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Blue Box: Powertran Transcendent 2000

(ID: 2691)

Das Filter bietet eine etwas eigenwillige Anordnung der Bedienelemente. An erster Stelle (in Leserichtung, also links oben beginnend) findet man RESONANCE gefolgt von FREQUENCY. In zweiter Reihe stehen die Modulationsquellen schon stramm, die da wären SWEEP (=LFO Modulation) sowie AD SWEEP (die dem Filter zugeordnete, zuvor erwähnte “halbe” Hüllkurve). Mittels eines kleinen Schalters kann die Modulation sogar via RANDOM erfolgen, was gerade bei hoher Filterresonanz für diese typischen Sequenzer-ähnlichen Modulationseffekte sorgt.

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Die VCF-Sektion mit Envelopes

Die VCF-Sektion mit Envelopes

A propos Resonanz: Eigenresonanz ist für das Filter weniger ein Fremdwort als vielmehr der Inbegriff seines bevorzugten Klangverhaltens, was gerade in Zusammenhang mit den beachtlich schnellen (nicht einfach nur so gesagt, sondern ”wirklich” schnellen Hüllkurven) ein klanglicher Segen ist. Schließlich sei aber noch auf ein (oder das?) Highlight der Filter-Abteilung hingewiesen: Mittels eines weiteren – ebenso unscheinbaren – Schalters lässt sich die Filtercharakteristik von Low-Pass auf Band-Pass wechseln. Gerade die BP-Klänge bei hoher Resonanz sind extrem verführerische Gebilde, wie sie – mehr dazu später – z.B. auch dem Korg MS-20 zu entlocken sind (dort jedoch mittels zweier in Serie geschalteter Filter, wie allgemein bekannt sein dürfte).

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Quell inspirierender Klänge: BP - LP Schalter der VCF-Sektion (rechts)

Quell inspirierender Klänge: BP – LP Schalter der VCF-Sektion (rechts)


Die einzigen noch nicht näher erwähnten Klangformungseinheiten namens AD bzw. ADSR (oder – um in Transcendent 2000 Leserichtung zu bleiben: ASDR) sind geniale Werkzeuge der ausgesprochen flotten und perkussiven Art. Über den REPEAT-Schalter kann die “ASDR”-Hüllkurve zudem via LFO getriggert werden. Dieses Feature ist allgemein eher selten am analogen Synthesizermarkt anzutreffen, und doch stellt es ein für Experimentalisten spannendes Betätigungsfeld dar. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass der LFO selbst sehr schnell ist (genaue Angaben kann ich hier leider nicht tätigen) und somit das Auto-Triggern des Klanges mit einer einzigen Handbewegung von “sehr langsam” bis in den hochfrequenten Bereich möglich ist.

Der LFO hat die irreführende Betitelung OSC

Der LFO hat die irreführende Betitelung OSC

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    wie immer ein sehr schöner artikel! synthies mit nur einem
    oszilator sind, wenn sie denn eine
    schnelle hüllkurve haben durchaus
    feine basslieferanten. der ms 10
    von korg hat punchigere bässe wie der ms 20, dank der schnelleren hüllkurve. auch yamahas cs 10 ist da zu nennen. beim ms 10 ist es sehr von nutzen wenn man den kcv-out mit dem fcv-in auf dem patchfeld verknüpft – plötzlich klingt er richtig seidig. mit vorfreude auf die angeküdigten artikel…

  2. Profilbild
    Harald

    Der T-2000 ist ein absoluter Geheimtipp, hab Ihn aber lange nicht im Gebrauchtsektor gesehen. Wer Ihn besitzt gibt das gute Stück nicht mehr her, selbst ein „schlecht“ zusammengesetzer T-2000 kann mit ein wenig Liebe zum Leber erweckt werden. Alle Baupläne gibt es im Netz und klanglich irgendwas zwischen Moog, Korg und Roland, war Tim Or nicht bei EMS? wer die Kiste mal aufmacht wird ein riesiges Board entdecken, wirklich das Gegenteil vom Trend alles superklein zu machen. Danke für den Bericht.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Kleine historische Randnotiz, da ich mich gerade mal wieder durch das Thema Factory/Hannett wühle.
    Martin Hannett, der legendäre Producer aus Manchester, bastelte sich den auch zusammen (hat insg. 6 davon bestellt) und der Synth fand u.a. bei den Aufnahmen von Joy Divisions erstem Album „Unknown Pleasures“ Verwendung. 2015 wurde sein Synth auf Ebay versteigert.

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