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Bendix G15 Computer von 1956 macht Musik

Bendix G15 Röhrencomputer von 1956 spielt Musik

2. Januar 2025

Screenshot: Playing Music on the Oldest Running Computer in America! auf Youtube

Heutzutage arbeiten viele Musizierende mit Computern, weil sie dazu in der Lage sind, ein professionelles Tonstudio zu simulieren. Das ist sehr praktisch, da man sich dadurch nicht mehr mit großen und schweren Gerätschaften herumschlagen muss. Doch wie ging das eigentlich los? Konnten Computer schon immer Musik machen?

Eine mögliche Antwort auf diese Frage gibt das Video „Playing Music on the Oldest Running Computer in America!“. Das Computer Museum im System Source Museum in Maryland ist im Besitz des digitalen Röhrencomputers Bendix G15 aus dem Jahr 1956, der als ältester funktionierender Computer in Nordamerika gilt. Der Bendix G15 wurde von Harry Huskey entworfen, der zuvor mit Alan Turing und Tommy Flowers an der Pilot ACE gearbeitet hatte. Somit ist dieser Computer eng mit der Geschichte der frühen Informatik verknüpft.

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Doch zurück zur Musik: Der Bendix G15 ist in der Lage, Musik zu machen und sein Programm könnte man durchaus als Vorläufer von Logic Pro, Ableton Live und vielen anderen Programmen sehen. Natürlich musste der Computer modifiziert werden, damit er Töne produziert. Der Computer musste erst einmal mit einem Diagnosetool namens „DIAPER“ betriebsbereit gemacht werden, was sehr lustig ist, da „Diaper“ auf Deutsch „Windel“ bedeutet.

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Im Archiv des. Museums wurde ein Programm gefunden, mit dem es damals möglich war, Musik zu machen. Auf Papierstreifen wurde das Musikprogramm gespeichert, und dieser wurde in den Computer eingelesen, der die darin enthaltenen Daten verarbeitete. Der G15 wandelt diese Informationen in elektrische Signale um, die über einen Lautsprecher wiedergegeben werden. Nach einem Fehlversuch konnte der Computer „Stille Nacht“ wiedergeben. Heutzutage kann ein handelsüblicher Computer ein vollständiges Orchester imitieren, doch der Bendix G15 klingt bestenfalls nach einer 8-Bit-Spielkonsole – aber es funktioniert.
Die Töne, die der Computer erzeugt, resultieren aus den Anweisungen des Programms, das eine Reihe von Frequenzen und Intervallen definiert. Der G15 steuert die Oszillatoren so, dass bestimmte Frequenzen erzeugt werden, die die Basis für die musikalische Komposition bilden.

Playing Music on the Oldest Running Computer in America!

Jedoch gab es eine Herausforderung: Der Lautsprecher des Computers ist ursprünglich nicht für die Ausgabe von Musik konzipiert, sondern eher für einfache Akustik- oder Funktionssignale. Daher musste ein Wandler gebaut werden, der mit einem Verstärker verbunden werden konnte. Trotz dieser technischen Limitationen zeigt das Experiment, wie schon in den frühen Tagen der Computertechnik kreative Anwendungen für die Technologie entwickelt wurden. Damals erforderten das Musizieren mit dem Computer detaillierte Kenntnisse. Computer sind heutzutage vergleichsweise einfach zu bedienen. Das Video ist eine schöne Erinnerung daran, wie komfortabel wir heute mit Computern arbeiten können und welche unglaublichen Möglichkeiten wir heute haben.

Was haltet ihr vom Bendix G15? Welche Erkenntnis gewinnt ihr durch das Video „Playing Music on the Oldest Running Computer in America!“?

Screenshot: Playing Music on the Oldest Running Computer in America!

 

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Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU

    Das Video zeigt Eindrucksvoll das wir in einer Generation leben, die technisch am meisten innerhalb kürzester Zeit erlebt hat. Was hat sich in den letzten 100 Jahren alles getan: Auto, Flugzeug, Mondlandung oder Handy. Dazu zählt natürlich auch der Computer. Ich, inzwischen einen relativ guten Workflow in Cubase, denke mir schon fast nichts mehr dabei was dieses Programm angeht. Man arbeitet einfach damit. Man sieht aber auch sehr gut, es gibt Probleme, die auch noch nach 70 Jahren bestand sind: Zum einen müssen Melodien mühselig einprogrammiert werden (ausgenommen KI) und zum anderen das elendig nervige Lüftergeräusch. Klar, es gibt spezielle Möglichkeiten wie Silent-PCs. Aber erst mein Vor-Vor-Letzter war noch unerträglich beim Musikhören und erst der jetzige ist wirklich in Ordnung. Aber bei großer Anstrengung hört man immer noch die Kiste ordentlich rudern. Selbst zeitgemäße Synthesizer haben eklige Lüftungsgeräusche. Man denke an Korgs Oasys oder Ähnlichem. Zum Schluss: Der simple Sinuston den dieser Computer ausspuckt finde ich ganz brauchbar. In Zeiten von LoFi-HipHop etc. klingt das nicht schlecht! Ein cooler Netzfund auf jeden Fall.

    • Profilbild
      ollo AHU

      @Filterpad Also meinen Rechner von 2013 hört man praktisch gar nicht, der aktuelle ist zu hören aber stört mich auch überhaupt nicht. Wenn Synplant Patches errechnet, geht die CPU hoch und bei KI Sachen hat die Grafikkarte halt was zu tun. Aber beim normalen Musikmachen in der DAW ist Ruhe. Jedenfalls nichts, über das ich nachdenken müsste.

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        Filterpad AHU

        @ollo Ok interessant! Der PC den ich oben beschrieben habe war auch aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt und ich denke das war mit ein Grund. Einen neuen den man bautechnisch von Grund auf so belässt dürfte eigentlich kein Problem mehr darstellen, sofern man nicht das Mikro direkt daneben hat und ein Bienensummen aufnimmt. Bei der DAW stört mich mein aktueller (DELL) auch nicht. Lediglich beim Export schnauft er ein wenig. Aber da kann’s ja auch wurscht sein. Gute Boxen sind auch so voluminös im Klangbild das dies selbst bei moderater Lautstärke ohne Anstrengung übertönt wird.

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          mort76 AHU

          @Filterpad Gerade bei Bastel-PCs hat man doch alle Möglichkeiten…passive Grafikkarten oder Grafikkarten, deren Lüfter bei normaler Arbeit garnicht angehen, Wasserkühlung, große Lüfter bei CPU und Netzteil, anständige Gehäuse, SSDs…

          Als ich noch mit Mikrofonen gearbeitet habe statt mit Triggern, war die Lösung ein Loch in der Wand für Kabel, und Rechner im Keller-Flur.
          Diese Arbeitsweise starb beim Starkregen, zusammen mit meiner Raum-im-Raum-Konstruktion.

          • Profilbild
            Filterpad AHU

            @mort76 Absolut! Kostet natürlich Moneten (SSD oder spezielle Kühlungen) und stärkere, firmentechnisch verschiedene Komponenten (Lüfter, Grafikkarten etc.) sind meines Wissens nach immer lauter, was unweigerlich mit sich bringt, wieder stärker dämmen bzw. abschirmen zu müssen. Allerdings bin ich kein PC-Bastler. Aber der Rechner war nun mal so. Dafür hilt er lange durch. 😁 Heute würde ich aus oben genannten Gründen so einen nicht mehr haben wollen. Jetzt besitze ich nen kräftigen Office-PC, was vollkommen ausreicht und wirklich leise ist. Es sei denn: Man zockt und hat zusätzlich ne DAW mit dutzenden Softwaresynthesizern drauf. Ich zocke nur mit dem Uralt-NES und der Rechner ist zum Mukke machen da (und diversen Müll im Netz anschauen).

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              mort76 AHU

              @Filterpad Ich kaufe inzwichen nurnoch gebrauchte Lenovos…die Thinkstation S30 für meistens 100 €, und neuerdings ThinkServer TS440er für jeweils 60 €. Die sind alle gebaut wie Panzer, und wirklich leise.
              Die Gehäuse erinnern etwas an MacPros- schwer wie Blei, was schonmal gut dämmt.
              Die haben Xeon-Prozessoren, was schonmal nett ist, schnell sind die sowieso…und man bekommt die trotzdem für einen Appel und ein Ei.

              Bei den Komponenten gilt ansonsten einfach: Nimm große Lüfter, die sich langsam drehen, egal, ob für Netzteil, Grafikkarte oder Prozessor…und wenn man eh nicht zockt, reicht auch eine passive Grafikkarte- ich nehme da immer die 5450.
              SSDs sind inzwichen ja auch ziemlich billig- da bin ich jetzt bei Fikwot gelandet. Wenn zumindest das Betriebssystem, die DAW und die PlugIns nicht auf einer HDD laufen, ist schon viel gewonnen. Das kriegt man für 40 € hin…

    • Profilbild
      herw RED

      @Filterpad Lüftungsgeräusche, die das Musizieren übertönen? Geht gar nicht. 👎 Vielleicht solltest du mal zu Hardrock wechseln 😈💀🤟🎹🎸.

      • Profilbild
        Filterpad AHU

        @herw Nein, auch wenn ich durchaus Rock anhöre. Aber produzieren werde ich es nie! Wobei: es gibt ja den Satz: Sag niemals nie! 😀

  2. Profilbild
    Metaphistopheles

    :-) Schönes Throwback zu den Anfängen.

    Wenn ich bitte eine kleine Korinthe kacken dürfte :-D

    Der Abschnitt „Der G15 steuert die Oszillatoren so…[….]“ wird im Video etwas anders erklärt.

    Der Computer hatte offenbar gar keine „Oszillatoren“ (Schaltungen, die zur Tonerzeugung eigenständig schwingen können und üblicher Weise einen Wert für die Tonhöhe haben) – vielmehr zapft der Tekkie hier direkt Datenleitungen des Computers an und führt sie über einen selbstgebauten Adapter hinaus und zum Verstärker. Das Programm muß dann eine Folge von Nullen und Einsen so auf diese Datenleitung bringen, daß eine Rechteckschwingung entsteht: Das Schreiben von 0000111100001111 erzeugt somit die halb so hohe Frequenz wie ein 00110011.
    Somit ähnelt das ganze eher einem 1-bit Sample-Player als einem Oszillator im musikalischen Sinne.

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