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Korg Wunderkind MicroX

28. Juli 2015

Da ich auf der Suche nach einer Ergänzung zu meinem Fender Rhodes mit elektronischen Leadvoices, rhythmischen Patterns zum Jammen und sanften Flächensounds zum Begleiten war, habe ich mir den MicroX, der mittlerweile 8 Jahre alt ist, für 200 Euro bei ebay-Kleinanzeigen geholt.

Bedienung
Nachdem man sich an die relativ intutive Bedienung gewöhnt hat, wird man überwiegend im Combinationmodus arbeiten, weil man hier gleich 8 Programms übereinanderschichten und von den 2 Arpeggiatoren bearbeiten lassen kann. So lassen sich hier ganze Arrangements bequem vorprogrammieren und als User-Combi abspeichern.

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Korg-microX-Synthesizer-und-Controller-in-weiss

2 Oktaven sind nicht viel, reichen aber beim Livespielen für den Zweck als Begleitharmonien (Flächensounds), Leadvoice oder zum Jammen mit den rhythmischen Patterns der beiden Arpeggioatoren gut aus.

Das Display ist zwar klein, aber fein, und die Menus sind gut durchdacht aufgebaut, sodass man alle Parameter hier bequem verändern und bearbeiten kann. Ich habe auf diese Weise in relativ kurzer Zeit die für mich interessanten Sounds zusammen gestellt.

Die Tastatur ist einfach und sicher nichts für Klavierspieler, die eine gewichtete Tastatur gewohnt sind. Für Synthspieler ist sie jedoch gut akzeptabel.

Die Drehpotis für die wichtigsten Klangfaktoren sind zugegebener Maßen nicht sehr hochwertig, verrichten aber ihre Arbeit wie sie sollen. Das Bedienkonzept ist simpel, und man findet durch die Category-Funktion die gesuchten Programs auf Anhieb, was bei 640 Stück keine Selbstverständlichkeit ist. Auch die Combinations sind nach Katgorien geordnet und leicht zugänglich.

Sounds
Und wie klingt das Ganze nun? Wer den Trition, die Wavestation und andere ältere Korgsynth kennt, dem wird Vieles bekannt vorkommen. Allerdings hat der MicroX nicht nur die 32MB der Triton Workstation, sondern zusätzlich 32MB eigene Sounds. Wer die großen Yamaha-Motif Datenbanken mit über 300MB kennt, wird sich fragen, was denn in 64MB an Sounds möglich ist.
Und hier muss man klar sagen, der Schwerpunkt des MicroX liegt eindeutig auf elektronischen Sounds und nicht auf den speicherintensiven Grandpiano- und sonstige akustischen Sounds, dafür ist auch die Tastatur ungeeignet. Und auch die Epianos lassen sich über die Tastatur nicht wirklich gut spielen, aber wer den MicroX als Erweiterung seines Rhodes nutzt, wird diese ja auch nicht unbedingt nutzen, wobei die Wurlitzer-Sounds immerhin eine brauchbare Alternative zum Fendersound bieten.
Aber wer Synth- und Hammondorgan-Sounds sucht, der wird hier sofort fündig.

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Es gibt Unmengen an bewegten und ruhigen Flächen und agressiven bis sanften Leadvoices inklusive der Orgelsounds aus der CX-3 Hammondsimulation. Letztere sind wirklich eindrucksvoll und durch die Layerfunktion auch untereinander gut kombinierbar.

Überhaupt ermöglicht die bis zu 8-fache Layerfunktion unheimlich satte Sounds, die man dem kleinen Wunderkind nicht wirklich zutrauen würde.
Es gibt 5 Demosongs, die man sich hier anhören kann:

http://www.korg.de/produkte/fruehere-modelle/microx-produktinfo/microx-produktinfo-1.html

Nicht nur der erste Demosong „Arabian Adventure“, sondern vor allem auch die beiden Fusion-Titel „Joint 1619“ und „Future Boogie“ demonstrieren die Klangvielfalt des MicroX.

Praxis
Der MicroX ist keine Workstation, kein Universal- und Alleskönner, sondern er ist sehr gut brauchbar für alle, die einerseits elektronische Musik mögen, andererseits für Neosoul und Jazz eine Erweiterung ihres Fender-Rhodes Pianos mit gut einsetzbaren elektronischen Sounds suchen. Gleichzeitig lässt er sich für alle Softwaremusiker wunderbar als Controller einsetzen und in herkömmliche Sequenzerprogramme einbauen, was ich selber allerdings nicht nutze.Im Multimodus ist er außerdem als Klangmodul nutzbar und über ein Masterkeyboard dann ein vollwertiger Synth wie die großen Triton.

Und für alle, die viel unterwegs sind, kommt der MicroX in einem unheimlich stabilen und praktischen Kunstoffcase, der zwar etwas nach Werkzeugkasten aussieht, aber dafür umso praktischer ist!

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Fazit
In jedem Fall eine Empfehlung für alle, die nicht viel Geld anlegen wollen (bei ebay Kleinanzeigen ab 200 Euro zu haben) und in dem genannten Musiksektor eine interessante Klangerweiterung suchen, wobei der Spaßfaktor beim Jammen vor allem durch die rhythmischen Patterns nicht zu unterschätzen ist. Auch hier überwiegen allerdings die Dance- und R&B-orientierten Rhythmen, wobei es als kleines Schmankerl auch eine Fülle von orientalischen und afrikanischen Ryhthmen und Instrumentenstimmen gibt.

P.S.
Allerdings kann einen der unscheinbare MicroX auch ganz schön in Beschlag nehmen, weil man sich durch die praktisch unbegrenzte Editierbarkeit vor allem bei den Combinations, aber auch bei den Drumkits in den Tiefen der Menus und der Arpeggiatorfunktionen wirklich verlieren kann, was dann zu einem sinnlosen Zeitverbrauch führt.
Ein Problem, was man bei den einfacher aufgebauten VA Synth von Korg, MicroKorg XL oder R3, die nicht von einer Workstation wie dem Triton abgeleitet sind, so nicht haben dürfte.
Denn der MicroX ist eben nicht nur ein einfacher Synth, sondern eben doch eine kleine Workstation, und man kann ihn daher sehr vielseitig einsetzen, zum Beispiel nur als Rhythmusinstrument mit unzähligen Möglichkeiten der Begleitung nur durch die Schlagzeug- und Percussionpatterns.
Durch die zahllosen Combinations wiederum bietet er sich für die Komposition von größeren, auch durchaus orchestralen Werken an.
Wer also etwas Simpleres sucht, sollte sich eher mit einem MicroKorg oder R3 begnügen.
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Forum
  1. Profilbild
    Phoenix

    Gut 6 Jahre sind seitdem vergangen. Vielen Dank FenderRhodes für die Leser-Story. Zufällig bin ich auf dieses Model Micro-x letztes Jahr gestoßen. Ich suchte nach einem transportablen Synth. Nun gibt es ja einige aktuelle Modelle, als auch bereits betagte wie der Micro-x. Wie der R3 steht er jedoch ein wenig im Abseits zum immer noch allgegenwärtigen MicroKorg und seine Nachfolger XL, usw. – zu unrecht, wie ich finde! Entscheidend war für mich: Wieviel Synth bekomme ich fürs Geld…? Da ich bereits einige analoge Synthesizer besitze, war die Frage „digital oder analog?“ für mich nicht maßgebend. Und tatsächlich – nach meinem Kenntnisstand gibt es in dieser Preisklasse (aktuell ca. 300€) keinen umfangreicheren transportablen Syntheziser – auch nicht aktuelle!
    Er ist klein – wirkt fast wie ein Spielzeug – und leicht (keine 3 kg)! Koffer incl. – also ideal fürs mitnehmen um mal Outdoor zu jammen? Doch halt… zwei Dinge die mich dann doch störten:
    1. die im Oktavumfang zu kurz geratene Tastatur – klar ein Tribut an die Kompaktheit. Aber zwei Oktaven werden den Möglichkeiten nicht gerecht! Aber für lau gibts 49er Keys!
    2. 12 Volt Netzstecker – kein usb-Power! Also Outdoor erledigt? Doch! – es geht dank neuer PowerBanks, die auch 12Volt mit 1,5A Output haben! Dazu ein Adapter Usb/DC (Achtung spezieller Hohlstecker mit Pin) und das Gerät läuft outdoor ohne Netzstecker! :)

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