Nitzer Ebb Sänger Douglas McCarthy ist verstorben
Die Electro-Welt trauert: Douglas McCarthy, der Sänger und Mitgründer der Band Nitzer Ebb, ist am 11. Juni 2025 im Alter von 58 Jahren gestorben. Er galt als eine der dominantesten Stimmen der sogenannten Electronic Body Music (EBM) und prägte mit seiner Band aus England ein ganzes Genre.
Nitzer Ebb: Douglas McCarthy prägte den Sound einer Generation
Gemeinsam mit Bon Harris gründete McCarthy 1982 Nitzer Ebb in Essex, England. Ihr recht harter Sound wurde schnell zum Inbegriff von EBM. Songs wie „Join in the Chant“, „Let Your Body Learn“ oder „Control I’m Here“ wurden zu Club-Klassikern und machten die Band schließlich weltweit bekannt. Vor allem McCarthys lebendige Live-Auftritte und sein sehr kraftvoller Gesang begeisterten viele.
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Rückzug und gesundheitliche Probleme von Douglas McCarthy
2024 zog sich Douglas McCarthy aus gesundheitlichen Gründen zurück. In einem persönlichen Statement sprach er offen über eine Leberzirrhose, verursacht durch enormen Alkoholkonsum. Geplante Konzerte wurden abgesagt und viele Fans machten sich Sorgen um seinen Zustand. Am 11. Juni 2025 starb er im engsten Kreis seiner Familie.
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Musikalisches Erbe von Nitzer Ebb
Douglas McCarthy hinterlässt ein beeindruckendes Werk. Neben der Band Nitzer Ebb arbeitete er mit dem französischen Produzenten Terence Fixmer und veröffentlichte 2012 ein Soloalbum mit dem Titel „Kill Your Friends“. Sein Einfluss reicht weit über die EBM-Szene hinaus und wirkt bis heute in viele Bereiche der Genres Techno und Industrial. Zahlreiche Wegbegleiter und Fans äußerten ihre Anteilnahme. Alan Wilder von Depeche Mode nannte ihn eine „einzigartige Stimme mit großer künstlerischer Kraft“. Auch viele jüngere Musiker nennen Nitzer Ebb als Inspiration. Douglas McCarthy hat die Szene sichtlich geprägt und inspiriert.
„Leberzirrhose, verursacht durch enormen Alkoholkonsum“
Totgesoffen, im wahrsten Sinne des Wortes. Traurig sowas.
Wenn es erstmal soweit ist lässt man die Leute einfach weiter saufen, bringt eh nix mehr … , sehr düster.
Ich bin nicht ätzend.
Man sollte die Dinge beim Namen nennen, als Warnung für alle anderen.
@plumperquatsch Ich war mal in meinen Ende-20ern selber an einem Punkt, an dem ich mich an Alkohol gewöhnt hätte. Damals hat mich die Arbeit so dermaßen genervt, dass ich mir abends immer eine Flasche Sekt aufgemacht habe. Das war so richtig schön (wirklich), dass nach zwei Gläsern die ganzen doofen Gedanken mal weg waren. Nach ca. 2 Wochen habe ich aber gemerkt, dass ich mich daran gewöhne … und habe das sofort eingestellt. Das eigentliche Problem habe ich dann mit einer Rage-Kündigung gelöst … und siehe da: Mein Arbeitgeber ist sogar auf mich zugekommen, weil sie mich nicht verlieren wollten. So geht’s also auch. Aber ich kann gut verstehen, wenn jemand so richtig Bock auf Alkohol hat.
@Flowwater so ne Leberzirrhose bekommt man im Regelfall nicht von heute auf morgen.
Dahinter stecken ganz finstere Geschichten von jahrelangem schwerstem Alkoholmissbrauch.
Morgens ne Flasche Schnaps damit die Hände nicht mehr zittern, und dann noch ein paar Flaschen Schnaps um über den Tag zu kommen oder eine Kiste Bier, über x jahre … so ungefähr darf man sich das vorstellen.
@plumperquatsch Da bin ich zum Glück WEEEEIT von entfernt, wenn ich mir abends mal einen Single Malt oder ein Gläschen Wein gönne (worauf ich seit ca. 2 Monaten auch schon keine Lust mehr habe). 🙂
@plumperquatsch „ Ich bin nicht ätzend.“
Nicht ätzend, denn es ist nunmal so.
Ich kenne weder ihn noch die Band. War aber schockiert über das noch relativ junge Alter. 58 ist in der heutigen Zeit wahrlich kein Alter um zu sterben. Möge er seinen Frieden finden.
@Filterpad Puh, mei, ja … das übliche Problem (muss man ja leider sagen) der Musiker: Drogen/Alkohol. Induziert durch großen Erfolg vielleicht noch ein sowieso ungesunder Lebenswandel (durchfeiern, BackStage-Parties), ungesunde Ernährung … irgend wann gibt der menschliche Körper halt mal auf. Ich kannte auch weder die Band, noch die Musik oder den Sänger … werde aber heute Abend ein Gläschen Whisky zu seinen Gedenken genießen … und mir der Ambivalenz meiner Aktion bewusst werden.
Beim Stichwort »Elektro« habe ich auch unmittelbar an den Kollegen Anthony Rother gedacht, der gerade mit seiner Musik durch Europas Clubs tourt (ausgehend von den Bandcamp-Nachrichten, die ich von ihm bekomme). Hoffentlich geht’s ihm gut.
Zum Thema »ungesunder Lebenswandel« fällt mir einer der letzten PodCasts vom Sequencer Talk ein: Da haben Dean und Mogulator auch darüber gesprochen, dass sie keinen Bock mehr haben, mitten in der Nacht aufzutreten. Das kann ich nachvollziehen.
Uff, Nitzer Ebb waren damals – ich glaube 1989 – mein allererstes Konzert gewesen. Als unbescholtener Minderjähriger mit apricotfarbener Replay-Jacke (war damals cool!) aus Schleswig-Holstein hatte der Besuch der Hamburger Markthalle auf ewig einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Eigentlich reichte dafür schon der 300m Weg vom Hamburger Hauptbahnhof runter (oder rauf?) zur Markthalle. Trotz anfänglicher Angst wurde es ein tolles erstes Konzert.
Auch wenn ich heute mit der Musik von Nitzer Ebb nur noch am Rande etwas anfangen kann, bleibt der besondere Platz im Herzen und die Gewissheit, dass die Einschläge immer näher kommen. Den Alkohol ignoriere ich mal wissentlich.
R.I.P. Douglas
Brian Wilson tot, Douglas McCarthy tot, und die Stones arbeiten an einem neuen Album – da läuft doch was falsch auf der Welt.
Ach Leute…
Zahlreiche Wegbegleiter und Fans äußerten ihre Anteilnahme. Alan Wilder von Depesche Mode nannte ihn eine „einzigartige Stimme mit großer künstlerischer Kraft“.
Klingt irgendwie so als hättet ihr einen Wahrsager mit Rechtschreibschwäche für den Artikel beschäftigt oder die KI nicht richtig trainiert
@EinGuter Danke für den Hinweis, da hat sich tatsächlich ein Rechtschreibfehler eingeschlichen. Von der Anteilnahme vieler Fans und dem kurzen Statement von Alan Wilder konnte ich auch ohne Wahrsagerei gut etwas mitbekommen.
@Gereon Gwosdek Ich wollte nur anregen, dass es nicht so verwirrend formuliert wäre wenn du es einflichtst dass das Alan wilder früher, also vor seinem Tod gesagt hatte
Bis her ging es außer bei chain25’s Kommentar nur um Nebenthemen von Leuten, die mit NEP nichts anfangen können. Ich mag /mochte die und keinem konnte offenbar auffallen, dass bei dem verlinkten HELLFEST-ARTE 2022 Beitrag Douglas garnicht dabei war, das war Bon Harris, der eigentliche Drummer der Band. Ich bedaure den Verlust, war Douglas doch eine prägnante Stimme in diesem „härteren“ Stil. Alan Wilder (RECOIL ex DM ) hat bei „Bloodline“ mit ihm gearbeitet (Faithhealer / Coversversion) , auch Ihr 1991er Album „Ebbhead“ produziert … NE waren auf Ihre Art Pioniere und stilprägend.
Zum Thema passend anbei ein Link zu „Going Away“, quasi der einzigen NE „Ballade“, da hört man, der kann was …
https://www.youtube.com/watch?v=miynLWJ0GTY
Kleine Anmerkung zum Forum: Es häufen sich hier Beiträge, welche inhaltsleer und thematisch unpassend erscheinen, nur um einen Post zu haben, gerade bei einem solchen Thema.
Habe NE 1991 das erste Mal in Berlin im Quartier gesehen und das letzte dann im Rahmen der „Joined Forces“ Tour 01/2023 noch zusammen mit F242 auch in Berlin, war toll! War auch wie ein „Klassentreffen“ mit Leuten von früher…wir sind ja alle nicht jünger geworden, gefühlt aber alle noch 12.
Mir wird Douglas fehlen, er hätte noch ’ne Menge mit seiner Stimme und Performance anstellen können.
@Elektromo Danke für den wichtigen Hinweis mit dem Video, es wurde eben direkt geändert!
@Gereon Gwosdek Hallo Geron,
Danke für die Korrektur , zum neu verlinkten Livestück hier nun noch der Link zum damaligen (AUCH MUTE RECORDS !…die Älteren erinnern sich….) Videolink zu offizielen „Getting Closer“ Video (von der Showtime – 1990) tolles Album
https://www.youtube.com/watch?v=MVa4cGUkN-I
Der Performer mit den „Haaren“ ist der nunmehr Betroffene …
LG aus Berlin
@Elektromo Hi Elektromo,
Douglas war einer der Helden meiner Jugend und auch wenn ich die Musik von denen, bis auf Showtime und Ebbhead, eher eindimensional fand, so war Douglas stimmlich ein Ausnahmetalent in der Szene. Wahrscheinlich erst dann später von Trent Reznor übertroffen.
Ich bedaure seinen Verlust zutiefst, bei Douglas stimmte alles: Gesang, Performance, ja selbst mit seiner Frisur war er ganz weit vorne.
Ich ich ihn bei der JoindForces Tour gesehen hab (in Hamburg), war ich aber schon da erschrocken, wie sehr der Mann abgebaut hatte. Mager und stimmlich ein Schatten seiner selbst. Daniel Myer (u.a. haujobb) erzählte mir erst da von Douglas gesundheitlichen Problemen, ließ den Alkoholismus aber unerwähnt, was ich im Nachhinein sehr respektabel finde.
@schwarzMatt Sorry, der Satz sollte so:
Ich habe ihn ebenfalls bei der JoindForces Tour gesehen (in Hamburg), war aber schon da erschrocken, wie sehr der Mann abgebaut hatte.