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Black Box: Linn 9000, Digital Drums & MIDI Recorder

Wegbereiter der Akai MPC Serie

26. März 2016

In der letzten Phase seiner legendären Drum Machines entwickelte Roger Linn das Modell Linn 9000. Es war ab 1984 zu haben und gilt als das Fortschrittlichste von allen, denn hier gibt es bereits einen MIDI-Sequencer, anschlagsdynamische Pads, man kann optional sampeln und alle Daten sind, ebenfalls optional, auf Floppy Disk dauerhaft speicherbar. Das hat der 9000 eine ganz spezielle Beliebtheit eingebracht und, genau wie die beiden Vorgänger LM-1 und LinnDrum, hört man diese Maschine in vielen weltbekannten Songs.

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An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir auch bereits die LinnDrum, sozusagen Roger Linns populärstes Meisterwerk der 80er, vorgestellt haben – und zwar HIER. Außerdem empfehlen wir das Interview, das wir vor einigen Jahren mit Roger Linn geführt haben. Dieses finden Sie HIER.

Die Optik der Linn 9000

Die 9000 ist ein ganz schön großer Kasten aus Blech, ziemlich dick mit mit grauer Farbe lackiert, bei stattlichen 15 kg Eigengewicht. Auf dem angeschrägten Bedienpanel befinden sich griffgünstig 18 Pads aus recht weichem Kunststoff mit angenehmerer Haptik gegenüber dem sonst häufig und auch bei der LinnDrum verwendetem Hartplastik. Direkt darüber gibt es ebenso viele Schieberegler. Wie bei der LinnDrum dienen sie der Lautstärkekontrolle, wodurch man tatsächlich auf einen Blick sieht, welchen Drum Mix man gerade eingestellt hat. Erneut eine sehr praxisfreundliche Angelegenheit. Darüber sind noch mal 18 Schieberegler untergebracht, diesmal mit deutlich kürzerem Regelweg.

Diese sind fürs Panorama zuständig. Ganz links sind zwei Slider für Master-Volume und Hihat Decay – mehr dazu weiter unten – sowie ein Manual Button. Alles super griffgünstig platziert und bestens zu überblicken. Kommen wir zu rechten Seite, wo zunächst zwei lange Reihen mit Tastern für alle Funktionen und Betriebarten (Modes) untergebracht sind. Es gibt hier 2 Modes: Drums und Synth, eine Beschreibung dafür lesen Sie im entsprechenden Abschnitt weiter unten. Zu den Funktionen zählen unter anderem Create Song, Time Correction, Shuffle, Tempo und Tempo Changes, Memory Status, MIDI Settings, Trigger Input Control. Die Centerfold Seite der damaligen Verkaufsbroschüre zeigt akribisch alles an, schauen Sie einfach selbst:

Schließlich folgen ganz rechts ein Zehner-Tasten Feld zusammen mit Shift, Enter und Richtungstastern sowie ein klassisches Button Set für alle Transportfunktionen. Abgeschlossen wird die Bedieneinheit mit einem Hintergrund-beleuchteten Display mit 32 Zeichen, dessen Neigungswinkel bei modifizierten Geräten verstellbar ist. Unterhalb des Panels befindet sich ganz rechts noch das optionale Floppy Laufwerk für 3,5“ DD-Disketten.

Der Sound der Linn 9000

Bei der 9000 ist ein Intel 8-Bit 8088 verbaut (5 MHz) und damit werden, wie bei den vorherigen Modellen, die Samples in 8-Bit Qualität abgespielt. Und zwar bei einer variablen Samplefrequenz zwischen 11 und 37 kHz. Im internen EPROM sind 18 stimmbare Sounds im Angebot, aufgenommen bzw. eingespielt wurden sie von erfahrenen Drummern wie Art Wood. Es handelt sich um folgende Sounds: Kick, Snare, Sidestick, 4 Toms, Hihat, 2 Ride Cymbals, 2 Crash Cymbals, 2 Congas, Cabasa, Tambourine, Cowbell und Handclaps. Mittels Sample Import Funktion können Samples entweder ausgetauscht werden oder man brennt neue auf ein EPROM. Weitere Klänge kann man selber sampeln, allerdings nur mit dem optional erhältlichen Zubehör, das 4 Custom Sounds erlaubt.

In der Grundausstattung gibt es Speicherplatz für insgesamt 13,1 Sekunden Klangaufnahmen. Für die damalige Zeit war das recht großzügig und besonders der erforderliche Ausklang für Cymbals und Hihats profitiert davon. Die Sounds sind, typisch Linn, astrein und perfekt gewählt gerade für die Verwendung in Popmusik. Selbst aus heutiger Sicht kommen sie mit einem prima Druck daher, eine weitere Veredelung im Mischpult funktioniert bestens. Einige weltbekannte Songs sind das ideale Demo, um Ihnen einen Eindruck von der Tauglichkeit dieser Sounds zu vermitteln. Hören Sie einfach mal rein in Michael Jacksons Bad, und Sie wissen sofort, was bei der Linn 9000 Phase ist.

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Die Liste der 9000er Nutzer liest sich wie ein Who’s Who der 80er Jahre. Hier ein kleine Auswahl bekannter Künstler und Songs: Stock, Aitken, Waterman für Rick Astley und Kylie Minogue Produktionen. Der Song Kiss von Prince. Kool & The Gang und deren Ballade Cherish. Das Dieter Bohlen Projekt Modern Talking setzte auf die Maschine beim ersten Album und dessen Smash Hit You’re My Heart, You’re My Soul. Tears for Fears Gründungsmitglied Roland Orzabal hat sie lt. Future Music Artikel „80s Gear“ ebenso verwendet. Und Jean Michel Jarre in Rendez Vouz.

Soweit so gut im fertig produzierten Songarrangement, man hört einfach sofort, wie prima sich die 9000er einsetzen und im Mix noch mal aufpolieren lässt.

Doch damit sie wissen, wie das isoliert für sich klingt, hören Sie am besten mal in diesen Youtube Clip rein.

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Die Polyphonie ist 13-stimmig und die Bespielbarkeit mit den anschlagsdynamischen Pads funktioniert wunderbar, denn sie sind darüber hinaus auch drucksensitiv. Dabei sind deren großzügige Abmessungen beim Bespielen von Vorteil. Eine kleine Besonderheit stellt der Slider für Decay dar: Damit wird die Abklingzeit der Hihat reguliert und dynamische Veränderungen können im Recording Mode mit aufgezeichnet werden, wodurch der Eindruck von Open und Closed Hihat im steten Wechsel entsteht. Dieser Aufzeichnungsmodus gilt auch für die anderen Schieberegler und funktioniert in Realtime. Der Gesamtsound der 9000 ist verglichen mit den anderen Linns etwas sanfter, vor allem die Toms werden allgemein als seidig bezeichnet. Und die Kick ist spektakulär brav gegenüber der LinnDrum, die ja ein richtiges Pfund abliefert. Falls Sie es ganz genau haben möchten, dann downloaden Sie einfach mal die WAVs aus dem Netz und probieren es selber aus.

Keyboard Recorder und Digital Drum Machine

Hier wird es ziemlich komplex. Denn die 9000 ist in Wahrheit ein Vorläufer der späteren MIDI Production Studios und weit mehr als nur eine Drum Machine. Schauen wir uns daher die einzelnen Sections an, da hier zwischen 2 Typen unterschieden wird, die jedoch mit den gleichen Bedienelementen versorgt werden: Der Drum Sequencer, mit dem bis zu 999 Takte in 100 Sequenzen sowohl in Realtime als auch per Step Mode aufgezeichnet werden können. Dabei gibt’s eine Quantisierung von 1/8 bis zu 32 triolisch, bei variabler Taktzahl und zusätzlichen Swing Varianten. Und als zweiten Typ den polyphonen Keyboard Recorder, der 32 Tracks und 16 MIDI-Channels hat.

Der wiederum erlaubt bis zu 20 Songs mit 100 Sequenzen bei einer Gesamtkapazität von 31.000 Noten, wovon 7.000 für Synth und 24.000 für Drums sind. Ist erweiterbar auf bis zu 60.000 gesamt. Die Recherchen liefern da ein paar von einander abweichende Angaben. Alles kann genauso wie die Samples auf Floppy Disk oder wahlweise auch auf Cassette Tape gesichert werden. Für das Tempo steht der Bereich von 48 bis 250 BPM zur Verfügung. Eine Synchronisation mit externen Geräten ist möglich. Eine Besonderheit stellt die programmierbare 8 Position Hihat Decay Funktion dar, die mit dem Slider ganz links auf dem Panel dynamisch geregelt und aufgenommen wird. Dazu gibt’s Panning, Linns legendäre Swing und Shuffle Features, die eindeutig zum lebendig wirkenden Rhythmusgefühl beitragen. Und mit Note Repeat kann man schöne Drum Rolls erzeugen, die zwar ein bisschen mechanisch klingen, aber auch verdammt treibend sein können.

Neben erstaunlicher Leistungsvielfalt und tollem Sound ist das Credo der 9000 die einfache und schnelle Programmierung, was auch die Beliebtheit erklärt. Gerade verglichen mit anderen Maschinen dieser Zeit. Die 9000 bietet sogar eine zusätzliche Display Online Help Funktion.

Anschlüsse der Linn 9000

Auf der recht großen Rückseite sind jede Menge Anschlussbuchsen untergebracht. Für alle 18 Sounds steht je ein 6,3 mm Klinke Audio Output zur Verfügung, dazu gibt’s Mix Outputs. Die 6 externen Trigger Inputs konnten auf bis zu 12 erweitert werden. Ebenso gibt es 2 Trigger Outputs für die Ansteuerung anderer Maschinen und Synthesizer Arpeggiatoren. Die Verbindung mit anderen Instrumenten erlauben die MIDI In, Out und Thru Buchsen. Es hat ein Sync Interface, 2 Footswitch Anschlüsse und eine Hihat Pedal Control. Dazu Audio Input für Sampling, sofern man die optionale Karte eingebaut hat. Außerdem Click Out, Tape Sync Interface, Cassette Interface.

Zubehör zur Linn 9000

Auf der Liste optionaler Erweiterungen finden wir ein Sampling Board für eigene Sounds, wahlweise einen 64 oder 128 KB Speicher (erweiterbar bis 256 KB), das bei den Fotos hier abgebildete Floppy Disk Drive, einen SMPTE Reader und Generator sowie die Input Card mit 6 zusätzlichen Trigger Inputs.

Insgesamt wurden bis 1986 rund 1.100 Linn 9000 gebaut, obwohl sie schnell den Ruf hatte, ein wenig verbugt zu sein. Diese sind jedoch gelistet, man wusste also rasch, worauf man sich einließ.

Danach war Schluss für die Company Linn Electronics. Geblieben war die Tatsache, Vorbild für viele andere Maschinen zu sein, darunter auch für Akai MPC60 und Sequential Circuits Studio 440. Das geniale Konzept wurde sogar in die Welt der Computer-Software übertragen oder zumindest adaptiert, so etwa für Steinberg LM-4. Auch die Sounds selber sind zu Klassikern geworden, wurden hier mal simpel kopiert, dort mal resampelt und damit weiter veredelt.

Preise

Als die 9000er auf den Markt kam, kostete sie rund 5.000 US$. Dazu konnte man noch Zubehör kaufen, wofür bei voller Ausbaustufe weitere etwa 2.000 US$ fällig waren. Gebrauchtpreise heute fangen bei abgerockten Maschinen für wenige Hundert Euro an, eine mit komplettem Zubehör im Bestzustand kann dagegen gut über 1.000 Euro liegen.. Der Betrieb einer 9000 wird häufig als unzuverlässig bezeichnet, wie geschildert wird auch von einigen Bugs wird berichtet. Fehlerquellen und Alterserscheinungen sind unterschiedlichster Natur, darunter Korrosion auf Platinen. Ein besonderes Risiko stellen auslaufende Speicherbatterien dar. Service dafür bietet Forat Electronics an, die auch auf andere Linn Drum Machines spezialisiert sind. Die bauen gar eine re-invented Forat 9000 auf Basis der von Linn. Dann sind alte Software Bugs behoben, der Sequencer Speicher vervierfacht, es gibt „full SMPTE read/write Sync“, dazu MIDI Clock, Song Position Pointer und Sample Editing. Außerdem einen Batterie gepufferten Speicher und mehr. Die SMPTE Card kann man gelegentlich auch gebraucht bekommen, für rund 250 Euro oder auch mal mehr.

Credits

Mein besonderer Dank geht an Dr. Michael Indlekofer, der schon wie vorher im Artikel LinnDrum auch diesmal seine Linn 9000 inklusive Fotosession für diesen Artikel zur Verfügung stellte und mit reichlich Fachwissen und Erläuterungen dazu beigetragen hat. Er hat auch die Software LINN9000FS geschrieben, die als Open Source kostenlos zu haben ist.

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Fazit

Wie die LM-1 und LinnDrum ist die Linn 9000 Kult. Die Features gehen über die einer Drum Machine deutlich hinaus, sie ist damit Vorreiter für die Generation der beliebten Akai MPC Maschinen. Die Bedienung ist überraschend einfach und war wegweisend, auch für jede Menge Folgeprodukte anderer Hersteller. Es gibt bei der 9000 Schattenseiten, darunter das riesige Gehäuse mit Platzbedarf im Studio und ein etwas unzuverlässiger Betrieb. Und sollte es zu technischen Problemen kommen, dann ist ein erfahrener Servicepartner unerlässlich. Alternativen sind auf der puren Soundseite die Samples der 9000, und Softwarelösungen wie Arturia Spark und VLINN kann man ebenfalls dazuzählen. Der unerschrockene und pragmatische Liebhaber wird sich wohl dennoch für das Original entscheiden.

Plus

  • Kultmaschine mit angesagten 80er Sounds
  • einfache Bedienung

Minus

  • fragile Betriebssicherheit wegen einiger Bugs
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Bei Interesse:
    Zum Record-Store-Day November 2013 erschien ein Buch zum Thema mit dem Titel ‘Beat Box – A Drum Machine Obsession’ von einem Joe Mansfield, seines Zeichens Liebhaber und Sammler seeliger Klopfgeister. Hier werden 75 der bekanntesten und weniger bekannten E-Trommler vorgestellt und mit über 200 tollen Fotos, Archivbildern und Anmerkungen illustriert, die kultigsten mit mehrseitigem Feature, + Interviews mit Roger Linn, Davy DMX, Schoolly-D und Marshall Jefferson. Was man hier nicht erwarten darf ist eine Detailreiche Besprechung und Auflistung nahezu aller Nutzer wie z.B. im genialen Synthi A-Z von Peter Forrest, es ist halt mehr ein Schrein und Dankeschön. Normale Ausgabe im Netz ab 40€, gibt es natürlich auch als Ltd.Deluxe im Lederschuber mit Bonus Flexi-Vinyl 7”, einfach mal Infos und Bilder googeln.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Toller Artikel!
    Die Linn 9000 wird im allgemeinen stark unterschätzt.
    Ich bin mir allerdings sicher, daß sie bei Jackson’s „BAD“ nicht zum Einsatz kam.
    Da wurde wohl so ziemlich alles auf dem Synclavier programmiert.

    http://hea.....jackson-2/

    • Profilbild
      k.rausch AHU 1

      Glen Ballard arbeitet auch heute noch hauptsächlich mit der Linn 9000, wie er sich in Interviews äußert, und hat neben Thriller und Dangerous auch Bad in seiner Diskographie. Wobei für diese Nummer das Rhythm Arrangement von Michael Jackson stammt und das Drum Programming von Douglas Getschal. Die Drums wiederum von John Robinson. Da Quincy Jones aber bekannt dafür ist, die Drum Machine Beats von Drummern in Einzelspuren nachspielen zu lassen, könnte es auch eine Mischung von allem sein, denn das Synclavier wurde für Bad ebenfalls eingesetzt.

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        AMAZONA Archiv

        @k.rausch Wie kommst Du auf die Linn9000/“Bad“ connection? Basiert Deine Vermutung nur auf Ballard’s Vorliebe für die Linn, oder gibt es da noch konkretere Anhaltspunkte?

        In dem Text von Chris Currell klingt das eher als wären John Robinson’s Oberheim DMX Drum Tracks auf das Synclavier portiert worden (siehe Link oben).

        Ich finde solche Infos ja sehr spannend und kulturhistorisch relevant. Eigentlich müsste man mal ein Buch darüber schreiben, und genau recherchieren, mit welchen Instrumenten welche Hits produziert wurden. …solange die Künstler oder Produzenten noch leben.

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          k.rausch AHU 1

          Recherche auf Basis zahlreicher Quellen, wie konkret beschrieben. Ist so dann relativ wasserdicht. Falls du einen weiteren ganz klar zuzuordneten Musikclip parat hast, dann ist der hier selbstverständlich ergänzend sehr willkommen.

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            AMAZONA Archiv

            @k.rausch Kannst Du bitte noch Links zu Deinen konkreten Quellen bezüglich „BAD“ posten?
            Nur, weil Glen Ballard immer noch gerne die Linn9000 benutzt heist das doch nicht, dass er sie auf „BAD“ benutzt hat.
            …zumal er ja Deinen Infos zufolge bei „Bad“ gar nichts mit dem Drum Programming zu tun hatte ?!
            Diesen Infos nach hatte Ballard mit dem Song „Bad“ überhaupt nichts zu tun:
            http://www.....d/31614225
            Hier sagt er, dass er sowieso nur noch den Sequencer der Linn verwendet um eine MPC zu triggern:
            http://www.....allard.asp
            Für mich hören sich die Drumsounds auf „Bad“ ehrlich gesagt eher nach 16bit (Synclavier) als nach 8bit (Linn) an, aber ich kann mich natürlich auch täuschen.
            Sorry, dass ich da so nachhake, aber Du hast „Bad“ ja sehr prominent in Deinem Artikel erwähnt. So entstehen Internetlegenden.

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              k.rausch AHU 1

              Es gibt reihenweise Linn 9000 Bezüge zum Album Bad sowie explizit zum Song Bad. Da wir hier regelmäßig querrecherchieren, war es natürlich wesentlich, das wasserdicht zu kriegen. Den zweifelfreien Beleg habe ich in einem Interview mit Bill Bottrell gefunden. Darin beschreibt er seine Arbeit für diese Produktion und nennt explizit die Linn 9000.

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @k.rausch Cool! Könntest Du einen Link posten?

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @k.rausch Schade,
                hätte mich wirklich interessiert.

  3. Profilbild
    dilux AHU

    die bedeutung der linn 9000 als blueprint für die mpc, die letztenendes zu einer liberalisierung in der musikproduktion führte, indem sie das homestudio für jedermann ermöglichte, kann man gar nicht hoch genug einschätzen.
    und 18 einzelouts!! das muss man sich mal auf der zunge zergehen lassen, wahrscheinlich weltrekord für kommerziell produzierte elektronische musikinstrumente. in einer professionellen produktionsumgebung hatte man wahrscheinlich ein eigenes mischpult nur für die linn, was unter anderem auch erklärt, warum man die einzelnen drumsounds oft so gut getrennt heraushören kann.
    absolutes beast, bravo mr. linn !!

    • Profilbild
      micromoog AHU

      @dilux der Emulator 3 kommt auch auf 18 Outs
      16 Einzel+Stereo

      Aber das beschreibt auch die damalige Zielgruppe dieser Kisten! ->Vollprofis!

  4. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Klaus,
    Super!!!
    Ich wusste gar nicht was in dem Kistchen für ein Prozessor werkelte. Das erklärt auch die Bugs. Da der 8088 nicht eben einfach zu programmieren war. In Ausbildung hab ich Assembler gehasst. Dennoch schmälert es das Werk von Linn keinesfalls. Ich denke mit so einer Kiste ist man heute nachwie vor schneller am Ziel wie mit der DAW.

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Toller Artikel. Hinter der Linn 9000 war ich mal ’ne ganze Zeit her, leider kriegt man die Dinger kaum noch für bezahlbare Preise, was wohl den Sammlern und „Vintage“-Preistreibern geschuldet ist. Nunja.

    Wenn ich ein neues Stück auf YouTube oder SoundCloud hochlade, poste ich immer eine komplette Gearlist in der Trackinfo. Meine Musik ist zwar weder hitverdächtig, noch sonstwie relevant, aber es ist manchmal selbst für mich ganz interessant, wenn ich die Liste nach einer Weile durchlese. Man vergißt nach einiger Zeit, welche Maschinen man eingesetzt hat, das kann als Gedächtnisstütze gute Dienste leisten.

  6. Profilbild
    micromoog AHU

    Klasse Bereicht Klaus!

    Cretu hatte die 9000 auch lange im Einsatz.

    In einem Studio bei Freiburg konnte ich die 1987 in Natura bewundern und anspielen. Wenn man wie meinereiner vorher bei Drummachines nur die kleinere Yamaha RX-Serie kannte, haute einen der Sound schon förmlich um (das dazu noch aus einer High End Studioabhöre). Auch ein mächtiges Schiff seitens der Abmaße, das täuscht auf Fotos immer etwas.

  7. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich will hier ja nicht die gute Stimmung verderben, aber … hüstel … der Link zu den Samples ist, äh … eigenartig. Wenn Sie mal bitte schauen wollen:
    .
    http://mac.....nufactu%20…%20nndrum.zip
    .
    Möglicherweise ist da ein %20 zu viel, oder vielleichtbist auch der ganze Link fratze. Ich mein ja nur … :-)

  8. Profilbild
    dAS hEIKO AHU

    Bei aller Lobhudelei um die Referenzen sollte man auch nciht vergessen: Damals war der Dollar noch um oder über 2 Mark. Nur die Topstars konnten sich sowas leisten. Andere haben sich dafür ein Auto gekauft oder die Wohnung angezahlt. AKAIs genialer Schachzug war nach dem Ende der Firma Linn, Roger Linn ins Boot zu holen und die nicht minder legendäre MPC-60 bauen zu lassen.

  9. Profilbild
    dubsetter

    herrlich…

    man kann schon die verwandschaft zur mpc reihe erahnen.
    der preis war allerdings nicht ohne.. eher was für den absoluten profibereich.

    die anschlüsse, alter schwede !!

  10. Profilbild
    c.hatvani RED

    Schöner Testbericht! Allerdings muß ich verbessern, daß bei Modern Talkings „You’re my Heart, You’re my soul“, keine Linn 9000 zu hören ist. Es ist ein Drumulator, mit alternativen Soundchips… die Single wurde übrigens schon in September 1984 veröffentlicht .

  11. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    999 Takte… als Hersteller noch Respekt vor der Kreativität der Kundschaft hatten und sie nicht für dumm verkauften.

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