Coldplay veröffentlicht LPs aus recyceltem Fluss-Plastik
Coldplay hat sich etwas Besonderes einfallen lassen: Wie bei ihrem Album „Moon Music“ bringt die Band nun alle früheren Alben als Vinylplatten auf den Markt, die zum Großteil aus recyceltem Plastik bestehen. Das Material stammt aus einem Fluss in Guatemala, der zu den am stärksten verschmutzten Flüssen der Welt gehört. Gemeinsam mit der Organisation The Ocean Cleanup wurde der Müll aus dem Fluss Las Vacas gefischt, aufbereitet und anschließend zu Vinyl verarbeitet. Die britische Band möchte damit zeigen, dass Umweltschutz und hochwertige Musikprodukte kein Widerspruch sein müssen.


Coldplay recycelt Plastik für Schallplatten
Vor allem die limitierte Edition vom Album „Moon Music“ ist nicht nur optisch etwas Besonderes, sondern vor allem auch in ihrer Herstellung. Etwa 70 Prozent des Materials bestehen aus gesammeltem Flussplastik, die restlichen 30 Prozent aus recycelten PET-Flaschen. Pro Schallplatte werden rund neun Plastikflaschen wiederverwendet. Auch bei der CD-Ausgabe des Albums wurde an die Nachhaltigkeit gedacht: Sie besteht zu 90 Prozent aus recyceltem Polycarbonat, was eine deutlich niedrigere CO2-Bilanz ermöglicht, als gewöhnlich. Was den Klang betrifft, zeigen erste Rückmeldungen, dass die Recycling-Methoden kaum negative Auswirkungen haben. Die Schallplatten kommen laut Hörern erstaunlich nah an das Niveau normaler Pressungen heran.
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Nachhaltigkeit in der Musikindustrie: Coldplay als Vorreiter
Dass Coldplay nicht nur über Umweltschutz spricht, sondern auch handelt, hat die Band schon mit ihrer letzten Tour bewiesen. Bei der „Music of the Spheres“-Tour kamen beispielsweise Solarpanele und Bodenplatten zur Energiegewinnung zum Einsatz, wodurch knapp 60 % der CO2-Emissionen eingespart werden konnten. Mit den neuen Vinyls und CDs setzt Coldplay nun ein weiteres deutliches Zeichen. Für Fans entsteht so nicht nur ein hochwertiges und schickes Sammlerstück, sondern sicher auch ein gutes Gefühl beim Kauf. Und vielleicht ist es ja genau diese Mischung aus sinnvoller Innovation und Haltung, die die Musikindustrie auf lange Sicht zum Umdenken bringt.


Sind darin auch die ferngesteuerten Blinkarmbänder verarbeitet, die jeder Konzertbesucher der Mylo Xyloto-Tour ums Handgelenk bekommen hat? 😉
@OscSync Die sind tatsächlich auch recyclebar und sollen nach den Konzerten zurückgegeben werden, was aktuell wohl um die 85% der Konzertbesucher tun. Coldplay ist vor allem bei deren Konzerten in vielen Bereichen sehr nachhaltig unterwegs.
@Gereon Gwosdek Mylo Xyloto ist schon lange her, aber falls damals jemand beim Konzert die Dinger wieder eingesammelt hat, hat er/sie sich sehr gut versteckt.
Gut, wenn sie das mittlerweile machen.
Hmmm! Ich stelle mir die Frage ob es erstgemeinte umwelttechnische Hintergründe hat oder es sich eher um Greenwashing (= Pseudoumweltschutz) handelt. Bei solchen Stars, was zweifelsohne Coldplay sind, bin ich immer etwas zwiespältig. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen. Aber vielleicht tatsächlich eine weitere Möglichkeit, den wahnsinns Plastikmüll von geschätzt 199 Mio. Tonnen in den Weltmeeren in den Griff zu bekommen. Wenn auch nur ein Tropfen.
@Filterpad Ich glaube, dass es hier immer nur darum geht, Aufmerksamkeit und Bewusstsein für ein Thema wie Recycling zu schaffen. Du kannst dir ausrechnen, dass das natürlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Trotzdem ziehen Promis halt mehr Aufmerksamkeit auf sich.
Natürlich hat das allein keinen unmittelbaren und messbaren Einfluss auf den Umweltschutz. Aber es setzt ein Zeichen und schärft das Bewusstsein dafür, dass Umweltschutz im Kleinen anfängt und jeder mitmachen kann (man denke nur an die früheren Bottle Cap Aktionen)
Oder wir machen es wie die Amerikaner und zeigen mit dem Finger auf China und die chinesischen Kohlekraftwerke, um von den eigenen Umweltvergehen abzulenken. Bringt ja eh nichts, weil die da drüben nicht mitspielen. Das ist ein beliebtes Argument, um selbst nicht aktiv werden zu müssen. Insbesondere die USA gehören zu den größten Müllverbrechern des Planeten und haben noch nicht so ganz verstanden, wozu Recycling eigentlich gut ist.
Insofern: Ob nun Marketing oder nicht, jede noch so kleine Aktion schärft das Bewusstsein dafür, dass wir alle etwas beitragen können. Und wie heißt es so schön: Kleinvieh macht auch Mist. Würde jeder von uns sein Plastik ordnungsgemäß entsorgen anstatt des in die Büsche zu pfeffern, hätten wir solche Probleme gar nicht.
@Markus Galla Ohne jetzt ein ausgewiesener China-Fanboy zu sein …
Dieses „mit dem Finger auf China“ zeigen, gewöhnt man sich auch sehr schnell ab, wenn man mal den Blick auf eine halbwegs aktuelle Tabelle über „CO2-Ausstoss pro Einwohner“ wendet.
Wenn man dann noch in seinem Hinterstübchen kurz mal überlegt, welche Produkte aus China so weltweit verschippert werden, weil man die dreckige Produktion nicht im eigenen Land haben wollte …
Der Einwand von @Filterpad schoss mir auch sofort durch den Kopf … also wirklich unmittelbar. Dann habe ich mich gefragt, wie verkehrt ich schon sein muss, wie desillusioniert, dass ich diese Aktion nicht erst einmal grundsätzlich gutheißen kann.
Dann habe ich aber auch daran gedacht, ob nicht so einige winzige und winzigste Steinkrümelchen aus dem Las Vacas, die eben bei der Aufbereitung nicht entfernt wurden/werden können, ihren Weg in die Pressmasse gefunden haben … und was die dann mit dem Tonabnehmer am Plattenspieler anrichten. Ist auch nur so ein Gedankengang.
Ich glaube, grundsätzlich finde ich das aber gut und wichtig.
Ich bin übrigens kein ausgemachter Fan von ColdPlay, mag deren Musik aber sehr gerne. Jetzt bin ich ehrlich am Überlegen, ob ich mir die Vinyl nicht gönnen soll. jpc hat vier Versionen der LP im Angebot: clear (2nd Edition, also wohl nicht limitiert), gelb (laut Website nur für jpc), red und pink (beide limitiert, hat jpc aber lieferbar). Ich habe die rosane Scheibe eben gekauft.
Ergo: Hat bei mir funktioniert, die Aktion. Hehe. 😀
Hätte ich übrigens ohne Amazona nix von mitbekommen (noch mal: hehe).
@Flowwater So mal die wenigsten wissen das ihr Hit „Talk“ melodisch betrachtet ein 1 zu 1 Cover von Kraftwerks Computerliebe ist.
@Filterpad Ist doch nur konsequent, wenn man so auf Recycling achtet 🙂
@m-ex ja 😆
@Filterpad Gut, also ich als Kraftwerk-Fan habe anhand der ersten vier Tönen erkannt, dass das auf »Computerliebe« basiert.
a) aber der Song an sich hat melodisch ansonsten nix mit »Computerliebe« zu tun; das Einsteigs-Riff (das ist tatsächlich eine 1zu1-Kopie) und der Refrain bauen darauf auf
b) das haben die ColdPlays auch zugegeben (zweiter Satz in der englischen Wikipedia zu dem Song) bzw. noch nicht einmal im Ansatz verheimlicht
c) Kraftwerk wird sicherlich Tantiemen dafür bekommen
Ist doch also alles gut, oder? 😉 Anders als die Nummer von diesem Pelham.
Ich persönlich kann den Song von ColdPlay allerdings nicht hören … zu sehr ist mir »Computerliebe« im Ohr und nahe. 😀
@Flowwater Ich bin auch kein ausgesprochener Coldplayhörer. Die haben ganz gute Tracks wie Clocks etc. Aber es ist für mich einfach kommerzielle Popmukke fürs Radio und „pupertäre Mädchen“, um es mal etwas übertrieben darzustellen. Auch dem seine Stimme ist nicht meines und besonders die neueren Songs von denen haben überhaupt kein feeling mehr meiner Ansicht nach. Ne, ne, ich verzichte gerne auf Talks und Co. Coldplay verkauft Emotionen obwohl die Songs eher emotionslos sind. Da kommen mir bei den Beatles mehr Emotionen hoch, viel mehr! Wobei man zugeben muss das dieser Talks-Song eine Homage an Kraftwerk darstellt. Das läuft alles ehrlich ab weil was anderes können die sich nicht erlauben.
@Filterpad stimmt 😃
geniale melodie natürlich 😃
@Numitron eben. 😎
„Fresh News“? Diese Platten sind seit letztem Herbst draußen und über das Thema wurde natürlich auch in diversen Medien berichtet.
Um ehrlich zu sein gefällt mir die Entwicklung hier im Community-Bereich überhaupt nicht und ich scrolle kaum noch so weit nach unten. Klatsch und Tratsch aus dem Musikbusiness, zusammengefasste Artikel oder Meldungen von anderswo, dazu immer wieder plumpe Click-Bait-Titel. Ich finde, das hat nichts mit der amazona-Kernkompetenz am Hut und schadet letztlich nur dem Ansehen. Qualität > Quantität!
@og_penson Stimmt, die recycelte Version von „Moon Music“ erschien letztes Jahr. Die Neuigkeit ist jetzt aber, dass Coldplay an diesem Weg festhält und alle bisher veröffentlichen Alben auf recyceltem Vinyl herausbringt.
Für mich einfach ein sinnfreier Marketing Gag, ob damit eine Awareness hergestellt wird, stelle ich grundsätzlich in Zweifel.
Zu Ende gedacht dürfte Coldplay gar nicht mehr auf Tournee gehen oder ? Alleine der CO2 Fussabdruck der anreisenden Fans, oder gibt es eine eigene Coldplay Mitfahrzentrale ?
Fakt ist nunmal jeder Erdenmensch ist ein potentzieller Umweltverschmutzer , wie ein jeder mit dieser Erkenntnis umgeht nun ja.
Wie mich erst kürzlich Arte TV belehren musste ist sogar Streaming böse , besser den Content downloaden so Arte, Herr lass Hirn regnen.
@mtotheb Eben Greenwashing.
Der berühmte Tropfen a d heißen Stein. Aber coole Idee. Vinyl ist aber härter und verschleißt daher langsamer als PET. Trotzdem cool. ich kann Coldplay wünschen das die soviele Platten verkaufen, das sie dafür alle Weltmeere von Plastik freifischen werden (müssen ;-)
man darf doch träumen ?