5. August 2019
Gibson zerstört hunderte von Gitarren für PR-Aktion
Ein etwas absurder Anblick, den Gibson Mitarbeiter BJ Wilkes da auf Kamera festgehalten und hochgeladen hat: Mit einem Bagger wurden da hunderte Gibson Firebird X einfach dem Erdboden platt gemacht. Unkommentiert hat die Firma das selbstredend nicht gelassen. Wie BJ Wilkes in einer Stellungnahme hierzu meinte, waren die Instrumente durch Produktionsfehler völlig unbrauchbar und eigneten sich auch nicht beispielsweise für eine Spende. Es handelte sich um eine isolierte Produktionslinie aus den Jahren 2009-2011.
Ein weiterer Grund dürfte die Restrukturierung von Gibson sein. Stürmische Zeiten, in denen neben dem Anwesen auch die finanzielle Lage des Traditionsunternehmens einige Rückschläge einstecken musste. Zweifelsohne ein Grund, dass dieser Riesenbestand weg musste – quasi „off the books“. Tatsache ist: Die Gibson Foundation hat seit 2002 unzählige Gitarren für wohltätige Zwecke gespendet und sich dementsprechend gut positioniert. Insofern ist der Anblick also eher zu verschmerzen, kommt aber zweifelsohne zu einem denkbar unklug gewählten Augenblick.
Tatsache ist: Die Sache mit Dean Guitars ist immer noch nicht ausgestanden. Viele Fans der Marke Gibson sind dadurch heftig vor den Kopf gestoßen worden. Die Art und Weise, wie sich diese Firma auch im Umgang mit den Händlern von Dean Guitars verhielt, ist in vielen Augen ein regelrechtes PR-Desaster. Dass man ausgerechnet in Zeiten finanzieller Schieflage plötzlich andere Firmen angreift und sich als authentischer Bewahrer seines Erbes profilieren möchte – also bitte. Da kommt man nicht umhin, sich zu fragen, ob Gibson nicht vielleicht einen besseren Umgang mit diesem Firebird X-Bestand hätte finden können. Wir leben in einer Zeit, in der die Verschwendung von Ressourcen, egal welcher Art, einen zutiefst bitteren Beigeschmack hat. Kann mir also niemand erzählen, dass die beste Verwendungsmöglichkeit intakter Tonabnehmer der ist, sie zu zerquetschen. Das sieht die Community ähnlich: Wie man an der Like-/Dislike-Bar des Youtube-Videos sehen kann.
Vollidioten. Mehr fällt mir dazu nicht mehr ein.
Kann ja sein, dass die Gitarren durch einen Produktionsfehler nicht brauchbar waren. Mir kann aber keiner erzählen, dass man nicht Einzelteile (Tonabnehmer, Brücken, Mechaniken, Potis etc.) hätte retten können.
Diese Firma ist für mich erledigt, von denen kaufe ich nicht einmal ein Plektrum.
Was sollte das werden? Gibson überfährt seine eigene Historie?
Irgendwie nicht erklärlich, was diese PR-Aktion positiv bewirken soll…
Wie dumm kann man sein, bei ner scheiss e-Gitarre einen produktionsfehler einzubauen, der das Ding komplett unbrauchbar macht?
Und das dann noch öffentlich zu feiern… Vor allem, was macht man mit dem zermatschten Materialmix dann? Grosses Loch in der Wüste und reinkippen?
Da soll lieber Thomann mal über das Harley Benton Sortiment drüberfahren ?
Hallo Guernica,
write off, also Abschreibung heisst in USA eben auch Unbrauchbarmachung, Vernichtung. Das ist eine Spezialität des dortigen Steuerrechts. Gibson ist nicht die erste Firma die so ihre Produkte zerstört.
Charmante Aktion, sollte viel öfter gemacht werden. . . :)
Die arbeiten ja kräftig daran die unsympathischischste Firma der Welt zu werden. Ziehen ihre Strategie auf jeden Fall durch…
Uns schreiben wöchentlich Menschen die sich keine eigene Gitarre leisten können und dann muss man sowas sehen.
Da kriegt das Wort asozial ne ganz andere Bedeutung.
Die Teile haben doch Mal an die 2000€ gekostet, oder? Wahnsinn! Stell dir vor, du hast damals so ein Teil gekauft haben ne heute sagen sie dir, die Gitarre war Müll!
Dieses Video macht mich einfach traurig!
Ich konnte mir erst mit 38 eigene E-Gitarre mit einem kleinen Amp leisten können, obwohl ich mit 14 angefangen habe zu spielen. Sehr dumm sowas zu veröffentlichen, egal ob der Grund für die Zerstörung US-Steuergesätze oder was anderes war..