Spielhilfen gibt es – wie schon in der Einleitung angedeutet – wenige. Ein Pitch- und ein Portamento-Poti sind alles zu des Klangkünstlers Glück. Doch tut dies dem Wert und der Besonderheit eines Transcendet 2000 keinen Schaden, denn schließlich ist es der…
Klang
an sich, der entscheidet. Viele User dieses Synthesizers finden den Sound insofern besonders interessant, als das Filter “dem Korg MS-20 sehr ähnlich” zu sein scheint (punkto klanglicher Resultate). Dazu gehört sicher der typische, unsaubere Filterklang, die charakteristische Filterresonanz sowie die sehr eigenwilligen Band-Pass Klänge. Weiters sorgt der doch sehr umfangreiche VCO für einen beachtlich flexiblen Grundsound, dem mittels der respektablen (da sehr schnellen) Hüllkurven eine besondere Vitalität verliehen wird. Schließlich rundet der LFO samt seinen guten Möglichkeiten punkto Modulation einzelner Bereiche (VCO Shape, VCO Pitch, VCF Sweep, “ASDR” Re-Trigger) das gelungene Bild des Transcendent 2000 ab. Es ist ohne Zweifel ein “eigenes” und – positiver formuliert – “besonderes” Instrument. Nicht unbedingt ein Performance-Künstler, keine Frage, dafür jedoch ein Klang-Exote der überraschenden Art. Sein Frequenzgang ist sehr beachtlich (man höre sich das Sound-Beispiel mit den langsamen, sub-tiefen Pitch-Sweeps an, jedoch unbedingt mit guten Kopfhörern…), seine Band-Pass (und natürlich auch Low-Pass) Kreationen kombiniert mit hoher Resonanz sind sehr speziell, und die Hüllkurven bieten genau jene Dynamik, die man zu hemmungslosen Elektronik-Sequenzen der abend- und nachtfüllenden Art benötigt.
Powertran Transcendent 2000 heute
Wem sich ein Transcendent 2000 in gutem Zustand in der einen oder anderen Ecke des Gebrauchtmarktes anbieten sollte, der düfte grundsätzlich nicht von zögerlicher Natur sein. Ziemlich sicher hat das Instrument in sehr kurzer Zeit den Besitzer gewechselt, sofern natürlich der Preis stimmt. Ein “fairer” Preis wären z.B. 500 Euro. Bedenkt man, dass für einen Korg MS-20 mitunter schon bald das Doppelte verlangt (und geboten) wird, liegt man mit dem Transcendent also noch um ein deutliches Stück günstiger. Natürlich lassen sich die beiden Kandidaten grundsätzlich nicht wirklich vergleichen. Weder in den klanglichen Möglichkeiten (die beim MS-20 sicher um ein Vielfaches höher liegen), noch in der allgemeinen baulichen Qualität (die beim MS-20 – selbst in einem durchschnittlich guten Zustand – sicher höher ist als beim Transcendent).
wie immer ein sehr schöner artikel! synthies mit nur einem
oszilator sind, wenn sie denn eine
schnelle hüllkurve haben durchaus
feine basslieferanten. der ms 10
von korg hat punchigere bässe wie der ms 20, dank der schnelleren hüllkurve. auch yamahas cs 10 ist da zu nennen. beim ms 10 ist es sehr von nutzen wenn man den kcv-out mit dem fcv-in auf dem patchfeld verknüpft – plötzlich klingt er richtig seidig. mit vorfreude auf die angeküdigten artikel…
Der T-2000 ist ein absoluter Geheimtipp, hab Ihn aber lange nicht im Gebrauchtsektor gesehen. Wer Ihn besitzt gibt das gute Stück nicht mehr her, selbst ein „schlecht“ zusammengesetzer T-2000 kann mit ein wenig Liebe zum Leber erweckt werden. Alle Baupläne gibt es im Netz und klanglich irgendwas zwischen Moog, Korg und Roland, war Tim Or nicht bei EMS? wer die Kiste mal aufmacht wird ein riesiges Board entdecken, wirklich das Gegenteil vom Trend alles superklein zu machen. Danke für den Bericht.
Kleine historische Randnotiz, da ich mich gerade mal wieder durch das Thema Factory/Hannett wühle.
Martin Hannett, der legendäre Producer aus Manchester, bastelte sich den auch zusammen (hat insg. 6 davon bestellt) und der Synth fand u.a. bei den Aufnahmen von Joy Divisions erstem Album „Unknown Pleasures“ Verwendung. 2015 wurde sein Synth auf Ebay versteigert.
Danke f.d. Info! 6 Stück? OMG – grade den Link weiter unten gefunden. Entweder ist er das selbst oder seine „Rechte Hand“ verkauft sein altes Equipment.
https://www.ebay.de/sch/i.html?item=265565769103&rt=nc&_trksid=p4429486.m3561.l170197&_ssn=beam265