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In Ears – im Club? zum Produzieren? zum Mischen?

26. Juli 2019

kann man mit in-ear monitoring vollwertige mixe machen und wie verhält sich das ganze im club, als live-act bzw als dj?

ich benutze in-ears seit mehr als 5 jahren auf der (club-)bühne als live-act, habe in dieser zeit viele verschiedene modelle gehabt (und mittlerweile eine recht klare meinung zu den jeweiligen konzepten) und die wiedergabequalität auch als studio-tool sehr zu schätzen gelernt. es wird also in meinem bericht um drei dinge gehen: eine rein subjektive (!) einschätzung der in-ears die ich selbst benutzt habe und ich versuche die immer aufpoppenden fragen zu beantworten „wie weit weg fühlt man sich im club“ und „wie gut kann man darauf produzieren“.

aber der reihe nach. alles fing damit an dass ich in einem club an einem sylvestergig in der hitze des gefechts mal wieder vergessen habe die monitore leiser zu drehen. das waren, wie leider sehr oft, wedges, die nicht ansatzweise den anforderungen in bezug auf lautstärke herankamen. und was machen lautsprecher bzw amps die überfordert werden? sie kotzen. und davor zerren sie, was bei 105db auch schon sehr nervenzehrend ist. hier war es so schlimm dass ich einen fiepton „geschenkt“ bekommen habe der (gott sei dank!) ein dreivierteljahr später auch wieder verschwunden war. was in dieser phase meiner karriere hinzukam war mein grundsätzlicher unmut gegenüber der arbeitszeiten und der lautstärke, was sich immer mehr wie micky rourke in „der wrestler“ angefühlt hat. nach jedem gig im hotezimmer von fiepender watte eingepackt zu sein war ab diesem punkt einfach nicht mehr akzeptabel zumal ich gerne bis zu meinem letzten tag musik machen möchte.

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mein sehr kluger therapeut fragte mich, nachdem ich ihm das erzählt hatte, ob es nicht möglichkeiten gibt sich von den monitoren im club unabhängig zu machen und so kam ich das erste mal auf die idee, doch in-ears statt der clubmonitore zu nutzen.

mit der beschriftung an der achillesferse gepackt

das erste set was ich mir kaufte war daraufhin der UE-7 von ultimate ears – ein an das individuelle ohr angepasster drei-wege balanced armature hörer für 1000EUR wobei ich mir die variante mit verschliessbarem umgebungsgeräusch-kanal kaufte. Ultimate Ears (in D war das meines wissens die gleiche technik die Fischer Amps verwendete) hat den großen vorteil dass alle käufer sich den hörer auf gut glück kaufen müssen, da es keine möglichkeit gibt ihn vorzuhören. um es kurz zu machen: er klingt unmusikalisch, harsch, unfreundlich – auf eine seltsame art ist es wirlich ein hörer um keinen spass an der musik zu haben. ist mir danach auch so nicht mehr vorgekommen (doch, beim audio technica ath e70 aber anders), ich hatte aber auch lange gebraucht um dieses urteil zu fällen. dass UE mir meinen namen auf das case graviert hat war ein kluger schachzug (die gößte schwäche von künstlern ist ihre eitelkeit).

die öffnung um dem phänomen der „abgeschlossenheit“ entgegenzuwirken hat keinerlei eindruck hinterlassen. der abdruck ging das erste mal schief – man muss den mund leicht geöffnet haben sonst wird die form zu klein (steckt mal einen finger ins ohr und öffnet den mund, da ist ein gelenk), und bei einem hörer war die kabelverbindung direkt kaputt, musste also zurückgehen. ich hab ihn mir nach beendigung dieses artikels nochmal angehört und er ist wirklich grausam – stellt euch ein vollbandiges signal vor bei dem der mittentreiber mal eben 6db lauter gemacht wurde. das hat nicht viel mit musik zu tun wie ich sie verstehe, sondern eher mit operationslicht im op oder auf dem zahnarztstuhl.

seitdem bin ich kein fan von angepassten hörern, ich hatte es noch einmal versucht, nämlich danach mit dem shure se525 und aufgesetzten ohrstücken, die denen der edel-ohrschützer ähneln, die man so für 180eur machen lassen kann.
der shure klingt erst einmal sehr angehnehm, die höhen ein bisschen körnig (dachte ich), aber viel sauberen bass, gute kabel und mit dem „tannenbaum“-aufsatz saßen die dinger auch wie eine eins. der 525 ist ein mit „Triple High Definition MicroDriver-Einheiten ausgestatteter, mit eigenen Hoch und zwei Tieftönern für einen erweiterten, spürbar druckvollen Bassbereich“-Hörer. ich schätze das sind „normale“, dynamische treiber, aber eben halt klein – natürlich.

shure se 5252 in freier wildbahn?

grundsätzliche schwächen

in-ears haben ein paar prinzip-bedingte schwächen. da sie einen sehr engen kontakt zum gehörgang haben übertragen sich laufgeräusche sehr unangenehm über das kabel. mit ihnen essen ist nicht möglich (okay, warum sollte man das wollen?) und wenn man in einem raum mit anderen menschen sitzt finden sie es irritierend dass man nicht mehr angesprochen werden kann. tatsächlich hört man kaum einen mucks von der umgebung – sie sind ohne musik zu spielen immer auch ein ziemlich dichter gehörschutz. die kabelqualität unterscheidet sich zum teil sehr stark was ihre „mikrophonierung“ angeht – manche rascheln bei jedem baarthaar, andere sind da unempfindlicher. tendenziell gilt je dicker desto besser.
wenn sie nicht 100%tig sitzen öffnet sich der ohrkanal bei jedem grinsen und plötzlich hat man wieder hässlich klingenden brüllwürfel-bleed was während des sets sehr irritierend sein kann. lächelte ich deswegen so wenig beim spielen? schweiss ist ein natürlicher feind des memory-schaums, daher haben sich diese aufsätze für mich nicht bewährt. am besten klappte da immer der lammellen tannenbaum, auch wenn er sehr tief in den gehörgang geht.

aber zurück zu den shure se525 – da mir in dieser zeit meine frau unseren ersten sohn geschenkt hatte und sich meine studiozeit unter der woche drastisch verkürzte fing ich an mit dem surface tablet und bitwig unterwegs musik zu machen. und natürlich nutzte ich da einfach die in-ears die ich schon dabei hatte und so wurden die kleinen hörer generell zu einem überaus wichtigem tool zum produzieren. die platte stimming x lambert – exodus habe ich komplett unterwegs auf dem tablet mit den shure gemacht.

produzieren mit in-ears?

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ja, das geht super. unter der vorraussetzung dass man sich daran gewöhnen kann dass die musik näher an einem dran ist wie bei keinem anderen schallwandler. was ich damit meine? kennt ihr den unterschied von einem shure kopfhörer und einem älteren akg als sie noch nicht zu samsung gehörten? der shure ist so nahe dran dass man denkt die musik startet direkt neben dem ohr, der akg setzt die musik auf eine irgendwie diffuse bühne 2m vor einem. in-ears sind noch weiter dran als der shure, um genau zu sein ist die musik im kopf (sprichwörtlich) und es gibt keine technische möglichkeit daran etwas zu ändern. auf ihre art sind sie die pureste form um künstlichen klang wahrzunehmen mit dem nachteil körperlich und ausserhalb des kopfes keine schwingungen zu spüren. durch den geringen weg des hörers zum trommelfell sind sie effizient und haben kaum probleme das gesamte hörspektrum wiederzugeben. impulstreue und auflösung schlagen selbst mittelpreisige lautprecher systeme um längen und ja, es gibt auch ein-wege hörer die den kompletten frequenzgang phasengenau wiedergeben. das. ist. geil!

als die stimming x lambert platte gemastered wurde kam von dem techniker die rückmeldung dass da ziemlich viele feine knackser (wahrscheinlich vom files-cutten im arrangement) drauf waren- ob das so gewollt wäre? das hat mich an meiner ehre gepackt da ich die knackser nicht gehört und vor allem nicht gewollt habe und siehe da: der shure ist nicht nur einfach körnig in den höhen, er ist so träge dass digitale knackser durchrutschen und das ist natürlich ein absolutes no-go. im textnachgang hab ich auch ihn mir nochmal angehört und siehe da: ich würde mittlerweile sagen dass da über 10k praktisch nix mehr ankommt, das ist fast ein bisschen gruselig.
mein nächster hörer war daraufhin der flares pro audio, ein ein-wege beryllium-treiber mit passiver druckausgleichmembran und rückseitiger öffnung um gehäuseresonanzen vorzubeugen und generell um luft reinzulassen. das gehäuse ist aus titan und: sie klingen wirklich toll! bei der einschwingphase die ersten tage haben meine ohren weh getan und ich fing an mich über berryllium zu informieren (komisches zeug), das legte sich aber rasch. klanglich sind sie eher hell und strahlend dabei trotzdem immer noch ausgewogen. im besten sinne englische schule, falls sich jemand mit atc oder pmc lautsprechern auskennt. um rauszufinden ob das white noise auf der anlage draussen zu scharf war zB waren sie sehr gut. durch das metallgehäuse tun sie leider recht schnell weh beim tragen (zumindest mir) und auch die aufsätze sind nicht wirklich dicht bei meinem gehörgang – jedes grinsen oder schwitzen auf der bühne zog ein „wieder reindrücken“ nach sich. also leider nicht optimal.

flares pro audio

wieder auf der suche hab ich bei thomann aus spass die liste der damals erhältlichen in-ears (vor ca 2jahren) auf „günstigste zuletzt“ sortiert und kam so auf die shure kse1500 – der erste echte elektrostat den es in in-ear form zu kaufen gibt. mit eigenem preamp der die membran mit wenn ich mich recht erinnere 200V spannung betreibt, (ein glück ist das kabel kevlar verstärkt), integriertem d/a wandler und preampbatterie – was leider auch das problem ist: man hat immer ein nicht grade flaches gerät mit dabei (zwar kleiner aber ungefähr so dick wie drei aktuelle handys übereinander gelegt). das ein-wege system hat eine membran die leichter ist als luft und das hat mich letztendlich überzeugt. ich hab die 2500EUR investiert und dafür den besten klang der welt bekommen! eine durchhörbarkeit, frische, leichtigkeit, verbunden mit absoluter präzision und druck – der absolute wahnsinn, purer luxus. ich hatte für kurze zeit mal den akg k812 und fand den starken magneten eher seltsam – irgendwie war das hyperrealistisch aber nicht auf eine gute art. wie ritalin statt einfach gut geschlafen. ein freund meinte dass die alle so sind, beyerdynamic`s tesla etc.. der shure ist überhaupt nicht so: alles klingt wie wir es gewohnt sind nur viel leichter und frischer.

so kompliziert wie es hier aussieht ist es leider auch. aber der klang…. :)

als ich am vortag des leuchtturm-sets für cercle in copenhagen am flughafen saß und arbeiten wollte ist leider der amp kaputt gegangen (er wurde natürlich ersetzt), und da ist mir die lust zum mitnehmen vergangen. d.h. auf der bühne benutze ich ihn nicht, aber wenn ich ganz gezielt etwas in der bestmöglichen qualität anhören möchte ist das mein system der wahl. eine schwäche haben die hörer noch zusätzlich neben dem externen, leicht klobigen amp: es ist pegelmäßig auf kante genäht. die shure techniker haben die möglichkeiten einer tragbaren batterie und einer solch hohen spannung wohl bis an die grenze des machbaren getrimmt – wenn da ein pegel drüber schwappt kotzen sie sofort. die pegelreserven sind praktisch kaum vorhanden, was auf der bühne wieder eher für verwirrung sorgt. immerhin gibt es da keinen graubereich: entweder sie sind kristallklar oder sie kotzen. nichtsdestotrotz sind sie zum prodzieren und hören phantastisch. ein reviewer schrieb: ein klang wie ein schluck frisches, kaltes wasser direkt an der quelle. das kann ich bestätigen.

ich brauchte also einen „normalen“ leichten, mitnehmbaren hörer und kam auf die etymotic er-4xr. das xr (extended response) bezeichnet die moderne version mit 6db bassanhebung in bezug auf die vorige, originalversion, was zunächst viel klingt, sich im endeffekt aber einfach „richtig“ bzw aktuell anhört. bei allem was ich so gehört habe muss ich sagen ist dieser hörer derjenige der dem attribut „neutral“ im positiven sinne am nächsten kommt. es ist ein ein-wege treiber der eher zurückhaltende höhen hat, alles in allem aber einfach sehr gut klingt: ausgewogen, vollständig, schnell genug damit auch hallräume in ihrer vollen pracht erklingen und bassdrum-transienten so genau wiedergegeben werden dass man sich ihrer sicher sein kann. leider ist das kabel sehr empfindlich (man braucht unbedingt die immerhin mitgelieferte klammer) und sie müssen sehr tief ins ohr rein – das ist beim reisen ein nachteil, da man nicht mal eben so den hörer rausnimmt und danach wieder reinsteckt. mit tannenbaum lamellenaufsatz und richtig tief reingesteckt sitzen sie aber wie eine eins und können auch mal 2 stunden am stück getragen werden. leider ging einer der beiden hörer vor kurzem kaputt und ich musste ihn nach amerika schicken (er ist jetzt nach ca 6 wochen zurück), so musste ich mich um einen aktuellen ersatz kümmern.

ich bestellte daraufhin das topmodell von audio technica ath e70 in der festen überzeugung dass sie sich da keine blöße geben würden und war so enttäuscht dass ich ihn nach 5minuten hören wieder eingepackt habe und thomann mir auch das komplette geld zurück erstattet hat (keine selbstverständlichkeit bei so einer sorte „intimen“ produkts). warum?
der audio technica ist ein vier wege balanced armature hörer und ich vermute sehr stark dass in der mehr-weg technik ein grundsätzliches problem schlummert:

phasen(un-)treue.

wo es bei herkömmlichen besseren lautsprechern nicht weiter auffällt wenn die phase innerhalb eines klanges zerrissen wird da der raum und die hörposition mit seinen reflektionen sowieso ein buntes potpurrie an phasingeffekten erzeugt ist der klang bei in-ears so präzise und deutlich hörbar, dass eben phasenungenauigkeiten ebenso deutlich zu tage treten. ich weiss es nicht gut genug um meine hand dafür ins feuer zu legen, aber frequenzweichen bzw analoge filter die man ja in irgendeiner form braucht um die verschiedenen frequenzfenster den einzelnen wegen zuzuordnen sind offensichtlich nicht beliebig verkleinerbar. vllcht braucht es das auch gar nicht, wie auch immer – es ist audio technica bei dem modell nicht gelungen ein phasenkohärentes signal zu erzeugen und am besten hört man das an einer bassdrum: da ich aus genau den gründen kaum bzw nicht layer(e?) habe ich meistens eine in sich phasenmäßig perfekte bassdrum, übrigens ein geheimrezept für druckvollen sound. die pa-membranen sollten möglichst klar geführt werden, jedes phasenschmieren lässt sie zögern und punch verlieren.
anyway, hier waren die phasendrehungen mit daraus resultierender zerrissenheit deutlich zu hören.

also hab ich die neuen sennheiser ie-400 probiert und muss sagen dass sennheiser hier sehr viel richtig gemacht hat: das kabel mikrophoniert sehr wenig, die ohranpassstücke sind zwar keine lamellen aber im druck vs bequemlichkeit vs dichtheit -kompromiss ausgewogener als andere und der klang ist wegen des dynamischen (also eigentlich ganz herkömmlichen) ein-wege treibers sehr wohlklingend. eher warm und vllcht nicht bis ganz in die oberen spitzen gehend, dabei eindrucksvoll ohne in die hi-fi kopfhörer  bigger than life („so awesome oh my gosh“) ästhetik zu rutschen. nicht ganz so auflösend und tiefenwirkend wie die etymotic (vllcht probiere ich beim nächsten ausfall die nächstbesseren ie-500), aber alles in allem sehr präzise mit leider etwas zu viel des guten im unteren bereich. eine aktuelle pa drückt untenrum auch mehr als unsere studiomonitore insofern passt das eigentlich aber ich persönlich preferiere eher trockene bässe. lieber trocken und tief als schwammig und satt, das hat die adam s3a wohl an mir zurück gelassen ;)

vielleicht der beste kompromiss? sennheiser ie400

auf eine sache bin ich noch nicht eingegangen, nämlich

das gefühl der abgeschlossenheit.

ja, es war bzw ist definitv so dass ich im prinzip keine zustimmungs-bekundungen aus dem club gehört habe. ob der stunt mit meinen maschinen und darauffolgendem drop funktioniert hat im sinne von „die leute kreischen“ kann ich nicht mit sicherheit sagen da ich es einfach nicht gehört habe. was habe ich stattdessen gehabt? einen kristallklaren klang ohne verzerrung (und somit auch ohne sich während des sets zuverlässig anschleichende schlechte laune) und, ganz wichtig, ohne fiepende ohren nach dem gig alleine auf dem hotelzimmer. diesen kompromiss musste ich als liveset machen, als dj glaube ich sind in-ears nicht praktikabel ausser man gehört zu der sorte die sowieso die ganze zeit die kopfhörer aufhaben. als dj würde ich villeicht eher angepassten gehörtschutz tragen, wohlwissend dass man die monitore nur um so heftiger an die grenze bringt (damit es wieder drückt ;))

die sennheiser hörer dichten weniger ab als alle anderen die ich zuvor hatte, trotzdem sitzen sie zuverlässig ohne „bleed“ im ohr – wenn ich mein signal nicht allzulaut mache kann ich sogar ein „whoohoo“ hören. vllcht ist das die beste variante. auch könnte ich mit meinem sound devices mixpre3 ein mikro einbinden und auch gleich mit aufnehmen… das hat sich aber als (noch?) nicht sehr praktikabel weil in der hitze des gefechts schwierig einzupegeln herausgestellt.

noch ein wort zum etymotic er4xr – was mich nach dem sennheiser mittlerweile irritiert ist das tiefe reinschieben. man muss den hörer wirklich sehr tief reinschieben und genauso komisch wie sich das liest fühlt es sich auch an. erst wenn das teil richtig am anschlag drin ist klingt es so gut wie es gedacht ist – man kann sich daran gewöhnen, aber es ist nicht wirklich bequem. allerdings klingt es wirklich sehr sehr gut.

ich sitze grade im flieger von telaviv zurück nach Hamburg (wobei ich heute den anschlussflug wohl verpassen werde und eine nacht in münchen bleiben muss – nachtrag, ja, musste ich und war. sehr. sauer. auf die lufthansa. „aber herr stimming, fäkalwörter wollen wir hier nicht hören“ worauf ich mich dann auch entschuldigt habe), daher der lange roman. in telaviv hatten sie in der venue ein l-acoustics monitoring rig welches einen kleinen club beschallen würde – da habe ich die in-ears nicht benutzt und auch nicht bereut.

https://photos.app.goo.gl/FvhsBFd9mspM1A2V6

wenn ich diese zyklopen bzw coax monitore von funktion-one stehen habe freue ich mich sehr und benutze keine in-ears. das entscheide ich meistens während des soundchecks – wenn die monitore wirklich gut sind lasse ich die in-ears weg.
gute, aktuelle PAs zerren nur noch wenn sie in den leistungsgrenzen betrieben werden – ist ein system groß genug bleiben sie sauber und dann sind auch 105db nicht so schlimm fürs ohr. es ist die verzerrung die uns fertig macht.

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Fazit
die phasengenauigkeit von guten ein-wege hörern ist phantastisch um den klang so pur wie es nur geht zu hören. das funktioniert natürlich auch zum produzieren!
ja, man ist komplett im klang gefangen und muss das mögen - man bekommt nicht mehr viel von draussen mit, was als dj eher schlecht ist, als liveset im vergleich zu kotzenden billomonitoren aber viel besser ist.

der ue-7 war nicht gut, der shure se525 hat keine höhen über 10k und dadurch leider nicht benutzbar, flares pro klingt toll aber ist unbequem, shure kse1500 stellt klanglich ALLES in den schatten ist aber unpraktisch, der etymotic er4xr klanglich sehr sehr gut aber leider etwas unbequem, audio technica überraschenderweise sehr enttäuschend, sennheiser ie400 wirklich gut mit etwas zuviel bass.

ansonsten ist es toll ein so präzises arbeitswerkzeug dabei zu haben, auf der bühne ohne ermüdung glasklar hören zu können und im flieger oder anonymen hotelzimmer auf absolutem top-level produzieren zu können. auch im studio verwende ich sie ab und zu wenn ich mich wirklich 100%tig konzentrieren möchte.
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Alter dein Text erschlägt mich. Also welche sind produzier und mixtauglich? ;)

  2. Profilbild
    Falki

    Hallo Herr Stimming,
    erstmal danke für den spannenden Artikel. Bisher hatte ich In-Ears nur als Monitoring für Live-Acts auf dem Schirm. Das muss ich jetzt ganz neu bewerten. Aber da Sie bis zu Ende Musik machen wollen (was ich sehr gut verstehen kann), muss ich Ihnen als Hörgeräte-Akustiker sagen, dass 105dB schon nach wenigen Minuten einen bleibenden Hörverlust verursachen und nicht ohne Grund am Arbeitsplatz ab 80dB (was viiieel leiser ist) Gehörschutz von der BG verpflichtend vorgeschrieben wird. Übrigens auch Tiefe Töne zerstören im Ohr zuerst die Wahrnehmung der Hohen Töne (anatomisch bedingt). Also, damit wir uns auch in Zukunft an Ihren Artikeln und Ihrer Musik erfreuen können, rate ich zu weniger Dampf am Trommelfell, auch wenn ich damit mein Geld verdiene, wenn Leute schlecht hören. ;-)

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Perfektes Timing! Ich hab vor gut 3 Wochen in London auf dem East-Street-Market ein paar In-Ear Hörer als Ersatz für meine unterwegs gecrashten Sennheiser Hifi-Kopfhörer mitgenommen. Eigentlich war es nur als Notlösung zum normalen musikhören angedacht, bis ich wieder einen besseren richtigen Kopfhörer habe. Was mich beim ersten ausprobieren verdutzte war, dass der Klang tatsächlich viel sauberer, klarer und auch präziser war, als der Sound vom Sennheiser. Vor allem der Bass kam sehr gut und trocken rüber. Was mich daran am meisten erstaunte war, dass diese In-Ear Hörer nur 5 Pounds kosteten! Zuhause hab ich sie dann auch zum Mixen und Produzieren angetestet und seit dem spiele ich mit dem Gedanken mir mal richtig gute In-Ear Hörer zu kaufen und die dann fürs Produzieren unterwegs zu verwenden. Insofern kommt dein Artikel genau zur rechten Zeit und gibt mir genau die Infos die ich brauche! So…. Thanks a lot, Sir!

  4. Profilbild
    Larifari AHU

    Hab Anfang des Monats noch den Boiler Room Stream gesehen wo mir deine In Ears aufgefallen sind. Die Fragen die ich mir diesbezüglich gestellt hab wurden hier beantwortet. Danke für den Bericht.

  5. Profilbild
    Soundreverend AHU

    Vielen Dank für den Bericht. Ich bin auch Fan von In-ears, den perfekten habe ich noch nicht gefunden, vielleicht höre ich mir den IE400 mal an :)

    Wie machst Du das denn dann mit dem Kabel ohne drauf zu treten oder zu verheddern? Oder wireless?

    Und könnte man nicht mit einem Mikro die Atmosphäre „draussen“ einfangen und mit in den Monitor hängen? Vielleicht die Bässe was rausdrehen :)

    • Profilbild
      martin stimming

      @Soundreverend hey, ich nehme einfach ne miniklinken Verlängerung. das Kabel vom in-ear wird über den Rücken geführt und in den Gürtelschlaufen an der Hose ‚zugentlastet‘, dann gehts ins Verlängerungskabel,da haben sich 2m als praktikabel herausgestellt.
      nen ambience mic wäre toll, ja, aber wie ich schon schrieb: ich könnte das mit nem mixpre3 realisieren, kam aber immer in pegelstress (irgendwo hats dann doch geclippt) die paar male an denen ich es probiert habe.
      lg und viel spass beim ie400 testen!

  6. Profilbild
    TobyB RED

    Ich benutze nun seit gefühlt einem Jahrzehnt nicht anderes mehr als inEar oder klassische Kopfhörer, sowohl live als auch im Studio oder zum Mixen. Ich finde deinen Ansatz sehr gut. Natürlich wird irgendein Tonmeister wieder ankommen und ein JAABER loswerden wollen. Aber, es funktioniert wenn man die Regeln der Akustik kennt und sich ein bischen Basiswissen draufschleift. Wichtig das InEar muss zum Anwender und der Situation passen. das kann man aber erarbeiten.

    Gute und wichtige Leserstory!

  7. Profilbild
    mort76 AHU

    „…wie ritalin statt einfach gut geschlafen.“

    Ritalin ist pharmazeuthisches Amphetamin, weswegen Erwachsene es ja auch zur Leistungssteigerung benutzen- also, es gibt wirklich bessere Schlafmittel.
    Nur auf tatsächlich ADHS-Kranke wirkt das Zeug beruhigend (soviel zu der Standardklage über „durch Ritalin ruhiggestellten Kindern“).

  8. Profilbild
    SerrArris

    Danke für den Bericht! Von einem von mir so geschätzten Künstler seine eigenen Erfahrungen bestätigt zu bekommen hilft weiter. Ich (Berufspendler) bin seit inzwischen >2 bei Grado GR10e hängengeblieben. Wenn man den Internetreviews glauben darf, sind diese sehr ähnlich zu den Etymotic – sie verwenden dieselbe 1-Treiber Technologie. Sehr bequem, aber leider keine wechselbaren Kabel. Nja, man kann nicht alles haben.

    Und danke für den Typ mit der „Unterwegsproduzierstation“. Surface Book + Dragonfly (auf Bild gesehen) + Bitwig ist ein guter Tip.

    Danke!

    • Profilbild
      martin stimming

      @SerrArris super, freut mich! nur der Vollständigkeit halber – das surface ist ein ‚pro‘ modell. ich hab noch die vierer version, werde aber dieses jahr wahrscheinlich auf die sieben aufspringen – ein bisschen mehr Power hätte ich doch gerne. ansonsten wirklich tolle kombo, mit der grundidee (bitwig auf touch) arbeite ich seit mehr als zwei Jahren exclusiv. einzig einen stärkeren rechner benutze ich im studio.

  9. Profilbild
    Florian Anwander RED

    Hallo Martin,

    doofe Frage: warum bist für Live nicht zurück zu den Shure’s? Im Text hat man den Eindruck, dass Du mit denen eigentlich sehr happy warst, und sie dann nur wegen dem „hicut“ aufgegeben hast. Aber für Live im Club wäre das doch eher egal. Oder?

    Gruß
    Florian

    PS: Was für ein großartiger Text! Du hast meinen tiefsten Respekt…

    • Profilbild
      martin stimming

      @Florian Anwander hey florian, danke für die Blumen.

      ich hab mittlerweile einen zweiten sohn und daher muss ich die zeit unterwegs (auf meiner website sieht man wieviel ich unterwegs bin – past-dates) auch so gut es eben geht zum produzieren nutzen. Dafür sind die 525 wirklich nicht geeignet. zum konsumieren oder ‚einfach‘ auf der Bühne sind sie schon okay – lambert zB mag sie. aber man bekommt halt einfach für das geld bessere :)

      lg

  10. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Mich würde ehrlich mal Interessieren warum du soviel Kohle in fertig konfektionierte InEars steckst, anstatt einmal zu einer absoluten Koryphäe auf dem Gebiet zu gehen. Wo du unter Umständen sogar günstiger weg kommst. Ich benutze seit Jahren angepasste inEars von visionEars.
    Top service, Mega klang, perfekter Sitz seit Jahren – tragezeit von mehr als 3 STD total problemlos. Alle Treibersysteme vorher zum antesten verfügbar. Kunststoff, gut zu reinigen und angenehmes Tragegefühl. Die halbe deutsche und europaweite Szene nutzt die.
    Würde ich dir schwersten empfehlen, wenn ich das oben so alles lese!
    Gruß Steve

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