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Guitar Heroes! Brian May, Queen: Seine Gitarren, seine Musik

The Story of Brian May

20. September 2019
Brian May 1

Brian May

Zweifellos kann man die britische Rockband Queen als eine der erfolgreichsten Bands im Rock-Pop-Business bezeichnen. Mit über 150 Millionen verkauften Tonträgern und weltweiten, teilweise spektakulären Gigs war die Band bis zum Tode ihres charismatischen Frontmannes Freddie Mercury im Jahre 1991 ein Garant für aufwändig produzierte Rock-Popmusik.

Verantwortlich für die teils „Operrettenartigen“ Arrangements der Songs und den kometenhaften Aufstieg der 1970 in London gegründeten Band zeigt sich ein auf den ersten Blick eher unauffällig wirkender Musiker verantwortlich: der Gitarrist und Haupt-Songwriter der Band, Brian May.

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Brian May – Wie alles begann

Brian May’s erster Kontakt zur Musik geht bis in das Jahr 1954 zurück, als er seine erste akustische Gitarre erhielt und sich von Musikern wie dem „King“ Elvis Presley, „The Shadows“ und „The Ventures“ inspirieren ließ. Zusätzlich nahm er eine Zeit lang Klavierunterricht und besuchte ein privates Musikkonservatorium. Sein Vater, seiner Zeit als Elektroingenieur beim britischen Verteidigungsministerium beschäftigt und selbst Spieler eines so genannten „Ukulelen-Banjo“, hatte wohl großen Einfluss auf das technische Verständnis seines Sohnes, und so fertigte sich Brian einen Single-Coil-Tonabnehmer für seine akustische Gitarre selbst und benutzte ein herkömmliches Radio als Verstärker. Sein Vater war es dann auch, der mit ihm im August 1963 begann, aus einem über 100 Jahre alten Stück Kaminholz die „Red Special“-Gitarre zu bauen: das Instrument, welches Brian May bis heute fast ausschließlich benutzt.

Nach diversen Aktivitäten in Schülerbands gründete May 1968 zusammen mit dem Schlagzeuger Roger Taylor die Band „Smile“, in welche dann später auch ein gewisser Farrokh Bulsara (wohlbekannt als Freddie Mercury) einstieg. „Queen“ war geboren – und der Rest eine unverwechselbare Geschichte.

Der Gitarrensound des Brian May: Die „Red Special“

Wenn Brian’s Gitarre, die „Red Special“, sich auch technisch nicht wesentlich von anderen E-Gitarren unterscheidet, so gibt es doch Besonderheiten bei der Konstruktion. In den Korpus sind ähnlich wie bei einer halbakustischen Gitarre Hohlräume als akustische Kammern eingearbeitet, welche bestimmte Frequenzen verstärken und somit zum größten Teil für diesen unverwechselbar singenden, charakteristischen Sound verantwortlich sind. Die Pickups des Instrumentes stammen ursprünglich aus einer Vibra-Artist-Gitarre von Burns, da die damals handelsüblichen Tonabnehmer etwas zu brav klangen und die von May selbstgefertigten Pickups ebenfalls nicht das gewünschte klangliche Ergebnis brachten.

Brian May Red Special

Da Brian May gerne bei sehr hohen Lautstärken spielt, bei welchen zwangsläufig Rückkopplungen auftreten (was unter anderem auch ein charakteristisches Merkmal seines Stils geworden ist), sind die Pickups in Kunstharz eingegossen, um unangenehmes Pfeifen zu verhindern. Sie lassen sich theoretisch in 26 möglichen Variationen zusammenschalten, auch gleich- oder gegenphasig.

Weiterhin nutzt Brian einen Treble-Booster vom Gitarren-Rack-Guru Pete Cornish sowie einen 1 Watt Mini-Amp (!), den einst John Deacon (Bassist bei Queen) aus Elektronikabfall und einer alten Lautsprecherbox anfertigte. Etwas ungewöhnlich ist die Wahl des Gitarren-Picks: hier kommen alte englische Six Pence-Münzen zum Einsatz, was ein weiterer Bestandteil seines unverwechselbaren Stils wurde. Als diese Münzen aus dem Verkehr genommen wurden, ließ er sich Münzen mit seinem Konterfei herstellen, welche mittlerweile zu begehrten Sammlerobjekten gereift sind.

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Der Gitarrenamp des Brian May: Der VOX AC30

Der britische Ausnahmemusiker und Komponist nutzt seit vielen Jahren als Verstärkersystem den AC 30 von VOX – und dies exzessiv, denn es befanden und befinden sich auch heute noch im Schnitt ein Dutzend dieser englischen Kultamps mit Brian on Stage. Ein besonderes Merkmal dieses populärsten Verstärkers von VOX sind die vielfältigen Modifikationsmöglichkeiten, von denen der nach wie vor elektrotechnisch begeisterte May auch Gebrauch machte. So ist es möglich, den Amp mit einem zusätzlichen kleinen Netzteil zur Gewinnung einer negativen Gittervorspannung der Röhren und zugleich zu einer Verkleinerung des Kathodenwiderstandes zu justieren – unter Beibehaltung der wesentlichen Klangeigenschaften.

Den Amp gab es in zwei verschiedenen Versionen: als klassischen AC30 und später als AC30 „Top Boost“ mit einer erweiterten Klangregelung. Beide Modelle befeuern in einem mittelgroßen Chassis zwei 12“ Celestion Speaker und besitzen den für die damalige Zeit schwer angesagten Tremolo-Effekt. Die auf dem Papier eher bescheiden klingende Leistungsangabe von 30 Watt stellt sich in der Realität ganz anders dar, denn diese Kiste ist wirklich Hölle laut!

Seit März 2006 beehrt VOX ihren populärsten Endorser sogar mit einem eigenen Modell, dem AC30 BM, welcher mit der Unterstützung des Musikers entwickelt wurde und in einer limitierten Stückzahl von lediglich fünfhundert Einheiten sicher schon lange vergriffen sein dürfte.

Brian May laughing

Der Songwriter Brian May. Oder: die Zeit nach Queen

Dass ein solcher Ausnahmemusiker und Komponist neben seiner Hauptbeschäftigung bei Queen auch mit Solo-Projekten erfolgreich sein kann beweisen die vielen, teilweise No.1-Chartplatzierungen weltweit, die er nach dem Tode Freddie Mercury’s mit seinen Projekten erreichte. Sein 1992er Album „Back to the Light“ belegte mit den beiden Singleauskopplungen „Too Much Love Will Kill You“ und dem Titeltrack „Back to the Light“ vorderste Plätze in den weltweit wichtigsten Charts. Er spielte auf unzähligen Compilation-Alben und war Gastmusiker, u.a. bei Soundgarden, Steve Hackett, Meat Loaf oder Robbie Williams. Auch sein soziales Engagement zeigt sich in vielen Projekten, wie zum Beispiel dem „Rock Aid Armenia“, in dem May zusammen mit Musikern wie Ian Gillan, Tony Iommi und Paul Rodgers zu Gunsten der Armenischen Erdbebenopfer eine Neuaufnahme von Deep Purples „Smoke on the Water“ wagte.

Nicht unerwähnt bleiben sollten hier auch seine Aktivitäten als Film- bzw. Musical-Komponist. So schrieb und spielte er unter anderem die Musik zu Shakespeares Tragödie „Macbeth” des Riverside Theatre!

Hörtipps:

  • „Bohemian Rhapsody“ (A Night at the Opera,1975)
  • „Tie your Mother down“ (Live Killers, 1979)
  • „Innuendo“ (Innuendo, 1991)
  • „Back to the Light“ und „Too much Love will kill you” (Back to the Light,1992)
  • „Guitar Extravagance“ (Live at the Brixton Academy London, 1993)

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    der beste gitarrist den ich kenne, und der song "last horizon" live is spitzenklasse

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    AMAZONA Archiv

    Schön, dass dieser Ausnahmemusiker hier so fundiert gewürdigt wird. Er ist mit seinem charakteristischen Sound einer der wenigen Gitaristen, die man blind erkennt. Es ranken sich ja unzählige Legenden und Anekdoten um Brian May und seine Gitarre. Einer der bemerkenswertestens Facts über ihn ist für mich immer noch, dass er im Rahmen seines Gitarren-Eigenbaus zusammen mit seinem Vater nachweislich das erste Messerkanten-Tremolosystem entwickelt hat. Während Brian so seiner Red Special bereits in den 70-er Jahren absolut verstimmungsfreie Extrem-Bendings entlockte, mussten sich andere Gitarrengötter noch jahrelang mit ihren Fender-Vitagesystemen rumschlagen. Erst Floyd Rose brachte Ende der 70 Jahre mit dem gleichnamigen System den Musikern Abhilfe und sich selbst eine Menge Kohle ein. Brian wusste wohl lange gar nicht, was für ein geniales Teil er da in seinem Instument verbaut hatte…

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    Son of MooG AHU

    Mit Queen hatte ich nie viel am Hut, aber Brian May kannte ich eher als Astro-Physiker durch seine Theorie über ‚Velocities in the Zodiacal Dust Cloud‘ (interplanetare Staubwolken) und als Mitgründer des ‚Asteroid Day‘. Seit 2007 ist May Chancellor of Liverpool John Moores University, der Asteroid 52665 Brianmay wurde 2008 nach ihm benannt.

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    SoundForger2000

    Queen gehört zu den ganz wenigen Rock-Bands denen ich etwas abgewinnen konnte.
    Dazu hat neben „Operndiva“ Freddie Mercury vor allem Brian May beigetragen. Die Tatsache, daß er Astrophysik studiert, und nach einer „kleinen“ Pause darin promoviert hat, nötigt mir allergrößten Respekt ab. Chapeau !

    Meines Wissens ist er der einzige Rockstar überhaupt mit Promotion in einem derartig anspruchsvollen Fach. Es wird Zeit, daß er endlich den Ritterschlag erhält.

  5. Profilbild
    Flowwater AHU

    Ich bin jedes mal wieder überrascht, wie wenig ich selber mit »Queen« anfangen konnte und gleichzeitig bei wie vielen Stücken von denen ich unweigerlich ins Nicken oder Mitklopfen gerate. Den Film »Bohemian Rhpasody« liebe ich, auch wenn er einiges des tatsächlich Geschehenen verdreht, auslässt oder verändert. Aber er vermittelt die Genialität der vier Musiker. Auch nach dem Film bin ich noch kein Fan von »Queen«. Aber ich habe höchsten Respekt vor der Musikkunst der Vier und der Gesangskunst vom Herrn Mercury (da ich selber ein wenig singen kann, weiß ich aus erster Hand, wie höllisch schwer das ist, was Mercury da so gemacht hat). Und nebenbei habe ich auch höchsten Respekt vor der Schauspielkunst des Herrn Malek, ein verdienter Oscar, aber das will ich hier nicht vertiefen.

    Ich bin auch glühender Fan des Films »Highlander«, des ersten, denn es kann nur einen geben (mein Gott, ist das ein geiler Film, und Himmel, wie schlecht sind die nachfolgenden). Und da ist natürlich der nächste Berührungspunkt zu »Queen«. Lange, sehr sehr lange Zeit wusste ich nicht, dass die Anfangsstrophen von »Who Wants To Live Forever« von Brian May gesungen sind. Junge, Junge, der kann ja auch noch obergeil singen! Alter Schwede! Echt: Respekt, Respekt und noch mal Respekt (und zwar ausgesprochen in klarstem Hochdeutsch und nicht dieser möchtegern coole Schweinesprech irgend welcher Möchtegern-Rapper-Stars).

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