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Backstage-Stories: Interview mit Gitarrist Jan Steiger, AMAZONA

Über Roger Chapman, Yasi Hofer und den Tag, an dem sein Equipment verbrannte

4. Mai 2025

Jan Steiger Gitarrist Interview

Wie eine Roger Chapman Single doch ein ganzes Leben verändern kann … In dieser Folge unserer Backstage-Stories habe ich unseren Redakteur Jan Steiger aus der Guitar&Bass-Redaktion zum Interview gebeten.

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Wir bei AMAZONA lieben es, Musik zu machen und uns darüber auszutauschen. Mit Testberichten, Workshops, Features und Interviews versorgen wir alle Musikliebhaber mit Informationen zu ihrem Lieblingsthema. Doch wer sind eigentlich die Menschen hinter den Artikeln unseres Online-Musikermagazins? In unserer neuen Reihe möchten wir euch die Leute vorstellen, die als Redakteure und Autoren dafür sorgen, dass der AMAZONA-Community der Gesprächsstoff nicht ausgeht.

Einer unserer Vollblut-Gitarristen und der neue Redakteur der Sparte Guitar&Bass nimmt uns mit auf eine spannende Reise von der Gitarren-AG der Schule, über einen ganz besonderen Moment auf der Freilichtbühne der Loreley, bis zu einem Unfall, der sein ganzes Equipment in Flammen aufgehen ließ.

Jan Steiger: Der Weg zur Musik und zu AMAZONA

Sonja:
Wie und wann bist du ein Teil des AMAZONA-Teams geworden?

Jan:
2018 habe ich mit Stephan Güte, der damals die Guitar&Bass-Redaktion geleitet hat, lange per Messenger geschrieben. Stephan und ich „kennen“ uns schon länger, denn er war Teil der Metal-Familie in Bad Wildungen und war in jungen Jahren der Freund meiner späteren Schwägerin. Die Welt ist klein.

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Nachdem wir also eine Nacht lang geschrieben hatten, kam irgendwann der folgenschwere Satz: „Ich mag deine Art zu schreiben. Haste Lust, für AMAZONA zu arbeiten?“ Und der Rest ist Geschichte …

Eine Single von Roger Chapman als Wegbereiter für ein Leben als Gitarrist

Sonja:
Magst du uns etwas über deine musikalische Entwicklung erzählen?

Jan:
Irgendwann, ich glaube in der 5. Klasse, wurde an unserer Schule eine Gitarren-AG angeboten. Mein Vater hatte eine akustische Gitarre und so hat mich meine Mutter einfach mal dort angemeldet. Ich glaube, das hat sie spätestens bereut, als ich meinen ersten Marshall Stack im Jugendzimmer stehen hatte. Den richtigen Drive zum Gitarrespielen habe ich bekommen, als ich auf dem Kasseler Volksfest „Zissel“ eine Single von Roger Chapman gewonnen hatte. Hyenas Only Laugh For Fun war der Titel und auf der Rückseite befand sich eine frühe Version von Sweet Vanilla, dessen Gitarrensolo mich sofort gepackt hat. Gespielt von Geoff Whitehorn, meinem ersten Idol.

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E-Gitarre

Nur eine kleine Auswahl der mehr als 20 Gitarren von Jan Steiger

Später kam meine Mum (schon wieder, merkt ihr was??) mit einem Album vom Einkaufen nach Hause, das meine musikalische Karriere mehr beeinflusst hat als jedes andere. Das war das damals gerade erschienene Album Fahrenheit von Toto. Auf diese Weise bin ich auf Lukather gestoßen und das war ein Türöffner in die Welt des Westcoast-Business und all die großen Bands und Künstler wie Steely Dan, Mr. Mister, Boz Scaggs, Kenny Loggins, George Benson, Larry Carlton und wie sie alle heißen.

Die Jungs meiner ersten Band waren dann noch viel im Progressive unterwegs, also kam noch eine große Liebe für die Musik von Saga, Rush, Marillion, Spock’s Beard und später Steven Wilson und Porcupine Tree dazu.

Sonja:
Dementsprechend finden wir dich in welchem Bereich bei AMAZONA?

Jan:
Natürlich beim geilsten Instrument alle Zeiten: der Gitarre! Aber auch in den Bereich PEOPLE habe ich mich schon einmal vorgewagt und ein Interview mit Yasi Hofer geführt.

Yasi Hofer Helene Fischer

Jan Steiger mit Helene Fischer-Tour-Gitarristin Yasi Hofer

Die Gitarristin von Helene Fischer zählt sicherlich zu den besten Gitarristinnen überhaupt und es hat mich einfach interessiert, wie es sich zwischen Stadion und Club lebt. Es war eine tolle Erfahrung.

Sonja:
Hobby, semi-professionell oder professionell – wie können wir uns deine Aktivitäten im Bereich Musik vorstellen?

Jan:
Ich war eigentlich immer hobbymäßig unterwegs, mein eigentlicher Job war Krankenpfleger. Irgendwann habe ich das aber dann an den Nagel gehängt, habe mir eine kleinere Wohnung gesucht und angefangen, Unterricht zu geben und in einer Top-40-Band zu spielen. Ab da habe ich davon gelebt. AMAZONA war dann ein weiteres Standbein.

Jan steiger Pink Floyd

„Das Pink Floyd Projekt war eine Herzensangelegenheit. Leider hat es aber nicht sollen sein …“

Außerdem habe ich auch mal ein Pink Floyd Projekt gestartet. Es war ein Herzensprojekt von mir, das sich leider langfristig von selbst zerlegt hat, weil die Teilnehmer nicht professionell arbeiten konnten oder wollten. Schade, denn das hatte Potenzial!

Sonja:
Wie sieht dein Setup aus?

Jan:
Also momentan erledige ich eigentlich alle Jobs mit dem Kemper Stage, wobei ich aber für Aufnahmen gern auf Plug-ins zurückgreife. Hier liebe ich S-Gear von Scuffham Amps am meisten, gefolgt von der riesigen Auswahl der Neural DSP Plug-ins. Meine Hauptgitarre ist die Charvel Marco Sfogli Signature.

Dann habe ich noch ein spezielles Setup für meine Kirmes-Auftritte. Ich habe immer ein Setup gesucht, das mir die langen Gigs erleichtert. Dafür habe ich meinen Kemper in ein 19“ Rack montiert. Außerdem waren auch Gitarren- und das In-Ear-Monitoring mit verkabelt. Die Techniker brauchten bloß noch zwei Output-Kabel und zwei Monitor-Kabel in eine Patchbay zu stecken und waren fertig. Easy und praxistauglich.

Night Of The Prog-Festival Loreley

Das Highlight meines Musikerdaseins: Als ich beim „Night Of The Prog-Festival“ auf der Freilichtbühne der Loreley spielen durfte

Ich habe aber so um die 20 Gitarren hier stehen und hängen und sie kommen alle irgendwie mal zum Einsatz. Generell bin ich eher der Strat- und Tele-Typ, mit Les Pauls und SGs kann ich nicht viel anfangen. Die beste Gitarre, die ich je hatte, war meine Music Man Luke II BFR in Black Sugar, die ist leider bei einem Autounfall verbrannt.

Jan Steiger im Interview: Mein komplettes Equipment ist verbrannt

Sonja:
Oh, Mann! Magst du uns darüber mehr erzählen?

Jan:
Ich bin nach einem langen Gig nachts nach Hause gefahren und im Auto eingeschlafen. Als ich aufgewacht bin, habe ich die Autobahnabfahrt gesehen, die ich hätte nehmen müssen. Ich war aber leider viel zu schnell und bin in der Kurve von der Straße geflogen und gegen einen Baum geprallt. Da hat sich das Auto entzündet und mein komplettes Equipment ist verbrannt. Alles in allem in einem Wert von rund 10.000,- Euro.

Verbrannte Gitarre

Mir ist aber dabei nicht viel passiert außer ein paar Prellungen und einem gebrochenen Daumen, also grundsätzlich alles gut.

Sonja:
Welche drei Instrumente/Geräte würdest du auf eine einsame Insel (mit Stromversorgung) mitnehmen?

Jan:
Meinen iMac Pro, die Charvel und meinen Presonus Abhöre. Ich hoffe, da gibt’s auch Internet? Auf jeden Fall ist das aber wahrscheinlicher, als in Deutschland auf dem Land eine stabile Verbindung zu bekommen.

Sonja:
Welches Instrument/Gerät hättest du unheimlich gerne?

Jan:
Ich würde eine Niere für Steve Lukathers „Robot“ verkaufen!

Der größte Moment als Musiker

Sonja:
Erzählst du uns etwas über das Erlebnis, das dich in deinem Leben als Musiker am meisten beeindruckt hat?

Jan:
Ich durfte 2019 mit einem Progressive-Act auf Tour gehen und habe in diesem Zuge im Rahmen des Night Of The Prog Festivals auf der Freilichtbühne der Loreley spielen dürfen. Das war immer auf der Bucket-List, denn ich halte das für die schönste Live-Location der Welt. Ich habe jede Sekunde eingeatmet. Und als dann noch Nick Mason vor mir stand, war das wohl der größte Moment.

Sonja:
Wie hat deine Arbeit für AMAZONA dein Leben als Musiker beeinflusst?

Jan:
Ich bin wesentlich weniger schnell mit Equipment zufrieden. Das ist Fluch und Segen zugleich. Und irgendwie möchte ich gefühlt jedes zweite Testgerät behalten, was natürlich finanziell die Grenzen sprengen würde und auch ziemlich bescheuert wäre. Ich bin ja nicht Joe Bonamassa, der mittlerweile wohl an die 20 Museen eröffnen könnte. Außerdem kommt man schneller mit anderen Musikern ins Gespräch, zum Beispiel war ich ja wie oben bereits erwähnt für ein Interview Backstage bei Yasi Hofer und habe so eine verflucht nette Band kennenlernen dürfen.

Und dann gab es da ja auch noch die „Steiger-Tele“. Da war ein AMAZONA-Projekt, bei dem ich bei einer Telecaster ein Upgrade mit EMG-Pickups vorgenommen und dabei darüber berichtet hatte.

Wie aus der Squier Telecaster die „Steiger Telecaster“ wurde

Da Squier und Steiger ja irgendwie ähnlich aussieht, habe ich bei der Gelegenheit eine günstige Decal-Folie mit einem neuen Schriftzug bedruckt und diesen ganz simpel mit dem Nagellack meiner Frau fixiert. Geht sicherlich schicker, aber der Gag-Faktor war hoch und die Zeit knapp.

Sonja:
Was würdest du den Lesern und Leserinnen von AMAZONA gerne sagen?

Jan:
Schön, dass es euch gibt.

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