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Jack DeJohnette stirbt mit 83 Jahren

Jazz-Drummer Jack DeJohnette ist gestorben

29. Oktober 2025

Der Jazz-Drummer Jack DeJohnette ist im Alter von 83 Jahren verstorben.

Die Jazzwelt trauert um Jack DeJohnette, dem US-amerikanischen Schlagzeuger, der am 26. Oktober im Alter von 83 Jahren in New York gestorben ist. Laut seinem Management war ein Herzversagen die Ursache, seine Frau und engste Freunde begleiteten ihn in seinen letzten Stunden. Jack DeJohnette galt über viele Jahrzehnte als einer der einflussreichsten Jazzmusiker überhaupt und spielte mit Größen wie beispielsweise Charles Lloyd, John Coltrane und Stan Getz.

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Sein internationale Durchbruch kam dann 1969, als ihn Miles Davis in seine Band holte. Auf dessen legendären Album „Bitches Brew“ schuf Jack DeJohnette mit seinem sehr offenen und treibenden Drum-Stil einen Klang, der Jazz und Rock auf eine neue und einzigartige Weise verband, wodurch der Beginn des Fusion Jazz markiert war. An dieser Stelle einmal die große Empfehlung, sich „Show Dance“ auf dem Mellon Jazz Festival 1990 anzuschauen:

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Jack DeJohnette: Ein Schlagzeuger mit grenzenloser Kreativität

Jack DeJohnette war kein gewöhnlicher Schlagzeuger, sondern vielmehr verstand er sein Instrument als etwas, das mit den anderen Musikern auf Augenhöhe spricht und kaum ein anderer Musiker konnte so problemlos zwischen verschiedenen Stilen wechseln. Besonders berühmt wurde seine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit dem Pianisten Keith Jarrett und dem Bassisten Gary Peacock als „Standards Trio“, das in vielen Punkten neue musikalische Maßstäbe setzte. Auch als Solokünstler sorgte der Drummer immer wieder für neue Überraschungen, wie beispielsweise auf seinen Alben „Parallel Realities“ und „Made in Chicago“.

Jack DeJohnette und sein Vermächtnis für den Jazz

Für sein Lebenswerk erhielt der Schlagzeuger zahlreiche Auszeichnungen, darunter auch mehrere Grammy Awards und 2012 den NEA Jazz Master Award. Und das alles nicht ohne Grund, denn seine Art Musik zu spielen und zu leben war besonders.: Wer den Musiker live erlebt hat, erinnert sich sicher an seine ruhige Präsenz und seine fast schon selbstverständliche Gelassenheit, in der er die komplexesten Rhythmen spielte.

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Forum
  1. Profilbild
    Kazimoto AHU

    Ich finde diese Todesmeldungen von Musikern mittlerweile total Scheisse, übergriffig und dient nur noch der Füllung von Newsspalten. Es wird einfach zu viel, wenn man alles hier bekannt macht, gehört hier irgendwie auch nicht hin.

    • Profilbild
      Gereon Gwosdek RED

      @Kazimoto Ich finde schon, dass Todesmeldungen im News-Teil eines Musikmagazins ihren Platz haben sollten, wenn es um prägende Persönlichkeiten geht. Die Häufung in den letzten Wochen liegt ja leider auch nur daran, dass tatsächlich viele große Musiker gestorben sind.

  2. Profilbild
    Eibensang

    Die Kritik an Todesmeldungen per se kann ich nicht nachvollziehen. Gerade Musizierende sind doch nicht immer derart berühmt über ihre Sparte hinaus, dass ihr Ableben eh schon überall sonst wo erwähnt oder gar abgehandelt würde. Mit manchen sogar ganz Großen war ich einst erst über die Todesmeldung in Berührung gekommen (allen voran Jimi Hendrix. Ich war noch etwas zu jung und wusste gar nicht, wer das war und für was er stand, aber der Anblick seines stilisierten Wuschelkopfes über den ganzen Mittelteil der Schülerzeitung ausgebreitet ließ mich Vorpubertierenden nicht mehr los).

    Ich bin Amazona recht dankbar für solche Erwähnungen, zumal es ja mit inhaltlich Wissenswertem einhergeht: Was die Betreffenden trieben, was sie umtrieb und was sie hinterließen.

  3. Profilbild
    Fredi

    Hallo zusammen,

    ich kann Kazimotos Kritik auch nur sehr beschränkt teilen.
    Hier gilt halt wieder einmal „wat den eenen sin Uhl,…“.
    Für mich wäre beispielweise Dave Ball, der vor ein paar Tagen hier seinen Nachruf hatte, ein typisches Synthie-Pop-One-Hit-Wonder.
    Dagegen war Jack DeJohnette ein absoluter Star der modernen Jazzszene. Ich war sogar 1981 auf einer Drum Clinic, nur um ihn zu sehen und ein Autogramm zu holen. Und das, obwohl ich Gitarrist bin…

    Gruß
    Fredi

    • Profilbild
      Filterpad AHU

      @Fredi Ich bin eigentlich auch ein wenig im Thema drinnen und mir sagte der absolut nichts. Wie dem auch sei: Möge er im Musikhimmel ruhen.

      • Profilbild
        Fredi

        @Filterpad Hallo Filterpad,

        Du schreibst:
        > ich bin eigentlich auch ein wenig im Thema drinnen und mir sagte der absolut nichts.

        Das kann ich schon verstehen, der war halt in der Jazzrockszene mit Miles und dann speziell eben auch als ECM-Künstler mit Abercrombie, Rypdal, Garbarek, Metheny und Jarrett unterwegs. Also eher dann die Electric-Jazz-Nische 😉…

        Gruß
        Fredi

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Fredi , bei Ball mag das mit deutscher Brille gelten. Die drei Originalen Alben und Remix und Rework Alben waren in UK sehr erfolgreich. Tainted Love überstrahlt natürlich alles. Aber das heisst erstmal nichts. Er hat im Prinzip genau da weitergemacht. wo er vor Softcell aufgehört hat. Trends erkennen und in Musik umsetzen, als Komponist, Remixer und Produzent. The Grid/ Fripp Leviathan kann man sich gut gegen. Der ist halt seinem Indie Label Some Bizzare Records treu geblieben. Wer mit den Einstürzenden Neubauten und Kylie Minogue zusammenarbeiten konnte, hat sicher nicht viel falsch gemacht. Ich finde es generell schwierig zu sagen, der Künstler war jetzt größer, wichtiger. Beide haben ihre Spuren hinterlassen.

  4. Profilbild
    Mixit

    Man kann über solche Meldungen sicher geteilter Meinung sein. Ich kannte den Künstler auch nicht, es gibt mir jedoch die Gelegenheit nachzusehen wer er war. Und vielleicht gefällt mir seine Musik, an der er mitgewrkt hat. Somit bleibt er auch noch länger in den Gedanken oder Herzen der Menschen. Das würde sich doch jeder Musiker sicher gerne wünschen.

    Mir zeigt es, wie endlich das Ganze ist und das es weit mehr gibt, als das tägliche Hamsterrad, dem man sich in seiner wertvollen Zeit auf Erden widmen sollte.

    Also, macht Musik schaut euch so gut wie möglich die Welt an und habt Freude daran.

  5. Profilbild
    witzard

    Ich finde es sehr interessant, dass Lesende auf Amazona dokumentieren, eine Legende aus der Jazzszene, die über Jahrzehnte ein Genre und das Schlagzeugspielen insgesamt prägten, gehöre nicht hier hin. Da gilt dann wohl wieder der alte Satz, dass es Armutszeugnisse gibt und Zeugnisse der Armut und besondere Personen beides in einem hinkriegen. Chapeau!
    Hoffen wir, dass es auch genug andere Leute hier gibt, wie weiter oben beschrieben, die solche News nutzen, um eigene Wissenslücken zu stopfen.
    Dieser erste Kommentar ist ein toller Beweis für Bukowskis genialen Satz: „The problem with the world is that the intelligent people are full of doubts, while the stupid ones are full of confidence.“

    • Profilbild
      Numitron AHU

      @witzard ich glaube er hat es generell gemeint.
      glaub nicht, dass er meinte Jack gehört hier nicht hin.

      • Profilbild
        witzard

        @Numitron Wenn er Artikel, die ihn nicht interessieren, nicht ignorieren will oder kann, ist das das eine, aber bei einem Kaliber von DeJohnette so etwas zu schreiben, muss ich gestehen, das ich das lieber nur seinem Unwissen zuschreiben möchte. Denn generell ist das Würdigen eines Lebenswerks schon relevant, wenn man ein Medium für Musiker verfasst. Es sei denn, er möchte tatsächlich hier nur etwas zu Produkten lesen. Dann allerdings müssen analog alle Workshops, Interviews und diverse Vorstellungen mehr oder weniger bekannter Personen verschwinden. Aber gut, er wollte seinen Senf rausdrücken. Hoffen wir, dass jemand die Meinung von den Lesern hier nicht genauso überflüssig findet wie Meldungen über den Tod weltberühmter Ausnahmetalente, die Musikgeschichte aktiv gestaltet haben.

        • Profilbild
          Kazimoto AHU

          @witzard Ein Label und sein Management blasen den Tod in die Welt, zig Artikel gehen rund und nun weiß auch ich wer er ist, diese Info scheint ja eine große Lücke bei mir gewesen zu sein. Jetzt wird gegoogelt, gekauft, Kataloge bestellt, mit wem hat er gespielt, natürlich nur mit den Besten. Daß am Ende ein 83 jähriger Mann an Herzversagen gestorben ist, ein trauriges Ereignis, besonders für die echten Freunde und hinterbliebenen, nicht für die inflationär R.I.P. schreibenden Leser hier, geht dabei unter. Die ganze Welt ist ein Friedhof, dem Tod sollte respektvoll begegnet werden, hier aber wird nur vordergründig „getrauert“. Machen wir uns nichts vor, es wird Geld gemacht oder spenden Zeitschriften, Label und Onlinemagazine irgendwelche Erlöse in eine gemeinnützige Sache, die dem Erbe eines verstorbenen Ausnahmekünstlers gerecht wird? Nein! Ich bleib dabei, es ist inflationäre Leichenfledderei, wie es sie vorher hier so nicht gab. Wenn jetzt vermehrt bekannte Künstler sterben, was zu befürchten ist, dann gehört genau hier eine solche Diskussion hin. Das könnte z.B. mit einem separaten, piatätsvollen, würdigen und seriösen Bereich mit bescheidener Aufmachung und Inhalt geschehen aber bitte nicht ungefragt „in your face“ bei Community. Welche Community überhaupt? Ich finde dieses Thema ist etwas sensibler als das nächste heiße Gear oder sonstige News. Kann das keiner nachvollziehen?

          • Profilbild
            witzard

            @Kazimoto Ob der Tod einer weltberühmten Jazz- und Schlagzeuglegende der passende Anlass für Kapitalismuskritik ist, müssen andere entscheiden. Wie und wo diese Nachricht redaktionell aufgearbeitet wird, entscheidet am besten die Redaktion. Vielleicht machst Du da mit, um Einfluss zu nehmen.
            ECM hat ganz sicher keine Artikel auf Amazona nötig. ECM ist mE eines der wenigen Label, das über derartige Anwürfe erhaben ist. Vielen ist ECM viel zu arrogant, eben weil sie sich dem Marketinggetöse entziehen. Obwohl frühe Fans dem Labelchef Gram waren als er statt Free Jazz wie früher und ab Ende der 1980ern auch gefällige Melodien verlegte und nun seit einigen Jahren sogar dem Stinggitarristen Miller den Teppich ausrollte. Ein Affront für einige, wahrscheinlich keine Freunde von Dir oder doch? Aber da Du DeJohnette nicht kennst, wirst Du auch ECM nicht kennen.
            Ich glaube, Community zeichnet sich durch Heterogenität aus, aber ich mag mich irren.

            • Profilbild
              Kazimoto AHU

              @witzard Mir geht es nicht primär um „Kapitalismuskritik“, es geht darum wie was wo auf gesittete Art publiziert wird. Natürlich gehe ich schon lange über so manchen Artikel hinweg aber das hier ist etwas anderes. Community ist der erste Bereich den ich bei Amazona ansurfe, da will ich keine Todesanzeigen sehen. Passiert mir woanders komischerweise nicht. Hier wird es seit einiger Zeit regelrecht kultiviert, frei nach dem Motto, wer ist denn gerade wieder gestorben?

          • Profilbild
            m-ex AHU

            @Kazimoto Bei wohlwollender Interpretation (und in diesem Punkt gebe ich mir eigentlich doch recht regelmäßig Mühe) kann ich Deine Kritik im Allgemeinen durchaus verstehen.
            Stellt sich nur die (nicht unbedingt auszudiskutierende) Frage, ob die gewählt Form unbedingt angebracht war?
            Statt in der Todesmeldung selbst, hätte man viellleicht eine Leserstory zu diesem Thema anbieten können. Ist jetzt vielleicht auch nicht die allerbeste Idee, aber in so einem Internet-Auftritt ohne reines Forum fällt mir gerade nichts besseres ein.
            So wirkt das halt dann leider auch etwas unsensibel bzw. pietätslos, sorry.

  6. Profilbild
    moinho AHU

    Mit meinem Geschmack versteh‘ ich die Diskussion sowieso nicht, weil welche vergleichbar guten Schlagzeuger gabs sonst so? Fällt mir am Schluß keiner mehr ein (freilich individuelle Sichtweise).

    DeJohnette war irgendwie in jedem Kontext großartig, ob jetzt Gateway, oder Bitches Brew, oder Timeless, oder Parallel Realities, oder mit London Brass und John Surman oder…wenns „DeJohnette“ ist paßts.

    Ich hatte die Meldung noch nicht woanders gesehen, deswegen danke dafür. Was hör‘ ich mir jezt an?

  7. Profilbild
    gs06

    Ohne Kritik an anders gerichteten Meinungen zu dem Thema äußern zu wollen, möchte ich gerne anmerken, dass ich es sehr gut finde, wenn hier auch Todesmeldungen und Nachrufe von bekannten Musikern veröffentlicht werden.

    Noch mehr als Instrumente und entsprechendes Zubehör begeistert mich gute Musik von Kindesbeinen an. Und gute Musik wird meiner Erfahrung nach immer noch von Menschen gemacht, denen ich dafür sehr dankbar bin. Aus diesem Grund ist es mir auch nicht gleichgültig, wenn eine meiner Heldinnen oder Helden stirbt. Das sind immer sehr traurige Nachrichten, weil dann mit dem Menschen auch eine einzigartige Stimme der Musik für immer verstummt, aber es ist gleichzeitig auch eine Würdigung der Leistung dieser Menschen, die es meiner Meinung nach verdient haben, dass man anlãsslich ihres Todes einen kleinen Moment inne hält.

    Liebe Amazona-Redaktion, bitte haltet an dieser Praxis fest, und liebe Mitleser mit anderer Meinung, bitte erduldet einfach diese Beiträge, die ihr ja nicht unbedingt lesen müsst.

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