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Besondere, ausgefallene und verrückte E-Gitarren

Ungewöhnliche und ausgefallene E-Gitarren Designs!

2. Juli 2019
Ausgefallene Gitarren

Ausgefallene Gitarren

Für die meisten Gitarristen ist die Optik fast genauso wichtig wie der Sound. Echte Risiken geht trotzdem kaum einer ein – die wenigsten trauen sich mit einer Flying-V E-Gitarre auf die Bühne und noch verrücktere Modelle sieht man so gut wie nie – und wenn, dann als Gimmick. Nichtsdestotrotz sind manche ausgefallene Gitarren Beispiele höchster Handwerkskunst. Wir wollen euch ein paar der ausgefallendsten Beispiele nicht vorenthalten. Egal ob aus Deutschland, den Staaten oder sonst wo in der Welt – hier unsere Liste besonders ausgefallener Gitarren-Modelle.

Ausgefallene Gitarren – Minarik Guitars

Im Laufe unserer Liste werden wir wohl oder übel immer wieder über eine Musikrichtung stolpern, die ausgefallene Gitarrendesigns besonders inspiriert hat: der gute, alte Heavy Metal. Die Minarik Guitars sind da die erste Erwähnung von mehreren Gitarren, die sich vor allem durch Größen im Heavy Metal Verwendung fanden und durch besonders martialische Designs auffallen. Auf ihrer Homepage nehmen Minarik Guitars kein Blatt vor den Mund: The Minarik Inferno is the most scientifically advanced electric guitar ever built. Gut, das sei dahingestellt, aber Tatsache ist: Der Anblick der Minarik Guitars ist unverwechselbar und völlig überteuert kommt das gute Stück auch nicht daher. Der Straßenpreis liegt bei ca. 1000,- Euro. Wenn man bedenkt, wie viele Gedanken sich Minarik beim Design dieser ausgefallenen Gitarre gemacht haben, erstaunt das schon.

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Ausgefallene Gitarren Minarik

Die Flammen sind nämlich alles andere als ein billiger Gimmick, sondern so konzipiert, dass jeder Feuerzipfel eine bestimmte Resonanz unterstützt. Auf der linken Seite sind die Zipfel massiver, um dem Low-End ein bisschen zuzuarbeiten, während sie auf der rechten Seite für die höheren Frequenzen ein reduziertes Gewicht aufweisen. Wenn man es ganz genau nimmt, könnte man meinen, dass sich unter all dem ausgefallenen Design eine Gibson versteckt – der Sound ist auf jeden Fall eher erdig und in den Paula-Gefilden anzusiedeln als sonst wo. Ausgefallene Gitarren mit echtem Sound-Konzept hinter dem Design – eher selten. 22 Medium-Jumbo-Bünde auf einem Griffbrett aus Rosenholz, saftige Humbucker, ein Tune-O-Matic Stimmsystem, ein Tone-Regler und ein Mahagoni-Korpus runden dieses Exemplar aus unserer Reihe für ausgefallene Gitarren ab.

Ausgefallene Gitarren – Bond Electraglide

Ein Zeitraum, in dem ausgefallene Gitarren gang und gäbe waren, waren zweifelsohne die 80er Jahre. Und auch wenn uns noch ein paar Modelle aus dieser Ära begegnen werden, machen wir den Einstieg mit einem besonders eigensinnigen Modell: die Bond Electraglide, eine Gitarre aus Kohlefaser (!). Angelehnt an die Gibson Melody Maker kam das Prinzip der Electraglide nie so richtig im Markt an. Ob dies der etwas klobigen Aufmachung geschuldet ist, sei dahingestellt. Fest steht: 1400 Exemplare wurden nur produziert, von denen diese heutzutage mit zwischen 6000 und 8000 Euro gehandelt werden. Als ob das für diese verrückte Gitarre nicht genug sei: Das Instrument besaß ein digitales Display, anhand dessen man die Parameter für Volume, Treble und Bass ablesen konnte. Eingestellt wurden diese übrigens nicht wie üblich über ein paar Regler, sondern über Knöpfe – für die damalige Zeit ein fast schon unverschämt futuristisches Wagnis.

Ausgefallene Gitarren Bond

Ganz am Mainstream ging diese ausgefallene Gitarre auch nicht vorbei. Auf der Joshua Tree von U2 kam sie in Edges Händen reichlich zum Einsatz. Mit ihr nahm er zahlreiche Soli auf der Platte auf. Ebenso fand Mick Jones Gefallen an der Electraglide. Insgesamt war die Geschichte von Bond Guitars jedoch recht kurzlebig: Nur zwei Jahre, zwischen 1984 und 1986, vertrieb Andrew Bond von Muir of Ord in Schottland aus seine Gitarren. Danach wurde es still um die Firma und den Gitarrenbauer und mit ein paar Ausnahmen hat sich auch nie wieder jemand ernsthaft an Gitarren aus Kohlefasern versucht.

Ausgefallene Gitarren – Yasuki/Condor Corporation Strat

Nicht einfach, etwas über diese Gitarre in Erfahrung zu bringen. Irgendwo im Nebel der Geschichte, anzusiedeln in der Mitte der Siebziger Jahre (soviel weiß man), war diese Strat ein aus japanischem Hause stammender, ernst gemeinter Versuch einer Stratocaster E-Gitarre mit „Built In Effects“. Viele Exemplare existieren von dem guten Stück nicht. Und auch ohne große Vintage-Nostalgie muss man immer wieder feststellen, dass die 70er Jahre eine bis heute nicht versiegte Quelle an Kuriositäten darstellen: Die Yasuki/Condor Corporation ist dafür ein perfektes Beispiel. Verrückte und ausgefallene Gitarren gibt es zuhauf, aber hier kriegt man eine echte Vintage-Aura geboten.

Ausgefallene Gitarren Yasuki

Was sagt der Sound? Im Netz findet man keine Hörbeispiele, in den Foren wird das Ding aber als grundsolide Stratocaster Kopie aus Japan beschrieben. Die On-Board Effektfülle war natürlich auch überschaubar: Am erwähnenswertesten dürfte der eingebaute Phaser sein, dessen Modulation einen eigenen Regler besaß, sowie eine eingebaute Distortion und der Boost. War das zu der damaligen Zeit völlig einzigartig? Nicht ganz, die Gretsch Superaxe aus dem Jahre 1978 wagte Ähnliches. Trotzdem darf man annehmen, dass diese Kooperation eine der ersten E-Gitarre ihrer Art war. Überholt sind diese ausgefallenen Gitarren trotzdem, könnte man meinen – inzwischen dominieren in der Hinsicht Gitarren mit digitalen und MIDI-Schnittstellen.

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Ausgefallene Gitarren

Ausgefallene Gitarren – BC Rich Bich 10 String

Bleiben wir in den Siebzigern. Während also Paulas und Strats das Bühnenbild dominierten, wagten die Jungs von BC Rich mehr und machten sich bald mit ihren ausgefallenen, übertriebenen Designs einen Namen. Viel wurde probiert. Nicht weniges bekam legendären Charakter und heutzutage ist der martialische Anblick der E-Gitarren von BC Rich aus der Gitarrenwelt nicht mehr wegzudenken. Doch damals, als BC Rich sich und der Welt noch was beweisen mussten, trieben sie diesen Ehrgeiz mit der BC Rich Bich 10 String auf die Spitze.

Ausgefallene Gitarren BC Rich Bich 10 String

Die Reissue haben wir getestet, aber spannend ist es vor allem, sich den geschichtlichen Kontext der Rich Bich E-Gitarre zu vergegenwärtigen. Denn damals war das Design so ziemlich das totale Gegenteil von allem, was als irgendwie als cool galt. Den Jungs von BC Rich war das egal. Sie glaubten an das von Neil Moser konzipierte Design, das es erst mal nicht über das Prototyp-Stadium hinausschaffte, über die Jahre jedoch allmählich Kultcharakter entwickelte. Die zehn Saiten der verrückten Gitarren erklärten sich so: Die oberen E- und B-Saiten waren in unisono Paaren aufgezogen, die G- und D-Saiten mit zusätzlichen, oktavierten Saiten ausgestattet. Knallen sollte das Ding. Und das tat es auch: Dave Mustaine hatte sich recht zeitig in das gute Stück verschossen und es fast durchgehend bei Metallica verwendet. Auch bei der Peace Sells fand die Gitarre ihre Verwendung. 2004 wurden von Moser und sein Team von BC Rich gebeten, die Rich Bich 10 für den Markt noch mal zu konzipieren. Doch dann gab es Streit hinsichtlich der Verträge und die Rich Bich 10 fand erst Jahre später zur Blüte.

Ausgefallene Gitarren – Roland GR-500

Eigentlich soll so eine Liste keine Reise in die Vergangenheit darstellen – immerhin gibt es heutzutage spannende Synth-Gitarren, ein Markt, der sich im Laufe der nächsten Jahre sicherlich noch weiterentwickeln dürfte. Doch so richtig vom Hocker hauen die guten Teile einen noch nicht. Vergleicht man es mit dem Wagnis, das Roland mit dem GR-500 einging, wird man fast ein wenig wehmütig. Denn das gute Stück stammte aus einer Zeit vor MIDI. Aus einer Zeit, wo gerade mal solche Synthesizer in den Bandkontext fanden. Und da kommt Roland einfach da her und präsentiert einen derartig radikalen Ansatz!

Ausgefallene Gitarren Roland

Was war der Roland GR-500? Ein mit Vintage-Gitarre steuerbarer Synthesizer. Ausgestattet war dieser mit den Bass- und Orchestral-Sounds vorhergehender Roland Monosynthesizer. Das Revolutionäre hierbei war, dass der Synthesizer mit einer modifizierten E-Gitarre angesteuert werden konnte. Die Pickups der Gitarre waren direkt mit dem Modul des GR-500 verbunden und sendeten via CV/GATE Signale an das Interface des GR-500. Verstärkt wurde der Sustain der Gitarre mit verbauten Magneten und auch wenn die Präzision und das Tracking eher unterirdisch waren, ist dieses Konzept als MIDI-Vorläufer allemal eine Würdigung wert.

Ausgefallene Gitarren Roland

Ausgefallene Gitarren – Epiphone Graveyard Disciple

Um eine Signature kommen wir bei dieser Liste für ausgefallene Gitarren nicht herum. Und da gibt es zweifelsohne keinen Mangel an ausgefallenen, übertrieben Konzepten und verrückten Gitarren. Doch den Vogel schießt ohne Frage Zakk Wylde mit seiner Epiphone Graveyard Disciple ab. Das gute Stück trägt in Sachen ganz klar die Handschrift des Namensgebers und ist auch im Design vor allem auf eines ausgerichtet: totales Shredding!

Ausgefallene Gitarren Epiphone

Der Slim Taper Hals eignet sich seit jeher hervorragend hierfür, ebenso wie die Medium Jumbo Bünde. Darüber hinaus garantieren die EMG HZ Tonabnehmer einen bissigen, ungnädigen Klang und die Verarbeitung des Floyd Rose Vibratos eine ordentliche Stimmstabilität. Eine hochkarätig verarbeitete Ahorndecke ist genauso Teil des Ganzen, wie ein irrer Gitarrenkoffer in der Form eines Sarkophags. Ein positives Beispiel für eine gelungene Signature und ein recht irrer Anblick. Wer sich traut, damit auf die Bühne zu gehen, einen souveränen Eindruck zu machen und es dabei schafft, Zakk Wylde nicht nachzueifern – Chapeau!

Ausgefallene Gitarren – Charvel Phoenix

Ein Kopf in der Form eines Phoenix. Eingebaute Glasfaser-Röhren vorne. Surfende Skelett-Astronauten auf der Rückseite des Korpus. Eine Mischung aus Futurismus, Conan der Barbar Ästhetik und einfach purem 80er Jahre Größenwahn. Die Charvel Phoenix E-Gitarre ist zweifelsohne ein Zeugnis ihrer Zeit und das Paradebeispiel einer ausgefallenen Gitarre. Hier wurde einfach ein Superlativ nach dem anderen hinzugefügt und das Ganze mit trashigen Design-Ideen vollendet. Was die Phoenix Form mit Astronauten zu tun haben soll – nun ja, die Hersteller werden dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen.

Ausgefallene Gitarren Cahrvel 2

Wie viele Charvel Phoenix da draußen kursieren, weiß niemand so recht, aber An- und Verkauf spielt sich meistens in der Riege zwischen 4000 und 6000 Euro ab. Ausgestattet ist diese verrückte Gitarre in ihrer aktuellsten Iteration mit einem Kahler Tremolo und drei (!) EMG Pickups. Konzipiert und erdacht hat die Gitarre Jim O’Connor (selbst der Name des Designers könnte nicht mehr 80er Jahre sein), gebaut hat er sie mit Wayne Charvel. Die Phoenix-Inlays auf dem Griffbrett und die irren Maße und die Features dieser E-Gitarre sollen das Gefühl vermitteln, dass hier sprichwörtlich der Phönix aus der Asche steigt. Man kann sich vorstellen, dass drei aktive EMG-Pickups auch ungefähr den Schrei einer solchen Kreatur nachbilden könnten. Bühnentauglich? Für die ganz Krassen vielleicht. Ein absoluter Eye-catcher und eine hoffnungslos charmante Angelegenheit ist die Charvel Phoenix allemal!

Ausgefallene Gitarren Charvel Phoenix

Weitere Kuriositäten von Gitarrenbauern

Weitere Reportagen und vor allem Videos zu außergewöhnlichen E-Gitarren Designs, findet ihr übrigens in folgenden Community Storys ebenfalls hier auf AMAZAON.de:

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Forum
  1. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Ich erinnere mich an eine Deko eines Musikalienhändlers in Bad Münstereifel im Sommer 1983: Die Gitarre von (angeblich) Udo Lindenberg, in der Form eines nackten drallen Frauentorsos, mit den Reglern für Lautstärke und Tone an den (Ihr ahnt es schon), und einstöpseln mußte man sie im Großen Bären…
    .
    Hohe Instrumentenbaukunst.
    .

  2. Profilbild
    SynthUndMetal

    Ja, an Bond Guitars kann ich mich noch erinnern. Die hatte ich damals auf der Musikmesse ausgiebig probegespielt. Ich fand es aber irritierend, dass die keine Bundstäbe hatte, sondern die Bünde nur wie Schuppen angeschrägt waren. Schaut euch mal Detailbilder der Gitarre an, dann wisst ihr was ich meine.

    Ein weiteres echt schräges Modell ist auch die Surfboard Gitarre von Takanaka :-D

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Moog hat mal eine Gitarre im Sortiment gehabt, ich glaube die hatte endlos sustain, irgendwie magnetisch die saiten angeregt oder so

    • Profilbild
      Green Dino AHU

      Moog E1. Die hatte auch n Filter und konnte neben dem Sustain noch andere Sachen, z.B. die Saiten abdämpfen, Sustain auf die Saite anwenden, die man spielt während die anderen abgedämpft werden und man konnte mit nem Fusspedal zwischen diesen Modi überblenden.

  4. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Jerry Jones Sitarmatic Guitar, nur echt mit eingebautem Eierschneider für das schnelle Solo zwischendurch.
    .
    Die VOX Orgelgitarre ist natürlich auch Pflicht, ebenso die Ovation Breadwinner.
    .

  5. Profilbild
    Numitron AHU

    Bei einer Musikmesse hab ich einmal eine ak47 förmige Gitarre eines chinesischen Herstellers gesehen.

  6. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Erwähnung sollte auch „The Broom“ finden, die erste Steinberger Gitarre, die wie ihr Bass-Bruder, auch aus Kohlefaser und Graphit hergestellt wurde. Steve Hillage spielt noch eine…

  7. Profilbild
    TobyB RED

    Ich finde die Roland G 700 , G 707 gehören nicht nur wegen ihres Überrollbügels in diese Liste.

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