4 Monate nach dem Tod von Andrew Fletcher kündigen Depeche Mode neues Album an
Am 4. Oktober 2022 um 13.00 Uhr haben Depeche Mode in Berlin und über Facebook eine 20-minütige Pressekonferenz gegeben. Sie haben ihr 15. Studioalbum Memento Mori vorgestellt, das Ende März 2023 veröffentlicht wird. Außerdem haben sie eine Europa- und Nordamerika-Tournee angekündigt.
Die Depeche Mode Fans werden sich freuen. Ihre Lieblingsband macht weiter. Nach dem viel zu frühen Tod von Andrew „Fletch“ Fletcher war das keine ausgemachte Sache. Es fiel Martin Gore und Dave Gahan sichtlich schwer, über dieses Kapitel zu sprechen. Sie werden ständig von den Erinnerungen an ihn begleitet. Zum Beispiel berichtete Martin Gore davon, dass er in der gewohnten Berliner Hotelbar davon ausgegangen ist, Fletch dort sitzen zu sehen, weil er sich dort immer gern aufgehalten hat. Hier findet ihr den Andy „Fletch“ Fletcher AMAZONA.de Nachruf.
Der Titel des neuen Albums lautet Memento Mori (lat. „Sei dir der Sterblichkeit bewusst“) und ist durchaus nicht pessimistisch zu verstehen. Aus der Sicht von Depeche Mode bedeutet der Titel, dass man das Leben genießen solle. Momentum Mori ist mit Sicherheit auch eine Reminiszenz an Andy Fletcher, aber das betonten sie nicht ausdrücklich.
Die Aufnahmen fanden zum ersten Mal in der Geschichte von Depeche Mode im Studio von Martin Gore statt. Außerdem haben sie auch im Studio von Rick Rubin aufgenommen. Rick Rubin war aber nicht als Produzent tätig, sie haben nur sein Studio gemietet.
Bei der Vorbereitung zum neuen Album lebte Andy Fletcher noch. In der Anfangsphase haben sich Martin Gore und Dave Gahan Songs hin und her geschickt und haben die Ideen ausgearbeitet. Während der Pressekonferenz wurde deutlich, dass Dave Gahan immer stärker am Prozess des Songwriting beteiligt ist und eigene Ideen beisteuern darf. In der Vergangenheit war diese Aufgabe das Hoheitsgebiet von Martin Gore, was zu Spannungen innerhalb der Band führte.
Der Aufnahmeprozess ist beendet und im nächsten Schritt wird das Album in New York gemischt. Es wird Ende März 2023 erscheinen.
Auf die Frage, was Depeche Mode zur aktuellen weltpolitischen Lage beisteuern können, antworteten sie, dass sie ein „Sense of Joy“ vermittelten wollen. Es wird keine Depeche Mode unplugged Konzerte geben, weil sie eine elektronische Band sind, wie sie betonten.
Die Depeche Mode Europa-Tournee Daten im deutschsprachigen Raum:
26.05.2023 Leipzig
04.06.2023 Düsseldorf
06.06.2023 Düsseldorf
11.06.2023 Bern
20.06.2023 München
29.06.2023 Frankfurt
07.07.2023 Berlin
21.07.2023 Klagenfurt
Freut ihr euch darauf, dass Depeche Mode weitermachen? Werdet ihr die Konzerte besuchen?
Ich freue mich sehr, dass die beiden Verbliebenen weitermachen. Natürlich werde ich auf das Konzert gehen – Corona hin, Corona her. Man muss sich bei seinen Heroen immer fragen, ob es nicht vielleicht doch die letzte Gelegenheit ist. Daher passt der Albumtitel mehr als perfekt (für mich).
Ich bin auch froh das die Jungs weiter machen, egal wie das neue Album klingt. Depeche Mode haben 1984 meine Liebe zu Synths geweckt. Und Andys Tod hat mich echt getroffen. Meine Idole sterben langsam weg……
Der Titel stand schon zu Lebzeiten Fletchers fest, so meine Info. Auch eine Rückkehr von Alan Wilder hätte ich sehr begrüßt. Es hätte den doch ganz allmählich ausgetretenen Stadionrock-Pfaden gutgetan. Vielleicht hätte man auch einen Schlußstrich ziehen sollen bevor man sich selbst parodiert…..
Gespannt bin ich aber trotzdem
Ich als Nicht-Depeche-Mode-Fan – und zwar im Sinne von »ich finde die gut, muss aber nun nicht alles von denen hören« – habe gerade bei Stücken wie »Goodbye« gejauchzt.
Für mich sind aber auch eher die »schrägen« Sachen von DM deren Essenz. Zum Beispiel ist das ältere »Precious« von der Komposition und den eingesetzten Sounds her etwas sperrig … wäre da nicht die geniale Stimme von Dave Gahan. Auch das auf dem selben Album nachfolgende »Macro« ist für mich ein Paradebeispiel: Ziemlich fiese Sounds, die von Gahans Stimme geglättet werden. Oder das kurze »Introspectre« (wohlig schauder). Genau genommen finde ich das Album sogar ein Vorzeigebeispiel für den kreativen Einsatz von »unerhörten« Synthesizer-Sounds in der Pop-Musik.
Ich bin sehr gespannt, was da jetzt kommt. Echt … sehr.
Ich halte nix davon ins Stadion zu pilgern und neben mir flippen betagte Fans aus. Die Momente mit DM gehören meiner Jugend und ich werde mich nicht auf die Pfade von Rolling Stones Fans begeben. Album hören, vielleicht….. Mit Alan Wilder hätte ich eine Ausnahme gemacht. 😄
Ich sehe das ähnlich.
Durch die ersten Alben von DM bin ich auf den Synth-Trip gekommen, die höre ich mir heute noch gerne an. Später war es nicht mehr so meins, und Wilder’s Abschied hat sie ’ne Menge Output gekostet.
Ich finde auch andere Projekte der Jungs ziemlich geil, wie beispielsweise Soulsavers.
Aber See you, Just can’t get enough oder Puppets würde ich von den (in Ehren ergrauten!) Oldtimern auch nicht mehr performt bekommen.
Aber auf die neuen Stück bin ich auch sehr gespannt, vielleicht kommt das wieder näher an mich ran. Weiss man ja nicht…
Es ist schon komisch, dass viele, auch ich, nach nunmehr 27 Jahren Alan Wilder hinterher trauern. Ich denke auch, die Fähigkeiten Alans zur Umsetzung von Martins Kompositionen (auch mal gegen dessen Willen, siehe Enjoy the silence) würden DM gut tun. Trotzdem ist dieser Zug wohl abgefahren. So bleibt abzuwarten, wie die neuen Stücke sind, auch wenn ich da wenig Hoffnung habe.
@Resetknopf Herrje, ist das schon 27 Jahre her? Ich fühle mich gerade sehr alt…
Wie bei vielen Anderen aus der Zeit, ist irgendwann die Luft raus.
Schön, dass sie noch Spaß dran haben. Aber für mich ist es nichts mehr.
Und schon gar nicht zwischen fußwippenden Rentenanwärtern bei einem Konzert stehen.
Für mich fing es nach Vince Clark an und hörte mit Songs of faith and devotion auf.
„Für mich fing es nach Vince Clark an und hörte mit Songs of faith and devotion auf.“ Den Vince nehme ich aber noch mit.
Der war mir zu flöhlich mit seiner Musik.
Ich sehe es wie erstaunlich viele hier. Vince war/ist ein sehr guter Popkomponist. Aber DM startete für mich zu Teilen erst mit dem zweiten Album (streckenweise herrlich unbedarft) aber spätestens mit dem Dritten durch. Als Martin dann ca.87/88 die Gitarre umlegte habe ich gehofft es würde ein Experiment bleiben. Nach Violator holte mich dann garnichts mehr wirklich ab. Zu offensichtlich die Sounds und Muster. Keine Überraschungen nach dem mehrfachen Hören. Das nun schon seit langem Livemusiker tatkräftig unterstützen lässt DM noch mehr verblassen. “Meine“ Depeche Mode brauchten nur Sequenzer.
Auch mag David technisch besser singen als vor 30 Jahren, für mich tat es nicht Not.
Wenn ich mir was wünschen dürfte, bitte ein Album das mich fesselt wie Mitte der 80er, düster, wahnsinnige Collagen, roter Faden…….. das wärs
(edit) any second now (speak&spell) ist grossartig
Totally sign
Tja, das sind die zwei Seiten der Medaille für uns Musik-Nerds, die DM schon seit den frühen 80ern erlebt haben… Mein erstes eigenes Album war 1983 Construction Time Again, ich habe die beiden früheren Alben erst danach entdeckt, und mag A Broken Frame lieber als Speak & Spell. Und für mich ging es bis Exciter immer weiter… Aber danach haben sie für meinen persönlichen Geschmack den Faden und ihr Mojo verloren. Ich würde soweit gehen zu sagen, dass Ultra von 1998 noch zu sehr großen Teilen von der Alan-Wilder-Legacy getragen wurde. Da muss man nur an die Grooves (halb „natürliche Drums“, halb maschinell) und an die Streicher-Arrangements denken. Exciter war für mich das perfekte Album, um als Band zu sagen „Danke für alles – das war’s!“ Da haben sie sich nochmal schön vor ihrer eigenen Geschichte verneigt und eine wunderbar reduzierte Produktion geschaffen. Und ja, es war der Punkt, an dem Dave anfing, immer mehr wie ein Soul/Gospel Crooner klingen zu wollen – was bestimmt spannend für ihn ist, aber mir persönlich nicht so schmeckt. Von daher: Natürlich werde ich mir das neue Album anhören, aber ich werde bestimmt keine 100€ für das Stadionkonzert ausgeben – auch weil die Hoffnung, dass AW und MG/DG nochmal zusammen finden könnten, sich sicher in diesem Leben nicht mehr erfüllen wird. :)
@Everpure Interessant das du exciter erwähnst. Ich halte “when the body speaks“ für den stärksten Depeche Mode Song seit 25 Jahren. Trotz Gitarren. Trotz fehlendem Wilder. Es treibt mir immernoch Tränchen in die Augen.
Hach… ja! :) Und ja, normalerweise bin ich allein auf weiter Flur, was meine (sehr positive) Meinung über Exciter angeht… ;)
@Everpure Ich finde Exciter war ein „notwendiges“ Album. Allerdings finde ich das Mark Bell/LFO dem ganzen einen zu unterproduzierten, digitalen 90er Jahre Touch verpasst. Auf der anderen Seite muss man sehen, dass Gahan zu der Zeit der Produktion erstmal wieder richtig „clean“ wurde. Und man muss auch erwähnen, dass Fletcher ihn zuvor angezählt hatte und es Pläne gab, DM aufzulösen.
@Everpure Mir geht Daves theatralisches Gehabe Onstage ganz schön auf die Nerven . Das gefällt mir einfach nicht mehr und wirkt mir viel zu aufgesetzt!
Die akustischen Drums und Gitarren sind eigentlich gar nicht so sehr das Problem, weil davon auf den Studioalben gar nicht so sehr viel zu hören ist. Aber so sehr Christian Eigner bestimmt technisch ein toller Schlagzeuger ist, so wenig passt sein Stil und Sound zu Depeche Mode – meiner Meinung nach. Das ist das eigentliche Problem, dass ich mit DMs Konzerten seit Anfang der 2000er habe…
Ich bin gespannt, die Snippets aus dem Studio bei der PK klangen vielversprechend.
Ich freue mich und bin sehr gespannt
82, 83, 84. 2023? Ich müsste mal wieder… 😎
Für mich ist nach Ultra 1997 Schluss mit guten Platten gewesen, danach gab es nur noch gute einzelne Songs. Ich mag Gores ewigen Einsatz von modularen Synths überhaupt nicht, auch nicht auf seinen Solo Alben. Das hat für mich viel kaputt gemacht. Und die Konzerte sind viel zu vorhersehbar, da ist nichts Überraschendes, sorry. Ich gehe schon länger nicht mehr hin. Sie hätten schon nach Ultra, als Dave so gerade nochmal die Kurve gekriegt hatte, aufhören sollen.
Hab heute doch zwei Tickets gekauft.
Wer die PK aufmerksam verfolgt hat konnte mehrere Sachen mitnehmen, Gahan bedankt sich bei Fletcher das er ihm das Leben gerettet hat und DM auch. Beide waren ziemlich angefasst als Barbara Charone entsprechende Fragen platzierte. Ich fand die Gesprächsführung dennoch ziemlich unsouverän. Die Fragen der Kollegen waren weitaus zielführender. Die Album Teaser die gestreut wurden, kamen gut rüber, das hatte Dampf auf dem Kessel. Marta Salogni an die Seite von James Ford zu stellen, ist nicht die dümmste aller Entscheidungen.