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Blue Box: Roland SH-101 Analogsynthesizer, Teil 1

Der Kultsound der 80er UND 90er.

15. August 2009
Roland SH-101 Analogsynthesizer

Roland SH-101 Analogsynthesizer

Vorwort der Redaktion

Für den Klassiker ROLAND SH-101 haben wir in unserer BLUE BOX Serie gleich ZWEI Beiträge. Neben diesem Beitrag von 2009,  gibt es auch von Mic Irmer einen ebenfalls sehr ausführlichen Beitrag, der andere Teilaspekte des Roland SH-10-Kult beleuchtet. BITTE HIER KLICKEN

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Alexander Rothenberg: Roland SH-101

Natürlich haben viele Synthesizer-Schmieden großartige Beiträge zur Musikgeschichte geleistet. Wer würde dies Moog, Oberheim oder Sequential Circuits auch absprechen wollen. Aber wohl nur ein Unternehmen darf zu Recht von sich behaupten, eine neue Jugendkultur initiiert zu haben – wenngleich dies auch nicht ganz freiwillig geschah…

Die Rede ist von der Firma Roland. Das japanische Unternehmen entwickelte in den späten 70ern und frühen 80ern eine Handvoll Synthesizer und Drum-Machines, deren innovativer Sound seiner Zeit weit voraus war und erst rund zehn Jahre später gebührend geschätzt wurde. Danach aber waren die Rolands als zentrale Bausteine zahlreicher neuer elektronischer Musikstile nicht mehr wegzudenken. Ohne sie hätte es die Dance- und Techno-Bewegung und somit die beherrschende Clubkultur der 90er-Jahre wohl niemals gegeben.

Natürlich hatte Roland beim Bau der legendären TR-, SH- und TB-Modelle 1980 noch nicht die geringste Ahnung davon, welche Ehre den Geräten eine Dekade später zuteil werden würde. Schließlich benutzte man Synthesizer damals vor allem dazu, Naturinstrumente auf elektronischem Wege zu simulieren, und genau in dieser Disziplin waren die legendären Modelle TR-808, TR-909, TB-303 und SH-101 – obgleich von Roland durchaus dafür vorgesehen, komplett überfordert. Dementsprechend hielt sich die Nachfrage anfangs in überschaubaren Grenzen. Zwar sah man in den 80er-Jahren ab und zu einen bizarr geschminkten Vokuhila-Typen mit umgehängter knallroter SH-101 durch die noch jungen Musikvideos wackeln, aber das Gerät verkam in den meisten Fällen zur Dekoration.

Die rote Variante des SH-101

Es dauerte also fast zehn Jahre, bis innovative DJs und Liveacts die Rolands in die Hände bekamen und deren tighten und druckvollen Sound für die Kreation einer neuartigen elektronischen Musik nutzten, die von nun an gemeinhin als House und später auch als Techno bezeichnet wurde.

Während die TR-808 und die TR-909 für die Erzeugung druckvoller Drumsounds benutzt wurden, empfahl sich vor allem die Roland TB-303 für charakterstarke Blubber-Bässe und bissige Lead-Sounds. Das prägnante Tiefpass-Filter der TB-303 konnte an der Cutoff-Frequenz eine starke Resonanz erzeugen, die mit ihrem Pfeifen einen ganzen Musikstil prägte. Der so genannte Acid-House wurde mit Vorliebe in stillgelegten U-Bahn-Schächten auf geheimen Partys aufgelegt und erfreute sich bald einer großen Anhängerschaft, die von nun an im Dauerrausch der pumpenden Tunes und bewusstseinserweiternder Drogen nichts mehr bewegte außer sich selbst.

Jeder Produzent von acidlastigem Sound wollte damals eine 303 haben, doch die Anzahl der produzierten Synths war aufgrund des geringen Initialerfolges des Modells sehr überschaubar. Dank der starken Nachfrage und des geringen Angebots stieg der Gebrauchtpreis für die kleinen silbernen Rappelkisten bald auf mehr als 2000 Mark (1000 Euro) an. Die logische Konsequenz war die Suche nach einer preiswerteren Alternative. Schnell stießen die Produzenten der Dance-Community zu Beginn der 90er-Jahre auf den Roland-SH-101-Synthesizer, der von den Japanern bereits 1982 auf den Markt gebracht worden war.

Die SH-101 klingt sehr drahtig und verfügt wie die TB-303 über ein resonanzfähiges Filter, mit dem die typischen Acid-Sounds erzeugt werden können. Im Gegensatz zum Schwestermodell wirkt ihr Sound nicht ganz so rotzig, aber das nahmen die Käufer bei einem Gebrauchtmarkt-Preis von ca. 800-1000 Mark (400-500 Euro) gern in Kauf. Tatsächlich ist die Architektur der SH-101 sogar komplexer als die einer TB-303, wodurch unterm Strich auch vielfältigere und interessantere Klänge möglich sind. Darüber hinaus verfügt die Roland SH-101 über eine kleine Einspieltastatur mit zweieinhalb Oktaven. Aufgrund dieser Vorzüge und des verhältnismäßig günstigen Anschaffungspreises avancierte das Gerät in der Szene schnell zum Geheimtipp, und nicht wenige Acts – unter anderem die famosen Derwische der britischen Acid-Kombo The Prodigy – zogen die SH-101 der TB-303 sogar vor.

Aufbau der SH-101

Bei der Roland 101 handelt es sich um einen typischen subtraktiven monophonen „VCO → VCF → VCA“-Synthesizer. VCO steht hier für „Voltage Controlled Oszillator“, also für einen „spannungsgesteuerten Oszillator“. Hier entsteht der giftige Basis-Sound in der SH-101. Das erzeugte Oszillator-Signal durchläuft danach das „Voltage Controlled Filter“, VCF, ein kraftvolles Tiefpassfilter, mit dem hohe Frequenzen aus dem vom VCO erzeugten Grundsound herausgemeißelt werden können – und am Ende die VCA-Stufe, den „Voltage Controlled Amplifier“ – also den finalen Verstärker, der das Signal auf einen brauchbaren Pegel hochverstärkt.

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Der VCO

Der VCO der SH-101 verfügt über einen Haupt-Oszillator, der die Wellenformen Sägezahn (Saw) und Rechteck (Pulse) erzeugen kann, einen Suboszillator und einen Noise-Generator. Die Pulsweite der Rechteck-Welle ist frei einstellbar und von einem LFO modulierbar. Der Haupt-Oszillator verfügt über die Grund-Stimmungen 16′, 8′, 4′ und 2′. Das Mischungsverhältnis der beiden möglichen Wellenformen im Haupt-Oszillator-Signal lässt sich über zwei voneinander unabhängige Schieberegler bestimmen. Hierbei handelt es sich nicht etwa um die Pegel-Regler zweier verschiedener Oszillatoren, wie man vielleicht vermuten könnte.

Der Suboszillator gibt eine Rechteckwelle aus und kann wahlweise eine oder zwei Oktaven unter dem Hauptoszillator spielen. Für die Zwei-Oktaven-Variante ist eine alternative Pulsbreite anwählbar. Ein Noise-Signal lässt sich stufenlos zum Haupt- und Sub-Oszillator-Signal hinzumischen. Obgleich hier nur ein Haupt-Oszillator werkelt, macht das Ganze für sich allein schon mächtig Sound.

Die VCF-Abteilung

Dabei sind wir eigentlich noch am Anfang. Denn erst das kräftige Filter der SH-101 begründet die Gerätegattung „Subtraktiver Synthesizer“. Frequenzen oberhalb der Eck-Frequenz („Freq“ oder „Cutoff“) werden mit einer Flankensteilheit von 24 dB pro Oktave zuverlässig beschnitten. Mit dem Resonanzregler („Res“) rechts neben dem „Freq“-Regler kann im Bereich der Eckfrequenz ein sehr prägnantes Feedback erzeugt werden, das sich bei hohen Werten zur Freude aller Acid-Fans durch giftiges Pfeifen bemerkbar macht.

Die geschickte Verwendung der beiden Regler „Cutoff“ und „Resonanz“ lässt eine Sequenz von einem rollenden Blubbern bis zu einem extatischen Kreischen anschwellen – was jede noch so müde Partycrowd zum Durchdrehen bringt. Richtig interessant für die Klangformung wird das Filter der SH-101 im Zusammenhang mit der Hüllkurve, aber hierzu etwas später bei den Modulationen.

Der VCA und die Amplituden-Hüllkurve

In der Baugruppen-Kette hinter dem VCF befindet sich der „Voltage Controlled Amplifier“, ohne den wir gar kein Signal hören würden. Der Amplitudenverlauf des VCAs lässt sich mit der klassischen ADSR-Hüllkurve verformen – sofern dies erwünscht ist. In der VCA-Einstellung „Gate“ wirkt die Hüllkurve nicht auf den VCA und kann sich bei Bedarf einzig und allein der Filterautomation widmen.

Modulationen bei der SH-101

Im Gegensatz zum sehr puristischen Schwestermodell TB-303 verfügt die SH-101 über einige Modulations-Möglichkeiten. Es gibt einen LFO mit den Wellenformen Rechteck, Sägezahn, Random und Noise, der auf die Modulationsziele Oszillator (Pitch), Pulsweite und Filter-Eckfrequenz wirken kann. Das schafft bei Bedarf bereits eine gewisse Beweglichkeit in den Sounds. Darüber hinaus gibt es eine extrem schnelle ADSR-Hüllkuve, mit der neben dem VCA auch die Eckfrequenz des Filters automatisiert werden kann.

Mit dem Bender lassen sich gleichzeitig oder auch einzeln die Oszillator-Tonhöhe, die Filter-Eckfrequenz und die LFO-Modulations-Intensität manipulieren. Optional war ein Modulationsgriff erhältlich, der seitlich an der SH-101 befestigt wird und ein wenig Gitarren-Feeling aufkommen lässt, wenn man sich den Synth um den Hals hängt. Eine Portamento-Funktion erzeugt bei Legato-Spiel eine Pitch-Modulation hin zur Tonhöhe der zuletzt gespielten Note. Mit einem Drehregler lässt sich die Geschwindigkeit des Effekts einstellen. Dank der Auto-Portamento-Funktion können auch die typischen gezogenen Noten der beliebten Acid-Sequenzen erzeugt werden.

Weitere Funktionen

Mit dem Arpeggiator und dem Sequencer verfügt die SH-101 gleich über zwei schlichte, aber sehr wirksame Spielhilfen, die sehr tight sind und den Sound des Synthesizers entscheidend mitgeprägt haben. Über die CV/Gate-Buchsen kann der Klangerzeuger auch von einem externen Sequencer aus gesteuert werden. Wer die SH-101 über Midi von seinem Computer aus ansteuern will, benötigt ein Midi-CV/Gate-Interface. Solche Geräte gibt es zum Beispiel von der Firma Döpfer.

Der Roland SH-101 in der Praxis

Der extrem giftig klingende Sägezahn der SH-101 eignet sich vorzüglich für angesagte aktuelle Stilarten wie Electro, Techtrance oder Progressive House. Die Rechteckwelle macht sich bei den berüchtigten Reverse-Bässen von Jungle, 2Step und Drum’n’Bass bestens. Egal, in welcher Stilart gerade produziert wird – 101-Sounds klingen bissig, drahtig und direkt. Sie setzen sich im Gegensatz zu vielen virtuell-analog erzeugen Pendants fantastisch in der Mischung durch. Meistens kann bei der Nachbearbeitung auf übermäßigen Equalizer-Einsatz und auf Kompression verzichtet werden.

Natürlich lassen sich mit der SH-101 auch die typischen Acid-Sequenzen erzeugen. Mit ihrem straffen, peitschenden Sound und der stufenlosen Einstellung ist die Portamento-Funktion der 101 dem beliebten Glide-Effekt der TB-303 sogar überlegen. Allerdings wurde die Filter-Flanke bei der 101 mit ihren 24 dB/Oktave für die typischen Filterfahrten im Acid etwas zu steil dimensioniert. Beim langsamen Aufreißen oder Schließen des Filters ist folglich viel Fingerspitzengefühl gefragt. In einigen Filterstellungen kippt die Klangfarbe des Ausgangssignals ziemlich unberechenbar und plötzlich in eine andere Richtung. Auch die schnell extrem giftig klingende Resonanz sollte für einen wohlklingenden Einsatz eher sorgsam dosiert werden – außer natürlich, die Musik soll schmerzen – etwa beim EBM oder beim Hardcore.

Roland SH-101 – das Original in gau

Wie bei der TB-303 wird auch der SH-101-Sound gerne verzerrt. Hierfür eignen sich hochwertige Röhren-Gitarrenverstärker ebenso wie fiese Transistor-Fußpedale und digitale Amp-Simulationen. Es gibt unter Produzenten einen regelrechten Wettbewerb, wer den „geilsten“ verzerrten Sound aus der SH-101 quetscht. Eine tolle Spielwiese mit schier unbegrenzten Möglichkeiten für die Klangverbiegung ist Guitar-Rig von Native Instruments. Logic-User schwören auf den sehr einfachen, aber wirklich gut klingenden „Overdrive“-Effekt aus der Werksausstattung des Sequencers. Wenn es etwas derber klingen darf, kann auch Logics „Distortion“-Plugin sehr gute Dienste leisten.

Die Einbindung einer SH-101 in ein modernes Studio-Setup ist aufgrund der fehlenden Midi-Anschlüsse etwas aufwändig. Die hierfür nötigen Midi-CV/Gate-Interfaces können für eine Menge Kabelsalat sorgen und stellen eine zusätzliche potenzielle Fehlerquelle dar. Überdies entfällt der heute übliche Komfort, alle Parameter automatisieren zu können (von einigen Bastlern werden zumindest Modifikationen für eine Filtersteuerung via CV-Eingang angeboten).

Viele Produzenten aus der Techno- und Elektro-Ecke nehmen solche Einschränkungen jedoch aufgrund zahlreicher Qualitäten auf der Haben-Seite gerne in Kauf. Die Hüllkurve der SH-101 ist dermaßen schnell, dass jede noch so gewieft programmierte Software-Emulation des analogen Klassikers sehr blass ausschaut. Das Knacken bei niedriger Attackzeit ist typisch für den Synth und wirklich einmalig. Auch die äußerst tight klingenden, bei einigen Einstellungen fast peitschenden Glide-Effekte der Portamentofunktion lassen sich mit Software noch immer nicht überzeugend reproduzieren.

Dank des Batteriefaches ist die SH-101 eine zeitlang netzunabhängig. Dank der Gurthalter lässt sich der Klangerzeuger umhängen und mobil auf der Bühne spielen.

Optionen und Modifikationen

Die SH-101 gab es ab Werk in den Farben Grau, Blau und Rot. Optional erhältlich war ein Modulationsgriff, der an der Seite des Synthesizers angeschraubt werden kann und ein gewisses Gitarren-Feeling erzeugt.

Die blaue SH-101, hier im schwedischen NEriks-Audio-Studio

Im Gegensatz zur Roland TB-303, wo diverse werksfremde Modifikationen wie die legendären „Devil Fishs“ große Popularität erlangten, wurde die SH-101 eher unkommerziell in kleinen Hinterhöfen umgeschraubt und erweitert. Die bekanntesten Modifikationen sind wahrscheinlich die Novamods. Hierbei wurden dem Synthesizer unter anderem ein externer Audio-Input, ein FM-Modul für das Filter, ein CV-Eingang für das Filter, ein synchronisierbarer LFO und größere CV/Gate-Klinkenanschlüsse spendiert. Anleitungen zum Selberschrauben der Novamods, so genannte DIYs (von Do It Yourself), kursieren im Internet.

Eine Truppe, die noch heute im Web unter dem Namen circuitbenders.co.uk unterwegs ist, bietet den Einbau ähnlicher und zum Teil verfeinerter Modifikationen an, zu denen vor allem ein externer Audioeingang, ein VCF-CV-Input und eine Filtersättigung gehören. Total ungewöhnlich, aber ebenso nützlich, ist ein zusätzlicher LFO-Trigger-Schalter. Hier wird der LFO von einem Triggersignal bei konstanter Phasenlage am Nulldurchgang in positiver Richtung neu gestartet, wodurch LFO-modulierte Sounds endlich kontrollierbar werden.

Zupacken erlaubt. Die Modifikationen der circuitbenders.co.uk-Truppe

Rolands SH-101 hat – wie oben schon erwähnt – keinen Midi-Eingang, sondern lediglich CV/Gate-Eingänge. Midifizieren lassen sich SH-101-Modelle recht unkompliziert über Döpfers Midi-CV/Gate-Interfaces. Diese sind auch für E-Technik-Laien verständlich, benötigen aber etwas Platz und erzeugen entsprechenden Kabelwust. Wer sich Schrauben und Löten zutraut, mag sich vielleicht an den Einbau von Midijack-Interfaces der Firma Synhouse wagen wollen. Die SH-101 funktioniert recht gut mit dem Midi-Interface und auch die Portamentofunktion bleibt im Legatospiel erhalten. Wer sich den Eigeneinbau nicht zutraut, kann diesen auch beim Hersteller vornehmen lassen.

Probleme beim Gebrauchtkauf eines SH-101

Bei Kauf einer SH-101 sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Stimmung über den gesamten Ton-Umfang korrekt ist. Oft passt vielleicht gerade noch die erste Oktave, dann wandern die Noten langsam heraus. Ist dies der Fall, muss der Synthesizer vom Spezialisten neu kalibriert werden. Ansonsten sind die Geräte meistens in einem weitaus brauchbareren Zustand als beispielsweise alte Moogs oder Oberheims. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei der SH-101 um einen mehr als 25 Jahre alten Oldtimer, der gepflegt werden will und dessen Ersatzteilversorgung ein Glücksspiel ist. So toll er auch klingen mag – für einen waschechten Vollblutmusiker, der sich weder beim Synthesizerbau noch in der Elektrotechnik auskennt, kann eine Roland SH-101 schnell zum teuren und auch nervenaufreibenden Vergnügen werden.

Alternativen

Monophone Synthesizer mit dem Charakter und der Drahtigkeit einer SH-101 sind rar. Ähnlich, aber beileibe nicht gleich, klingen die Schwestermodelle der SH-Reihe und natürlich die TB-303. Das Gleiche gilt für den Sound der analogen TB-303-Clones Döpfer MS404 und MAM MB33. Digitale Emulationen gibt es von z.B. TC Electronics für die Powercore („01“) und in Form der „TAL-Bassline“ von Togu Audio Line. Beide Programme haben allenfalls Ähnlichkeit mit dem Sound des analogen Originals.

Behringer MS-101

Nachtrag der Redaktion:

Eine ernstzunehmende Alternative bietet seit 2019 auch der Hersteller Behringer, mit seinem Klon MS-101, den wir ausführlich HIER getestet haben.

Aber auch Roland hat seinen Klassiker geklont. Einmal als Plug-Out-System (Plug-IN plus Hardware, die auch Standalone funktioniert) unter der Bezeichnung Roland System-1. Für Test bitte HIER KLICKEN.

Rolands System-1 gibt es auch als Eurorack unter der Bezeichnung Roland System-1m

Und als Boutique-Klon unter der Bezeichnung Roland SH-01A. Diesen Test finden SIE HIER.

Alle drei Varianten sind ernstzunehmenden und gut klingende Synthesizer mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Möglichkeiten.

Der Roland SH-101 on YouTube

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Mehr Informationen

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Fazit

Die Roland SH-101 ist ein Analog-Synthesizer mit hoher Durchsetzungskraft und einem drahtigen, unverwechselbaren Sound, der sich für alle denkbaren Spielarten der elektronischen Musik eignet. Als preiswertere Alternative zur Roland TB-303 macht er eine ebenso gute Figur wie als eigenständig klingender Synthesizer, der bereits in zahllosen Techno-, Trance-, Electro- und Breakes-Tracks zum Einsatz gekommen ist und hier für einen hohen Wiedererkennungswert gesorgt hat. Digitale Emulationen können eine SH-101 schon aufgrund der hohen Hüllkurvengeschwindigkeit eher schlecht als recht ersetzen. Auch klingen die digitalen Filter lange nicht so überzeugend. Der Punch und die Drahtigkeit gehen schlichtweg verloren und rechtfertigen die Anschaffung des analogen Vorbildes allemal.

Plus

  • Drahtiger, durchsetzungsfähiger Sound mit viel Charisma
  • Sehr giftiger Sägezahn
  • Peitschendes Portamento
  • Interessante Modifikationen
  • Relativ robust
  • Modulationsgriff und Tastatur für trashige Bühnenshows

Minus

  • Selten korrekt in sich gestimmt - schnell wieder verstimmt
  • Kein Midi
  • Flankensteilheit bei Acid-Sequenzen etwas zu groß

Preis

  • Gebraucht ca. 800 bis 1.000 Euro (Syntacheles Juli 2016)
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    fcd72

    Es gibt auch noch andere Synthesizer deren Hüllkurven so schnell sind dass sie Knackser produzieren…
    Wieso das passiert ist hier unter „Q: Why do some synths produce clicks?“ beschrieben: http://faq.....product=mw

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Die klassische 80er-Jahre-Plastik-Tischupe. Ich wünschte, ich hätte meinen noch … Hach!

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich habe meinen noch :)

    Die Kiste macht einfach höllisch Spaß und entwickelt im Bassbereich einen Wahnsinns-Druck.
    Nur für Acid viel zu schade ;)

  4. Profilbild
    Chris

    Ich fand den SH-101 auch gut… bis ich bessere Synths bekam. Ich habe ihn vor zehn Jahren verkauft und bis heute nicht vermisst. Er wird in diesem Test meiner Meinung nach überbewertet – Techno hin- oder her.

    Man darf nicht vergessen: ein beschränkter Single-VCO-Synth, der in punkto Basis-Sound-Charakter bei weitem nicht mit einer TB-303 vergleichbar ist.

    Was ich an ihn mochte, war der eingebaute Sequenzer und der Arpeggiator. Und bestimmte Bässe, die an ARP Odyssey erinnern – heute nehme ich dafür den ARP.

  5. Profilbild
    studio-kiel

    Das war mein erster Synthesizer als ich 13 und der weltweit größte Jarre-Fan war. Leider hatte ich da noch überhaupt keine Ahnung von der Materie… Er stand in Preetz (Dorfstadt) im Schaufenster eines Musikladen – sogar mit Roland-Bag und Handgriff für 350 DM :) Die großen Augen des kleinen Sunny haben meine Mutter dann dazu bewegt ihn mir unter den Christbaum zu legen *yeah* Als ich da dann aber nur Hubschrauber- und Maschinengewehrsounds rausbekam, anstatt tolle Jarre-Sound, hab ich ihn kurze Zeit später wieder für 300 DM verkauft. Ein paar Jahre später hab ich ihn dann in den Keyboards-Kleinanzeigen für 1100 DM gesehen – und mich leicht geärgert, weil ich da dann wusste, was ein LFO und eine Hüllkurve ist ;)

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