Drummer-Legende Charlie Watts ist tot
“Everybody thinks Mick and Keith are the Rolling Stones. If Charlie wasn’t doing what he’s doing on drums, that wouldn’t be true at all. You’d find out that Charlie Watts is the Stones.”

Closed. Für immer. Das Gretsch Set von Charlie Watts, aus dem Buch „Rolling Stones Gear – All the Stones‘ Instruments from Stage to Studio“ Gefunden bei Till Hoheneder
Über dieses Zitat bin ich gestern bei Till Hoheneder gestoßen, als dieser einen herausragenden, berührenden Post zum Tod des legendären Drummers der Rolling Stones verfasst hat. Charlie Watts starb am 24.08.2021 im Kreise seiner Familie. Wir erinnern uns an die Säule des Stones-Grooves, an den Mann, der die Rolling Stones nicht nur musikalisch zusammengehalten hat.
Charlie Watts mit 80 Jahren gestorben

Von Poiseon Bild & Text (press photo by a photographer of the consulting company Poiseon AG in St. Gallen, Switzerland)) – Flickr: The ABC & D of Boogie Woogie (Herisau, 13. Januar 2010), CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14925701
Charlie Watts wurde 1941 in London geboren, bereits mit 10 Jahren entdeckte er seine Liebe zum amerikanischen Jazz von Musikern wie Charlie Parker oder John Coltrane, seine Eltern schenkten ihm später ein Schlagzeug, nachdem er sich bereits eine erste Trommel aus einem alten Banjo gebaut hatte.
Charlie Watts – Seine erste Trommel war eine Banjo
Der erste Auftritt mit den Rolling Stones ergab sich 1963, nachdem die Band bereits mehrere Umbesetzungen erlebt hatte. Diese Besetzung sollte dann über mehrere Jahrzehnte bestand haben und die Rockgeschichte maßgeblich beeinflussen. Charlie Watts frönte im Laufe seiner Karriere aber immer wieder dem Jazz, dem er mit seinem Stil immer seine persönliche Note aufstempeln konnte.
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Sein Stil bei den Stones jedoch ist als „knochentrocken“ zu charakterisieren. Hier war er der Dienstleister eines einzigartigen Grooves. Auch wenn er dem Projekt anfangs nicht viel Zukunft eingeräumt hatte, sollte es dann letztlich doch sein Leben bestimmen. „Es ist sehr schön und privilegiert geworden, und ich werde sehr gut bezahlt für etwas, was ich sehr gern tue.“ sagte er dann aber später in einem Interview. Unter technisch versierten, modernen Drummern genoß er nicht immer den besten Ruf, sein Spiel wurde oft als minderwertig abgetan, aber selbst Stewart Copeland, wohl einer, dessen Expertise niemand anzweifeln wird, sagte, dass er selbst erst älter werden musste, um Drummer wie Charlie Watts richtig würdigen zu können.
Nach einer längeren Phase in den 70er und 80er Jahren, in der Charlie Watts unter seiner Alkoholsucht litt, diese aber selbst und nachhaltig in den Griff bekam, ging er immer wieder mit den Rolling Stones auf Tour und selbst nach einer überstanden Krebs-Operation im Jahre 2004 war er nach seiner vollständigen Genesung bereits 2005 wieder mit seinen Bandkollegen unterwegs, denen er immer auch eine moralische Stütze war. Die Streitigkeiten zwischen Jagger und Richards jedenfalls hat er mehr als einmal lösen müssen.

Goodbye Charlie – Photo Credit: Von Raph_PH – StonesLondon220518-117, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=69592880
Ruhe in Frieden Charlie Watts. Ich durfte die Stones 1998 zur Bridges of Babylon Tour sehen. Werde ich nie vergessen. Wenn ich mich recht entsinne, gab es für Charlie Watts den meisten Publikumapplaus. Die Stones sind schon echt wahnsinnig cool. Let it Bleed ! Miss you, Charlie Watts.
RIP Charlie Watts
Ich habe Mr. Watts vor vielen Jahren persönlich kennengelernt ein echter Gentlemen und einer der noch immer unterschätzten Drummer wie gerade einmal wieder bei einem Gespräch zwischen Drummern erfahren musste.
Er war halt nie der Drummer mit den grossen Soli, doch genau aus diesem Grund das Rückgrat der Stones.
Die Stones waren immer da, schon bevor ich zur Welt gekommen bin.
Ich war nie ein Riesen-Fan, aber viele Sachen höre ich heute noch gern, auch gerne mal ein bisschen lauter.
Wenn es um Musik geht, gehören sie seit vielen Jahrzehnten einfach dazu.
Als ich mitbekommen habe, daß Charlie Watts verstorben ist, war es für mich, als wenn ein gutes Buch zuende ist, man klappt es zu und sagt „Das war’s. War schön, aber ist jetzt durch“.
Kein schönes Gefühl, es macht mich wirklich traurig…
Danke für die vielen großartigen Scheiben!