Polyphoner Wasp für die DAW
Cherry Audio Yellowjacket ist ein Synthesizer Plug-in nach Vorbild des von Chris Hugget entwickelten EDP Wasp. Dessen hybride Klangerzeugung war ursprünglich für einen preiswerten Mono-Synth konzipiert worden. Das neue Software-Pendant ist natürlich auch polyphon spielbar und hat zusätzliche Features erhalten.
Cherry Audio Yellowjacket – der Software-Wasp
Cherry Audio hat sich auf die originalgetreue Reproduktion von Synthesizer-Klassikern spezialisiert und so orientiert sich auch Yellowjacket dicht am Original, hat aber ebenso einige Erweiterungen zu bieten.
Yellowjacket verfügt über zwei Oszillatoren mit Ramp, Pulse, Square Wave und einer erweiterten PWM, die auf der Schaltung des EDP Gnat basiert. Weiterhin gibt es eine Sync-Funktion und einen White Noise Generator, der im Mixer hinzugemischt werden kann.
Das 12 dB Multimodefilter bietet Low Pass, Band Pass und High Pass sowie einen Notch Mode. Die auf dem Logik-Chip CD4069 basierende Schaltung des State-Variable-Filters wurde akribisch emuliert.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Das Plug-in verfügt über zwei ADSR-Hüllkurvengeneratoren, die beide eine zusätzliche Repeat-Funktion besitzen. Darüber hinaus ist ein synchronisierbarer LFO mit Retrigger-Funktion vorhanden.
Das Plug-in kann monophon, unisono oder polyphon (mit 4, 8, oder 16 Stimmen) gespielt werden und es gibt einen Cycle Voice Mode mit Glide. Für die Modi unison, poly und cycle gibt es Per-Note-Variation, die sich über drei zusätzliche „Mini Synth“-Panele mit eigenen Settings für Pitch, Panorama, Filtefrequenz, VCA Envelope Attack und VCA Envelope Release einstellen lassen. Dafür stehen auch Quick-Access-Presets für subtile bis extreme Variationen bereit.
Das in der Größe anpassbare GUI hat zwei Ansichten, eine für die Synthesefunktionen und einen für den Arpeggiator und die Effekte. Der neu entwickelte Arpeggiator ist neben den üblichen Mustern mit Chance (Step-Wahrscheinlichkeit) und Humanise ausgestattet. Laut Cherry Audio lässt sich der Arpeggiator gut mit den Cycle Modi kombinierbar.
Das Plug-in verfügt über eine Speaker-Emulation, die dem internen Lautsprecher des Originals nachempfunden ist und für einen Lo-Fi-Klang sorgt. Weiterhin sind fünf Effekte mit Studioqualität integriert: Octafuzz, Phaser (4/6/8/10-Stage), Flanger/Chorus, Echo (3 Varianten) und Reverb (5 Varianten).
Das Plug-in ist mit über 270 Presets ausgestattet und hat eine vollständige MIDI-Implementation zur Steuerung aller Parameter.
Cherry Audio Yellowjacket ist in den Formaten VST, VST3, AU, AAX und als Standalone-Version (macOS und Windows) verfügbar. Der Preis beträgt 49,- US-Dollar. Außerdem ist ein separate Preset Pack mit weiteren 100 Sound verfügbar.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Das ist schon ziemlich interessant. Ich habe buchstäblich Jahre nach einer richtig guten Software-Emulation des WASP gesucht, aber es gab nirgends eine. Immer entweder nur Samples oder eine Emulation des Filters, usw. aber nie den kompletten Synth.
Dann kam der Behringer WASP Deluxe, und den hab ich mir dann geholt. Diese Software-Umsetzung klingt „roh“ (also ohne Effekte) wirklich sehr gut und sehr nah dran. Mit den zusätzlichen Funktionen und der 16-stimmigen Polyphonie ist es tatsächlich so, dass ich mir ernsthaft überlege, den Behringer wieder zu verkaufen und mich stattdessen auf das VST zu verlassen.
Was mich bei Cherry Audio immer stört, sind die echt ekligen Effekte, die alles zukleistern, den Sound sehr stark verändern und zudem die Höhen geradezu ätzend überbetonen. Ich kann mir das nicht anhören. Aber die Effekte muss man ja nicht verwenden. Für den Behringer habe ich das Rohsignal entweder in Pedale geschickt oder (und wenn ich ehrlich bin: meistens) in Software-Effekte meiner Wahl geroutet. Das kann man natürlich mit dem VST auch deutlich unaufwändiger umsetzen.
Der Multi-Mode sieht mir hier aus wie eine Art „digitale Polychain“, aber eigentlich noch cooler. Also, ich bin ziemlich angetan. Daumen hoch!
@UAP Da bin ich nun voll bei Dir. Nachdem ich nun soweit alles verglichen habe, winke ich meinem Be-Wasp zum auch zum Abschied zu!
Gut dass Cherry-Audios FX auch nen OFF-Button besitzen. Da kann mit dem Geldeinsatz nix daneben gehen…🤭
@CDRowell Ja, das ist ein cooles Feature: Mit einem Dreh alle Effekte off. Das ist für mich in diesem Fall ein Pluspunkt! 😁 Ich will jetzt die Effekte auch nicht pauschal schlecht machen: Die Saturierungseffekte, Chorus usw., das geht schon alles in Ordnung. Delay und Reverb neigen bei Cherry Audio aber dazu, die VSTs zum Teil sehr spitz klingen zu lassen. Da hab ich dann einfach lieber ein richtig gutes Reverb-/Delay-Plugin, wo ich mich gut auskenne und wo ich die Parameter noch etwas detaillierter einregeln kann oder zum Beispiel auf dem Channel Strip des Effektes einen EQ zwischenschalten kann, um ungewollte Resonanzen aus dem Reverb-Signal rausfiltern zu können.
Dann muss ich ja jetzt schnell sein, bevor die ganzen Behringer’schen Wespen den Markt überfluten. 😅
@UAP Schau dir mal dieses Plugin an. Gibt es schon lange und macht sehr interessante Sounds
https://nusofting.net/plugins/dahornet-bis-au-vst3-2024-synthesizer-plugin
@Round Robin Den Soundbeispielen bei Nusofting nach klingt deren Version zwar wirklich sehr spannend, aber leider so überhaupt nicht nach „WASP“. 🤷♂️ Die Soundbeispiele lassen den typischen Charakter des WASP komplett vermissen, nämlich das „Buzzen“ der Oszillatoren und der anderen Komponenten – der Grund, warum er seinen Namen bekam. Der originale WASP – auch der Behringer-Clone und das Cherry Audio-VST – klingen bei vielen Einstellungen, als wäre ein Schwarm Insekten mit im Signal. Das möchte man schon haben, wenn man sich ne Wespe ins Haus holt, egal ob Hard- oder Software.
Natürlich müsste man sich beide Demos ziehen und vergleichen, denn vielleicht war auch einfach nur der Ersteller der Sounddemos bei nusofting nicht so firm darin, den typischen WASP-Sound in die Demos einzubauen. Kann man ohne eigenen Test nicht wissen…
Und das gute bei Cherry Audio ist, dass ist für die Synthesizer (immer) eine Demo gibt. Die Software ist vollständig nutzbar. So alle zehn bis 15 Minuten wird ein kurzes Rauschen eingespielt…. und dann kann man weiter rumspielen. So war es jedenfalls bei mir beim GX-80.