Was der GEMA-Report 2024 über Konzerte verrät
Die GEMA hat ihren aktuellen Jahresreport zur Livemusik in Deutschland veröffentlicht. Was auf den ersten Blick nach einer positiven Entwicklung aussieht, zeigt bei genauerem Hinsehen ein eher differenziertes Bild. 2024 gingen zwar so viele Menschen wie nie zuvor zu Konzerten, aber die Gesamtanzahl der Veranstaltungen liegt weiterhin unter dem Niveau von 2019.
GEMA-Report 2024: Besucherzahlen steigen, kleinere Bühnen kämpfen
Im vergangenen Jahr fanden in Deutschland rund 250.000 Konzerte statt. Das ist zwar eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, reicht aber noch nicht an das Niveau von vor der Pandemie heran. Gleichzeitig wurde mit etwa 70 Millionen Konzertbesuchern ein neuer Rekordwert erreicht. Der Trend zeigt also klar in Richtung Großveranstaltungen. Vor allem Konzerte mit mehr als 5000 Besuchern haben dabei stark zugelegt. Alleine im Vergleich zu 2023 betrug das Plus mehr als 50 Prozent.
Stars wie Taylor Swift oder Coldplay füllten die größten Stadien des Landes und trugen damit maßgeblich zu diesem Boom bei. Kleine und mittelgroße Events hingegen tun sich weiterhin schwer. Besonders Clubs und unabhängige Veranstalter spüren die Nachwirkungen der Pandemie noch immer deutlich. Zusätzlich gibt es Belastungen durch die hohe Inflation und gestiegene Betriebskosten.
Berlin an der Spitze, München punktet mit dem Olympiapark
Ein Blick auf die regionale Verteilung des Reports zeigt bekannte Namen an der Spitze. Bayern verzeichnete 2024 die meisten Konzerte auf der Ebene der Bundeslänger. In den Städten liegt Berlin vorne, gefolgt von Hamburg, München und Köln. Der Olympiapark in München war dabei mit über 1,2 Millionen Besuchern die gefragteste Konzertlocation Deutschlands. Vor allem Konzerte großer internationaler Acts haben hier besonders viele Menschen angezogen.
GEMA-Report zeigt: Livemusik ist im Wandel
Der GEMA-Report unterstreicht, wie tiefgreifend sich die Konzertlandschaft verändert hat: Auf der einen Seite funktionieren Großevents so gut wie noch nie. Auf der anderen Seite sind kleinere Veranstalter mit strukturellen Herausforderungen konfrontiert. Wer sich für eine vielfältige Musikszene einsetzt, sollte also in Zukunft vor allem ein Auge auf die kleineren Bühnen werfen.
Nicht nur das große Konzerte boomen, dass gilt wie erwähnt auch fast nur für große Stars. Neben Swift, Weltraumperry und Co. sind es überwiegend die Bands, die als Legende gelten und wo ihre Rente schon längst überfällig ist. Das Rolling Stone Magazin hat dazu schon vor Jahren mal einen Bericht veröffentlicht. Junge Bands habe es nicht einfach heutzutage. Die Frage stellt sich: Was passiert wenn ACDC, Metallica, Gn’R und Co. mal nicht mehr unter uns sind? Wird noch irgend ein Mensch in’s Olympiastadion tingeln? Vielleicht schaffen es diese Bands auch, ihre Mitglieder im Laufe der Zeit so zu wechseln, dass es kaum auffällt! Was passiert dann aber mit den Tribute-Bands wie „Stahlzeit“ (Rammstein) oder „we salute you“ (ACDC)? Mich besorgt unter anderem etwas die Entwicklung, dass durch Swift und Co. die jungen Leute wirklich verlernen, was gute Musik ist. Da hilft auch kein Unterricht mehr, weil Songs wie „Hoch auf dem gelben Wagen“ oder „Es ist ein Ross entsprungen“ will keine Jugend mehr hören. Verständlich! Ging mir schon zu meiner Schulzeit der 90er gehörig auf den Senkel! Was ich noch gar nicht angesprochen habe, ist KI. Fazit: Es sind turbulente Zeiten im Musikgeschäft, aber auch die Neugeborenen von heute werden in Zukunft Musik hören. Nur zu welchen Konditionen? Das wird sich zeigen. Einen Vorgeschmack gibt’s am Samstag beim ESC. „Ballern“ wir Germany 12 Points oder geht das Wiener Duo krachend unter?