Geht echt: Hey AI DAW, mach Musik!
Die künstlichen Intelligenzen (KI) oder auf Englisch Artifical Intelligence (AI) genannt, erobern langsam aber sicher die Welt. Wir haben schon darüber berichtet, dass diese Tools in der Lage sind, Plug-ins zu programmieren und sie können auch beim Musizieren helfen. Sogar ChatGPT war schon ein Thema auf AMAZONA.de. Nun gibt es sogar eine DAW, die mit künstlicher Intelligenz arbeitet. Bei Wavtool handelt es sich um eine Browser-Anwendung, die auf den ersten Blick an eine klassische DAW wie Pro Tools, Logic Pro oder Cubase erinnert.
Das Besondere ist aber, dass man sich mit der DAW in einem Chat-Fenster unterhalten kann, wie das den meisten Lesern und Lesserinen sicher schon von ChatGPT bekannt ist. In diesem Chat dreht sich natürlich alles um Musik und man kann der KI wirklich sehr detaillierte Fragen stellen, die sie dann umsetzt. Wie wäre es z. B. mit einer traurig klingenden Melodie im Tango-Stil? Die KI erzeugt daraufhin ein File, das man in der DAW auf Spuren ziehen kann und mit verschiedenen virtuellen Instrumenten belegen kann. Im Nachhinein sollen der Melodie noch Akkorde und Rhythmus hinzugefügt werden? Überhaupt kein Problem! Ich habe zwar nur Fragen gestellt, aber ob hier nun wirklich in Tangogefühl getroffen wurde? Meiner Meinung klingt das alles noch zu steril.
Um Wavtool nutzen zu dürfen, müssen einige Hürden gemeistert werden. Vor der Nutzung des Chatbots muss man an einer Umfrage teilnehmen. Wavtool akzeptiert die Browser Chrome, Brave oder Edge. An einer Firefox-Integration wird wohl gearbeitet. Außerdem muss man sich mit einem Facebook- oder Google-Konto anmelden, um die DAW nutzen zu dürfen.
Bei Wavtool handelt es sich um ein kommerzielles Programm, was bedeutet, dass die Free-Version eingeschränkt nutzbar ist. In der Free-Version stehen 6 Spuren pro Projekt zur Verfügung. Die Spurlänge iat auf 384 Beats beschränkt. Der Austausch mit der KI ist auf 5 Anfragen beschränkt. Pro Spur steht ein Plug-in zur Verfügung. Die Audiodateien können als WAV-Datei exportiert werden. Der Drum- und der Wavetable-Synthesizer klingen ganz anständig und es ist möglich, an ihnen detaillierte Einstellungen vorzunehmen. In der Bezahlversion sind alle Beschränkungen aufgehoben und man kann die Spuren als MIDI, MP3 und WAV exportieren. Der Spaß kostet 20 USD pro Monat.
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Wie immer ist der Umgang mit diesen KI-Tools sehr faszinierend, aber auch gleichzeitig immer wieder ernüchternd. Aus meiner Sicht liegt das daran, dass ich als kreativer Mensch andere Dinge in meinem Kopf habe, als die KIs erzeugen. Natürlich spuckt Wavtool Musik aus, aber eben nicht die Musik, die ich in meinem Kopf habe. Mal gucken, ob es jemals so weit kommen wird.
Werdet ihr Wavtool nutzen oder nutzt ihr es schon? Nutzt ihr andere KIs, die euch beim Musizieren helfen?
Ich befürchte, dass derlei Systeme zukünftig eine Schwemme an nichtssagender, blutleerer und trotzdem nett anzuhörender Musik erzeugen werden und alle Kanäle, auf denen zeitgenössische Musik gehört werden kann, seien es Streaminganbieter oder auch Kaufkanäle, damit überflutet werden. Ich will nicht zu schwarz sehen, aber ich befürchte, dass es so kommen wird.
@Tomtom Dann kommt Tropical House in Heavy Rotation halt aus der Dose – wo ist das Problem? Es ist ohnehin nicht mehr auszuhalten, KI hin oder her.
@Tomtom KI wird mit Sicherheit so 0815 Radiosongs „produzieren“. Aber die Freaks (mich eingeschlossen) jeder musikalischen Nische wird die KI nicht ablösen können. Da fehlt es an Substanz, Originalität, und Emotionen. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Musik/ Songs und diese Individualität kann niemals von der KI übernommen werden. Musik ist etwas sehr persönliches und tiefgründiges, was nur Menschen hervorbringen können.
@Dan Lava Substanz, Originalität und Emotionen sind entweder definierbare Parameter oder sie sind heiße Luft. Wir sind auch nur Maschinen. Nur insofern komplex, als dass wir die Funktionsweise noch nicht vollständig erfasst haben, was lediglich eine Frage der Zeit ist. Ich finde Romantik zuweilen schon auch gut, aber nüchtern betrachtet ist eine Welt ohne „Spiritus“ auch nicht schlechter, eher sogar besser.
Das ist leider schon voll im Gange -> boomy.
Kann man sich Songs generieren lassen und direkt hochladen. In China wohl sehr beliebt, Spotify & Co. werden damit zugemüllt. Schöne neue Welt.
Und ich dachte, das schon seit langer Zeit Radiotaugliche Musik „so“ Hergestellt wird.
Das war bis jetzt zumindest für mich die Erklärung der Radiomonotonie und Einfallslosigkeit
(four on the floor) und so bummsbammsgetüdel…
Nun bin ich durch lesen dieses Artikels geschläut worden und rüste mich für die Zukunft.
nur noch Deutschlandfunk und NDR Info haha, und Radio Sterbehilfe lasse ich aus.😁
Oh je wie sehr sich KI in unser Leben drängt finde ich sehr Besorgnis erregend. Klar bei so Charts Schrott hört man wahrscheinlich sowieso keinen Unterschied ob das jetzt von Bohlen und co, oder einem Computer produziert wurde, ich Frage mich nur wie weit das noch geht.
In allen Bereichen wird immer mehr auf KI gesetzt, das kann auf Dauer nicht gut gehen.
@MK Na ja, immerhin haben wir uns noch nicht ausgelöscht, wobei ich mir nicht sicher bin ob das jetzt gut oder schlecht ist. 😂
@MK Das wird auch nicht gut gehen.
Es gibt ja schon KIs welche von Post Humanistischer Kunst sprechen und die Menschen lachen.
Elon Musk warnt vor KIs und die Menschen lachen ihn aus.
Man sollte Asimov mittlerweile als Pflichtlektüre in der Schule einführen.