Songs.de will Künstler fair bezahlen
Faires Musik Streaming neu gedacht: Mehr Einnahmen für Musiker
Streaming ist aus der heutigen Musikwelt nicht mehr wegzudenken. Ob unterwegs, zu Hause oder auf Partys, Musikliebhaber haben jederzeit Zugriff auf Millionen von Songs. Doch während Plattformen wie Spotify, Apple Music und Deezer Milliardenumsätze erzielen, bleibt für die meisten Musiker kaum etwas übrig. Die Streaming-Vergütung ist so niedrig, dass selbst erfolgreiche Künstler Mühe haben, von ihrer Musik zu leben.
Genau hier setzt Songs.de an. Die neue Plattform verspricht faires Musik Streaming mit einer gerechten Bezahlung für Musiker und mehr Transparenz. Anstatt nur Bruchteile eines Cents pro Stream zu erhalten, sollen Künstler über Songs.de nachhaltige Einnahmen generieren können. Doch kann diese Plattform das bestehende System wirklich herausfordern?
Songs.de setzt auf direkte Künstlervergütung
Der wohl größte Kritikpunkt am aktuellen Streaming-Modell ist die geringe Vergütung pro Stream. Wer seine Musik auf Spotify veröffentlicht, erhält im Durchschnitt 0,0029 Euro pro Stream. Damit ein Künstler 1000 Euro verdient, sind über 345.000 Streams erforderlich. Diese Zahl zeigt, wie schwierig es für unabhängige Musiker ist, allein durch Streaming-Einnahmen eine finanzielle Grundlage zu schaffen.
Songs.de will genau hier ansetzen und Künstlern eine Möglichkeit bieten, ihre Musik direkter und profitabler zu vermarkten. Statt eines zentralisierten Vergütungssystems, bei dem ein Großteil der Einnahmen bei der Plattform und großen Labels bleibt, sollen Musiker auf Songs.de mehr Kontrolle über ihre Monetarisierung haben. Das bedeutet nicht nur höhere Einnahmen pro Stream, sondern auch transparentere Abrechnungen.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Unabhängigkeit vom klassischen Algorithmus-Streaming. Während Plattformen wie Spotify und Apple Music ihre Inhalte vor allem nach massentauglichen Kriterien kuratieren, will Songs.de den Fokus auf echte Musikentdeckung legen. Das könnte insbesondere für Independent-Künstler ein Vorteil sein, da sie nicht in der Masse der großen Namen untergehen.
Warum faires Musik Streaming wichtig ist
Die Debatte um faire Künstlervergütung ist nicht neu, doch sie hat mit den aktuellen Entwicklungen eine neue Dringlichkeit bekommen. Seit Spotify angekündigt hat, Songs mit weniger als 1000 Streams pro Jahr nicht mehr zu vergüten, wächst die Unsicherheit unter kleineren Künstlern. Wer Musik abseits des Mainstreams produziert, hat es schwer, relevante Streaming-Zahlen zu erreichen. Das trifft nicht nur experimentelle Künstler, sondern auch Newcomer und Nischen-Acts, die sich erst eine Fanbase aufbauen.
Songs.de positioniert sich als Gegenentwurf zu diesem Modell. Durch eine faire Vergütung, direkte Monetarisierungsmöglichkeiten und eine bewusst auf Künstler ausgerichtete Plattform könnte sich eine echte Alternative zum bisherigen Streaming-Markt etablieren. Ob es gelingt, das bestehende System aufzubrechen, hängt jedoch nicht nur von den Musikern selbst ab, sondern auch von den Hörern.
Letztendlich stellt sich die Frage, ob Musikfans bereit sind, bewusst eine Plattform zu unterstützen, die Künstlern mehr Einnahmen ermöglicht oder ob die Bequemlichkeit der etablierten Streaming-Dienste weiterhin überwiegt.
Klingt ja erstmal gut und ich finde es natürlich lobenswert wenn sich Menschen dem Thema widmen. Wie du schon richtig schreibst liegt es aber natürlich auch an den Hörern und die meisten haben sich daran gewöhnt (bzw. sind sogar so aufgewachsen) dass sie, für den Wert einer einzigen EP, gefühlt alle Musik der Welt konsumieren dürfen. Ein Merchandise-Shirt für 50€ dagegen ist für viele kein Problem. Hatte auch von einem Modell gelesen bei dem man einmalig 199$ für einen lebenslangen Zugriff bezahlt. Dass das auf Dauer nicht aufgeht sollte klar sein denke ich.
Danke für dein Beitrag! Lese mich da jetzt mal bisschen rein :)
@Jens Hecht Ein einmaliger Preis für lebenslangen Zugriff auf einen Musik-Streaming-Dienst kann problematisch sein, wenn das Geschäftsmodell darauf basiert, dass laufende Kosten (z. B. Serverbetrieb, Lizenzgebühren, Wartung) durch neue Kunden finanziert werden. Dies ähnelt einem Schneeballsystem, sofern es nur funktioniert, solange neue Kunden dazukommen.
@Jens Hecht 50€ schon für ein t Shirt?
irre..
ca 10€ für ein b&c einfärbiges Shirt kurz was drucken und dann um den 5 fachen Preis verkaufen…
leider sonst kaum möglich Geld zu verdienen..
hab noch immer mein Metallica t Shirt von 2007. ein paar löcher aber sonst ok..
>[…] Damit ein Künstler 1000 Euro verdient, sind über 345.000 Streams erforderlich. Diese Zahl zeigt, wie schwierig es für unabhängige Musiker ist, allein durch Streaming-Einnahmen eine finanzielle Grundlage zu schaffen. […]
Nein, falsch! Diese Zahl zeigt, wie BESCHISSEN und SCHEISSE Spotify ist.
@Flowwater glaubst du nur Spotifiy?
manche zahlen angeblich mehr wie tidal aber trotzdem deutlich weniger, als wenn man eine CD oder Vinyl verkauft…
@Numitron Nein, natürlich nicht. Aber die Aussage in dem Artikel bezieht sich auf Spotify. Und da das die Größten sind, wäre schon viel geholfen, wenn man da mal anfangen würde.
@Flowwater stimmt.
der Chef fälllt immer wieder durch Aussagen wie „Musikmachen ist wertlos“ oä auf .
@Numitron Wir selbst machen die Musik wertlos.
@Kazimoto Ohne den Schlaumeier heraus hängen lassen zu wollen, aber ich nutze Spotify ganz bewusst nicht. Und ich biete meine eigene Musik auch nicht über Spotify an (über »DistroKit« oder so). Ich habe zwangsweise »YouTube Music« (wegen »YouTube Premium«), aber selbst das nutze ich nur selten für’s »mal hinein shcnuppern«. So gut wie sämtliche von mir gehörte Musik kaufe ich über Bandcamp und gelegentlich mal Kompakt.fm.
Erinnert sich noch jemand an mp3.com? Da wurde ab Ende der 90er den Künstlern ordentliches Geld für Downloads bezahlt. Da kam dann ab $100,00 ein Scheck (!) aus den USA ins Haus. Da gab es viele Künstler, die in kurzer viel Geld verdient haben. Wohl gemerkt, daß das fast alles Amateure waren. Leider dauerte das nur wenige Jahre. War damals sehr spannend. Aber ein gerechtes System wird’s vermutlich nie geben. Zumal der Konsument ja jetzt auch schon seit Jahren durch die kleinen Monatspreise verdorben wurde.
@Easyflow Trotzdem kenne ich kein Argument, warum nicht eine sekundengenaue Abrechnung über alle Künstler eingeführt werden könnte.
Ich hab’s schon mehrfach vorgerechnet. Sagen wir Abo für EUR 10,00 im Monat, davon behält der Streaming-Anbieter EUR 4,00 für seinen Aufwand, bleiben noch EUR 6,00 für Verlage und/oder Künstler.
Beispiel: Ich höre im Monat 3.000 Minuten Musik, davon 1.000 Minuten »Klaus Schulze«, 1.000 Minuten »monolake« und 1.000 Minuten »Audhentik« (das käme bei mir sogar so hin). Jeder bekäme also 33,33 % von EUR 6,00 … macht EUR 2,00 für jeden (im Falle von Klaus Schulze ja leider nur seine Erben).
Technisch überhaupt kein Problem. Es geht nur deshalb nicht, weil Rotzfirmen wie Spotify nicht wollen, dass es so geht. Und warum wollen sie es nicht? Weil sie selber eine Scheißkohle damit verdienen, die Musiker abzuzocken.
Abgesehen davon, dass der Anbieter sein Modell als „fair“ bezeichnet, bekommt man ohne Anmeldung überhaupt keine Details zum Abrechnungs- und Nutzungsmodell. Weder als Musikanbieter noch als Hörer. Wie fair das also ist, kann man nicht beurteilen, bevor man einen Account einichtet.
Für mich ist das absolut intransparent und dadurch unseriös.
PS: Deezer macht keinen Milliardenumsatz.
@camarillo Ich musste da auch ziemlich suchen. Die versprochene Transparenz sieht anders aus. Konkrete Zahlen oder ähnliches findet man da nicht. Aber in den Nutzungsbedingungen steht etwas dazu:
https://www.songs.de/Nutzungsbedingungen
Vor allem im Abschnitt ‚Preise und Zahlungsbedingungen‘. Keine Flatrate. Man muss Guthaben kaufen und kann dieses dann auf songs.de verbrauchen.