Internationales Fälschernetzwerk: Tipps zum Erkennen von Fälschungen
Mit Hilfe von Shure: Internationales Fälschernetzwerk zerschlagen
Shure, einer der weltweit führenden Hersteller für professionelle Audiotechnik, hat gemeinsam mit zwei weiteren Marken ein großes Fälschernetzwerk aufgedeckt. In China betrieben neun Unternehmen die Produktion und den Export gefälschter Mikrofone, Kopfhörer und Verstärker. Über mehr als 80 Online-Shops gelangten die Plagiate vor allem nach Südostasien.
Im August 2023 führten chinesische Behörden mehrere Razzien durch und stellten dabei gefälschte Shure-Produkte im Wert von rund 900.000 US-Dollar sicher. Insgesamt beläuft sich der ermittelte Schaden auf über 1,7 Millionen US-Dollar. Im Dezember 2024 wurden sieben Täter zu Haft- und Geldstrafen verurteilt. Darüber hinaus wurden Entschädigungszahlungen an die betroffenen Marken vereinbart. Die Aktion zeigt, wie professionell solche Fälscherringe mittlerweile vorgehen. Umso wichtiger ist es, beim Kauf von Audiogeräten besonders aufmerksam zu sein.
Gefälschte Audiogeräte erkennen: Fünf praktische Hinweise für mehr Sicherheit
Ob Mikrofon, Kopfhörer oder Audio-Interface: Wer Audio-Equipment kaufen möchte, erwartet echte Qualität. Fälschungen sind oft auf den ersten Blick schwer zu erkennen, es gibt jedoch klare Anzeichen, die beim Einschätzen helfen können. Vom Hersteller Shure gibt es dazu einen kleinen Ratgeber:
1. Der Preis
Markenprodukte, wie das Shure SM57 oder SM58, bewegen sich in einem recht stabilen Preisrahmen. Wenn ein Angebot deutlich darunter liegt, lohnt sich ein Vergleich mit anderen Händlern oder der offiziellen Preisempfehlung. Oft ist der auffällig günstige Preis der erste Hinweis auf gefälschte Audiogeräte.


2. Verpackung und Zubehör
Originalverpackungen sind in der Regel hochwertig gestaltet und enthalten Seriennummern, QR-Codes oder Hologramme. Auch kleine Details wie Tippfehler, unsaubere Logos oder fehlendes Zubehör können auf eine Fälschung hindeuten. Wird ein Echtheitszertifikat besonders hervorgehoben, spricht auch das eher für ein unseriöses Angebot.
3. Verarbeitung und Qualität
Die äußere Qualität eines Produkts liefert häufig deutliche Hinweise. Große Spalten zwischen Bauteilen, unsauber eingesetzte Schrauben oder auffällig leichtes Material können ein Zeichen dafür sein, dass es sich nicht um ein Original, sondern um gefälschte Audiogeräte handelt. Bei Unsicherheiten hilft der Vergleich mit Fotos auf der Herstellerseite oder eine gezielte Recherche.
4. Verkäufer und Herkunft
Seriöse Händler lassen sich meist auf der Website des Herstellers finden. Ein vollständiges Impressum, transparente Rückgabebedingungen und klare Kontaktinformationen sind bei vertrauenswürdigen Anbietern selbstverständlich. Ist der Verkäufer außerhalb der EU ansässig, sollte das Angebot besonders kritisch betrachtet werden. Sitzt der Händler beispielsweise in Asien, sollte man bedenken: Shure zum Beispiel produziert manche Mikrofonmodelle ausschließlich in Amerika. Ein Original-Mikrofon, das nach Asien exportiert wurde, um dann nach Europa verkauft und importiert zu werden, kann nicht günstiger angeboten werden als nach direktem Import durch Shure Europa.
5. Seriennummer
Ein Originalprodukt (in diesem Fall von Shure) verfügt immer über eine Seriennummer. Allerdings kann auch eine Fälschung mit einer kopierten Nummer versehen sein. Wenn eine Seriennummer komplett fehlt, ist das Produkt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht echt.
Warum echte Produkte die bessere Wahl sind
Gefälschte Audiogeräte mögen auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, können aber schnell zur Enttäuschung führen. Fehlende Garantie, kein Kundenservice und oft deutlich schlechtere Klangqualität und Verarbeitung sprechen gegen ein solches Risiko. Wer im Fachhandel oder bei autorisierten Online-Shops kauft, erhält nicht nur ein geprüftes Original, sondern auch die Sicherheit, bei Problemen nicht allein zu sein. Gerade im Musikbereich ist Verlässlichkeit entscheidend. Ein authentisches Mikrofon, ein gut gebauter Kopfhörer oder ein vertrauenswürdiges Interface machen den Unterschied.
Danke für diesen Artikel!
Mir ist es immer wichtig zu wissen, bei wem ich kaufe. 😬👍
Bei bestimmten Onlineshops ausländischer Herkunft, die ich nicht namentlich benennen möchte, bekomme ich schon ein mulmiges Gefühl, wenn ich einige „verlockende“ Hardware-Angebote sehe…🤢
Da lobe ich mir doch hiesige bekannte Namen, die fast schon zur Allgemeinbildung zählen! 😎
„Ist der Verkäufer außerhalb der EU ansässig, sollte das Angebot besonders kritisch betrachtet werden.“
Und bei dem genannten Beispiel ist sogar der Hersteller außerhalb der EU ansässig, o Schande!
Dann doch lieber daheim bei Beyer und Schoeps einkaufen…