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Analog Vintage: Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Korgs Poly-Hype Klassiker von 1981

27. August 2021
Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Korg Polysix, polyphoner Analogsynthesizer von 1981

Monophone Synthesizer waren schon recht nett, aber immer mehr Musiker wollten polyphon spielen – und vor gut 30 Jahren ging es damit erst so richtig los.

Okay, polyphone Synthesizer gab es auch schon in den Siebzigerjahren, aber die KORG PS-Serie war groß, kompliziert in der Bedienung und teuer. Der CS60 und CS80 von YAMAHA ebenso und der Moog POLYMOOG erst recht. Der Oberheim Four-Voice war zwar auch ein prima Synthesizer, aber Bedienung, Bespielbarkeit und Programmiermöglichkeiten: Naja, zumindest stark gewöhnungsbedürftig. Ein echter Hammer war dann erst der 1978 erschienene Sequential PROPHET-5 von der damals noch jungen und kleinen Firma Sequential Circuits. Hier gab es erstmals das, was für alle folgenden polyphonen Synthesizer als Leitbild dienen sollte: überschaubare Klangerzeugung nach MINIMOOG Struktur, Polyphonie (hier 5-stimmig) und volle Programmierbarkeit mit vielen Speicherplätzen! Die Musikwelt war begeistert, doch das Ganze hatte damals auch seinen Preis: 13.500,- DM!

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Somit blieb auch das für viele nur ein unerreichbarer Traum …

Korg  Polysix – a further star is born

… bis zum Jahre 1981: Hier kam der KORG POLYSIX auf die Welt. Als Bruder des gleichzeitig erschienenen MONOPOLY ist der POLYSIX ein recht einfacher 6-fach polyphoner Single-VCO-Synthesizer mit 32 Speicherplätzen und einem Superverkaufsargument: Er kostete nur 3.400,- DM! Und nun als erschwinglicher PROPHET-5-Ersatz betrachtet (obwohl er das in Wirklichkeit natürlich nicht ganz war), erfolgte ein unglaublicher Sturm auf die Musikläden. Jeder wollte so ein Ding haben und somit wurde der POLYSIX ein MEGA-Erfolg mit über 50.000 verkauften Einheiten!

Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Konzept Korg Polysix

Es sollte ein neuer Haupt-Synthesizer für die nachwachsende Band-Keyboarder-Generation geschaffen werden, der folgende Features bieten sollte:

  • Standardsounds wie Orgel, Streicher, Bläser, E-Piano usw. überzeugend anbieten
  • polyphon spielbar (6-stimmig)
  • mehrere Speicherplätze für Sounds
  • einfach in der Bedienung,
  • günstig im Preis

Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Somit ist die Struktur mit einem VCO (+Suboszillator), VCF, VCA und einer Hüllkurve sowie einem einfachst-LFO simpel, aber wirksam gelungen. Für ausgefuchstere Bass-, Lead- oder Effektsounds gab es ja den MONOPOLY (was auch entsprechend als „ideales Paar“ beworben wurde). Des Weiteren gilt hier vieles, was schon im MONOPOLY Bericht gesagt wird, auch für den polyphonen Bruder: Man bediente sich der besten zu dieser Zeit verfügbaren Bausteine, den VCO-, VCF- und VCA-ICs des US-Amerikanischen Herstellers SSM. Denn eben solche integrierten Schaltkreise fanden auch im legendären PROPHET-5 Verwendung. Sie hatten also eine hervorragende Reputation, wurden dort aber aufgrund hoher Ausfallraten später durch CURTIS-Chips ersetzt.

Beim Erzeuger geht’s los

Signalerzeugung und -fluss sind auch hier wieder nach klassischer subtraktiver Minimoog Manier aufgebaut.

Die im Polysix verwendeten SSM-Chips (2055) sind die verbesserten Nachfolger derer, die im ersten Prophet-5 Einsatz fanden. Der Chip erzeugt die Standardschwingungsformen Sägezahn (fallend), Rechteck mit variable Pulsbreite und Pulsbreite moduliert.

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Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Die Fußlagen werden per Stufenschalter zwischen 16’, 8’ und 2’ eingestellt. Ein vom Master-Oszillator abgeleiteter Suboszillator stellt eine Rechteckschwingung mit festem Pegel entweder eine oder zwei Oktaven darunter bereit. Er ist aber auch ganz abschaltbar.
Eine stabile Stimmung stellt sich nach wenigen Minuten ein. Einen Tune-Schalter wie bei ROLANDs JUPITER-6/8 gibt es hier nicht. Ein Rauschgenerator ist auch nicht vorhanden.

Ohne weitere Oszillatoren entfallen hier natürlich auch jegliche Sync- oder crossmodulierte Sounds.

Heute schon gefiltert?

Wer nun denkt: „Hey, das Foto kenn ich doch schon aus dem MONOPOLY-Bericht“, dem kann ich nur sagen: Gut aufgepasst. Ist aber wirklich vom POLYSIX. Macht aber auch nichts, denn die beiden Sektionen sind funktional wirklich identisch (mehr dazu im Kapitel „Klänge“).

Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Also auch hier ein 24 dB/Okt Tiefpassfilter, das über die üblichen Parameter Frequenz, Resonanz, Envelope-Intensity (pos. oder neg.) sowie Keytrack (0-150 %) verfügt. Außerdem findet sich hier auch die einzige Standard-ADSR-Hüllkurve des Gerätes, intern natürlich sechsfach vorhanden.

… oder um Hüllen gekurvt?

Im nachfolgenden VCA lässt sich eine programmierbare Lautstärke in je 5 stufen (anheben oder absenken) einstellen sowie eine einfache „Orgelhüllkurve“ oder der Filter-EG auswählen. Der Arpeggiator ist prinzipiell mit dem des MONOPOLY identisch und hat hier seinen eigenen Speed-Regler und einen schönen orangefarbenen Ein/Aus-Taster.

  • Bereich: 1 Oct, 2 Oct oder Full (entspricht 5 Oktaven)
  • Richtung: UP oder DOWN oder UP/DOWN
  • Latch-Mode: OFF, ON (spielt nach Loslassen der Tasten weiter)

Eine Besonderheit ist die EFFECTS-Abteilung. Hier sind nun alternativ CHORUS, PHASER oder ENSEMBLE-Effekte hinzuschaltbar und lassen sich in der Geschwindigkeit bzw. Intensität einstellen. Damit lassen sich dann die Ein-VCO-Sounds doch noch geschickt (und kostengünstig) andicken/verbreitern (Klangbeispiel 5).

Key Assign Modes & Arpeggiator

Hier finden wir verschiedene Möglichkeiten, die 5-Oktaven-Tastatur mit der Klangerzeugung zu verbinden:

  • POLY: normaler sechsstimmiger Modus
  • UNISON: Einstellung für monophones Spiel (alle sechs Oszillatoren mit leichter Verstimmung auf einer Taste)
  • CHORD MEMORY: 1 – 6 Tasten lassen sich als Akkord speichern und dann mit nur einem Finger spielen

Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Der altbekannte HOLD-Modus komplettiert das Ganze wieder. In dieser Sektion befindet sich auch ein einfacher Arpeggiator, der in Verbindung mit „Chord Memory“ sicher ebenfalls zum großen Erfolg des Polysix beigetragen hat.

… oder mal was moduliert?

Als Modulator gibt es nur einen MG (steht für Modulations-Generator) mit der festen Schwingungsform Dreieck. Parameter sind nur die Frequenz (0,1 – 20 Hz), ein Delay und ein Level-Poti.

Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Dieser MG kann wahlweise auf den VCO (Pitch), VCF (Cutoff) oder VCA (Lautstärke) geschaltet werden. Die Intensität wird entweder über das Level-Poti oder das MOD-Wheel (nur VCO-Einfluss) gesteuert.

… oder mal was gespielt?

Als Tastatur steht eine einfache 61-Tasten-Version zur Verfügung, weder gewichtet noch anschlagsdynamisch. Links davon befinden sich Minimoog typisch zwei Wheels, eins mit Mittenrastung für Pitchbend und eins ohne Rastung für Modulationszwecke (Vibrato). Zum BEND-Wheel gehört noch ein eigener Regler zur Einstellung der Bereichsweite.

Klangspeicher des Korg Polysix

Hier heißt es endlich: Jawoll, meine Herren! 32 Speicherplätze und ständig im Edit-Mode aktiv! Und außerdem auch noch über das Kassetteninterface extern archivierbar.

Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Das sind Verkaufsargumente, die ziehen! Für die jüngeren Leser: Bitte das mitleidige Lächeln wieder einstellen. Das waren wirklich keine Selbstverständlichkeiten damals, wir reden hier über echte Knaller-Features.

Anschluss gesucht

Auf der Rückseite befinden sich Klinkenbuchsen zur Archivierung der Sounds (from tape/to tape), zur externen Steuerung von Chord-Memory (ein/aus), Arpeggio (Tempo), VCF (nur Cutoff; kein Signaleingang) sowie ein Kopfhöreranschluss und ein MONO-Ausgang.

Nachträglich wurde der hier abgebildete Korg Polysix durch eine MIDI-In-Buchse ergänzt.

Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Die Anschlüsse des Korg Polysix mit nachträglich eingebautem MIDI-Interface

MIDI im Korg Polysix

MIDI-fiziert ist der POLYSIX leider nicht, denn MIDI kam erst ab 1984 so richtig ins Rollen. Der Verkaufserfolg von Korg hatte daher von Werk aus keine MIDI-Schnittstelle mitbekommen.

Es gab aber recht bald MIDI-Bausätze zum Nachrüsten, die zum Teil sogar SYSEX-Kommunikation ermöglichten. Und auch heute gibt es zum Beispiel die MIDI-Kits Modysix von tubbutec oder die MIDI-Schnittstelle P6-KD von CHD-Electronic zum Selbsteinbau.

Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Und, klingt’s?

Und ob! Auch wenn es hier nur einen VCO gibt; der eine ist halt echt gut, und deshalb klingt das auch! Außerdem hilft so ein Suboszillator sowie die Effects-Abteilung schon sehr.

  • einfache Orgelsounds, Streicher und Bläser: kein Problem und immer gut brauchbar
  • Pads und Vibraphone: Dafür ist er bekannt
  • oder auch mal fette Solo- und Basssounds: Durch den Unisono-Mode oder auch die Chord-Memory-Schaltung überrascht das immer wieder

Natürlich ist ein ROLAND JUPITER-6/8 oder SCI PROPHET-5 oder auch OBERHEIM OB-Xa durch Sync- oder Cross-Sounds sowie durch Rauschgeneratoren und umfangreichere LFOs variabler. Aber eben auch viel teurer! Für extreme Sounds ist der POLYSIX nun mal nicht gebaut. Aber was er kann, macht er wirklich prima.

Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Im Duett mit dem Bruder MONOPOLY

Da wird’s dann auch für abgedrehte Sachen interessant, aber: Wer die Möglichkeit dazu hat, kann ja mal probieren, den gleichen Klang auf beiden einzustellen. Das geht fast gar nicht, denn zum einen sind die Oszillatoren nicht identisch und zum anderen sind die Poti-Kennlinien (linear oder logarithmisch) unterschiedlich. Aber solche Versuche führen zumindest wieder zu anderen schönen Ergebnissen.

Modellvarianten

Äußerlich blieb das Instrument unverändert. Von der Elektronik sind geringfügige Änderungen bekannt, die das Nebengeräuschverhalten und den Klang in den hohen Lagen minimal verbessert haben.

Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Negatives

Natürlich wäre mehr Ausstattung schön gewesen (Oszillatoren, Rauschgenerator, Modulationen, Sync etc.), aber das wäre zu dem Preis einfach nicht machbar gewesen. Deshalb ist das Preis-Leistungs-Verhältnis völlig in Ordnung.

Alternativen

Der POLYSIX kostete 1982 immerhin 3.400,- DM. Das war für den Durchschnittsmusiker natürlich viel Geld, galt damals aber als Einstiegspreis in die Welt der polyphonen Synthesizer. Die Alternativen von Oberheim und Sequential kosteten das Drei- bis Vierfache.

Der direkte Wettbewerber ROLAND kopierte nahezu das Polysix Konzept mit dem Roland Juno-6/60 und dem MIDI-fizierten Nachfolger Roland Juno-106 und konnte seinerzeit den Erfolg des Korg Polysix wiederholen. Heute liegt die Roland Reihe (6/60/106) in der Beliebtheitsskala (und im Gebrauchtmarktpreis) deutlich vor dem Polysix. Zum einen hat sich über die Jahre gezeigt, dass die Roland Geräte nicht so anfällig sind wie der Korg Polysix, zum anderen sagt man den Junos einen wärmeren und volleren Klang nach.

Tatsächlich den Bauteilen vergleichbar, aber klanglich dann doch verschieden, ist der Korg MonoPoly, der mit drei Oszillatoren paraphon spielbar ist. Hiervon gibt es mittlerweile auch eine Behringer Variante, die ähnlich klingt.

Korg Polysix, Analogsynthesizer (1981)

Der Polysix am Gebrauchtmarkt

Wie alle Vintage-Klassiker, ist auch der Polysix stark im Preis gestiegen und relativ selten bei einer Versteigerung zu finden, wo die Preise bei ca. 1.200,- bis 1.400,- Euro enden, abhängig davon, wie gut der Polysix erhalten ist und welche Modifikationen eingebaut wurden (MIDI, Panorama etc). Bei typischen Vintage-Händlern und Online-Plattformen gibt es den Polysix aber relativ häufig zum Sofortkauf-Preis. Dann sind allerdings Preis zwischen 1.500,- und 1.900,- Euro.

Der Korg Polysix als Plug-in

Wer den Sound des Polysix direkt als Plug-in reproduzieren möchte, der macht das am besten mit dem Plug-in von Korg. Für 399,- Euro kann man den Polysix im Korg Collection Bundle 3 erwerben oder man kauft sich die Einzellizenz Korg Polysix V2 für 99,- Euro.

Hatte die erste Version dieses Plug-ins noch deutliche Schwächen in Bedienung und auch im Klang, hat Korg mit der V2-Version einen Nachfolger im Angebot, der dem Original schon sehr nahekommt. Wir werden uns demnächst einem Vergleichstest widmen.

Stereo-Panorama Modifikation

2018 erschien zum Korg Polysix ein spannendes Update von Peter Kliegelhöfer als DIY-Bausatz. Der Polysix ist zwar sechsfach polyphon, aber alle Stimmen werden mittig im Stereobild ausgegeben. Peters Panorama-Update führt nun eine räumliche Dimension ein: Mittels Trimmpotentiometer kann jede Stimme frei im Stereobild verteilt werden.

Die Platine für Das Korg Polysix-Panorama Update

Die fertige Platine zum Selbsteinbau kostet gerade mal knapp 40,- Euro. Alles Wissenswerte darüber und eine Bauanleitung, findet Ihr HIER auf AMAZONA.de HIER IN DIESEM ARTIKEL.

Das KiwiSix-Upgrade

Viele Korg Polysix-Synthesizer vielen leider auslaufenden Batterien zum Opfer. Im Prinzip war davon jeder Polysix betroffen, bei dem die Besitzer die alte Batterie für den Speicher nicht rechtzeitig getauscht hatten. Die Säure der Batterien fraß sich dann in die Platine und der schöne Synthesizer segnete das Zeitliche.

Tatsächlich gibt es selbst für solche tragischen Säureschäden heute eine Lösung – und zwar von Kiwi-Technics. Mit dem KiwiSix bietet der Hersteller nämlich komplette Ersatzplatinen an und sogar ein Netzteil-Upgrade hat der Anbieter im Programm. Mehr dazu HIER.

Ersatzplatine von Kiwi Technics für den Korg Polysix

Der Korg Polysix on YouTube

Zunächst ein Video von „synthlegends“, der die  damaligen Konkurrenten Roland Juno-60 und Korg Polysix  klanglich gegeneinander antreten  hat lassen.

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Und im Video von Analog Audio hört man sehr gut die Stärken des Korg Polysix.

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Und hier geradezu sphärische Klänge von „Madera“.

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Fazit

Der KORG POLYSIX ist ein Evergreen mit ausreichenden Möglichkeiten, eigenem guten Klang, sehr einfacher Bedienung, sehr übersichtlichem eigenständigen Design und solider Verarbeitung.

Bei Sammlern ist der Klassiker inzwischen sehr begehrt und wird durch entsprechende Modifikationen enorm aufgewertet. Interessant ist unter Liebhabern heute noch die Diskussion, ob nun der Roland Juno-60 oder der Korg Polysix besser klingt. Am Ende ist das sicher eine Frage des Geschmacks, aber dank der sehr überschaubaren Möglichkeiten lassen sich beide extrem schnell programmieren, klingen richtig toll und machen Spaß.

Plus

  • analoger Vintage-Sound
  • sechstimmig
  • Arpeggiator und Chord-Funktion
  • trotz einem VCO voller Klang dank analogem Chorus

Minus

  • nur ein VCO
  • reparaturanfällig (die interne Speicherbatterie läuft gerne aus)

Preis

  • aktuell lt. Syntacheles Januar 2018
  • ca. 1.200,- Euro bis 1.400,- Euro bei Versteigerungen
  • ca. 1.800,- Euro bei Sofortklauf-Angeboten
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Amazona hat ja gute Beziehungen zu Thomann und der wirderun zum Uli Behringer. Meist ist das vermeintliche analoge Keyboard zvon Uli zugeflustert worden und wird jetzt etwas unter dem Deckmantel der Scheinhwiligkeit mal das original besprochen als issue hier, zu bewundern und Träumen. Werden die potentielle Kundschaft angespitzt.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        Ich trinke sehr wenig bzw eher keinen Alkohol. Hätte ja sein können? Warten wir mal ab was da kommt. Bei Behringer ist es ja auch momentan wieder sehr ruhig. Das heißt wir müssen abwarten, Tee trinken und spekulieren.

      • Profilbild
        Codeman1965 AHU

        Amazona hat ja auch gute Beziehungen zum Gesundheitsminister und der wiederum zur Pharma-Lobby.
        Meist ist der vermeintlich harmlose Tabletten- und Klebstoffmissbrauch durch Welttournee-Anekdoten altgedienter Musiker forciert worden und wird jetzt unter dem Deckmantel der Besorgnis durch Blue-Box-Threads in Fahrtrichtung Langzeit-Therapie umgelenkt. Werden die potentiellen Patienten angespitzt.

        Abwarten und Tee trinken wird hier nicht ausreichen.
        Vielleicht eher eine fensterlose Suite mit Federkern-Tapeten… ;-)

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      Alter (oder Alte), also echt jetzt … glaubst Du wirklich, dass so ein multinationales Multi-Millionen-Dollar/Euro/Yuán-Unternehmen auf Einflüsterungsarbeiten Außenstehender angewiesen ist?

      Bitte, bitte, sagt uns doch, was wir als nächstes bauen sollen. Wir sind VERZWEIFELT und wissen nicht, welchen Synthesizer wir demnächst entwickeln sollen? Du meine Güte … wir sind SO VERZWEIFELT!

      Und wenn es so wäre, dass Amazona dort eine entscheidende Rolle spielte, hätte dann Peter Grandl nicht schon längst einen lukrativen Job als technischer Berater bei Behringer (was ich ihm nebenbei bemerkt total gönnen würde)?

      Und selbst wenn es so wäre: Dann legt Behringer den nächsten Klassiker neu auf … na, und? Nun? Was soll daran Schlimmes sein?

      Also wirklich, man kann Behringer-Bashing auch an den Haaren herbei ziehen, die vorher mehrfach gespalten wurden.

      [Nachtrag]
      Fällt mir gerade so ein: Wenn das beim Behringer »MonoPoly« auch so gelaufen wäre, dann war das echt eine SAUGUTE Idee.

  2. Profilbild
    JohnDrum

    Danke für den Bericht. Du meintest wohl eher, vor 40 Jahren ging es dann richtig los mit polyphonen Synthies (nicht 30)!?

    • Profilbild
      janschneider

      @JohnDrum Ist mir auch aufgefallen, gerade weil mir sowas eben auch gerne passiert. Und Personen, die in den Achtziger Jahren geboren worden sind, machen jetzt nicht etwa grade Abi, sondern sind erwachsene Leute mit Kindern…

  3. Profilbild
    falconi RED

    Warum kaufen sich Menschen in den 2020er Jahren für über 1000 Euro 40 Jahre alte, eingeschränkte und mittlerweilige recht faulig gewordene Arme Leute-Synthesizer, wenn sie für das gleiche Geld moderne, weitaus flexiblere, mit zeitgemäßen Schnittstellen ausgestattete Arme Leute-Synthesizer (DSI, Behringer, Novation, Arturia, …auch KORG Prologue) erwerben können, die IMHO mindestens genauso gut klingen?

    Streben nach Simplizität oder sozialer Differenzierung?
    Sentimentalismus? Konsumkritik? Verblendung?

    Zum FAZIT:
    Der Polysix ist „O.K.“, während der Juno-6/60 trotz seine Eingeschränktheit klanglich eine Klasse für sich markiert, die sich auch mit keinem Jupiter erreichen lässt.

    • Profilbild
      mdesign AHU

      @falconi aus dem gleichen grund, aus dem sie autos aus den 70ern fahren, ohne airbag, mit lautem spritschluckmotor, der dauernd kaputt ist, und ohne rechten komfort. das ist nostalgie, technik-begeisterung, geschichte zum anfassen. wer es nicht fühlt, kann es nicht verstehen.

      • Profilbild
        iggy_pop AHU

        @mdesign Ich für meinen Teil bin froh, heute keinen Honda Civic, Toyota Tercel, Ford Fiasco oder einen Mazda 323 fahren zu müssen, Mobilität hin oder her.

        Leider fallen Polysix und Juno-6/60 in diese Kategorie — Mobilität für Millionen. Einsteigervehikel für Fahranfänger.

        Dann doch lieber NSU Ro80, Citroen DS23 oder Mercedes 450 SEL 6,9 — das ist eine ganz andere Diskussionsgrundlage.

        • Profilbild
          Codeman1965 AHU

          @iggy_pop Beim Ro80 bin ich bei Dir.

          Mangels monetärer Masse warte ich aber noch auf den Bo80 von Uli.
          Dann gerne auch mit elektrischem Aschenbecher und Trommelsitzen vorne…

      • Profilbild
        falconi RED

        @mdesign Ein gut gepflegter Golf 1 kostet aber nur ein Viertel von einem neuen und ist sogar schneller, zumindest um die Ecke.

        Der Polysix ist tatsächlich so ein richtiger Golf unter den Synthesizern, nix NSU, nix Mercedes.

          • Profilbild
            falconi RED

            @iggy_pop KORG Polysix, der Nissan Sunny unter den Polyphonen Reisschüsseln, macht mit Panorama-Bending, KiwiSix-Modding und Säureschaden auch jungen Synthesizerfreunden Spaß!

            • Profilbild
              Codeman1965 AHU

              @falconi Hmmm, kann sein, daß ich falsch liege, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß der P6 eher NICHT Dein All-Time-Favourite ist…? :-)

              Ich würde ihn gerne mal antesten, ganz unverbindlich. Aber bei den aufgerufenen Preisen wird das nix…

    • Profilbild
      Codeman1965 AHU

      @falconi Ne gute Frage stellst Du da…

      Ich habe auch eine Phase gehabt, da wollte ich einfach die ganzen guten Synths haben, die ich mir in meiner Jugend nicht leisten konnte.
      So Etliche davon hatte ich auch, u.A. einen tippi-toppi JX-3P und einen wirklich tadellosen DX-7.
      Auch, wenn es nicht die ganz großen Hausnummern waren, so hat es doch viel Spaß gemacht, an den Originalen herumzufingern. Das hat schon was.
      Aber irgendwann sind sie auch Alle wieder gegangen…

      Ist wohl schon, wie Du schreibst, viel Sentimetalität/Nostalgie dabei.

      Musikalisch verwertbar ist das ganze Geraffel von heute ebenso, oft sogar noch besser.
      Aber es gibt natürlich auch Musiker, die sich durch die Haptik, das Aliasing oder das Resonanzverhalten der Originale befriedigt und inspiriert fühlen. Alles legitim.

      Andere ziehen bei den heutigen Gebrauchtmarkt-Preisen die Reissleine und weichen auf Alternativen aus.

      Vor „Schön war die Zeit“ und auch GAS ist halt Niemand sicher… :-)

    • Profilbild
      Eisenberg

      @falconi Irgendwas ist anders bei den alten. Ich kann es gar nicht genau in Worte fassen oder erklären. Mein völlig abgeranzter und auch leicht defekter jx-3p bläst die aktuelle Konkurrenz einfach weg.
      Für nen Chart-Song – zugegebener Maßen – eher ungeeignet. Da brauche ich aber auch keine „arme-Leute-Hardware“ sondern VSTs…
      Ein ähnliches Gefühl ist es, wenn einen rohe Oszillatoren aus dem Eurorack anspringen. Kein Vergleich zu Bassstation und Konsorten.

    • Profilbild
      dflt

      @falconi trifft natürlich nicht auf den polysix zu (jedoch auf andere blue box artikel), aber generell kauf ich mir alte synthesizer, weil es die noch im 19″-format gibt… auf meinem tisch ist einfach kein platz mehr für die modernen desktop-geräte ;)

  4. Profilbild
    iggy_pop AHU

    „(yet) another star“ (ein weiterer Stern, noch ein Stern), nicht „a further star“ (es sei denn, dieser Stern ist noch ferner oder weiterführender als die anderen).

    Wie dem auch sei: Ich habe nie verstanden, warum so ein Geschiß um den Polysix gemacht wurde und wird. Er klingt im Prinzip in jeder Einstellung gleich, und ohne Ensemble-Sektion klingt alles gleich dünnlich (und mit Ensemble wird alles durch die große Gleichmacherschaltung gezogen). Da gibt es heute für dasselbe Geld sicherlich bessere Lösungen.

    Von den dämlichen Tastenkontakten habe ich noch gar nicht gesprochen, oder der auslaufenden/-gasenden Batterie.

    Eines der wenigen Vintage-Geräte, in welche ich weder Zeit, noch Geld, noch Aufmerksamkeit gesteckt habe, sondern bloß froh war, es wieder aus der Hütte zu haben.

    • Profilbild
      bluebell AHU

      @iggy_pop Ich gehe noch ein bisschen weiter. In meiner aktiven Band-Zeit (80er) hat man Korg-Geräte nicht gekauft, weil sie besonders gut klangen, sondern weil man sie sich leisten konnte und sie halbwegs brauchbar waren.

      Ja, ich hab mit MS10 und DW8000 auf der Bühne gut überleben können, aber spätestens als mir ein Freund mal einen Minimoog für einen Gig geliehen hatte, war klar, was „the real thing“ ist.

      MS10 und DW8000 waren nett, aber im Prinzip waren die Korg-Geräte immer ein bisschen schwammig, ein bisschen träge und wenig durchsetzungsfähig.

    • Profilbild
      SynthNerd AHU

      @iggy_pop warum so ein Geschiß um den Polysix gemacht wurde?

      – weil er einer der ersten bezahlbaren Poly-Synths war!

      Was gab es zu dessen Zeit denn für Alternativen in diesem Preissegment?

        • Profilbild
          SynthNerd AHU

          @iggy_pop ganz sicher ein Kompromiss – aber kein fauler, sondern ein gelungener.
          1981 gab es für das Geld kaum etwas besseres. Und über 50000 verkaufte Exemplare sprechen für sich.
          Und sicher hatte der Prophet 5 von 1978 mehr Charakter, war aber eben auch deutlich teurer.

          • Profilbild
            iggy_pop AHU

            @SynthNerd Ein Kompromiß ist niemals gelungen, sondern nur das kleinste gemeinsame Vielfache, auf das sich alle einigen konnten.

            Wenn alle damit zufrieden sind, heißt es noch lange nicht, daß es gut ist.

            • Profilbild
              SynthNerd AHU

              @iggy_pop Ich versuch’s mal mit einem Gegenbeispiel:

              Der Deepmind.

              Was könnte ich ihm nicht alles als Mangel vorwerfen?
              – nur 2 Oszillatoren pro Stimme (andere haben drei)
              – nur 6- oder 12-stimmig (andere bieten 16 Stimmen)
              – maximal 49er Keyboard
              – nicht bitimbral, kein Split oder Layer Mode möglich
              – nur einer der OSCs bietet Sägezahn
              – keiner der OSCs bietet Dreieck
              – kein Suboszillator
              – das Hochpassfilter nicht modulierbar
              – das Display hat eine Auflösung auf GameBoy Niveau
              – das Ding hat einen Lüfter, den man hört
              – der Speicher ist zugemüllt mit Werks-Presets, davon manche mehrfach vorhanden

              Aber was soll ich sagen – er ist einer meiner Lieblingssynthesizer. Warum? weil er geil klingt, flexibel programmierbar ist, viele Speicherplätze hat, gut zu bedienen ist – für mich ein rundum gelungenes Instrument zu einem konkurrenzlos günstigen Straßenpreis.

              Es lebe der gelungene Kompromiss!

  5. Profilbild
    costello RED

    Der Polysix ist schon okay. In den 80ern war er eine Offenbarung. Er hat wegen seines hervorragenden Ensemble-Effekts allein schon als Stringsynthesizer ein Alleinstellungsmerkmal. Seine Chorus-Schaltung ist viel flexibler als beim Juno 60, weil sie neben Chorus auch Phaser (super für Orgelsounds) und eben die Ensembleschaltung besitzt. String-, Pad- und Orgelsounds sind sehr gut, übrigens auch Mallets und die in den 80ern beliebten „gestimmten Ölfässer“, die Unison-Schaltung (hat der Juno 60 auch nicht) ermöglicht superfette Lead-Sounds. Auch peitschende Bläser-Sätze habe ich mit dem Polysix hinbekommen; Brass klang auf meinem Ob-Xa später zwar fetter aber auch immer ein bisschen TOTO-bräsig. Der Polysix-SSM-Filter mit Selbbstoszillation ermöglicht auch die ganzen zwitschernden und blubbernden Effektsounds, kombiniert Du das mit dem Arpeggiator hast Du „Instant Kraftwerk“. Die auslaufende Batterie ist ein großes Ärgernis, aber qualitativ war er nicht so schlecht gebaut. Meiner hat einen Absturz im Probenraum vom Stativ überlebt, freilich mit lädiertem Seitenteil. Ob ich dafür heute deutlich über 1000,- Euro ausgeben würde? Vermutlich nicht. Der Juno 60 wird auf Reverb inzwischen in preislichen Regionen angeboten, in denen bis vor kurzem ein Jupiter 6 oder Prophet 5 Rev 3 unterwegs waren. Der Vintage-Markt ist imho jetzt endgültig fern von gut und böse. Ich bin seit kurzem in der FB-Gruppe Vintage Synths und wenn ich mir die Postings ansehe, habe ich keine Fragen mehr, warum der Markt leergefegt ist.

    • Profilbild
      iggy_pop AHU

      @costello Ich habe seinerzeit 30 Euro für meinen gebrauchten Polysix ausgegeben und fand das schon zu teuer: Der ihm innewohnende Ärger und die Behebung desselben hätte locker das Zehn- bis Fünfzehnfache verschlungen.

      Als String Synthesiser mit nur sechs Stimmen Polyphonie machte er keine gute Figur, weder gegen Solina, noch gegen den Trident — vom hauseigenen PS-3100 oder 3300 mal ganz zu schweigen.

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        costello RED

        @iggy_pop Siehst Du und ich habe meinen Polysix vor 16 Jahren für 100,- Euro verkauft und das war damals schon viel zu billig, wie ich an den zwei Dutzend Anfragen sehen konnte. Zur Polyphonie: Mit einem Septakkord in der rechten und einer Oktave in der linken Hand kannst Du schon schöne String Walls aufbauen. Meist hatte ich live ohnehin nur die linke Hand für die Akkordbegleitung frei, weil ich mit der Rechten die Melodielinie auf dem Prodigy gespielt habe :)

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          iggy_pop AHU

          @costello Ja, aber führe mal bei vollgriffigen Akkorden mit viel Release einen Akkordwechsel unter maximaler Auslastung der vorhandenen Stimmenzahl durch, und Du wirst Zeuge des gemeinen Stimmenklaus — dieser Stimmenklau macht so manchen geborenen Flächenleger zum Dünnbrettbohrer, sogar den CS60/80. Da wird dann die Releasephase gnadenlos abgeschnitten und die neuen Noten stattdessen eingefügt — klingt scheiße, sogar, wenn man statt sechs oder sieben Tönen nur drei oder vier spielt.

          Ein guter String Synthesiser macht das nicht, sondern verschmiert die Töne des vorherigen Akkordes mit denen des neuen und sorgt so für diese wattig-weichen Teppiche. Das können auch nur wenige (Godwin fällt mir da ein, oder das Korg PE 2000).

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      TobyB RED

      @costello Sehe ich auch so! Der Polysix kann schon einiges sehr gut. Man muss ihn nur kitzeln. Ob man nun die KIWI Mods benötigt steht auf einem anderen Blatt. Die Batterie sollte man gegen etwas zeitgemässeres austauschen. Soundtechnisch ist der P6 ob nun mit oder ohne Ensemble für mich immer noch der Lieferant für Pluck, Arps und teilweise Leads.
      Ob einem der derzeit aufgerufene Preis, einem die Anschaffung wert ist, ich würde heute eher zu Plugins greifen. Allein wegen der Kalibrierung des P6. Das ist nicht unbedingt ohne.

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        AMAZONA Archiv

        @TobyB An dieser Stelle ein Danke an TobyB für den Tip mit dem Korg M1 für das iPad. Die Card-Packs vertreiben mir gerade den Abend und selbst der „Universe“-Sound erinnert mich an unzählige Tracks. Auf den Polysix verzichte ich aber gerne. ;)

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      calvato

      @costello @costello: da muss ich, was den juno-6 und unisono angeht, kurz widersprechen. er hat zwar keinen „ofiiziellen“ unisono-modus, aber es gibt ja den alten trick, den arpeggiator in „up“ zu stellen und gleichzeitig beim einschalten den „key transpose“ zu drücken. damit hast du alle oscis in unisono und klingt sehr mächtig!

      generell bin ich auch froh, mir damals mit 14 und viel zeitungen-austragen den juno-6 gekauft zu haben und kein geld für den polysix gehabt zu haben (der juno-60 war damals noch nicht draußen). ich find den polysix auch sehr eingeschränkt und einseitig. ich kann mich nur an eben diesen EINEN ensemble-sound erinnern, der gut war. alles andere…. war damals und ist immer noch geschmackssache ;)

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        costello RED

        @calvato Danke calvato für den Hinweis zum versteckten Unison-Modus des Juno 60. Nur live war das natürlich nicht so praktikabel, im Gegensatz zum Polysix, wo es halt einen eigenen Taster dafür gibt.
        Als ich nach meinem fast Totalausverkauf 2005 vor einigen Jahren mir wieder den einen oder anderen Vintage-Synthesizer zugelegt habe, habe ich mich auch für einen Juno 60 entschieden. Einfach auch, weil ich den noch nicht so gut kannte und damals war er halt Rolands Konkurrenzmodell zum Polysix. Inzwischen finde ich den Juno 60 richtig toll, vermutlich hat er mehr Charakter als der Korg. Vielseitiger fand ich damals allerdings den Polysix.

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    GiorgioMaserati

    Den Polysix hatte ich vor ein paar Jahren mal. Ich war total enttäuscht. Nach dreißig Minuten davor hat man das Gefühl, man hat bereits jeden Sound entdeckt, den er zu bieten hat. Auch fand ich persönlich, dass das Teil keinen wirklichen eigenen Charakter hat und alles gleich lahm klingt. Der einzige Synthesizer den ich noch langweiliger fand, war der Juno 106.

  7. Profilbild
    Murano

    In Sachen Effekte ist der Polysix eigentlch vielseitiger aufgestellt als die Roländer. Aber eben – Juno 6/60 und auch JX-3P haben diesen umwerfenden, fetten Stereo-Chorus. Das macht sie für mich alternativlos.

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    SynthNerd AHU

    Der PolySix war einer der ersten bezahlbaren Poly-Synths und deswegen erfolgreich.
    Klanglich würde ich den Juno-60 aber bevorzugen.

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    defrigge AHU

    Ich gehöre zu denen, die klanglich klar den Polysix vor dem Juno 6/60 bevorzugen. Das hat aber nix mit der Qualität der jeweiligen Synths zu tun, sondern mit den jeweiligen Einsatzzwecken.
    Der Juno 6/60 klingt schön fett und breit und eignet sich super, wo man das will und braucht.
    Der Polysix klingt schlanker und doch warm, und fügt sich mit Abstand besser in die Art von Musik ein, für die ich ihn gern genutzt habe. Mit einem Polysix kann man z.B. auch ganz gut gitarrenartige Leadsounds durch ein Delay schicken und die „Walking on the Moon“ Giitarre von Andy Summers im Bandkontext ersetzen, wenn man will. Mit einem Juno 6/60 eher nicht. Ich könnte noch viel mehr Arten von Sounds nennen, die mit dem Polysix (besonders im Kontext mit Effekten) m.E. definitiv besser funktionieren als mit einem Juno 6/60.
    Die abfälligen Bemerkungen im Thread oben halte ich daher für eine Umwandlung von bloßen Geschmacksurteilen in pseudo-objektiv klingende Verdikte. Ich hätte mit einem modifizierten Polysix auch heutzutage mehr Spaß als mit einem Juno 6/60 (den ich sehr schätze und mag!).
    Also hisse ich hier mal ne deutliche Flagge, dass das alles genauso so sehr Geschmacks- und Einsatzsache ist wie der Gitarren-Unterschied zwischen ner Paula (Juno) und ner Tele (Polysix). Keine ist „besser“ als die andere: sie funktionieren nur sehr verschieden, und das ist sehr, sehr gut so!

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      SynthNerd AHU

      @defrigge Dass das alles auch subjektive Geschmackssache ist, ist mir bewusst. Dass es unterschiedliche Einsatzzwecke für solche Instrumente gibt, für die mal das eine, mal das andere besser taugt, auch.
      Deshalb fälle ich auch kein apodiktisches Urteil über Instrumente, sonder benenne nur meine subjektive Vorliebe – auch wenn das etwas langweiliger zu lesen ist und nicht so zur Gegenrede animiert. Aber dafür haben wir den lieben iggy_pop, der zu solchen Themen herrlich polarisieren und zuspitzen kann. Ohne ihn würde mir im Forum etwas fehlen :-)

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        iggy_pop AHU

        @SynthNerd Ich polarisiere weiter: Den Juno — egal, ob 6, 60 oder 106 — finde ich ebenso uninteressant wie den Polysix. Man schalte den Chorus aus, und vom breiten Wohlklang bleibt nicht viel übrig. Ein paar Schieberegler und Programmspeichertasten gaukeln Flexibilität und Vielkönnerei vor, wo de facto keine ist. Mogelpackungen aus Zeiten, wo Leute froh waren, sich endlich einen Sünndiseiser hinstellen zu können, wo es vorher nur die Orgel oder das Streicherkeyboard gab.

        Den Juno 60 habe ich abgestoßen, den JX-3P habe ich behalten (trotz höheren Augenkrebsrisikos). Bin ich jetzt ein schlechter Mensch?

        Das will ich doch stark hoffen!

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          SynthNerd AHU

          @iggy_pop Ach der JX-3P – der hat ja schon 2 Oszillatoren pro Stimme – damit fett klingen kann jeder ;-)

          Ich hab weder Polysix noch Juno, dafür ’ne VK-7 – da gibt’s auch keinen Stimmenklau :-)

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          defrigge AHU

          @iggy_pop Costello, ich finde es lieb von Dir, dass Du Dich so treu um Polarisierung bemühst, und um schlechter-Mensch-sein. Ich hoffe, es beleidigt Dich nicht, dass Du bei mir ankommst als netter Mensch, der halt gerne ne Welle macht. Und auf Wellen kann man bekanntlich gut surfen, also tob Dich getrost aus… :-)
          Mit dem Polysix kann man wunderbar Musik machen – wenn man kann – und mit all seinen Einschränkungen ist er das Gegenteil von ner Mogelpackung. M.E., natürlich… – ein Elementarsynth mit sehr gutem Sound für viel Musikspass.

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            iggy_pop AHU

            @defrigge Der Costello ist ein guter Mensch, der bestimmt schon ein Abonnement auf einen Stehplatz im Paradies hat.

            Ich bin ein schlechter Mensch, denn ich denke, also bin ich — dagegen.

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              TobyB RED

              @iggy_pop Ich bin ja stark dafür, eine Kategorie Iggys Zitat der Woche einzuführen. Du bist kein schlechter Mensch, nur weil du denkst und dagegen bist. Du bist nur anders. :)

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              SynthNerd AHU

              @iggy_pop Du hoffst doch nur, dass jetzt jemand widerspricht und sagt: „Nein iggy, du bist kein schlechter Mensch“ :-)

              Wenn du unbedingt ein schlechter Mensch sein wolltest, wäre das bisschen Zuspitzen hier im Forum dafür absolut zu wenig des Schlechten!

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            costello RED

            @defrigge Hi defrigge, was für ein Mensch ich bin, mögen andere beurteilen, aber beim Polysix bin ich wohl eher bei den Fans einzuordnen :)

  10. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Im Musikhaus Wondra in Nürtingen hatte ich die Verkäufer mit jedem Erscheinen auf eine lange Geduldsprobe gestellt; erst beim Polysix, dann beim Juno-60. Nach reiflicher Überlegung kam ich zum Schluss, dass ich mir weder den einen noch den anderen leisten konnte und bestellte mir statt dessen einen Juno-6, den ich dann einige Tage später gegen Barzahlung abholen konnte. 37 Jahre später habe ich diese Entscheidung noch nicht bereut; erst mit dem Deepmind 12 war der würdige Nachfolger des Junos gefunden…
    Der Mono/Poly und sein Behringer-Clone hat übrigens 4 VCOs, nicht 3.

  11. Profilbild
    Viertelnote AHU

    Polysix und Juno-6 gehören in jedes Studio.
    Beide ergänzen sich super. Ich habe beide und werde mich nicht von denen trennen.
    Der Juno hat den unerreichten Stereochorus, der Polysix die umfangreicheren (Mono)effekte.
    Der Versteckte Unison-Modus ist nicht vergleichbar mit dem des Polysix, weil die einzelnen Stimmen
    nicht detuned werden was stark nach Holz klingt, beim Polysix allerdings werden sie gegeneinander verstimmt.

    Ich habe alle Modifikationen beim Polysix und vermisse da nichts.

    Ich versuche es, beide in Ehren zu halten.

    netter Gruß

  12. Profilbild
    krautkopf

    ich muß jetzt auch mal ne Lanze für den Polysix brechen. Mein erster Poly war der Juno 6, der sehr steril klingt, wenn der Chorus aus ist. Dann hab ich bei einem Freund den Polysix gehört und mich sofort in seinen Sound verliebt. hab ihn dann günstig bekommen und den Juno verkauft. beste Entscheidung. Der Polysix ist ein Wolf im Schafspelz, der erforscht werden will. Gerade in Kombi mit dem Arpeggiator kann man krasse sounds machen, die nach viel Modulation klingen. Und die Besonderheit, dass mit jedem Tastenanschlag (auch wenns immer dieselbe ist) ein neuer Oszillator (also Synthystimme) getriggert wird, macht den sound sehr schön schwebend.
    Mein alter P6 damals war leider kaputtgegangen (ja jaaa, die Batterie) und ich hatte ihn dann billig verkauft. Vor einigen Jahren hab ich mir einen gebrauchten zugelegt, und dann wenig später einen geerbt (was mir immernoch trauer bereitet, wegen meines guten Freundes, der ihn mir vererbt hat). Dieser war auch Batteriedefekt, aber ich hab ihn reparieren lassen und nun läuft er auch super. Ich hab sogar meinen Jupiter 6 verkauft, was ich nur gaaaaaaaanz selten bereue, klang mir auch zu dünn/steril. Aber ich mach auch so nen altmodischen Krautrock und Elektro Kram, da passt der Polysix wie die Faust aufs Auge und ich brauch keinen weiteren Poly mehr, außer dem ollen Yamaha SK 20, den ich auch liebe.
    Schönes Wochenende noch!

  13. Profilbild
    Ragutini

    Anfang der 80er war ich echt glücklich mit meinem Polysix. Endlich ein erschwinglicher polyphoner Syntie. Machte sich gut auf meinem Yamaha CP30 mit dem darüber hängenden Roland SH3A. Der Klang des Korg hatte schon damals insgesamt nicht den besten Ruf, vieles war aber im Bandgefüge sehr gut zu gebrauchen. Ich erinnere mich z.B. an die Intros zu Black Magic Woman und No woman, noch cry. Die kamen schon recht glaubwürdig rüber. :-)

  14. Profilbild
    Tai AHU

    Habe ihn, wie alle KORGs, auf dem iPad, war keine grosse Ausgabe, unterhält mich ab und zu ganz nett. Da verliert er keine Weichmacher, die Batterie läuft nicht aus und er ist deutlich leichter. Ich bin sicher, ich verpasse da nix. Und ja, ich hatte das Original oft genug unter den Fingern.

  15. Profilbild
    SynthNerd AHU

    schon über 60 Kommentare, durchaus auch kontrovers, aber es geht mal nicht um Behringer – na also, es geht doch! ;-)

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      iggy_pop AHU

      @SynthNerd Immerhin — einer der Glückseligen aus dem Forum meinte weiter oben, das B-Wort in den Ring schicken zu müssen, weil ihm die Argumente ausgingen.

      Wann beißt denn endlich einer an und gibt der Diskussion neuen Schwung?

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        SynthNerd AHU

        @iggy_pop So? Wenn du meinen Deepmind-Vergleich meinst – da kommt das B-Wort gar nicht drin vor. Und wenn doch, würde ich mich dafür kein bisschen schämen.
        Falls mir die Argumente mal ausgehen sollten, sag ich dir vorher Bescheid. ;-)
        Das ganze Thema und auch mein Beispiel haben mit Behringer an sich wenig zu tun.
        Wäre der Deepmind von einem anderen Hersteller, hätte ich das Beispiel auch gebracht.
        Es bleibt dabei: Kompromisse sind nicht grundsätzlich schlecht oder faul. Es gibt auch richtig gute Kompromisse.

  16. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Meiner starb wie er klang, mit viel Rauch um nix, als ich den Open Air auf einem Konzert im Taunus 1996 abgefackelt habe (mit viel gutem Benzin). Ich würde es heute wieder tun, obwohl es umwelttechnisch eine komplette Sauerei war – mea culpa.

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      iggy_pop AHU

      „Meiner starb wie er klang, mit viel Rauch um nix […]“

      Erbärmlich um Gnade wimmernd, oder wie der Drogenspürhund bei Cheech und Chong (nachdem er am Lieferwagen geschnüffelt hatte)?

      Gewalt am Objekt habe ich immer abgelehnt — einen Poly 800 würde ich dennoch überrollen mit anderthalb Tonnen Schwedenstahl.

      Alles andere verkaufe ich und spare mir auf diese Weise die richtig schönen Sachen zusammen.

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        AMAZONA Archiv

        @iggy_pop Erbärmlich ging er wie er klang. Der paraphone Poly 800 klang wesentlich besser als der Polysix, was nicht viel bedeutet. Aber dank Plastikcase würde der bestimmt besser brennen ….. hm next time ;)

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          SynthNerd AHU

          Dass der poly800 besser klingt, höre ich zum ersten mal.
          Kann das nicht testen, habe aber dennoch große Zweifel.

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            AMAZONA Archiv

            @SynthNerd Ja das Wort besser kann hier irreführend sein. Anders gesagt: der Poly 800 klingt vielseitig mies, der Polysix einseitig langweilig und brennt schlecht. Einen Brennwertbericht für einen Poly 800 werde ich bei Gelegenheit nachreichen.

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              SynthNerd AHU

              „vielseitig mies“ – ja so ähnlich hatte ich ihn in der Liste meiner Vorurteile abgelegt.

              Aber das Teil abzufackeln ist doch auch keine Lösung. Dabei entstehen krebserregende Feinstaubpartikel und Dioxine. Das kannst du nicht machen. Das Gerät ist Sondermüll und gehört auf den Wertstoffhof! Sonnst kommt die Umweltpolizei und schimpft. Und Greta wäre auch traurig.

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        SynthNerd AHU

        @iggy_pop Aha, du willst also mit deinem Volvo darüber rollen.
        Viel zu viel Aufwand.
        Einmal kräftig draufspringen sollte genügen.

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          iggy_pop AHU

          @SynthNerd Wenn er mal am Hang geparkt steht und die Feststellbremse wieder nachgestellt werden muß… da nehme ich dann einen Poly 800, damit der Elch nicht wegrollt.

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            AMAZONA Archiv

            @iggy_pop der 800 hält Deinen Volvo nicht am Berg, das Plastikgehäuse neigt bei geringer Kompression zur Nachgiebigkeit. Nimm Boss Effektpedale, die hielten unseren Tourbus solide.

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                SynthNerd AHU

                @iggy_pop Erst wetterst du gegen Kompromisse und nun, da dir eine kompromisslos solide Lösung empfohlen wurde, ist es dir auch nicht recht.

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      Codeman1965 AHU

      Ja,nuuuun…

      Benzin war billig, Waldsterben war durch, Bitterfeld saniert, und Billigflüge waren fast noch Utopie.
      Da kann man dann auch mal fünfe gerade sein lassen… :-)

      Klang hin oder her, ich würde aus einem Synth kein Inferno machen wollen, findet sich immer Jemand, der sich damit abgeben möchte.

      Und fürs Abfackeln wurden ja eigentlich Gitarren entwickelt.
      Sprit drüber, mit dem Steuerbescheid anstecken, und dann rein in den Verstärker…!

    • Profilbild
      costello RED

      So schlecht kann er nicht geklungen haben, ich wurde nach Live-Konzerten schon mal auf meinen geilen Prophet 5 angesprochen. Großes Erstaunen, wenn ich dann sagte, das war ein Polysix. Es gibt auf den preiswerten Synthesizern auch immer wieder Klänge, die man nicht ohne weiteres auf den Dickschiffen hinbekommt. Auf meinen Yamaha CS 15D hatte ich einen splitternden Sample & Hold-Sound à la John Foxx, den ich auf dem CS40M niemals genauso gut nachbilden konnte. Auf dem Polysix hatte ich einen wunderschönen Square-Sound, den ich mit dem Pitchwheel auf die richtige Tonhöhe einschweben ließ. Das klang auf dem Oberheim viel zu fett, am Ende stellte ich am OB-Xa einen Oszillator auf stumm. Auch die einfach gestrickten Instrumente haben ihre Qualitäten und Spezialitäten.

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        Codeman1965 AHU

        @costello Ich denke mal, so ziemlich jeder (damalige und heutige) Synth hat ein paar Sounds drauf, die aller Ehren wert sind.
        Abgehsehen vllt. vom Davolisint… :-)
        Ich habe selbst auf ’nem Roland D-5 lebendige, wenn auch nicht weltbewegende, Patches hinbekommen.

        Jeder, der kein ausgemachter Pragmatiker ist, würde sich wahrscheinlich die Hütte mit den Dingern zumüllen, wenn es der Platz und der Geldbeutel zuliessen.
        Hat wohl eher mit Nostalgie und Purismus zu tun, nicht mit rationellem Denken.

        Ich habe seinerzeit eine ganze Weile „Synth kommt, Synth geht“ gespielt, das war schon gut und spaßig. Der einzige Verkauf, den ich heute bereue, war mein JX-3P, aber so ist das Leben.
        Den Polysix hätte ich gerne noch mal gehabt, genauso den DW 8000 oder den Akai AX-80.
        Aber die Pervertierung in der Preisentwicklung schiebt mir da einen Riegel vor…

        Egal, solche Berichte wie hier sind ganz dienlich für Leute, die diese Instrumente nicht (mehr) kennen.
        Es ist immer interessant, wie unterschiedlich die Vintage-Geräte so eingeschätzt werden…

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          costello RED

          @Codeman1965 Hi Codeman1965, ist bei mir genauso – die Phase des Jagens und Sammelns ist abgeschlossen. Da mögen noch ein paar Wünsche auf der Liste stehen, aber den Hype, der mittlerweile auch Instrumente, die in der zweiten und dritten Reihe stehen, erfasst hat, dem verweigere ich mich standhaft.

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            AMAZONA Archiv

            @costello Das ist ja der wesentliche Punkt am Negativimage des Polysix. Als es den für ein paar DM gab und ein paar brauchbare (alle beide) Sounds rauskamen, war das auch ok. Gebrauchpreise heute Richtung 2K lassen aber doch an den Käufern zweifeln. Ein Polysix klingt nicht nach 2K, der klingt nicht mal nach 200€.

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              Viertelnote AHU

              auch ein Jupiter-8 klingt nicht nach jenseits der 10.000 euro
              oder ein CS-80, oder Polymoog … usw.

              Ich bleibe dabei, daß der Polysix ein Klassiker ist und das auch bleiben wird :-)

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              AMAZONA Archiv

              Die alten Korg-Polys sind heute zu Kompensationskäufen für diejenigen Hanseln geworden, die sich die großen Namen (nicht, daß deren Preise gerechtfertigt wären) nicht leisten können.

              Vollkommener, totaler, mit Brokatgold und Silberpunze verzierter Megaschwachsinn, diese Jagd nach Edelschrott, die Angebote auf Ebay und Kleinanzeigen zu durchforsten, ist witziger als jede Kommödie.

              Da weiß man nicht, wen man mehr bedauern soll, die vor Gier sabbernden Anbieter oder die ebensolchen Käufer.

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                defrigge AHU

                Der durchsichtige Versuch, Iggy im Anpöbeln zu übertreffen, funktioniert nicht :-)

                Denn wer sagt, dass Leute, die den Polysix kennen und damit gut Musik machen können, auch nur annähernd blöd genug sind, dafür Pandemie-Sammlerpreise zu bezahlen?
                Ich werde mir weder einen simplen Minimoog für 10000€ gönnen noch ein Wurly für 6000 oder ein Rhodes für 5000 (hab glücklicherweise schon eins), etc. etc.. Aber auch die großen alten Synth-Flaggschiffe sind nicht annähernd das wert, was zur Zeit dafür gefordert wird. Der inflationäre Schluckauf, u.a. verursacht von unmusikalischen reichen Minderbemittelten, wird schon wieder vorbeigehen… Oder auch nicht: es gibt mehr als genug Alternativen – im Gegensatz zu den Zeiten, aus denen diese Geräte kommen…

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                  AMAZONA Archiv

                  @defrigge Ich hab zwar gestern Abend ein bißchen frech aufgeschrieben, wofür ich um Entschuldigung bitte, aber mein Betrag hat sich nicht auf dich persönlich bezogen, sondern auf meine Beobachtung, daß auf dem Gebrauchtmarkt mittlerweile die simple Maßgabe „alt = gut = teuer“ vorherrscht und jetzt auch Synths vom Preishype erfaßt werden, die bis vor nicht allzu langer Zeit noch recht günstig zu haben waren. Ich spreche hier von einem Zeitraum von etwa 10 Jahren. Mich nervt dieser Quatsch sehr, weil es da oft nicht mehr um eine bewußte Entscheidung für einen bestimmten Synth geht, sondern um Geldmacherei mit Nostalgie.

                  Über den Klang und die Möglichkeiten des Polysix will ich nix gesagt haben, für bestimmte Aufgaben ist er gut geeignet und bot seinerzeit den Einstieg in die polyphone Synthwelt für einen halbwegs bezahlbaren Preis an, allein dafür hat er aus meiner Sicht eine gewisse Achtung verdient.

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                    defrigge AHU

                    Keine Entschuldigung nötig: ich kann doch mit provokantem „Frotzeln“ umgehen – und manches sehen wir ohnehin ganz ähnlich. Ich verzichte zur Zeit völlig auf den Einkauf von vintage gear, weil die Sammlerleidenschaft in diesem Bereich absurd geworden ist und kaum noch was mit tatsächlichem Musikmachen zu tun hat.
                    Ich wollte nur klarstellen, dass viele, die den Polysix wertschätzen, deswegen nicht gleich zur Gruppe der besinnungslosen vintage-flair-Sammler gehören. Alles gut …

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    AMAZONA Archiv

    1981 war ich 1-Oszillatoren-Synthesizer bereits in Form des Yamaha CS-10 leid. Deshalb habe ich damals den Run auf Polysix und Juno 6/60 nicht nachvollziehen können. Ich denke, die haben in den Tests der Fachzeitschriften damals viel zu gut abgeschnitten, wodurch den Leuten der Mund wässrig gemacht wurde. Wäre der Banana im selben Jahr erschienen, wäre das wohl der Renner geworden. Der war halb so teuer wie ein Oberheim, konnte aber genauso viel.

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      costello RED

      Ein zweiter Oszillator ist meist schon nett, aber es gibt haufenweise auch Mono-Synthesizer, die mit nur einem Oszillator trotzdem großartig klingen: Roland SH-1, ARP Axxe, Yamaha SY-1, miniKorg 700 . Und ein Jupiter 4 hat auch pro Stimme nur einen Oszillator, hat allerdings einen Unison Mode. Wie der Polysix auch.

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        defrigge AHU

        @costello Sehe ich genauso – sowohl der Polysix als auch der Juno 6/60 sind bis heute absolut bandtaugliche und recording-taugliche Synthesizer, genau wie die genannten Mono-Beispiele.

        Die falsche Hype lag/liegt ja nur im oft unsinnigen Äpfel- und Birnen Vergleich mit drei mal so teuren Synths. Die praktische Brauchbarkeit all der genannten 1-Osc-Synths steht für mich außerhalb jeden Zweifels.

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          AMAZONA Archiv

          @defrigge Etwa so, wie es im Fachblatt-Test 4/1982 zu lesen war: „Bei diesem Synthesizer geht man beim Sound keine Kompromisse ein“. ;)

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            defrigge AHU

            Du hast noch die guten alten Fachblat-Tests? :-)
            Der zitierte Satz kann natürlich irreführend für Ahnungslose sein. Aber er ist so wie er da steht eigentlich gar nicht so falsch, weil man klanglich wirklich einen kompletten, gut klingenden analogen Polysynth bekommt. Auch die eine Stimme mehr als beim Prophet 5 ist sehr nützlich (einer von vielen Gründen, weshalb ich auch heute meinen Prophet 6 dem Prophet 5 Rev.4 vorziehe, bei sehr geringem Klangvorteil des Prophet 5). Der schmerzhafteste Kompromiss liegt für mich beim Polysix weniger in den fehlenden Doppel-Oszillatoren, sondern eher in der beschnittenen Hüllkurven-Funktionalität. Mit PWM und sehr gutem Chorus- und Ensemble-Effekt klingt der Polysix m.E. ansonsten aber für viele Einsatzzwecke prima lebendig. Es ist ein Synth, der vielleicht mehr als andere Effekte und Delay/Raum braucht, um seine Stärken wirken zu lassen (und ich rede hier nicht von Effekt-Matsch).

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          SynthNerd AHU

          @defrigge full ack!
          Selbst MonoSynths mit nur einem OSC können geil klingen, z.B. Micromoog oder MiniKorg 700.

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        AMAZONA Archiv

        @costello Für den Jupiter-4 nehme ich meine Aussage zurück. Habe gerade mit dem zu tun. Der ist der Wahnsinn! Das 1-Oszillatoren-Wunder!

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