Aus dem Alltag eines Toningenieurs: Der CD-Player
Toningenieure sind echte Helden. Sie sind in der Lage, Musik sehr gut aufzunehmen und so wird sie noch nachfolgenden Generationen viel Freude bereiten. Sie wissen genau, wie man ein Schlagzeug und Gitarren-Amps richtig abnimmt und welches Mikrofon sich für diese Aufgabe besonders gut eignet. Viele Sänger und Sängerinnen wissen nur dank eines Toningenieurs, welches Mikrofon ihrer Stimme schmeichelt und welches sie wie eine quietschende Tür klingen lässt. Toningenieure verstehen 40-Kanal-Mischpulte und können mit ihren Einstellungen das Konzertpublikum und die Musiker auf der Bühne glücklich machen.
Toningenieure müssen wirklich viel von Instrumenten und Audioequipment verstehen, um ihre Kunden zufriedenzustellen. Keyboards, Schlagzeug, Bass, Gitarren, Stimmen, Streicher, Holz und Blech, alle Instrumente haben unterschiedliche Anforderungen, denen der Toningenieur gerecht werden muss. Wie sieht es aber aus, wenn sie vor die Aufgabe gestellt werden, einen CD-Player über ein Mischpult abzuspielen? Ein Klacks, sollte man annehmen, denn sie sind darauf trainiert, jederzeit und überall eine 20-köpfige Bigband oder ein klassisches Orchester aufzunehmen.
Folgendes Video erweckt den Eindruck, dass es dem durchschnittlichen Toningenieur nicht ausreicht, einen CD-Player an einen Eingang anzuschließen und auf Play zu drücken. Ein Mischpult ist ein komplexes Werkzeug und Routing kann dadurch zu einer komplizierten Aufgabe werden. Vielleicht war das hochtrainierte Hirn dieses Toningenieurs auch mit dieser Aufgabe unterfordert und hat angefangen, Pirouetten zu schlagen?
Der CD-Player muss zuerst richtig geroutet werden und dann über die Busse des Audient ASP 8024 Mischpult über einen Computer mit Pro Tools geleitet werden und dann wieder zurück in das Pult geschickt werden, um dort zu erklingen. Auf diesen Weg gibt es allerlei zu beachten. Wurden die richtigen Känale ausgewählt, die korrekten Funktionen aktiviert, die richtigen Fader gezogen?
Nun ist wohl der Zeitpunkt gekommen, dass ich den englischen Hinweis „WARNING: the following video contains strong language. Viewer discretion is advised“ einfügen sollte. Ich habe selten ein Video aus dem Audio-Kontext gesehen, in dem das F-Wort so oft benutzt wurde. Da stellt sich mir doch die Frage, ob bei aller Ausführlichkeit der Tontechniker-Ausbildung und dadurch erworbenen Kompetenzen das Thema CD-Player sträflich vernachlässigt wurde? Muss die Tontechniker-Ausbildung neu gestaltet werden? Eine weitere Frage, die sich aufdrängt: Wie geht ein Toningenieur mit Bluetooth-Audio um? Lasst es uns wissen.
Ich bin kein Toningenieur (und habe nebenbei bemerkt auch immer Probleme, dieses Wort zu schreiben), aber hat er nicht so ganz nebenbei auch noch die Stereo-Kanäle vertauscht, als er das rote Patchkabel von Kanal 20 auf Kanal 22 gesteckt hat? 😀
@Flowwater Jedenfalls hilft in solch einem Fall fluchen, wie man im Verlauf des Videos hören kann und bringt einen an das Ziel 😎😂
Klar, wenn man sich mit dem Pult nicht auskennt…
@digital-synthologie Sicher eine mögliche Antwort. Mein Setup ist viel weniger komplex, aber ich glaube, dass viele, die ein bissel mit Hardware arbeiten sicher den Satz kennen, „Warum kommt nichts?“, obwohl man das Zeug seit Jahr und Tag benutzt 😉👍
@Sven Rosswog Ja,begleitet mit „da ist doch irgendwas kaputt“. Geht aber auch mit Software,besonders nach Update-Orgien.
@BouncyHunter Ein Grund, warum ich von Cubase weg bin: Bei jedem Update waren irgendwelche Knöpfe woanders.
sieht für mich eher nach schnell schnell aus als nach der kennt das Pult und die patchbay nicht
und je schneller man was zeigen will was man sonst jeden tag macht desto schneller stolpert man über die eigenen füße (wem das nicht so geht der muss ein langweiliges leben haben) und zumindest ich bin vor der Kamera oder gar auf der Bühne nicht so entspannt ne vernünftige fehler suche zu machen ich hab schon einen auftritt abgebrochen weil ich ums verrecken nicht das teil gefunden hab dass gebrummt hat hinterher hab ich rausgefunden dass es das haus Mischpult war auf das ich mich aufgesteckt hatte nur war ich vor Publikum zu hektisch um das gleich rauszufinden 🤪
Der Portrait Modus deutet darauf hin, dass der Film nicht älter als 10 Jahre ist. Der G4 ist aber mehr als 20 Jahre alt. Da läuft wahrscheinlich noch eine PT 24+ Karte aus dem letzten Jahrhundert. Und die (für mich) supergrauslichen Trackballs. Die treffe ich heute noch in Studios. Klar, wenn ich keinen Platz zum Mausschieben habe… Ich verwende da deutlich lieber ein Trackpad. Zum Inhaltlichen: der Typ arbeitet nicht mit diesem System, ist zu Besuch da, oder wollte mal in einem „Profistudio“ seinen YT Film machen. Wenn doch, habe ich Mitleid mit allen, die sich dort einmieten.
@Tai Es ist allerdings tatsächlich ein Mac Pro 2019, man sieht das bei ca. 1:38 trotz fahriger Kameraführung (der Stress!! 😎), auch mutet das ProTools am Screen relativ aktuell an.
Wäre bei einer API Vision Konsole mit 48ch im sechsstelligen Bereich auch prakt. unmöglich zu vermieten, wenn da noch PT-MIX im Einsatz wäre. ProTools HD (alt) lief allerdings auch noch auf G4, Anfang der Nullerjahre, nur als Anmerkung.
Der Jung-Techniker könnte auch von irgendeiner Recordingschule à la Full Sail oder SAE sein und gerade ein Praktikum begonnen haben.
Re: Trackball – es gibt auch Tonstudios, in welchen Wacom-Stifte zur Gelenksschonung propagiert werden. Wenn das nicht antrainiert ist – Puh!
@Sphinx Den Pro habe ich nicht erkannt, du hast recht, ich hielt es für einen Silver G4. Auf den Screen habe ich gar nicht geachtet, sonst wäre es mir auch aufgefallen.