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Backstage Stories: Interview mit dem Musik-Mixing-Experten Moritz Maier, AMAZONA

Mixing und Mastering ist sein Tanzbereich bei AMAZONA

23. März 2025

Musik-Mixing-Experte Moritz Meier Interview

In dieser Folge unserer Backstage Stories Reihe habe ich unseren Experten für Musik-Mixing, Moritz Maier zum Interview gebeten. Wie Moritz vom Grunge-liebenden Gitarristen zu einem Experten im Bereich Mixing und Mastering wurde, erfährst du hier.

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Wir bei AMAZONA lieben es, Musik zu machen und uns darüber auszutauschen. Mit Testberichten, Workshops, Features und Interviews versorgen wir alle Musikliebhaber mit Informationen zu ihrem Lieblingsthema. Doch wer sind eigentlich die Menschen hinter den Artikeln unseres Online-Musikermagazins? In unserer neuen Reihe möchten wir euch die Leute vorstellen, die als Redakteure und Autoren dafür sorgen, dass der AMAZONA-Community der Gesprächsstoff nicht ausgeht.

Der Weg in die Welt der Musik und zu AMAZONA.de

Sonja:
Wie und wann bist du ein Teil des AMAZONA-Teams geworden?

Moritz:
Ich habe bereits früher einmal für AMAZONA geschrieben und zwar ungefähr von 2004 bis 2006. Damals habe ich hauptsächlich Workshops zu Logic Pro verfasst und, inspiriert von den Rückfragen der Leser, dann auch angefangen, Einzelunterricht in Logic Pro zu geben, was ich bis heute noch mache.

Die erwähnte Pause dauerte bis letztes Jahr, als Peter Grandl, mit dem ich die ganzen Jahre losen Kontakt hatte, gefragt hat, ob ich nicht wieder für AMAZONA schreiben will. Seither bin ich in der Studio-Redaktion aktiv und schreibe vorwiegend über Studio-Equipment, das ich hier in meinem eigenen Tonstudio in Köln auf Herz und Nieren teste. Dabei interessieren mich vor allem Neuigkeiten im Bereich Mixing und Mastering, da das der Bereich ist, in dem ich hauptsächlich tätig bin.

Sonja:
Magst du uns etwas über deine musikalische Entwicklung erzählen?

Moritz:
Ich habe Anfang der 90er-Jahre angefangen, Gitarre zu spielen und Musik zu hören. Dementsprechend bin ich mit viel Musik aus dieser Zeit, vor allem Grunge, Crossover und Alternative-Musik aufgewachsen (Nirvana, Rage Against The Machine und vor allem die Red Hot Chili Peppers).

 

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Mixing Moritz Maier Gitarren

Mit der Liebe zur Gitarre hat beim Mixing-Experten Moritz Maier alles angefangen

Irgendwann habe ich dann ganz klassisch die Plattensammlung meiner Eltern und damit die Musik der 60er und 70er entdeckt und lieben gelernt. Unter anderem gehörten dazu natürlich die Beatles und Stones, aber auch die Dire Straits und das eine oder andere Jazzrock-Album. Bis zu dem Zeitpunkt war ich felsenfest davon überzeugt, dass gute Musik keinerlei elektronische Komponenten braucht.

Ende der 90er bin ich dann aber über Triphop (vor allem Portishead und Molokko) vom Gegenteil überzeugt worden. Seither finde ich auch Musik spannend, die mit Hilfe von Synthesizern, Samplern und Drumcomputern erzeugt wurde. Vor allem, wenn das dann wiederum mit akustischen Instrumenten kombiniert wird. Ich selbst habe all die Jahre immer in irgendwelchen Gitarrenbands gespielt. In meinem Studio finde ich es immer spannend, zusammen mit meinen Kunden an neuen Musikrichtungen herumzutüfteln und herauszufinden, was diese Stilistik ausmacht. Deshalb freue ich mich immer, wenn ich anderen Leuten dabei helfen darf, ihre eigenen musikalischen Ideen umzusetzen und musikalisch in Szene zu setzen.

Sonja:
Dementsprechend finden wir dich in welchem Bereich bei AMAZONA?

Moritz:
Das habe ich ja mehr oder weniger in den letzten beiden Fragen schon vorweggenommen. Da ich in meinem Tonstudio hier in Köln vor allem Mixing und Mastering betreibe und nebenbei auch immer wieder komplette Produktion betreue, interessiere ich mich für alle Neuigkeiten in diesem Bereich. Ich finde sowohl die Neuauflagen der vielen analogen Klassiker spannend, die es hier auf AMAZONA ja immer wieder gibt, wie auch interessante neue Kreationen.

Moritz Maier interview

Moritz Maier setzt auf volle Konzentration beim Mixing & Mastering

Wichtig ist immer, dass mich das Gerät inspiriert oder wenn es sich zum Beispiel um ein Audiointerface handelt, zuverlässig läuft und im Hintergrund seinen Job tut. Ferner finde ich alle Entwicklungen im Gebiet der KI spannend, die uns helfen, langweilige und nervige Aufgaben schneller zu erledigen.

Sonja:
Hobby, semi-professionell oder professionell – wie können wir uns deine Aktivitäten im Bereich Musik vorstellen?

Moritz:
Ich betreibe mein eigenes Tonstudio hier seit fast 20 Jahren und lebe auch schon genauso lange davon. Daher kann man das, was ich tue, sicherlich professionell bezeichnen in dem Sinne, dass ich damit meinen Lebensunterhalt bestreite. Ich spiele auch immer noch Gitarre in einer Band, das aber mittlerweile wirklich nur noch als Hobby, einfach weil es mir Spaß macht, mit anderen zusammen Musik zu machen. Aber dankenswerterweise darf ich oft auch an Produktionen, die ich hier im Studio mache, als Gitarrist mithelfen. So komme ich nicht aus der Übung.

Musik-Mixing-Experte Moritz Maier im Interview:

Wichtig ist, dass man sein Equipment gut kennt

Sonja:
Wie sieht dein Setup aus?

Moritz:
Mein Studio ist relativ simpel und übersichtlich. Ich bin davon überzeugt, dass man einen Großteil unserer Arbeit mittlerweile getrost digital erledigen kann. Daraus ergibt sich für mich, dass ich mein Budget zu einem ganz großen Teil in diejenigen Bereiche stecke, die man digital eben nicht umsetzen kann. Das sind vor allem die Themen Raumakustik und Lautsprecher.

Moritz Maier Mixing

In seinem Studio liebt es Moritz Maier übersichtlich

Meine Raumakustik habe ich mit Elementen von GIK Acoustics gestaltet, mein Monitoring stammt von Genelec (1032). Dazu noch ein gutes Audiointerface, das 828 von MOTU, und ein hochwertiger, analoger Channelstrip von SPL (Channel One MK2). Das ist so das absolute Grund-Setup, ohne das ich nicht arbeiten könnte. Dazu kommen noch ein paar Dinge, die mir die Arbeit weiter erleichtern oder einfach Spaß machen.

Etwa ein Monitorcontroller (Heritage Audio Baby RAM), ein externes Loudness Meter (TC Electronic LM2) oder ein Hallgerät für Gesangsaufnahmen (Lexicon MX 400) . Dazu kommen noch eine Handvoll Mikrofone, die sich über die Jahre angesammelt haben und ich sehr gut kenne und daher weiß, welches ich in welcher Situation am besten nutzen kann. Ich denke, dass das ganz wichtig ist, dass man seine Sachen gut kennt, damit man am besten vorher schon weiß, was am Ende herauskommt und nicht lange suchen muss.

Überhaupt finde ich es viel, viel wichtiger, schnell und effizient zu arbeiten und eine nette Atmosphäre im Studio zu schaffen, in der sich der Künstler oder die Künstlerin wohlfühlt und gut abliefert. Das ist viel wichtiger, als ständig ein neues Mikrofon zu testen. Auch wenn wir das alle nicht gerne hören.

Und klar, als Gitarrist habe ich hier natürlich noch die eine oder andere Gitarre und unzählige Pedale herumliegen. Die bräuchte ich alle nicht zwingend, aber es ist schön, sie zu besitzen und für kreative Experimente zu nutzen. Das Gleiche gilt für mein Klavier, das ich zwar nur rudimentär spielen kann, aber immer wieder gerne einsetze. Dazu kommt noch ein analoger Synthesizer. (Korg Minilogue) und das war’s dann auch schon mehr oder weniger.

Sonja:
Welche drei Instrumente/Geräte würdest du auf eine einsame Insel (mit Stromversorgung) mitnehmen?

Moritz:
Irgendeine akustische Gitarre, ein Mikro und ein einfaches 4-Spur Aufnahmegerät. Auf der Insel hätte ich dann vermutlich endlich mal Zeit, um ein paar Songs fertigzuschreiben.

Sonja:
Welches Instrument/Gerät hättest du unheimlich gerne?

Moritz:
Ach, es gibt immer mal wieder Equipment, vor allem altes Vintage-Zeugs, bei dem mir das Wasser im Mund zusammenläuft. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich mit keinem davon ein besserer Musiker werden oder bessere Mixe und Master erstellen. Insofern bin ich zufrieden und dankbar für das, was ich hier habe und versuche damit zu lernen und ständig besser zu werden.

Aber ganz klar, hin und wieder packt mich auch der ein oder andere GAS-Anfall und ich muss mir unbedingt irgendwas Neues hier hinstellen. Aber in der Regel merke ich dann, dass ich es nicht wirklich brauche und es mich nicht besser macht. Und oft ist es ja auch so, dass uns eher die Beschränkung zu neuen kreativen Höchstleistungen antreibt und nicht der unbegrenzte Zugang zu Ressourcen.

Die Erfahrung, eigene Musik machen zu können, war der Wahnsinn!

Sonja:
Erzählst du uns etwas über das Erlebnis, das dich in deinem Leben als Musiker am meisten beeindruckt hat?

Moritz:
Ich glaube, das war, als ich mit 14 oder 15 zum ersten Mal mit ein paar Freunden zusammen Musik gemacht habe. Das war natürlich fürchterlich stümperhaft, aber die Erkenntnis, dass da zusammen etwas entstehen kann, fand ich großartig. Als wir dann noch gemerkt hatten, dass wir auch einfach eigene Musik machen konnten, die es vorher nicht gab, war das für mich der Wahnsinn. Ansonsten gab und gibt es immer wieder Musiker und Alben, die mich so beeindrucken, dass ich dann versuche, davon etwas zu lernen und mitzunehmen. Das kann ein bestimmter Sound sein, ein cleveres Arrangement oder einfach eine bestimmte Attitüde und Haltung.

Sonja:
Wie hat deine Arbeit für AMAZONA dein Leben als Musiker beeinflusst?

Moritz:
Ich finde es unheimlich spannend, immer wieder neue Geräte oder Software zu testen, die ich mir für mich persönlich wahrscheinlich nie anschaffen würde. Dabei ergeben sich immer wertvolle Erkenntnisse. Oft teste ich sehr hochwertige Geräte, die ich immer schon gerne mal gehabt hätte, nur um dann festzustellen, dass sie zwar toll klingen, mir aber für meinen Workflow überhaupt nichts bringen. Diese Erkenntnis spart dann oft sehr viel Geld.

Moritz Maier Mixing Interview

Moritz Maier im Interview: Beschränkung treibt uns zu kreativen Höchstleistungen an

Und oft ist es genau andersherum, dass ich ein Gerät teste, von dem ich mir nicht vorstellen kann, wofür es gut sein soll und das ich dann nur sehr, sehr ungern nach der Testphase wieder hergebe. Spannend finde ich auch immer, die Kommentare zu meinen Artikeln zu lesen und zu lernen, wie andere Leser darüber denken und wie sie bestimmte Geräte nutzen. Das ist immer sehr aufschlussreich und erweitert meinen Horizont ständig.

Sonja:
Was würdest du den Lesern und Leserinnen von AMAZONA gerne sagen?

Moritz:
Macht mehr Musik und beschäftigt euch weniger damit, welches Equipment euch noch fehlt, um endlich Musik machen zu können.

Vielen Dank an Moritz für dieses tolle Interview!

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Forum
  1. Profilbild
    Spectral Tune AHU

    Das ist schon sehr minimalistisch für Mix und Mastering !
    Wäre toll wenn du etwas über die eingesetzte Software erzählen könntest ?

    Die Ständer für die Genelecs sind spannend – gibt es einen Puffer zwischen den Steinplatten ?

    • Profilbild
      Moritz Maier RED

      @Spectral Tune Hallo Spectral Tune, Danke für deinen Kommentar. Die Ständer für die Genelecs sind eine simple Mischung aus Barhocker von IKEA und drei Lagen Gehwegplatten aus dem Baumarkt.

  2. Profilbild
    Filterpad AHU

    Kurweiliges Interview, aber eine Frage bleibt: Warum gibt es hier noch kein Masteringtutorial von Moritz? Dinge, die die Welt nie verstehen wird. ;) @Spectral Tune: Da gibt es mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Puffer dazwischen weil die Steinplatten den Job haben, Schwingungen zu entkoppeln. Das funktioniert über zwei Möglichkeiten A) Die Boxen berühren den Boden kaum in dem sie wo hängen (z.B. KSD Ständer), oder B) eben einen sehr vibrationsarmen Stand haben. Meine These müsste grob stimmen. Der letzte Satz des Interviews gefällt mir allerdings am besten und trifft meiner Ansicht nach zu 100% zu. Viel zu viele Musiker sind technisch orientiert anstatt sie einfach mal Musik machen und ihre Gefühle und Fantasien freien Lauf lassen. Aktuell ist das Serum 2 VST erschienen und ich war stark angefixt es zu kaufen. Aber ich lasse es den man hat schlichtweg alles und auch solche Klänge mehr als genug. Auffällig ist auch das viele Hobbyenthusiasten alles mögliche kaufen, aber wenig Wert auf eine gute Abhöre legen. Dann hoffe ich, vielleicht sogar wie oben erwähnt, auf weitere spannende Artikel von Moritz hier auf Amazona.

    • Profilbild
      Moritz Maier RED

      @Filterpad Hallo Filterpad, Danke auch dir für deinen Kommentar. Wenn das gewünscht ist, kann ich gerne mal mit der Redaktion überlegen, inwiefern ein solches Mastering Tutorial hier Sinn machen würde. Falls du konkrete Fragen dazu hast, dann gerne hier stellen, dann notiere ich mir das. Und ja, je länger man in diesem Bereich arbeitet, desto klarer wird einem, dass Equipment mehr oder weniger belanglos ist. Wichtig sind nach wie vor Kreativität und auch dass wir immer mehr deutlich zwischenmenschliche Skills. Sprich, wie kommuniziere ich mit anderen und schaffe es, ihn zu helfen, ihre musikalischen Ideen umzusetzen. Dabei muss man höllisch aufpassen, mit seinem eigenen Ego nicht im Wege zu stehen.

      • Profilbild
        Filterpad AHU

        @Moritz Maier Danke der Antwort Moritz und ja, kläre das mal mit Peter (Redakteur) ab. Es gibt hier durchaus Beiträge zum mischen und mastern. Aber den einen oder anderen Kniff könnte jeder noch gebrauchen, denke ich. 😃 Ich persönlich habe zum Beispiel große Schwierigkeiten mit dem Einsatz von Hall. Professionelle Songs (was auch immer man unter professionell versteht) klingen immer sehr „offen“ und „breit“. Egal wie ich Hall dosiere und auch Stereobreite, bekomme ich es so nicht hin. Klingt dann immer eher „luftig“ mit tendez zu matschig anstatt eben „offen“.

    • Profilbild
      Boris_partys

      @Filterpad Oh, danke für den Tipp mit Serum 2. Das habe ich überhaupt nicht mitbekommen. Was ich erwartet habe, ist, dass es ein zahlungspflichtiges Update für mich als Serum 1 Besitzer wäre und siehe da FOC. Da muss man doch auch sagen, dass sich da eine Investition in dieses VST sicherlich über die Zeit lohnt. Von den Möglichkeiten, nicht zu sprechen.😀

      • Profilbild
        Filterpad AHU

        @Boris_partys Bestimmt, aber ich kann nicht mitreden weil ich habe ihn nicht. 😆Aber ohne Frage ein guter Softwaresynthesizer und das Update zu 2 ist umsonst wenn man ihn schon hat. Wenn das bislang nicht mitbekommen hast ist es halb so wild. Die neue Version gibt es erst seit Tagen. Glaub stand heute 4 Tage oder so. Also alles noch sehr frisch.

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