Bei dem S3L-X handelt es sich um ein modulares mischpult von Avid das weg geht von dem bisherigen konzept sich wie ein anolges pult anzufühlen, stattdessen wird es von einer eher generischen oberfläche gezeichnet. Es handelt sich um ein pult mit 64 vollwertigen kanälen, einem LCR bus, 24 bussen sowie 8 matritzen und 8 VCAs, die man in verschiedenen konfigurationen verwänden kann.

Venue Software

Bevor wir mit einem überblick über die system Komponenten beginnen sollte man über die Venue Software sprechen. Venue ist das user interface für das mischpult und steht beim S3L-X in version 4.5 zur verfügung. Wer mit Digidesign/Avid konsolen nicht vertraut ist sollte sich die Standalone version einmal benutzen, die man übrigens auch zur fernsteuerung benutzen kann.

In der Software kann man sehr viel konfigurieren und das ist nach wie vor einer der grossen vorteile von Avid pulten. Pro Eingangskanal gibt es Gain (Trim) mit ‘Guess’ funktion, Hochpass, 4 band vollparametrischer EQ der im Analog mode an Neve angelehnt ist, Kompressor, Gate/Expander (beide dynamics mit sidechain filtern), natürlich bus sends und 3 insert Slots. Die Ausgangskanäle sind ähnlich, aber ohne Gate/Expander und HPF dafür mit Delay und man kann bis zu 16 grafische EQs über die ausgangskäle frei verteilen.
Die besonderheit bei Venue besteht darin Plug-Ins mit Latenzkompensation in den signalweg einzubinden und zu steuern; dafür gibt es 40 slots, aber beim S3L hat man nur 4 prozessoren der HDX karte zur verfügung. Ein Reverb One verbraucht als beispiel einen halben prozessor. Mitgeliefert bekommt man beim S3L-X eine ganze menge hochwertiger Plug-Ins wovon die meisten aber einen iLok benötigen.
Einige Highlights der Software sind meiner meinung nach die extrem flexiblen snapshots, kleine Details wie Spill (man drückt den ‘Channel Select’ schalter von VCAs/Bussen zwei mal und sieht alle beteiligten Kanäle) und natürlich die gute integration mit der Hardware. Nach einiger zeit wird man sehr schnell mit der software arbeiten und die maus ignorieren.

System Überblick

Das S3L system besteht im wesentlichen aus drei komponenten:

• der Engine E3,
• der Surface S3,
• und bis zu vier Stage 16.

Intern wird mit 48kHz und 32-Bit floating point gearbeitet. Die Engine ist das Herzstück des Systems und ist ein Windows 8.1 computer mit einer HDX karte und einer AVB karte. AVB ist ein offener IEEE standard zu audio übertragung auf Layer 2 basis. Das heisst in dieser anwendung kann man mit moderner netzwerk infrastruktur audio unter niedriger latenz über Cat5e übertragen; auch kann man damit direkt aufnehmen (momentan nur Mac der Thunderbolt generation). Die engine bietet 4 analoge sowie digitale ein/ausganspärchen die speziell für insert effekte geeignet sind. Des weiteren bietet die engine Wordlock I/O, 2x GPIO und natürlich DVI für den bildschirm sowie USB hinten, vorne und im gehäuse (gepolstert mit einer art kabelbinder) so dass man einen Lizenz dongle im gehäuse lagern kann.