAZONA und ist auf keine Redaktion festgelegt. Er schreibt, testet und interviewt sich quer durch alle Bereiche.

Sonja:
Wie und wann bist du ein Teil des AMAZONA-Teams geworden?

TobyFB:
Das war etwa 2014 oder 2015. Ich habe im Internet Informationen darüber gesucht, woher ich eine neue PSU für die LinnDrum bekommen kann. Witzigerweise tauchte da AMAZONA.de auf. Also habe ich mir die Seite angesehen und habe mich auch direkt angemeldet. Irgendwann bekam ich dann eine E-Mail mit der Bitte, dass ich doch mal Peter Grandl anrufen soll. Und so bin dann 2015 Autor geworden.

Backstage Stories: Von der Elektronik zur elektronischen Musik

Sonja:
Magst du uns etwas über deine musikalische Entwicklung erzählen?

TobyFB:
Da gibt es zwei Wege, die ich eingeschlagen habe. Schon seit der Kindheit habe ich mich sehr für Elektronik und was man damit machen kann interessiert. Eisenbahnen fand ich klasse. Noch besser war aber zu erkennen, was mit Elektronik alles steuern und regeln kann. Musikalisch habe ich dann etwa 1987 mit einem Vermona DRM und Tiracon 6V in einer Hip-Hop Crew-angefangen. So richtig ging dann aber erst 1991 los, als ich mir eine Korg M1 zugelegt habe.

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Parallel dazu habe ich bei Siemens eine Ausbildung zum Kommunikationselektroniker und Techniker gemacht. Im Bereich RF-Messtechnik, NF und HF. Während dieser Zeit habe ich mich in diversen Tonstudios, Fernseh- und Rundfunkanstalten herumgetrieben. Sowohl in öffentlich-rechtlichen als auch in privaten Anstalten. Hier habe ich alles gemacht, was so anfiel: Neubau, Inbetriebnahme, Revision und Außerbetriebnahme. Unter anderem beispielsweise das Funkhaus Nalepastraße. Außerdem war ich sowohl im Inland als auch im Ausland auf Montage.

Synthesizer

Modular, semi-modular oder Tracker – das Equipment in TobyFBs Studio ist vielfältig.

Nach dem Abschluss der Siemens Technikerschule hatte ich die Idee, mich für die Tontechnik-Ausbildung an der damaligen SRT in Nürnberg zu bewerben. Nachdem ich das Auswahlverfahren beim ÖR geschafft und ein Praktikum absolviert hatte, bestand ich dann auch den Aufnahmetest der SRT. Letztlich habe ich mich dann aber doch entschieden, weiter Montage zu machen und mich nicht mit Goldohren in den Studios zu ärgern und mich mit netten Tonmeistern und Ingenieuren auszutauschen. Zumal es eine spannende Zeit war, denn die Klassikstudios haben teilweise oder komplett digital produziert und anderswo sah man ADAT, AMPEX, Studer und Ähnliches.

Außerdem lernt man auch Leute wie Karen aus dem damaligen SSL-Support-Team kennen, die alle SSL- Konsolen in- und auswendig kennt.

Ich habe da unbewusst und bewusst viel mitgenommen und gelernt, was heute noch hilft, meine musikalischen Ideen umzusetzen.

Musikalisch bin ich sicher ein Kind der Achtziger: Punk, Prog-Rock, Gothic und britischer Gitarren- und Synth-Pop. Was mich auch stark beeinflusst hat, ist die britische DIY-Bewegung. Auf der anderen Seite auch UK-Trance, Break Beat, Jungle, Drum and Bass. Ich habe daraus meine eigene Musik und meinen Stil kreiert.

Sonja:
Dementsprechend finden wir dich in welchem Bereich bei AMAZONA?

TobyFB:
Das ist nun eine Glaubensfrage. Die Tests, sei es vom Roland JDxi, dem Oberkorn und wie sie alle heißen, haben mir alle Spaß gemacht. Oder auch ein Behringer DM6. Das Vorseriengerät hatte den Transport nicht überstanden und in einer Videokonferenz mit Pete Sadler haben wir das kleine Problem gefixt.

Die Interviews sind natürlich auch Momente, an die man sich immer gerne erinnert – sei es nun Kebu, Dorit Chrysler oder Panic Girl. Und Trevor Horn natürlich auch.

Wenn ich mich entscheiden müsste, wäre ich wohl bei Keys, People und ab und an Beats. Aber davon ab, ich bin ein Freund von Job-Rotation im Team. 😉

Musik als ein lebensfüllendes Hobby: Produzieren mit Dolby Atmos

Sonja:
Hobby, semi-professionell oder professionell – wie können wir uns deine Aktivitäten im Bereich Musik vorstellen?

TobyFB:
Grundsätzlich habe ich einen klassischen „Nine-to-Five“-Job mit Reisetätigkeit und kümmere mich um Gefahrstoffe, Gefahrgut und IT in der pharmazeutischen Logistik. Nebenher und mit demselben professionellen Anspruch plane ich mittlerweile für Bands, Konzertveranstalter, Orchester und Ensembles die logistische Seite von Tourneen. Das hat sich so ergeben. Und ist auch ziemlich spannend. Man muss mit verschiedensten Firmen, Organisationen und Behörden zusammenarbeiten.

Man sollte wissen, dass ein Klassikorchester anders tourt als eine Rockband. Tetris spielen, Differentialrechnung und Excel sind meine Freunde. Wenn man dann noch sagen kann, wo der nächste Reparatur-Service für Synths und Elektronik beheimatet ist oder IT- und Mac-Probleme lösen kann, perfekt. Man sollte auch ein Händchen für sensible Menschen haben. Ich freu mich immer, wenn ich nicht verreisen muss, weil irgendetwas nicht funktioniert hat. Dann habe ich wesentlich mehr Zeit zum Klangschrauben und Produzieren.

LinnDrum

Der LinnDrum gehört neben dem Korg Polysix, dem Roland Juno-106, Oberheim Matrix 1000, Roland D-50, Yamaha DX7, Korg M1 und dem Rhodes MK2 Seventy Three zum Vintage-Setup von TobyFB

Musikalisch habe ich mein Hauptprojekt TOB-Y-BOT. Das läuft nun schon auch über ein Jahrzehnt und funktioniert für mich gut. Ich hatte Angebote über Indie- und Major-Label zu releasen, habe aber festgestellt, dass es nicht so zu meinem Lebensentwurf passt. Also release ich meine Musik selbst unter Umgehung der üblichen Aggregatoren. Das ist aber nichts, was ich jedem empfehlen möchte. Bei den Vergütungsätzen von Spotify ist noch viel Luft nach oben.

Damit das funktioniert, arbeite ich nebenher für Agenturen und Filmproduktionen und mache hier zum Beispiel Hintergrundmusik oder Ambience-Musik. Da hat mich eigentlich unser Chefredakteur Peter drauf gebracht, als wir für Turmschatten szenische Vertonungen anfertigten.

Und Freunde und Kollegen meinen auch, dass ich eine Hand dafür habe. Das ist eine andere Herangehensweise und die macht viel Spaß. Das sind dann halt Auftragsproduktionen für die Industrie. Hier ist die Herausforderung weniger die musikalische Seite. Termindruck und Videokonferenzen mit Agenturen, den Marketing-Abteilungen und Entscheidern der Firmen muss schon mögen. Allerdings hat man hier auch die Möglichkeit, neue Sachen wie die Produktion in Dolby Atmos zu probieren.

Was nicht mehr mache, ist Ghostwriting und Producing für DJ/DJanes. Das ist recht zeitintensiv und das lustige „Welche Tonart-Hat-Das-WAV-Audio-Rate-Spiel“ und „Welche Projektfrequenz nehmen wir denn?“, macht mir keinen Spaß mehr.

Das Centerpiece meines Setups ist das Allen & Heath ZED 436

Sonja:
Wie sieht dein Setup aus?

TobyFB:
Mein Centerpiece ist immer noch das Mischpult, in diesem Falle bin ich vor zwei Jahren von einem Allen & Heath ZED 436 auf ein TASCAM DM 4800 im Vollausbau gewechselt, wovon ich zwei aus einem Schlagerstudio erwerben konnte. Das Pult ist flexibel und komplex. Und hat genügend Kanäle, wenn es „All in“ geht. Für kleinere Sachen nehme ich immer gerne das SSL Big Six. Ein kleines, richtig gutes Pult.

Ich versuche, nicht so viel Geld in Vintage-Synthesizer zu stecken, Wartung und Pflege nehmen doch viel Zeit in Anspruch. Also beschränkt sich mein Vintage-Setup auf eine LinnDrum , Korg Polysix, Roland Juno-106, Oberheim Matrix 1000, Roland D-50, Yamaha DX7, Korg M1 und ein Rhodes MK2 Seventy Three.

Aktuelle Synths sind das Roland SE-02, Roland System 8, Sequential Pro Rev2-16, Sequential Pro3 und Sequential Take5. Moog Grandmother. Unterstützt von Nord Drum 3P, Roland TR8, TR8s, TR6s und Akai MPC Live II und einer Akai Force. Sowie zahlreich Aira und Roland Mini Synths. Dazu kommen dann noch diverse Sequencer.

Live ist es dann kompakter, da muss reichen, was zwei Roland MX-1 an Kanälen bieten.
Und meine Behringer Modular-Ecke mit zwei ARP 2600, System 100, Moog Mother 32. Aber die Aufzählung ist unvollständig.

Bei Interfaces schwöre ich auf MOTU, RME, den Blokas MIDIHUB und Iconnectivity.

Wichtig sind in meinem Setup aber auch die Hardware-Effekte, von Reverb bis Dynamik. Sowohl klassische Reverbs und Effekte aus den Achtzigern als auch neue Geräte oder Plug-ins. Mein Tipp ist hier der QRS Reverb von Apple.

In der Regel mische ich „Out of the box“, wenn es die Zeitleiste und das Projekt hergibt.
Ansonsten ist Logic für mich eine komfortable MIDI- und Audio-„Bandmaschine“. Gleichwohl finde ich es klasse, dass ich remote via iPad mein Tascam Pult und Logic remote steuern kann. Meine Master-Kette ist unspektakulär.

Ich achte eher darauf, dass ich bei der Aufnahme alles richtig mache und die bearbeiteten Audiospuren sinnig auf 2 Spuren heruntermische. Was ich aber generell mache, ist, die bearbeiteten und die unbearbeiteten Dry/Wet-Audiospuren immer separat zu sichern. Da hier ohnehin immer zwei Macs laufen ist das kein Thema.

Rhodes_Mark_II_Stage_Piano_Seventy_Three

Das Rhodes Mark II Stage Piano Seventy Three würde AMAZONA-Autor Torsten Bäumer mit auf eine einsame Insel nehmen.

Es hat den Vorteil, dass ich in Verbindung mit der Automation vom Tascam DM 4800 immer wieder bei Null mit einem bereits aufgenommenen Titel starten kann. Man muss einfach Logic starten und das Tascam hat nach einer kurzen Denkpause alles wieder parat.

Neuerdings habe ich auch eine Fostex E-16 mit 4030 Synchronizer und 4035 Remote. Es war eine totale Schnapsidee, sich so etwas zu kaufen. Die Kosten für das Bandmaterial, den Aufwand für das Einmessen auf den Referenzpegel und das Putzen der Köpfe sollte man immer im Auge behalten.

Aber es ist ein anderes Arbeiten, als die Spuren in die DAW zu geben. Und klanglich passt das sehr gut. Allerdings hatte ich nicht auf dem Schirm, dass typischerweise die DAW hier auch mitspielt und MIDI- und SMPTE-Steuerung nicht die besten Freunde sind. Das Tascam DM 4800 braucht ein Kabel und eine Änderung der Einstellung und schon ist alles fertig. Logic zum Gleichtakt zu bringen, ist dann noch mal etwas anderes.

Sonja:
Welche drei Instrumente/Geräte würdest du auf eine einsame Insel (mit Stromversorgung) mitnehmen?

TobyFB:
Das Rhodes MK II mit dem Roland JC-40, ein iPad und das Roland System-8, damit kann man schon gut Inselmusik am Strand machen.

Sonja:
Welches Instrument/Gerät hättest du unheimlich gerne?

TobyFB:
Da muss ich nicht lange überlegen, der ARP 1601 steht auf der Liste. Mehr Perfomance mit einem Sequencer geht nicht: “Always note the sequencer, this one never let us down.”

Sonja:
Erzählst du uns etwas über das Erlebnis, das dich in deinem Leben als Musiker am meisten beeindruckt hat?

TobyFB:
Oh, da gibt es einige. Das würde aber definitiv den Rahmen sprengen. Was ich definitiv erwähnen muss, sind die Interviews mit Trevor Horn, Susanne Freytag und Claudia Brücken.

Trevor Horn

Das Interview mit dem Produzenten Trevor Horn gehört für TobyFB zweifelsohne zu den Highlights seiner Arbeit für AMAZONA

Klasse Musiker und tolle Menschen begeistern mich immer. Wir haben die Interviews so gnadenlos zeitlich überzogen, dass der AR-Manager sehr intensiv mit dem Zaunpfahl winkte. Mit Trevor Horn über die Produktion in den Achtzigern und über den perfekten Bass-Chorus zu reden, vergisst man nicht.

Sonja:
Wie hat deine Arbeit für AMAZONA dein Leben als Musiker beeinflusst?

TobyFB:
Ich musste erst einmal lernen, mich zu strukturieren und auf den Punkt zu kommen. Oft habe ich das Ergebnis und den Weg dahin klar im Kopf, musste aber lernen, das auch so zu kommunizieren. Und bei Musik ist das genauso. Da hilft dann der Erfahrungsaustausch mit anderen Autoren und das Feedback von Redakteuren weiter.

Sonja:
Was würdest du den Lesern und Leserinnen von AMAZONA gerne sagen?

TobyFB:
Sonja, du hast neulich im Interview mit Petra Husemann-Renner zwei Sätze notiert:
1. „Tue niemals etwas, um der Karriere willen.“
2. „Folge immer deinem Herzen und lass dich nicht unterbuttern!“
Und … „Know your Gear!“

Diese Sätze würde ich unseren Lesern und Leserinnen von AMAZONA gerne mit auf den Weg geben.

Vielen Dank an TobyFB für das Interview.

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Forum
  1. Profilbild
    Tomtom AHU

    Vielen Dank für das schöne Interview! Mensch Toby hast du viel Gear! Ich wüsste gar nicht wohin damit! Aber einen Juno 106 würde ich wohl noch unterkriegen! 😂👍

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Tomtom , danke. Ich hab extra nicht die Gearliste durchgegeben, ich bekomme dann einmal im Jahr immer einen Schlag, wenn ich das Anlagenverzeichnis für die Steuererklärung mache. Mittlerweile hab ich mir angewöhnt mich zu fokussieren, sonst ufert das bei 64 Kanälen aus 😅

    • Profilbild
      Numitron AHU

      @Tomtom oh, der ist eh Overrated! 😀
      meiner muss die letzten voicechips bekommen!
      aber klingen tut er gut und typisch 80s halt.
      aber bitte den Chorus nie ausschalten.. 😃
      hab lieber den jx3p mit 2 Oszillatoren und Cross Mod.
      der Alpha Juno 2 muss auch endlich repariert werden.
      never buy a Vintage synth! ( nach Espen Kraft 😎)
      mein erster synth war ein an1x, eh schon hier erwähnt.
      liebe den noch immer.

      zu Toby: bin auch neidisch, liebe vieles von Trevor Horn!
      Art of noise, View to a kill…

      • Profilbild
        TobyB RED

        @Numitron , ich trau mich es kaum zu sagen, ich find den Juno-106 Chorus, naja. Mein Lieblingschorus ist der Boss RCE-10 für Leads und Padsounds. Für Bass nehme ich gern den Roland SBF-325. Arps finde ich mit dem Boss RPD-10 klasse, der ist zwar ein Panning Delay hat aber ein Chorus Preset. Sehr gut sind auch die EHX Effekte. Wenn ich noch mal bei Vintage Synths zuschlage dann Roland JX-8P. Aber momentan reicht noch die Cloud Version und ein wenig Vintage Hall.

        • Profilbild
          Numitron AHU

          @TobyB hehe. ich will den jx08.. auch interschätzt imho ..
          hab was über für Underdogs 😎
          20 stimmig Split und layer und den se 02.

  2. Profilbild
    Filterpad AHU

    Symphatischer Typ mit nettem, vielschichtigen Equipment und ebenso einer der Amazona-Moderatoren für die Superbooth. Weiter so Torsten und verdienst wahrhaftig einen Preis zum „Man of Amazona“ (ohne die Kollegen abzuwerten). 🎛🏅🏆

  3. Profilbild
    Olaf Strassen

    «AMAZONA brachte mich zu Dolby Atmos …»

    Wie gross war meine Vorfreude, mehr darüber zu erfahren! Leider war im Text dazu jedoch kaum etwas zu finden. Schade – ansonsten eine schöne Backstage Story, danke.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Olaf Strassen , danke, Ich kann ja hier noch ein wenig über Dolby Atmos plaudern. Grundsätzlich ist das Setup am Mac mit Logic X kein Thema. Dolby Atmos Projekt aufsetzen und als Ausgabegerät einen Dolby Atmos fähigen Receiver einstellen, Mac und Receiver mit HDMI verbinden. Bei mir war das ein Yamaha RX-V683. Das war der einfache Teil. Der teure Teil, sind die Boxen, hier 7.1.4 Setup und die Aufstellung und Verkabelung. Für den Einstieg hab ich mit JBL Control One gearbeitet. Mittlerweile sind die gegen ein Nubert 7.2.4 Setup getauscht. Da ich hier unterm Dach sitze und ab 1.15m alles schräg wird, musste alles auf Ständer. Yamaha liefert ein Einmessmikro mit, das sollte man auch benutzen, es macht auch das Setup via App einfacher.

      Richtig günstig ist die Software, entweder Logic Pro oder Fiedler Atmos Composer und Fiedler Spacelab . Letztere sind sowas wie der Branchenstandard, wenn man so wie ich weder Bock auf AVID und oder die Dolby Software hat. Fiedler bietet die SW ausserdem zum Kauf an und je 199 Euro sind super. Ausserdem, wenn du Support brauchst, kannst bei Fiedler anrufen. Momentan bastel ich noch an einem Controller fürs Panning. Ich kann XYZ zwar via Tascam DM4800 steuern. Muss aber immer die Spur aktivieren. Ich denke der grösste Anschaffungswiderstand ist das Boxensetup. Das kann richtig ins Geld gehen, Receiver und Mac bitte vorher ausprobieren.

      • Profilbild
        Spectral Tune AHU

        @TobyB Dolby Atmos fände ich grundsätzlich ein spannendes Thema, gerade weil Neumann mit RIME auch Software anbietet, wo ein Kopfhörer zum mixing ausreichen soll.

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          Filterpad AHU

          @Spectral Tune Ich denke das bei Musik im allgemeinen Stereo das Nonplusultra bleiben wird. Da gibt es immer wieder spezielle Ausflüge zu Dolby, für kurze Zeit. Ausnahme bleibt meiner Ansicht nach die Filmbranche, da diese darauf Wert legt. Von deinem angesprochenen Neumann-Prinzip gibt es meines Wissens nach auch einen schönen Artikel hier. Mir kam der Gedanke bei dem Satz: „Kopfhörer reichen aus.“ Die Software simuliert quasi das Dolby. So habe ich das auch in Erinnerung. Schöne Technik. Aber ich denke aufgrund der oben genannten Tatsache (Film) braucht das nur ein geringer Teil. Für die ist es aber exorbitant nützlich und relativ günstig zugleich.

          • Profilbild
            Kazimoto AHU

            @Filterpad Als alter Midianer kann ich mehr als 16 Spuren nicht verarbeiten, geschweige denn so ein Wumms. Habe mir das Video von Fiedler zu Bitwig angeschaut und war sofort überfordert.
            Ansonsten schöner Artikel über TobyFB, das nächste Studio-Update sollte dann wohl ein anderes Studio sein, mit mehr räumlichen Möglichkeiten.
            Liebe Grüße von einem anderen Dachboden. Freu mich schon auf den Sommer…. 😅

            • Profilbild
              TobyB RED

              @Kazimoto , ein Umzug stand in Raum, alles war abgebaut und verpackt. Gottseidank wurde der in letzter Minute abgesagt. Momentan wandert alles wieder an seine Plätze. Im Sommer hab ich hier oben eine Klimaanlage, da kann man es aushalten.

              Schwierig ist Dolby Atmos mit Fiedler Atmos oder Logic nun wirklich nicht, man muss halt strukturiert arbeiten. Ich würd erstmal klein anfangen und die Basics lernen. Ich hab erstmal angefangen mit einem Hubschrauber und hab den tagelang in Atmos fliegen lassen. Ich grüße rüber.

      • Profilbild
        Olaf Strassen

        @TobyB Lieben Dank!

        Bei mir sind ebenfalls die Fiedler-Sachen im Einsatz (zuvor der Spatial Audio Designer von Tom Ammermann), dazu das Audient ORIA und als DAW Ableton Live. Alles läuft auf einem Mac Studio M2 Ultra und über eine Neumann-Abhöre. Ich bin sehr zufrieden mit dem Setup. 300+ Spuren in einem Projekt sind damit kein Problem. Ein besseres „Mischpult“ im DAC wäre allerdings wünschenswert.

        Eine Frage zu Fiedler: Hast du eigentlich den neuen OBAM-Standard schon ausprobiert? Klingt irgendwie verheissungsvoll, da künftig auch Plugins von Drittanbietern möglich werden sollen:

        https://fiedler-audio.com/obam/

      • Profilbild
        swellkoerper AHU

        @TobyB Interessant, ich habe so etwas mal zu Dolby Digital-Zeiten mit 5.1 Boxen probiert und es schnell sein lassen. Ich weiss auch nicht mehr, wie ich damals das HDMI-Multichannel Audiodevice angesprochen habe, nur noch, dass das Encoding/Multiplexing der 5.1 Kanäle so massive Latenzen verursacht hat, dass an Arbeiten nicht zu denken war.
        Wie ist das denn mit aktuellen DAWs/Rechnern umgesetzt?

        • Profilbild
          TobyB RED

          @swellkoerper , seit den 5.1 Dolby Digital Zeiten hat sich einiges gedreht. Mittlerweile sind aus Kanälen, Beds und Objekte geworden und die Objekte können 3D Panning Metadaten beinhalten. Was sehr praktisch ist. Logic unterstützt Atmos nativ. Und Fiedler Atmos Composer, Fiedler Spacelab kommt auch richtig gut. Und ist in Deutschland und der EU weit verbreitet. Wichtig ist du hat nur 48/96 khz als Projekt Rate und ca 512 und 1024 Samples Buffer. Da wir nicht live einspielen in so ein Projekt ist das in Ordnung. Je jünger der Mac desto geringer die Latenz. Am Mac kannst du ja wählen ob du via HDMI unter Opferung eines Displays zum Receiver gehst oder via AirPlay an Apple TV. Oder via zB Audient ORIA und USB-C. Nativ kannst du aus Logic Binaural oder Atmos Abhören. Ich hab auf der Superbooth mit Jonas vom Recording Blog darüber ein wenig abgenerdet, ich glaub ich muss den nochmal anrufen. Entscheidend ist, das du heute mehrere Wege zum Ziel hast, der grösste Kostenpunkt ist vermutlich das Boxensetup. Und Raumeinmessen ist Pflicht.

          • Profilbild
            swellkoerper AHU

            @TobyB Danke dir Toby für die Ausführungen, sehr aufschlussreich. Mich juckt es in längeren Abständen, aber doch regelmässig, mal wieder in die Surround-Thematik einzusteigen. Echtzeitfähigkeit wäre für mich aber Pflicht, in einer Autorenumgebung Events zu platzieren würde mich heute nicht mehr reizen.

            • Profilbild
              TobyB RED

              @swellkoerper , Atmos ist echtzeitfähig. Kostet halt einen Sack Geld. Im Prinzip ist es so das du deine Spuren/Objekte in den Atmos Panner beamst und auf das Bed verteilst. Mit dem Fiedler Atmos Composer kannst dann gleich noch das Spacelab einbinden und den Raum(Hall) definieren. Für die Automatisierung der Objekte nimmt man in der Regel eh einen Controller. Wenn das Auto von Links nach Rechts im Bild fährt macht es ja keinen Sinn wenn man den Zuschauer von Hinten oben Rechts nach Links Unten „überfährt“. Maximal setzt man Start-Punkt, End-Punkt und macht eine Automatisierung oder nimmt 2 Joysticks.

              • Profilbild
                plumperquatsch

                @TobyB Apple pushed dolby Atmos ™ wie blöd um apple headphones zu verkaufen, das Musikbusiness hat nicht danach verlangt.

                Für apple macht das Sinn, die vertreiben auch Filme und Videospiele …

                es macht einfach keinen Sinn das Tamburin um meinen kopf herum tanzen zu lassen, dadurch wird die Musik nicht besser. 🤡🤷🏻‍♂️

          • Profilbild
            plumperquatsch

            @TobyB via airplay an Apple TV senden ist auch nicht mehr das Original luxus audio sondern datenkomprimierter kram (AAC) wie bei bluetooth Kopfhören ;) plus jede menge extra Latenz 👎
            wenn man nur mal auf play drücken will um irgendwas vorbereitetes abzufahren – dafür reicht es.

  4. Profilbild
    pol/tox

    Deine Kommentare bereichern jede Diskussion, wie ich finde.
    Schön, nun auch ein Gesicht dazu zu kennen!

  5. Profilbild
    Flowwater AHU

    Zitat aus dem Interview:

    1. „Tue niemals etwas, um der Karriere willen.“
    2. „Folge immer deinem Herzen und lass dich nicht unterbuttern!“
    Und … „Know your Gear!“

    Yes, yes, yes, yes, yes, yes! Fühle Dich umarmt, Toby! 🙂👍

    • Profilbild
      Anjin Sun AHU

      @Flowwater Ich persönlich wurde da noch hinzufügen:
      3. „Lade nie etwas auch Spotify hoch!“
      Stichwort: Unterbuttern …

  6. Profilbild
    Jens Hecht RED

    sehr sympathisches Interview :) Hab eben auch mal ein wenig auf Soundcloud reingehört. Auch wenn es meinen persönlichen Geschmack nicht so sehr trifft, Hut ab! So produktiv und dann aber auch alles qualitativ hochwertig, das kann nicht jeder!

  7. Profilbild
    m-ex

    Der Toby, definitv eines der Goldstücke aus der AMAZONA-Gemeinschaft!
    Geballtes Fachwissen trifft auf symphatische Gelassenheit und er ist sich auch nicht zu schade, selbst mal mit einer längeren privaten Mail einem wichtige Informationen zukommen zu lassen.
    Ganz nebenbei hat er ein auskunftsfreudiges Profil (da bin ich generell Fan von).
    Ab und an wir in Berichten mal ein Wort vergessen oder ein etwas seltsamer Satzbau verwendet, aber auch hier gilt natürlich die alte Devise:“Wer Fehler findet, der darf sie gerne behalten“.
    Hätte ich gerade ein Bier in der Hand, ich würde es zum Prosit-Gruße in die Höhe strecken.😉

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