In Ear Monitoring, ein teueres Vergnügen. Oder doch nicht?
Um es vorweg klarzustellen, ich bin Hobbymusikerin mit einigen kleineren Gigs im Jahr. Aus Freude daran, nicht um damit Geld zu verdienen oder gar meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Irgendwann fand ich es nicht mehr so toll, mich selbst, mit einigem Abstand zwischen den Boxen, eher schlecht als recht zu hören. Auch ein Monitorlautsprecher half da nicht sehr viel weiter. Also Kopfhörer oder In Ears? Mit meinem eher günstigen Studiokopfhörer war ich total zufrieden. Nur, möchte ich mit einem geschlossenen Kopfhörer auf der Bühne stehen?
Dann also In Ears, sieht man schließlich bei sehr vielen Musikern. Schnell gemerkt, dass so manche billigen „Zubehör“-In Ears völlig ungeeignet sind, selten höre ich da die tiefen Frequenzen, umso mehr die schrillen, hohen. Zudem habe ich offensichtlich ziemlich komische Ohren, irgendwie passen die Dinger nie wirklich. Dann muss wohl etwas Besseres her. Nach ordentlich Lektüre entschied ich mich für die IE100 von Sennheiser. Aber nein, auch die mochten meine Ohren nicht. Also das Thema In Ear Monitoring erst einmal nicht weiter verfolgt. Weitere teuere Versuche wollte und kann ich mir nicht leisten.
Bis ich kabelgebundenen Apple Ear Pods geschenkt bekam. DIE passen meinen Ohren. Die stecken auch nicht im Gehörgang, sie sind physiognomisch genial konstruiert, halten perfekt in der Ohrmuschel ohne dass sie in den Gehörgang passen müssen. Und haben (vorerst einmal) am IPad einen Superklang.

Aber jetzt mit einem langen Kabel zum Mischpult? Wozu gibt es Funk! Auch hier möchte und kann ich nicht ohne Rücksicht auf die Kosten handeln. Schnell fand ich die abgebildete preiswerte Lösung aus dem 2,4 MHz Band. 20 bis 20kHz, 105 dB Dynamikbereich, Latenz unter 5 msec, automatisches Pairing. Paßt. Die Übertragung mit dem Studiokopfhörer, großartig. Nur, die Apple Ear Pads haben den Apple Lightning Anschluss. Was nicht paßt wird passend gemacht, also löten.

Das Foto zeigt die 5 hauchdünnen Adern des Apple Kabels. 4 davon werden benötigt, 2 für das linke Ohr, 2 für´s rechte. Die muß man herausfinden, ausmessen. Dazu müssen erst einmal alle 5 Drähte abisoliert werden, was bei diesen hauchfeinen Drähten nicht wirklich möglich ist. Aber mit der Hitze des Lötkolbens klappt das hervorragend, und mit etwas Zinn sind die Enden direkt verzinnt und später lötbar.
Jetzt mit der Ohmuhr die beiden korrekten Pärchen ausmessen, 2 Drähtchen zueinander sollten ca 40 Ohm auf der „Uhr“ anzeigen. Das Ganze nun noch mit einem 3,5 mm Klinkenstecker oder einem entsprechenden Kabelende verbunden ( Schrumpfschlauch Iso nicht vergessen), fertig.
Es gibt auch Apple Ear Pods mit 3,5 mm Klinkenstecker, der ist allerdings 3polig wegen des Mikrofons und der Lautstärkereglung. Ich habe ich nicht getestet wie sich diese Variante am Funksender verhält.






























warum kein USB c auf Klinke Adapter?
@Numitron Ja, die gibt es. Allerdings ist auch hier oftmals das Mikrofon berücksichtigt. Passt also nicht ohne Probleme an den meisten Empfängern. Es gibt einige Adapter bei AMAZON, die passen könnten. Hier startet man allerdings eine lange Suchaktion, denn dokumentiert ist die Belegung meistens nicht. Und Adapterlösungen sind auf der Bühne nie ideal. Das Selberlöten ist also eine gute Option. Bei der Gelegenheit könnte man dann gleich noch einen Schrumpfschlauch überziehen und somit für eine Verstärkung im Bereich des Steckers sorgen, damit das Kabel dort nicht irgendwann (meistens eher früher als später) bricht. Das ist bei fast allen In Ear Hörern eine Schwachstelle. Ein Winkelstecker ist natürlich trotzdem Pflicht.
Anders als hier beschrieben hätte ich nämlich sofort einen Winkelstecker an das Apple-Kabel gelötet. Die Dinger kosten wenige Cent und es sieht auch professioneller aus :-)
@Markus Galla Ahja. stimmt.
@Markus Galla lustigerweise waren Winkel Stecker bei Walkmans in den 90ern Standard. dann kam der iPod und gerade… schade. bin großer Winkelsteckerfan.
@Numitron Die Frage ist einfach beantwortet; weil ich die Lightning Version geschenkt bekam, mir der Klang gefällt und ich sie deshalb für die Bühne nutzen wollte. Und ja, es gibt sie sogar mit 3-poliger 3,5mm Klinke.
@mariemusic OK, danke!
cool gemacht – chapeau
weißt du noch die ader-belegung? Falls wer Lust zum nachbauen hat…
@ozzardofwhizz Danke dir. Sorry, die Farbcodierung der Adern habe ich nicht notiert. Würde vermutlich auch nicht viel Sinn machen. Bei anderen Ear Pods könnte es anders sein? Bei der klassischen 3-Ader Belegung ist es einfach, eine Ader für Links, eine für Rechts, die Masse ist blank. Ich denke mal, wer löten kann wird auch eine Ohmuhr besitzen und damit umgehen können. Da findet man schnell die beiden zusammengehörenden Pärchen.