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MPC Anschlüsse

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Als ich den massiven Karton öffnete, war ich zugleich begeistert und erschlagen. Genau so hatte ich mir das vorgestellt: Griffige Drehregler, große Taster mit gut lesbarer Beschriftung und davon reichlich viele, die obligatorischen MPC-Pads und ein hochklappbares Display, das sich später noch als kleine Hürde herausstellen sollte, alles verpackt in einem schweren, soliden Gehäuse. Die Vorfreude ist zwar die schönste Freude, kann aber auch lästig werden, denn diese wurde aufgrund der langen Installationszeit noch verlängert. Sie kennen das ja, wenn Sie ein Paket erwarten und der Paketbote kommt und kommt nicht, so ähnlich fühlt sich das an. Ich konnte aber während der Installation im Netz schon einiges zur MPC lesen, so auch die teils vernichtenden Urteile, ich war also auf das Schlimmste vorbereitet. Das beigelegte ProTools Express ersparte ich mir, weil die DAW kann ich eh nicht bedienen. Da ich mich übrigens auf Akais Aussage verlassen habe, stand die MPC Renaissance etwa fünf Meter vom Computer entfernt. Das ging leider in diesem Moment nicht anders und außerdem hätte mich der Griff zur Maus ohnehin überfordert.

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Nachdem nun alles installiert und eingerichtet war, kam nun der Erststart: Oh, kein Demo? Aber das scheint im professionellen Bereich auch so üblich zu sein. Das Suchen der Samples und Instrumente bereitete mir etwas Kopfzerbrechen, es versteht sich von selbst, dass ein Blick ins Handbuch ohnehin für mich nicht ganz einfach ist und höchstens klappt, wenn ich ein PDF in Nur-Text umwandele. Aber der Erstkontakt ist mir immer ohne Anleitung wichtig, denn wenn ich das System in den Grundsätzen verstehe, kann ich anhand der Herstellerphilosophie auch vieles ableiten. Das Verstehen dauerte dann auch einige Tage, aber dann war ich im Stande, VST-Instrumente zu laden und Samples auf die Pads zu verteilen. Ein YouTube-Video von Akai leistete mir dabei auch etwas Hilfestellung. Kurz um, der Erstkontakt war gelungen.

Nach der Erstinstallation von Version 1.1 stand direkt ein Update auf Version 1.2 bereit, was schon einige Probleme bereinigte, vor Allem was die Stabilität angeht. Einzig manche VST-Instrumente führten zum Absturz, diese konnte ich aber im Vorfeld eliminieren und mich dann auf die Akai-Softwareinstrumente beschränken, sowie die KORG Legacy Collection und einige mehr, die während des Testbetriebes keine Probleme verursachten. Dabei lässt sich im Hauptbildschirm gut strukturiert auf dem Display der entsprechende Wert mit den Pfeiltasten anwählen und wahlweise mit Datenrad, Plus-Minus- oder Zifferntasten ändern. So wählt man zunächst die Gruppe des betreffenden Programms, beispielsweise Plug-In, es erscheint das Feld für das Instrument, dies wählt man einfach durch Drehen am Datenrad aus und lädt es. Über Pads und Keyboard kann die MPC Renaissance sofort angespielt werden. Drückt man die Window-Taste, kann man einige Patches laden, das klappt aber nicht bei jedem Instrument. So gelang es mir nicht, in Addictive Drums ein Set auszuwählen. Einzig über die Klangbearbeitung war es mir möglich, über die unzähligen Parameter Einstellungen zu verändern. Ich nahm Kontakt mit XLN Audio auf, aber die wussten keinen Rat, auch Akai meldete sich, dass man zu dieser Zeit die Plug-Ins nicht öffnen könnte. Aber die beigelegten Samples und Instrumente sind erstklassig, The Bank liefert viele Naturklänge, zwar ohne Natural Voices, aber Multi-Samples. Gitarre und Klavier klingen gar nicht schlecht. The 809 ist faktisch ein Sampler im Sampler, sie emuliert zwar die typischen TR-808 und -909-Sounds, kann aber auch mit Samples erweitert werden.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Kosh

    hallo m-sound,

    super lesertest! zum einen faszinieren mich die einblicke in das leben eines stark sehbehinderten musikers mit all den dazugehörenden komplikationen und hürden, die du gewährst. ich finde es großartig, dass du dich dafür stark machst, auch hier die aspekte der barrierefreiheit einfließen zu lassen, und beglückwünsche dich aufrichtig zu den bisherigen erfolgen (display-darstellung in der software).

    zum anderen muss ich sagen, dass dein bericht sehr angenehm zu lesen ist, ja, regelrecht spass macht. gerade im vergleich mit so manch anderem leserbericht, den ich hier gelesen habe, muss ich dich für deinen schreibstil loben. die 5 seiten vergingen wie im flug. für deinen ersten bericht hier wirklich großartig, und ich bin gespannt auf mehr!

  2. Profilbild
    fno

    Danke für Deinen umfangreichen und gut lesbaren Test aus anderem Blickwinkel, das ist wirklich eine Bereicherung! Und ehrlich, die für Dich notwendige „blinde“ Bedienbarkeit eines Geräts schadet auch den Adleraugen unter den Musikanten nicht. Hier dürfen Hersteller gerne von Deinen Erfahrungen profitieren und lernen. Ein „hohes Niveau an Stabilität“ beruhigt mich eher nicht, mich nerven Softwarehänger oder -abstürze, auch ein labiles Lautstärkepoti weckt nicht mein Vertrauen, aber möglicherweise handelt es sich hier um einen Exemplarfehler. Ich kann mich Kosh nur anschliessen und wünsche mir mehr von Dir zu lesen!

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @fno Hallo fno, das mit den Potis hätte ich vielleicht etwas präzisieren müssen. Die oben drauf sind absolut solide und dem Preis angemessen, ich sprach von den kleinen vorderen für Kopfhörer und Balance. Die sind ausreichend, bei mir halten sie jetzt zwei Jahre und ich nutze die MPC Ren auch als Kopfhörerverstärker zur Audiobearbeitung, aber sie hätten vielleicht etwas griffiger sein können. Nur ich stelle hier nicht die Ansprüche, wie an High-End Hifi-Komponenten, da ginge so etwas bei mir gar nicht. ;-) Zumal die Potis auch festsitzen, aber beim Drehen hört man schon eine gewisse Kanalverschiebung, wie das bei diesen kleinen so üblich ist.

  3. Profilbild
    Tyrell RED

    Bin inzwischen ein großer Fan der MPC REN. Hatte alle bisher erschienen MPC´s (nach und nach), aber seitdem ich mir vor einem halben Jahr eine gebrauchte MPC REN gekauft habe, ist auch die letzte Stand-Alone MPC in der Bucht verkauft worden. Das habe ich bis heute nicht bereut!!!

  4. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Stephan,

    sehr schön geschrieben!!! Die Art wie du schreibst, deckt sich mit deiner Musik!

    ToB

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @TobyB Hm, also da muss ich jetzt mal drüber nachdenken. Bei mir ist die Musik so flexibel wie meine Emotionen, das heißt ich mache hier keine Einschränkungen und konsumiere wirklich alle Stilrichtungen. Einziges Kriterium ist, dass mir die Musik gefällt und das Arrangement nicht meine Mindestanforderungen unterschreitet. ;-) Da ich aber nur Schlagzeug und Tasteninstrumente halbwegs beherrsche, habe ich mich in meiner Praxis zumindest darauf beschränkt. Aber ich versuche schon, sowohl beim Schreiben als auch beim Musizieren, die Leute schon mit halbwegs lesbaren und anhörbaren zu beglücken. :D

  5. Profilbild
    richard AHU

    Kleiner Hinweiss zum Staubproblem, die Gummipads waren bei den meisten MPC´s schlecht mit Staubbesen oder Lappen zu reinigen und sammelten reichlich Schmutz. Aber mit Hilfe von Tesa bekommt man die recht einfach wieder sauber, einfach aufkleben und wieder abziehen, sollte auch bei den Seitenteilen funktionieren.

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @richard Ey, super Tipp! Also gleiches Prinzip wie bei der Haarentfernung. ;-) Es gibt doch auch inzwischen Reinigungstücher, die ähnlich den Staub da runterkriegen. Tesa dürfte da sicher auch keine Beschädigungen hinterlassen, weil ja nicht so stark klebend. Aber Paketband wäre da wohl zu viel des Guten.

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