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APPLE HomePod

APPLE und der Untergang des High-Fidelity

6. Juni 2017

Ist das nur ein Sturm im Wasserglas oder wirklich eine Revolution. Zumindest macht APPLE heftig Wind um seine neuen Lautsprecher APPLE HomePod

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Als zweite, bahnbrechende Geräteneuvorstellung unter Tim Cook (nach der APPLE iWatch) bezeichnet APPLE seinen Neuling. Da werden schnell Vergleiche gezogen zu Amazon- und Google-Produkten und doch wird bei all der sprachgesteuerten neuen, schönen Welt ganz vergessen, dass Physik seine Grenzen hat, die auch die neuen „intelligenten New-Generation-Speaker“ nicht verleugnen können.

  1. Aus einem 18 cm Gehäuse mit integriertem Mini-Subwoofer können nun mal einfach keine tiefen Frequenzen erklingen. Maximal künstlich angehobene „tiefe“ Mitten.
  2. In der Regel werden entsprechende Raumbeschaller als Alleinunterhalter in die Küche oder den „Living-Room“ gestellt. STEREO? Da argwöhnt doch der heutige Teenager, dass ist eine Erfindung seiner Vorväter und gehört irgendwo in die Old-School-Ecke.

Umso weiter die Technik im Audiobereich also fortschreitet, umso fragwürdiger wird all der Hightech-Kram, mit dem wir unsere Studios ausstatten.

Es ist schon frustrierend zu sehen, wie „da draußen“ Musik konsumiert wird. Und ich spreche dabei nicht von WAS, sondern wirklich WIE.

Erinnerungen werden wach, als man dem Mix beim letzten Feinschliff im modernen Tonstudio noch auf einem preiswerten Monolautsprecher überprüfte. Schließlich war das klassische Küchenradio und der tragbare Kassettenrecorder oft nur mit einem Lautsprecher ausgestattet.

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Und hier schließt sich der Kreis. Absurd ist dabei nur, dass die Menschen damals sehr wohl wussten, dass sie mit dem Küchenradio nicht wirklich High-Fidelity hören konnten, während viele heutige Konsumenten ihre Brüllwürfel mit der Überzeugung anwerfen, jetzt mal „richtig amtliche“ Qualität zu bekommen.

Da bleibt einem dann letztendlich nur die Flucht ins Auto, wo viele Hersteller inzwischen wirklich gute, ausgewogene Audiosysteme verbauen – STEREO versteht sich.

Hier APPLES Pressmitteilung zum APPLE HomePad

Apple hat heute HomePod angekündigt, einen bahnbrechenden kabellosen Lautsprecher fürs Zuhause, der verblüffende Audioqualität liefert und räumliches Orientierungsvermögen dazu nutzt, seine Position in einem Raum zu erkennen und den Klang automatisch anzupassen. HomePod verfügt über einen von Apple entwickelten großen Tieftöner für satte, saubere Bassklänge, eine speziell entwickelte Anordnung von sieben Hochtönern nach Richtstrahlverfahren, die reine Hochfrequenz-Akustik mit unglaublicher Richtungskontrolle bieten und leistungsstarke direkt integrierte Technologien, um Detailreichtum und Intention der Originalaufnahmen zu erhalten.

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Soweit ich das verstanden habe spielt HomePod Musik Stereo. Es gibt ein Array von Lautsprechern am unteren Rand der Säule, die rundherum abstrahlen. Der „smarte“ Teil des HomePods analysiert dabei mit dem erwähnten Array von Mikrofonen die Position des Gerätes im Raum, und den akustischen Einfluss der Einrichtungsgegenstände um den Stereoeffekt optimal aufzubauen. Für mich klingt der Ansatz erst mal gut.
    .
    In den letzten 15 Jahren musste ich lernen, meine Vorstellung von einem Medienspieler (aka Stereoanlage) weicht beträchtlich von den Vorstellungen der Menschen ab die heute jung sind. Genau so wie sich die Vorstellungen davon, ob und wie Medien genutzt werden sich geändert haben. Inzwischen musste ich anerkennen das mir einiges davon durchaus zusagt.
    .
    Und auch meine Hörgewohnheiten haben sich geändert. Ich nutze am Schreibtisch meine HS7, die ich auch zum produzieren verwende. Im Wohnzimmer habe ich eine Stereoanlage die vier mal so teuer war als der vorr. Preis des HomePods. Und manchmal frage ich mich beim Anblick der fast 19″ breiten Module ob ich da nicht einem Gruppenzwang aufgesessen bin. Den damals™ „mussten“ Anlagen so aussehen.
    .
    Am Ende entscheidet der Klang, und wie ihn die Kunden empfinden. Ich schätze, für $349 wird es keinen besseren Klang zu kaufen geben. Wer mehr will muss mehr investieren. Ist ja auch ok so, oder?

    • Profilbild
      Tyrell RED

      Mit einer Box Stereo? Das ist genauso Marketing-blabla wie der 5.1_Sound aus einer Frontbox. .. ah Soundbar ;-)

    • Profilbild
      TobyB RED

      Hallo Thomas,

      Die Frage ist, braucht man es oder nicht? Oder klingt, klingt nicht? ;-) Ich hab da da so physikalische Bedenken. Ich sehe hier im Prinzip eine punktuelle Schallquelle. Wenn ich den Klang als „Stereo“ wahrnehmen soll, müsste der Lautsprecher den Schall exakt so wandeln, als das ich an meiner Hörposition immer die M/S Signale richtig orten kann. Schwierig dürfte werden, wenn sich was durchs Panorama bewegt. Ich bin HiFi noch sehr Oldskool unterwegs und kann mir nichts besseres als mein Fisher CA770 und Mordaunt Short Boxen oder meine Braun Atelier Anlage vorstellen. Ich stelle mir grade wie Gerry and the Pacemakers „Ferry cross the Mercy“ auf sowas klingt. Sprich die Toningenieure haben sich bei der Anordnung im Panorama was gedacht. Oder Jonathan Jeremiah, da wird auch konsequent mit M/S gearbeitet.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ach kommt schon Leute. B&O haben auch einige Dinger gedreht die physikalisch eher schwierig angesehen wurden. Bose genau so. Und selbst wenn. Die meisten wissen noch nicht mal das ihr Club mono abspielt. Reden wir drüber wenn das Teil im Laden steht.
    Hier zeigt Phil Schiller wie sich die Apple-Ingenieure das vorgestellt haben: https://youtu.be/YQK3dhKAkaw?t=27m3s
    Ob das klappt weiß keiner von uns, oder?

    • Profilbild
      lena

      … ich glaube Peters Ansatz war eher für den Produzenten gedacht. Das ist schon frustrierend Wochen zu produzieren und zu mischen um an Ende aus einer „Soundbox“ gehört zu werden. Ist schon irgendwie wie das Küchenradio von Oma.

    • Profilbild
      whitebaracuda

      Hallo zusammen,

      Ich sehe das wie polyaural, die Appleingenieure werden sich sicher was überlegt haben alls sie diese dinger entwickelt haben.
      Zudem werden hier Sprichwörtlich Apfel mit Birnen verglichen. Der Untergang von HiFi?
      Wieso denn? Schallplatten boomen weiterhin, täglich werden bessere HiRes Digital Files angeboten. Der der für HiFi bereit ist zu zahlen wird doch weiterhin gut bedient. Nicht?
      Apple zielt doch hier auf einen ganz andern Markt. Die Podsdinger sehe ich im Haushalt stehen, wahlweise schreiende oder singende Kinder daneben, wenn ich koche oder den Abwasch mache ist mir doch Stereo schnurzpiepenegal. Hauptsache es dringt durch das Geräusch des eigenen Dampfabzugs oder Nachbars Rasenmäherlärm.
      Und als ultimatives Sahnehäubchen kann ich, sollte ich mich einsam fühlen, ein wenig mit Siri über den Sinn der Welt plaudern ;)

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        TobyB RED

        @whitebaracuda Hallo whitebaracuda,

        beim einsamen Kochen mit Siri labern ;-) Ich guck je nach Gericht immer einen Kochfilm. Wiener Wirthausgulasch schmeckt mit Alien besser. Die Küchen-Berieselung mit Musik passiert hier mit JBL Control 1, welche in der Küche hängen. Damit der WAF gewahrt ist ist, farblich passend zur weißen Tapete. Ich denke, der Käufer wird sich bewusst für dieses Gerät entscheiden. Und HiFi ist dezeit ein schwieriges Thema, die Marktentwicklung geht in zwei Richtungen. Budget, Oberklasse, esoterisches Highend. Dazwischen nahezu Vakuum. Apples System hat sicher seine Qualitäten. Und ich ich bin mir sicher das der A8 Chip dem Homepod einige Psychoakustische Tricks entlocken wird. Ich werd mir den sicher mal anhören. Aber wahrscheinlicher ist, dass ich mir zum Mixen und Mastern endlich Boxen zu lege.

        • Profilbild
          whitebaracuda

          @TobyB Hallo Toby,

          Zum Mixen find ich die Control one sehr passend.
          Sie setzen sich, bei genügend Lautstärke, extrem gut
          gegen den Küchenmixer durch (speziell beim Alien shredden;).

          Viele Grüsse
          Cuda

  3. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    Heute hat man/frau die komfortable Möglichkeit für wenig Geld erstklassig Musik zu erleben. Aber es scheint das von dieser Möglichkeit fast kein Gebrauch gemacht wird.
    Die Generation iPod und später das mobile Telefon, dazu noch Napster bis Youtube haben den Konsum in diese Sackgasse gelenkt.
    Ich kann mich noch an die jahrelang mühevoll angesparten Heiligtümer meiner Musikrezeption von Revox bis Nagra erinnern. Aber heute haben selbst musikalische Freunde ihr iPhone via WLAN mit einer angeblich stereomonolitschen Box verbunden. Ist mir schlecht!
    Auf der anderen Seite der Skala gibt es die Nutzer von seltsamen HiRes Playern, die gerne mal 300 Euro für ein Netzkabel ausgeben und meinen das zu hören!
    Für den jungen Nutzer ist das auch nicht mehr so ein Thema, denn Musik wird konsumiert wie eine Tageszeitung und ist ebenso interessant.
    Es wird wohl nur noch etwas Geld im Klassikmusikbereich gemacht.
    Aber es gibt sie noch – Menschen die sich hinsetzten und bewusst Musik mit guter Technik in Ruhe hören. Der Homepod bleibt im AppleStore.

    • Profilbild
      spacelight

      @Franz Walsch Gehöre ich doch auch zu denen , die die Ruark Boxen und den Heat Obelisk 3x seit über 20 Jahren als „Stereoanlage“ nutzen und dafür ein Jahr gespart haben.
      Damals als ich mir diese Anlage zulegte und schön mein Stereodreieck ausrichtete, waren gerade diese anderen Boxen im kommen , diese „Satellitenboxen“ mit dem Subwoofer, den man angeblich irgendwo im Raum verstecken konnte , weil man die tiefen Frequenzen nicht orten kann. Das war der Anfang des totalen Qualitätsverlustes. Damals war Queens „Breakthru“ in den Charts und man konnte den Stereoeffekt zu Anfang im Bass nicht hören , man hatte ja nur diese eine Bassbox. Ich fragte mich damals schon ob das noch anderen auffällt. Mit den heutigen Dockingstationen für die Mobiltelefone ist der Höhepunkt des Frevels erreicht meiner Meinung.
      Nun, aber für die heute noch belanglosere Chartsmusik wie Ed Sheeran , oder die neue Version von „Ain´t nobody “ reicht so ein modernes Teil :-)

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich sehe das positiv. Die kulturelle Entwicklung des Menschen war schon immer wellenförmigen Schwankungen unterworfen. Natürlich ist das Teil klanglich kompletter Vollschrott im Vergleich zu einer guten, audiophilen Stereoanlage. Da brauch mir auch Keiner mit könnte ja geil sein kommen. Apple bekommt es ja noch nicht mal hin, seine top Notebooks schneller als deren Vorgänger zu machen. Leere Versprechungen = IT-Industrie. Aber auf der anderen Seite könnte das auch ’ne Einstiegsdroge für all Diejenigen sein, die sonst ihre Musik mit plärrendem Smartphone Lautsprecher oder 50ct Kopfhörer hören. Da werden die Apfelsprecher dann schon etwas besser klingen. Und auf Eines kann man sich verlassen: Der Mensch strebt nach immer höherem Sinnesgenuss. Lass die ganzen I-Podies mal älter werden. Vinyl ist zurück, die High-End Branche boomt, die Chinesen wollen auch Musik hören. Das wird schon :-)

  5. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Zum Glück hat man die Wahl zwischen mp3 und DTS. Die alte DIN-HiFi-Norm hat ja wohl ausgeDINt, indem sie von den Kids mit ihren Smartphones-Stöpseln ignoriert oder von Profis als CD-Mindeststandard bezeichnet wird. Wie schön, dass ich mir einen Steven-Wilson-Gig auf BlueRay mit erstklassigem Surround-Sound reinziehen kann oder Tomita’s Pictures at an Exhibition auf SACD in Quadrophonie…

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