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microSTATION Grî·envergleich

Zieht man in Betracht, dass die M1 im Vollausbau mit 8 MB Speicher auskam und man hier weder ein aufwendiges Piano-Multisample findet, noch sehr viele Stereo-Samples und die meisten Samples auch geloopt sind, bietet das an fertig klingenden Instrumenten doch einen großen Vorrat. EDS-I nennt KORG die Klangerzeugung (I = Integrated), so dass diese ein Ableger der seinerzeit großen Geschwister M50 und M3 ist. Ob es sich dabei um einen guten oder mäßigen Kompromiss handelt, liegt sicher im Ohr des Zuhörers und der jeweiligen Messlatte. Als Hobbymusiker, der mit der microSTATION keine sendefertige Darbietung produzieren möchte, ist das Soundangebot überdurchschnittlich gut.

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Es gibt schöne Orgel-Sounds mit gutem Rotary-Effekt, schöne Flächen- und Lead-Sounds der Synth-Abteilung und gute Live-Drums, die auch stereo sind, dazu gesellt sich ein Stereo-Flügel. Insgesamt 360 Multi-Samples finden sich im Klangspeicher, dennoch muss bei den meisten Sounds der Tiefpassfilter für virtuelle Dynamikstufen sorgen. Das hört der technisch interessierte Musiker sofort, der Laie bei einer Hochzeitsparty sicher nicht. Spielt die microSTATION in einem Ensemble, kann sie klanglich als schneller Orgel-Ersatz voll punkten, zumal ihre Sounds doch über genügend Durchsatzkraft verfügen und nicht langweilig klingen. Im Vergleich mit der Hi-Synthese aus dem KORG i3 oder NS-5R ist die microSTATION einerseits eine ganz andere Klasse und da merkt man den Fortschritt schon, andererseits zählen heute allerdings andere Punkte: Speicherplatz ist kein Thema mehr, so bieten fast alle aktuellen Instrumente ungeloopte Samples und Seitenresonanz. Auch die Artefakte beim Spielen akustischer Instrumente finden in der microSTATION keine Berücksichtigung, das war 2010 allerdings in dieser Preisklasse auch kein Thema. Heute, in Zeiten von KORG Kross 61, Pa-300 und Roland FA-06 und Yamahas MOX 61 sieht das etwas anders aus, wenn man die Kompaktheit außen vor lässt. Tut man dies nicht, ist auch heute die microSTATION konkurrenzlos.

 

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Betrachtet man die Messevideos von damals, waren die Besucher doch recht fasziniert, was KORG hier auf engstem Raum geschaffen hat. Es ist schon beeindruckend, dass so ein kleines Gerät doch verhältnismäßig groß aufspielen kann und dazu noch in der Bedienung recht einfach gehalten ist. Als Wolf im Schafspelz kann man sie zwar nicht direkt bezeichnen, doch täuschen die wenigen Tasten über die teils recht verschachtelten Menüs hinweg, die auf dem zweizeiligen LC-Display dargestellt werden. Das reicht vielleicht noch für die Sequenzer-Steuerung, bei der Programmierung des mehrspurigen Arpeggiators und den Combinations wird das schon schwierig. Daher bietet KORG auch einen kostenlosen Software-Editor und ein VST-PlugIn an, so dass sich die microSTATION auch als Klangerzeuger einbinden lässt. Kleiner Schönheitsfehler dabei ist, dass es das PlugIn nicht als x64-Variante gibt und der USB-Anschluss keine Audioschnittstelle anbietet. KORG-typisch werden die Sounds in Programs und Combinations unterteilt, wobei Programs die Einzel-Sounds und Combinations die Verbindung aus gelayerten Sounds und Arpeggiator-Patterns bezeichnet.

 

Es gibt dabei genügend freie Speicherplätze, so dass man auch nach Herzenslust an der kleinen Kiste schrauben kann. Vier Drehregler mit Anschlag bieten Zugriff auf die wichtigsten Funktionen, wobei ein Taster zwischen drei Betriebsarten (virtuell also 12 Regler) wechselt. Dazu gehören Filter, Resonanz, Effektanteil und Arpeggiator-Geschwindigkeit. Die jeweilige Belegung hängt auch von den Programs und Combinations ab, auch im Sequenzer können diese Drehregler genutzt werden. Ein weiterer Taster weist sie an, ihre Daten via Cc über MIDI auszugeben und qualifiziert die microSTATION auch als unkompliziertes Masterkeyboard.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    richard AHU

    Hallo Stephan, schöner Bericht. Ich selber habe den Vorgänger, Korg MicroX hier an dem ich vor allem das kompakte Format gut finde.

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      Stephan Merk RED

      @richard Hi Richard,

      sehr gut, dann kannst Du mir ja mal schreiben, ob ich das richtig vermutet hatte. Der MicroX lief doch mit Batterien, hatte 25 Mikrotasten und ein OLED-Display. Aber was hat der für eine Klangerzeugung, ein vollwertiger Synthesizer ist er ja nicht oder? Ich hatte dazu mal was im Netz gesucht, aber nicht wirklich was gefunden. In der Bucht war auch keiner, sonst hätte ich vielleicht mal zugeschlagen.

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        richard AHU

        @Stephan Merk Der MicroX hat 25 Tasten in normaler Größe und man kann ihn auch mit Batterien nutzen, was ich aber noch nie probiert habe, obwohl das externe Netzteil eher suboptimal ist (sitzt sehr wackelig am Gerät der Anschluss). Die Klangerzeugung basiert auf der damals, bei Korg gängigen, HI-Synthese und seinerzeit fand ich es schon toll das Korg diesen Standard in ein so handliches und günstiges Gerät verbaut. Die internen Sampels orientieren sich hauptsächlich an Synthiesounds und Elektronik. Von der Klangerzeugung gleich war damals der Korg X50, der sich bei den internen Klängen nur eher an „echten“ Instrumenten orientierte.

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          richard AHU

          @richard Aber sonst; doch klar, es handelt sich um einen vollwertigen Synthesizer, ist halt ein Rompler und ich persönlich finde die Filter klingen zu steril und neutral, aber das fand ich auch schon beim Triton. Es gibt auch einen Editor mit dem man die Presets ordnen, Studio und Livesets erstellen und ins Klanggeschehen eingreifen kann

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          Stephan Merk RED

          @richard Hi Richard und Danke für Deine Ergänzungen. Dann dürfte die Qualität der Tactiles ja auf ähnlichem Niveau liegen, die Tritons basierten ja auch auf der Hi-Synthese, wie auch der NS-5R, i5 etc. Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, warum viele den Groundsound von Korg nicht so mögen. Während ich die verschiedenen Syntheseformen von Korg nicht immer raushören kann, weil sie doch auch recht unterschiedlich sind, höre ich bei Yamaha irgendwie die Filter und bei den Keyboards die Pianos etc. oft raus. Dann steht beim Tyros 5 was von grundlegend überarbeiteten Sounds, aber irgendwie klingt’s trotzdem so wie immer. Der microKORG klingt jedenfalls nicht so, wie mein NX-5R damals, sondern deutlich erwachsener und vor Allem anders. Das hört man gut, wenn man die Demos des microARRANGERs (Hi-Synthese) und der microSTATION miteinander vergleicht.

          • Profilbild
            richard AHU

            @Stephan Merk nur zum Verständniss, wenn du schreibst der Microkorg klingt nicht so wie der NX-5R damals, meinst du wirklich den Microkorg oder die von dir beschriebene Microstation?
            Ich frag deshalb so blöd weil der Microkorg an sich ja ein VA Synthie ist und auf der Klangerzeugung der MS2000 basiert, da ist der Vergleich mit einem Rom Player schwierig.

            • Profilbild
              Stephan Merk RED

              @richard Nene, ich war blöd, ich meinte doch microSTATION und nicht microKORG: Der arbeitet ja mit der MMT-Synthese, das ist ja eine ganz andere Baustelle. Allerdings dürften die microKORG XL+ und XL bei den Naturinstrumenten wiederum ähnlich der microSTATION klingen. Übrigens sind auch die Filter der microSTATION etwas klinisch, Resonanz ist zumindest halbwegs angedeutet hörbar. Aber das geht bei der Zielgruppe schon in Ordnung.

  2. Profilbild
    bugler

    Hmm, ich habe mit meiner microSTATION ein Stück weit eine Hassliebe gehabt, bis das OS 1.0.1 rauskam. Gerade bei dem Nutzen des Arps per Midi Out, hängte sich die Kiste gerne unvermittelt auf. Seit dem update ist Ruhe.
    In meinem Setup liefert die mS alles an eher natürlichen Klängen. Pianos, Orgeln, Streicher, Drums (Hier gerne auch mit dem biestigen Decimator Effekt) und Chöre (mit dem Vokal-Effekt sehr geil). Toll gelungen ist auch der Bandecho-Effekt, den man per Joystick ins Eiern und die Selbsoszillation schieben kann. Dazu einen Phaser und Tangerine Dream lässt grüßen.
    Beim Soundschrauben per Editor fällt aber schon auf, dass weite Strecken des Samplematerials nur mit Effekten und Filtern leben können. Sie sind bis zum letzten komprimiert. Und das Filter ist, hmm, zum sanften Klangformen ok – nur in Sachen Resonanz ähm, auf Rheinisch „Driss“. Total dünn..

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