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Blue Box: Octave Cat SRM, Analog-Synthesizer

(ID: 57020)

Filter & mehr …

Im Ur-Cat wurde ein diskretes Filterdesign verwendet. Im Nachfolger CAT SRM verbaute man SSM Filterbausteine, die auch heute noch den Ruf besitzen, einen sehr guten Filterklang zu erzeugen.

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Bei den Oszillatoren profitierten die Octave-Entwickler von der Erfahrungen der ARP-Entwickler und so ist auch heute der CAT SRM sehr stimmstabil.

Die Synthesizer-Pioniere jener Zeit brauchten nämlich eine Weile, die passenden Schaltungen zu finden, damit ihre Produkte  temperatur- und stimmstabil blieben. Insofern war es für die CAT Entwickler von Vorteil, dass ARP schon früh begonnen hatte, an diesem Problem zu arbeiten.

Heute weiß man, dass stimmstabilen Oszillatoren auf sehr unterschiedliche Arten erreicht werden können, solange man nur die Beschaltung richtig macht.

Aus der Summe dieser Erfahrungen (anderer Hersteller) kann man dem Cat SRM mit seinen SSM-Filtern einen sehr hochwertig Klang bescheinigen, der dem ARP Odyssey Klang sehr ähnlich ist – den frühen Odyssey II Modellen mit kleinen Seriennummern auch wenn deren Filter diskret (ohne SSM/Curtis-Chips) aufgebaut waren.

Übrigens, die Vorstellung, dass SSM oder Curtis ein Hinweis auf den genauen Klang geben können, ist falsch. Die Verwendung dieser Chips sagt nicht einmal etwas aus über die Qualität des Klanges. Ebenso reicht nicht die Nennung des Typs der verwendeten Bauteile (Transitoren, OTAs, Op-Amps).

Die gleichen Chips sind in so unterschiedlich klingenden Synthesizern verbaut worden, dass ein Rückschluss auf die Verwendeten Bauteile fast unmöglich erscheint.

CAT SRM vs ARP ODYSSEY

Das Verhalten der Hüllkurven ist beim CAT SRM geringfügig langsamer als beim ARP Odyssey, hörbar ist dies aber nur bei extrem schnellen Decay-Einstellungen. Ich gehe aber davon aus, dass sich dieser Umstand von einem Techniker nachjustieren lässt, da die Elektronik des CAT SRM sehr gut zugänglich ist. Aber wie gesagt, der Unterschied ist sehr minimal – und auch der CAT bekommt knackende Percussion-Sounds hin, wie auch die Audio-Demos im Anhang bezeugen.

ARP Odyssey mit Korg Odyssey (links)

Das größere Handicap hat der Cat leider durch zu strenge Bindung an das Konzept des Odyssey bekommen, nämlich durch die AR-Hüllkurve. Hier wären zwei ADSR-Hüllkurven sicher von Vorteil gewesen.

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Und auf der Haben-Seite des CAT SRM?

Der Cat ist eindeutig das neuere und übersichtlichere Instrument. Man versuchte, dem Nutzer weniger Nachdenkarbeit aufzugeben. Der Odyssey ist in jedem Falle etwas „verrückter“ aufgebaut und erfordert deshalb etwas mehr Aufmerksamkeit, wenn man ihn noch nicht studiert hat.

Beim CAT SRM hat man sich statt für Sample & Hold, dem nur-weißen Rauschgenerator, sowie dem Ringmodulator zugunsten von wählbaren LFO-Schwingungsformen entschieden. Auch die Tatsache, dass der Odyssey auf FM und Ringmodulator setzt, unterscheidet die beiden Instrumente.

Beim Odyssey hat man einige technisch sehr unterschiedliche Modulationsquellen. Im Cat wiederum sind diese logisch geordnet und in Hüllkurven- oder LFO-Modulation unterteilt. Die beiden Modulationsbusse bleiben gleich an der Zahl. Deshalb ist der Cat an sehr vielen Stellen einfacher zu verstehen. Dafür sparte man sich für den zweiten Oszillator die Pulsschwingung und Pulsbreitenmodulation komplett.

Der LFO hat beim Odyssey meist nur Sinus anzubieten, nur für den ersten Oszillator kann man auch Rechteck verwenden. Die Tonhöhen werden über zwei Fader eingestellt, was deutlich schwerer ist für ein schnelles Finden von Intervallen und dem richtigen Tuning. Dafür sind aber Sweeps durch alle Frequenzen gleichberechtigter, da die Oszillatoren gleich aufgebaut sind, jedoch unterschiedliche Modulationsquellen anbieten. Damit können ungewöhnliche Puls-Sounds erzeugt werden, welche allerdings vorwiegend experimentellere Wünsche befriedigen.

Beim Filter ist es ebenfalls die Modulationsquellenbuntheit etwas geordnet worden. Die Einschränkungen sind nicht groß. Die Kombinationen der Modulationsarten (S&H, LFO, Hüllkurven, Pedal) sind hier nur anders organisiert. Dafür hat man beim Cat ein festes Keytracking installiert. Es dürfte Geschmackssache sein, für welches Konzept man sich entscheiden mag.

Der Cat hat gegenüber dem Odyssey mehr FM-Möglichkeiten. Zwischen VCO1 und VCO2 gibt es in beide Richtungen jeweils FM, außerdem auch die Modulation des Filters durch VCO1 in Abhängigkeit von den Wellenform-Mischverhältnissen ist möglich. Beim Odyssey ist diese über den Sample & Hold-Mischbereich als FM möglich.

Die Repeat-Funktion ist im Odyssey noch über zwei Schalter bedienbar, während es im Cat nur einer ist. Dafür ist die Duophonie bei ersterem faktisch immer aktiv. Beim Cat hat man nur noch einen Schalter, der auch bestimmt, ob der erste Oszillator vom Keyboard abgetrennt arbeiten soll.

Man hat in vielen Fällen „einfach mal nachgedacht“ und die Funktionen sinnvoll zusammen gelegt, um Bauelemente zu sparen. In diesem Falle erscheint kein gravierender Nachteil zu entstehen.

Der Oszillator-Sync klingt bei beiden kräftig. Aber die beiden Suboszillatoren machen den Cat wuchtiger als den Odyssey und dieser gilt nicht gerade als schwach im Klang, auch nicht im Bassbereich. Aber was der CAT hier zu bieten hat, schlägt den Odyssey nun mal deutlich. Der Punkt für fette Sounds geht deshalb, wenn auch auf sehr hohem Niveau, an den Cat. Die Breite, die der zweite Oszillator mittels Pulsbreitenmodulation im Odyssey erzeugen kann, steht so diesen beiden Suboszillatoren gegenüber.

Aphex-Twin-artige Murmel-Kollisions-Sounds und Klack-Sounds liegen dafür dem Odyssey mehr, weil er keinen eingebauten Pulsbreiten-Modulations-Sweet-Spot hat, die beim Cat nur Pulsbreiten erreichbar macht, in der die Symmetrie nicht extrem eingestellt ist. Der Klang fällt nicht zusammen aber man kann auch nicht am Grenzbereich arbeiten. Die Mehrzahl wird vermutlich mit der CAT-Lösung glücklicher sein. Die anderen müssten beim CAT nur manuell fest einstellen.

Übrigens hat der Odyssey eine Cinch-Buchse für Audio anstatt der durchgängigen und üblicheren Klinken-Variante. Die alte Version hatte, wie der alte CAT-Vorgänger (ohne SRM) weniger Anschlüsse und müsste heute nachgerüstet werden, um MIDI-CV-Interfaces anschließen zu können. Für beide gilt jedoch, dass die Duophonie nur mit zwei MIDI Interfaces realisierbar ist. Es gibt zur Zeit noch keine spezielle Lösung für Duo-Synthesizer (Odyssey, Cat, SH7).

Die oben erwähnten Unterschiede bezüglich der nicht mehr zugänglichen Sample & Hold Schaltung (Glättungseinheit, Wahl der Quellen verschiedener Schwingungsformen, Taktung per Tastatur oder freiem LFO-Lauf) schränkt den Cat ein bei kreativen Steuerspannungen wie etwa Treppenverläufen ähnlich eines Arpeggiators. Lediglich zwischen Rauschen und dem Oszillator kann man nun wählen. Das ist definitiv ein Nachteil, der leider auch nicht cleverer ist.

Die Mischung der einzelnen Schwingungsformen ist absolut stufenlos und in jeder Kombination beim Cat zu haben, Dazu eine sehr stupide Audiodemo auf fast nur einer Note, um dies abzuhören (am Ende oktaviert) mit allen Schwingungen, Pulsbreitenmodulation und Suboszillatoren, startet mit nur einem VCO, zu achten ist auf die sehr fließende Blendung beim Ein- und Aufziehen der Schwingungsform-Fader (-> VCO1-2, sub…Schwingungsformmischung)
Beim Odyssey gibt es auch eine Mischung, jedoch muss man dort pro VCO sich für eine Schwingungsform entscheiden und diese dann mischen.

Der Ringmodulator klingt anders als FM, auch wenn man sie oft synonym als Obertonerzeuger gegeneinander austauscht oder sich besonders in jener Zeit nur für eine der beiden entschied. Dem Odyssey muss man die Entscheidung zwischen Rauschen und Ringmodulator opfern. Beim Cat ist das gleichzeitig nutzbar – also FM und Rauschen sind gleichzeitig möglich. Der Ringmodulator ist im Odyssey fest den beiden Oszillatoren zugewiesen, was für einen einfachen Aufbau spricht (XOR Schaltung). Hier ist der Cat flexibler. Aber nur, wenn er mit Ringmodulator nachgerüstet ist. Das ist leider meist nicht der Fall. Ringmodulation ist weniger extrem als FM bezüglich des Obertongehalts und somit effektiver.

Der Cat hat in der Standardausführung kein Hochpass-Filter. Wie viele Menschen das statische Filter des Odyssey wirklich nutzen, bleibt unklar, es wird jedoch sicher weniger genutzt, da es keine Resonanz hat und „nur“ zum Ausdünnen da ist. Man dachte damals an Cembalo-Sounds und eher fragile Lead Sounds. Das Diktat des Fett-seins war noch nicht so dominant in allen Köpfen. Wer sich mit Mixing beschäftigt, wird jedoch hin und wieder bemerken, dass Sounds sogar zu fett sein können. Der Cat kann definitiv auch zu fett klingen, beim Odyssey dürfte man immer richtig liegen, denn es fehlt ihm schon nicht der Druck. Ein mit Umschaltung auf Hochpass ausgestatteter Cat wäre dem Odyssey an Klangvielfalt allerdings um einiges voraus. Dieses hätte nämlich auch Resonanz. Es ist jedoch selten, dass man ihn mit dieser Modifikation findet. Drum and Bass oder Jungle-Sounds leben sehr oft vom Hochpass-Betrieb.

Es mag sehr schwer sein, aber müsste man diese Unterschiede in wenige Sätze packen, so ist der Cat der durchdachtere Synthesizer mit druckvollerem Sound, mit dem sehr viel möglich ist. Unterm Strich sogar mehr als mit dem Odyssey. Die Erklärung für die, die sich wirklich entscheiden müssen, ob sie einen Cat oder lieber einen Odyssey suchen, sollen dazu lautet:

Der CAT muss zwar auf ungewöhnliche Modulationssignale mangels S&H unabhängig vom LFO verzichten, bietet aber die schon erwähnte Fähigkeit der FM auch von VCO2 zu VCO1, die flexibler ist, da man nun beide Richtungen und die Option des Abschaltens von VCO1 sinnvoll nutzen kann. Beim Odyssey wäre wegen der unsymmetrischen Modulationsbeschaltung zwar ein größerer Gewinn machbar, aber zumindest kann man das modulierte Signal oder den Modulator bearbeiten oder beide (!)

Eine Mischung verschiedener Schwingungsformen beherrscht nur der Cat und seine Suboszillatoren bringen noch einmal mehr Druck. Vermutlich dachte man damals bei der Pulsbreitenmodulation ebenfalls ausschließlich an die Verbreiterung des Sound und weniger an sehr spezielle Synthese-Tricks mit der Pulsbreiteneinstellung und deren Modulation an der Grenze für tendenziell experimentelle Sounds.

Der Cat hat faktisch das komplette Konzept übernommen und dank der Überarbeitung gab es offenbar ein Katzenabitur dazu. Man braucht weniger Knöpfe, er ist logischer und kann sogar in Teilen mehr. Man muss eher auf Details und Spezielles verzichten. Bei noch genauerer Betrachtung ist eigentlich nur die freie Sample & Hold Schaltung schmerzlich zu vermissen und in zweiter Linie für Klangnerds eher fern des Mainstreams fehlende Puls-Funktionen. Der interessante Teil des Sample & Hold ist die Glättung zwischen den Stufen. Dafür hat der Cat keine Entsprechung. Das bedeutet – Modulation ist beim Odyssey feiner, Struktur und Basis-Synthese beim Cat aufwendiger gelöst.

Es gibt noch einen Unterschied, der wegen seiner Bedeutung für viele Synthesizer-Nutzer einen eigenen Absatz bekommt. Das Verhalten des Filters im Odyssey ist besser zu kontrollieren.

Der SSM2244 ist ein gut klingendes Filter und offenbar so beschaltet, dass er nicht sehr weit vom Klang des Odyssey weg ist, er klingt etwas gutmütiger und nicht ganz so analytisch. Er mag deshalb jedoch auch nicht diese „akustische“ Note des Odyssey haben, welche man bei Hancock und bei DAF gleichermaßen hören kann. Nicht nur, dass diese beiden in einem Satz selten vorkommen – sie zeigen recht gut, wie man einen sehr direkten Sound spielen kann und wie er sich dennoch transparent gestaltet.

Der Cat klingt gutmütiger, runder aber auch gewöhnlicher, der Odyssey reagiert nicht so warm-weich wie die schnurrende Katze. Es gibt eine Reihe von sehr akustisch klingenden Bass-Sounds und knarzigen Sägezahn-Klängen, die dadurch weniger konturiert klingen. Vielleicht lässt sich das für Nerds so ausdrücken, dass das Filter des CAT mehr nach Sequential (Pro One / Prophet-5) klingt?

Und genau dieser Aspekt ist im ARP so anders als in anderen Synthesizern. Er klingt trotz extremer Nähe zu Moog nicht wie diese. Wer sicher sein will und den Odyssey wegen dieser analytisch-prägnanten Eigenschaft haben möchte, der sollte sich nicht nach einer gebrauchten Katze umsehen. Sie ist zwar nachts genau so wundervoll grau, aber sie ist doch ein wenig anders. Dennoch sind extrem gute EBM, Club, Synthpop-Bässe auf dem Cat kein Problem.

Außerdem ist die Resonanz sehr schwer – selbst mit Fingerspitzengefühl – zu steuern. Dies ist nicht nur eine Frage von Fadern, sondern eine der Kalibrierung und grundsätzlichen Technik. Das SSM2044 hat dieses Verhalten generell und ist nur mit aufwendiger Schaltungstechnik davon abzubringen.

Deshalb hat auch Dave Smith seinerzeit den Wechsel von SSM auf Curtis vollzogen, denn die erste Revision des Prophet-5 hatte mehr Trimmer und Aufwand, ihn entsprechend einzustellen als die späteren Curtis-Filter-Versionen. Deshalb mögen die Techniker auch weniger gern die seltenen Früh-Prophets.

Der Umschwung in die stärkere Färbung und Selbstresonanz ist im CAT einfach nicht fließend einstellbar. Deshalb muss man seine Hand bei solchen Aktionen am Lautstärke-Knopf lassen. Der liegt direkt neben dem Resonanz-Fader. Dies ist in jedem Falle das schwerwiegenste Detail des Cat-Filters. Der Odyssey bleibt diesbezüglich immer sehr kontrollierbar. Außerdem ist die Modulationstiefe des CAT in allen Quellen geringer als beim Odyssey. Meist erreicht sie nicht den gesamten Bereich. So könnte auch die LFO Wirkung auf das Filter drastischer sein und auch die der Tonhöhenmodulation.

Unterm Strich könnte man sagen:

Der Cat klingt breiter und ist vielseitiger, während der Odyssey präzisere klingt  und chirurgischere Eindrücke hinterlässt und eine gewisse brachial-akustische Sondernote mitbringt, die ihn in seine Sonderstellung hebt. Es gibt nämlich bis heute keine Analogsynthesizer, die diesen Charakter sonst noch anbieten. Auch nicht die vielen Filterclones von Studio Electronics oder irgendwelche Module, die kommerziell einigermaßen bekannt sind. Das Zusammenspiel macht es aus.

Auch Roland hatte damals mit dem SH7 einen Odyssey-Kontrahenten im Rennen. Dem SH7 hat Roland übrigens auch Duophonie gespendet. Er ist mit zwei ADSR-Hüllkurven und FM gesegnet, dafür ist sein Sync allerdings alles andere als kräftig. Obwohl er einen additiven Mischbereich hat wird er an den Cat nicht herankommen. Ich sage und schreibe jetzt das schlimme Wort – er ist einfach nicht so fett wie der Cat.

Soviel zum Odyssey und dem Cat in maximal kritischer Form.

Der Octave Cat von Behringer

2020 brachte Behringer einen analogen Klon auf den Markt. Den Test zum „Copy Cat“ könnt ihr HIER lesen – KLICKEN.

 

Der Octave Cat on YouTube

Hier noch ein schönes Video zum Cat:

https://www.youtube.com/watch?v=FGcVCV91ujU

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Fazit

 

Warum so kritisch? Der Cat ist ein hervorragender Synthesizer. Er kann sogar sehr gut gegen einen Minimoog antreten oder andere große Klassiker. Er muss sich jedoch gefallen lassen, dass er ein Clone ist.

Während Roland seinen Odyssey-Kontrahenten SH5 optisch vollkommen anders verpackt hat und dessen Sound ebenfalls total anders ist, eben Roland-typisch, versuchte man mit dem CAT den Odyssey in Aufbau und Sound tatsächlich zu kopieren.

Wäre der Cat nicht so offensichtlich ein Odyssey-Clone, hätte er heute vielleicht eine andere Stellung.

Mann muss dem CAT aber auch zugestehen das er in einigen Punkten den Odyssey übertrifft (FM-Komplexität, Sub-Oszillatoren, Übersichtlichkeit, Duophonie etc).

Hier darf man den CAT getrost innovativ nennen, nur hätten diese Innovationen als Odyssey B vielleicht von ARP selbst kommen müssen.

So wird der CAT auf Grund seiner Seltenheit wohl ein Geheimtipp bleiben, gibt es doch deutlich weniger Cats als Odysseys.

Der schönredende Teil dieses Berichts ist deshalb auch der Vergleich mit den anerkannt guten SH-Flagschiffen. Subjektiv gefragt – waren SH5 und SH7 wirklich Klassiker? Sicher nicht so wie der Odyssey. Aber bekannt sind sie heute dennoch weit mehr als Octave mit allen je produzierten Synthesizern.

Aber die ungeschönte Wahrheit ist, dass ein CAT die überteuerten SH-Synthesizer bezüglich Bassstärke leicht zu schlagen vermag.

Objektiv beurteilt ist der Cat ein absolut fähiger Synthesizer für alle Zwecke und Stile. Er kann überzeugende Leads, Bässe und Effekte generieren. Er ist nur kein Odyssey – aber nur fast.

Der Unterschied ist dabei vergleichbar wir der Unterschied zwischen dem Prophet-5 Rev 1 und Rev 3.3. Daher – viel Spaß bei der Entscheidung oder beim Kauf, um beide zu bekommen, lieber wahrer Nerd. Es lohnt sich. Man muss mit ähnlichen Preisen rechnen, wenn der Verkäufer weiß, was er da hat. Beim Cat könnte man wegen der geringeren Bekanntheit vielleicht auf Gnade spekulieren, aber es gibt das Internet und vielleicht hat man diesen Bericht hier gelesen…

Und noch ein Programmhinweis ;-)

Unser DOC ANALOG hat sich einen Oktave Cat zur Restaurierung vorgenommen. HIER der ausführliche Artikel dazu.

Plus

  • überzeugender Sound
  • umfangreiche FM Möglichkeiten
  • Duophonie
  • 2 Oszillatoren PLUS 2 Sub-Oszillatoren
  • klingt fett
  • in der SRM-Variante mit zahlreichen Anschlüssen
  • in der SRM-Variante mit CV/Gate
  • stimmstabil
  • enthält SSM2044 Filterbaustein

Minus

  • Pitch-Bender nur eingeschränkt nutzbar
  • Nur-SRM-Version besitzt CV/Gate

Preis

  • CAT SRM ca. 1.800€ (Stand Juli 2013)
  • CAT ca. 1400€ (STand Juli 2013)
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    ja der CAT klingt in der Tat sehr „moogig“ und überhaupt nicht nach ARP, was man hier ja eigentlich eher vermuten würde. gut klingen sie beide, aber eben sehr verschieden. S/H würde ich schmerzlich vermissen, aber alles kann man ja nicht haben.

    • Profilbild
      Max Lorenz RED

      Ich besitze den CAT ebenfalls und kann nur sagen dass ich ihn sowohl dem ARP O als auch den M MOOG vorziehe. Für softe Solo-Lines bei denen der ARP-Charakter immer sehr gut zu hören ist, habe ich mir einen ARP Axxe zugelegt. Für alles andere ist der CAT mein Schweizer-Taschenmesser.
      Bislang ein absoluter Geheimtipp, aber nun ist es wohl vorbei mit dem
      Geheimtipp:-(

  2. Profilbild
    microbug

    Schöner Bericht über einen eher seltenen Synth. Muß aber mal meckern:

    1. der Filterchip heißt SSM2040 und ist genau der, der auch in den ersten Prophet 5-Modellen bis zur REV3 zum Einsatz kam. Einen SSM2240 gibts nicht. Dessen Nachfolger SSM2044 kam u.A. bei Korg Polysix/MonoPoly, Trident, PPG und einigen Kawais zum Einsatz

    2. Der SSM2040/44 war Dave Rossums Umsetzung der Moog-Kaskade in einen Chip, daher auch der von Marko angesprochene, mehr moogige Klang. Die Aussage im Text, daß vom verbauten Filterchip alleine sich nicht auf den Klang eines Synths schließen läßt, kann ich nicht nachvollziehen, denn eine Kiste mit einem SSM2040/44 drin klingt einfach deutlch „moogiger“ als ein mit CEM-Chips aufgebauter Synth – außer der PPG Wave vielleicht :)

  3. Profilbild
    Elegtrosmok

    Danke für den ausführlichen Bericht!
    Hat mir so richtig Appetit gemacht.

    Mein Oddy MKIII war mir nicht interessant genug und musste Anfang 2013 mein Studio verlassen. Fand die Tage einen CAT SRM aus der letzten Serie Abweichende Rückseite, noch mehr Klinkenanschlüße (3 Pedale, zus. Duo-/Poly CV/Gate Ausgänge) im Ausland und erwarte dessen Ankunft.

    Have Fun!
    Matze, alias Elegtrosmok

    • Profilbild
      Elegtrosmok

      @Elegtrosmok Hier nochmal Matze
      Also der CAT SRMII ist angekommen und nun ausgiebig getestet worden. Fazit: Dem Oddy ist der CAT SRMII haushoch überlegen. Er punktet klar in den Hardware Qualitäten, hier bei Gehäuse, Keys und den Bedienelementen. Vor allem aber im Sound ist das Katzenvieh Adrenalin für jeden Synthi Fan. Wer experimentell veranlagt ist kommt an der Katze nicht vorbei. Das Teil ist deutlich potentieller und ein echter Quell für abgedrehte Klänge und x-trem Filtersounds. Ich tauere dem Oddy MKIII keine Träne nach, have fun!

  4. Profilbild
    changeling AHU

    Da sind einige Fehler im Text, hier noch ein paar:
    3. Seite 4: „Außerdem könnte VCO2 dadurch ebenfalls als LFO genutzt werden“ Zuerst steht da VCO1 geht in den LFO-Bereich und das Tuning von VCO2 umfasst nur 2 Oktaven (LFO-Bereich wäre damit nicht sinnvoll). Das passt nicht zusammen. Als Modulatoren können laut Text grundsätzlich beide benutzt werden, während man VCO1 nicht aus dem Audiopfad heraus bekommt (kann ich aufgrund der Bilder nicht nachvollziehen, da beide Oszillatoren Fader für die Wellenformen haben).
    4. Seite 6: „Der Nachteil von AR-Hüllkurven ist, dass diese nicht ganz so zupacken können.“
    Der Satz stimmt so pauschal nicht, siehe Serge DUSG & VCS oder Maths. Bei AR-Hüllkurven ist das Sustain einfach immer auf Maximum, also wie eine ADRS-Hüllkurve mit Decay immer auf Minimum und Sustain auf Maximum. Wenn die Hüllkurve also nicht zupackt liegt es nicht an der AR-Doktrin, sondern der technischen Umsetzung. Möglicherweise wurde da einfach bei den Genannten die Odyssey-AR-Hüllkurve kopiert.

    • Profilbild
      moogulator AHU

      @changeling Die Fader werden für die FM auch als Eingangssignal relevant, die Richtung für Sync spielt eine Rolle. Es ist rel. untypisch, dass die FM auf den Pegel des Mixers geschaltet ist und nicht direkt und idR mit vollem Pegel. Das ist anders in den meisten anderen Kompaktsynths.

      Wegen der PWM nur in VCO1 und damit keiner baugleichen Art der beiden VCOs sind so manche Wünsche nicht erfüllbar mit VCO1/Audio -> Filter.

      ..passt zusammen, wenn man einen Low-Schalter für VCO2 hätte. Der Frequenzbereich könnte ja trotzdem sinnvoll sein, dann für abgerennt von KB und runtergetuned auf unter 30Hz als LFO dienen

      AR: Ja, der Einwand stimmt, die meisten üblichen Synthesizer sind jedoch in der Hinsicht eher am Odyssey orientiert, deshalb der Bezug auf die Roland SH Serie und einige andere Kompakte. Modulare Synths waren ansich auch hier nicht gemeint, also nicht Serge und Co. Das war mir doch zu spitzfindig. Aber der Hinweis ist dennoch korrekt von dir, dass es das auch anders gibt. Bei den Kompakten fiel mir aber keiner ein, der AR und knackig verbindet. Ggf. der Kawai 100F

      Dies sei also ergänzend erwähnt. Und damit auch, dass es immer Lücken gibt. Ansich ist besonders beim Cat auch die ggf. unterschiedlichen Ausrüstungsstufen hinzuweisen, da sie vom Anwender ja schon frei verfügbar waren. Sie wurden einfach aufgelistet und konnten dann als Kit oder einzeln abgearbeitet werden.

  5. Profilbild
    balpirol

    Nach all den kleinen Fehlern, die sich im Test eingeschmuggelt haben, ist ein Arp Ody zumindest im Klang seinem Clone überlegen. Einen Arp Ody hört man, genauso wie seinen großen Bruder, den Arp 2600, aus einer Produktion heraus. Er hat einen eigenen Klangcharakter, eben nicht „moogig“, Upgrades für den Arp Ody gibt es in Dordrecht, sehr zu empfehlen. Ich werde meine Arps (2600, Ody,Pro DGX) dort upgraden lassen..

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