Filter Routing („Routing Arrangements“) A bis D
Die Audiosignale, die den Mixer verlassen, können durch Bandpass- und Highpass-Filter geleitet werden – und zwar bei serieller (A) oder paralleler (B) Filter-Verschaltung. (C) erlaubt das Routing von Ringmodulator und/oder Noise durch BP und LP, während gleichzeitig die VCOs nur durch das LPF geschickt werden. (D) schließlich ist eine Variante des zuvor genannten Routings, wobei das RM/Noise-Signal aber NUR durch das BP-Filter läuft und dann dem parallel geführten VCO-VCF-Strang beigefügt wird.
Ein Teil der Modulationsmöglichkeiten der Filtersektion
In der Praxis ermöglichen die sehr flexible Filter-Sektion und die ebenso flexiblen „Routing Arrangements“ ein geniales Feld für experimentelle, ungewöhnliche, abstruse, schräge, organische, beängstigende, ulkige, verwirrte, subtile, aufdringliche etc. Sounds aller Art. Zwar rechtfertigt das noch nicht den überteuerten Gebrauchtmarkt-Preis des Syrinx, doch muss man diese besonderen Features des Instruments einfach „für sich“ stehen lassen. Es gibt in der Synthesizer-Landschaft kein vergleichbares Instrument, um den Wert des Synton Syrinx in irgend einer Form messbar zu machen. Tatsache ist, dass die Filter-Einheit dieses Instruments zu den interessantesten Modulen der Synthesizer-Geschichte zählt.
Rechte Panel-Seite des Syrinx
LFO1/2
Die beiden LFOs verfügen über einen sehr weiten Frequenzbereich. Sie können alle wichtigen Module des Instruments – VCOs, VCF, VCA – modulieren. Über das besondere Touch Plate und dem unscheinbaren Kippschalter „LFO2 RATE CONTROL“ lässt sich besagter Niederfrequenz-Oszillator auch per Fingerdruck in seiner Geschwindigkeit steuern. Das ist natürlich umso effektiver, wenn LFO2 z.B. die Filterfrequenz des LPF oder (mehr noch) die „Peaks“ der beiden Bandpass-Filter moduliert. Vocal-Klänge vom Feinsten lassen sich so mühelos realisieren – und können bequem via Fingerdruck in ihrem Ausdruck (geänderte LFO Speed) von unscheinbar-niederfrequent zu „eeeeriee-vocal“ hochfrequent getrimmt werden.
Syrinx Mixer Modul
Interessantes Gerät. Leider nicht gerade oft anzutreffen und wenn, dann sehr teuer.
Der Bass-Sound (Klangbeispiel 10) ist der Hammer!
Der Hammer? Hör Dir mal nen Moog Little Phatty-Bass an …
@Dreitagebart Ich habe den LP schon selbst gespielt. Ober der besser ist oder nicht liegt immer im Auge des Betrachters.
Ich verstehe nicht, wie man für solch ein Gerät bis zu 3.800 EURO ausgeben kann ! Für einen gut erhaltenen Xpander, Prophet 5 oder Synthex wäre ein solcher Preis ja noch verständlich. Aber für so eine kleine, meineserachtens unspektakuläre Kiste einen solchen Preis zu zahlen, halte ich für absolut überzogen, sorry. Die Klangbeispiele reisen mich darüberhinaus überhaupt nicht vom Hocker!
@Dreitagebart … ob der genannte Betrag jemals gezahlt wurde, ist eine andere Frage. Vielleicht auch Taktik: Hoch ansetzen und dann bei „guter“ Auslöse landen. Egal, der Preis ist so oder so weit abseits jeder Diskussion. Letztlich ist der Syrinx großteils nur auf CEM Chips aufgebaut und fällt in eine Klasse mit vielen anderen monophonen (& deutlich preiswerteren) Synths. Einzig das Filter-Design ist wirklich ungewöhnlich, und die Performance erlaubt gewisse (besondere) Feinheiten…
Gute Idee einen Exoten mal so ausführlich ins Rampenlicht zu stellen. Die Soundbeispiele sind astrein und stimmen diesmal auch mit dem Text überein. Gelungen! Außerdem wüsste ich keinen anderen derart umfangreichen Exkurs über den Syrinx. Weltpremiere :-)
Stimmt!!! Sehe ich genauso!!Der Alesis Andromeda A6 ist tausendmal besser ist neu und kostet weitaus weniger!!!
… und: Er ist polyphon !!!
Hallo,
habe meinen Synton jetzt wieder aus dem Keller geholt und aufmöbeln lassen.
Meiner Meinung nach ist der Synton ein ideales Gerät für Klangtüfftler.
Der Preis ist doch eine Kombination aus Seltenheit und einzigartigen Möglichkeiten und meiner Meinung nach nicht zu hoch.
Ich bin glücklicher Besitzer eines Synton Syrinx. Vor ein paar Jahren habe ich ihn überholen lassen und habe damit immer noch meinen Spaß. Ein echt guter Synth.
Jemand wollte mal einen Synth Hi-Fli gegen einen Syrinx tauschen, was der Besitzer des Syrinx albern fand. Ein paar Wochen später wurde der Syrinx (der 1999 unter Sammlern mit 3.500 DM zu Buche schlug) dann wie Sauerbier angeboten, wohl, weil die Erwartungshaltungen bei dem Preis mit dem tatsächlich Gebotenen nicht in Einklang zu bringen waren. Schöner kleiner Synthesizer mit sehr ungewöhnlichen Möglichkeiten — es wäre an der Zeit, dass mal jemand einen Syrinx clont oder einen Syrinx-inspirierten Clone anbietet.