Martin LX1E – Bühnen-Gitarre oder doch eher Wander-Gitarre?
Ich hab da eine Neue LX1E gefunden die doch noch den ursprünglich eingebauten „guten“ ISYS T-Preamp hat und hab die bestellt (629,- Euro). Kam Gestern. Ich war Anfangs sehr begeistert, so eine kleine Akustik-Gitarre in der Hand zu halten, die sich nicht nach Spielzeug anfühlt. Ist von der Größe fast wie eine E-Gitarre nur natürlich viel leichter, daher angenehm „zu tragen“. Der clou: die Kleine passt in einen etwas zu tief geratenen Les Paul Koffer, der bei mir rumsteht, perfekt hinein. Die ca. zwei Stunden Probespielen waren jedoch sehr ernüchternd. Unplugged war eh klar, dass da nicht viel Sound kommt bei dem kleinen Body.
Eingesteckt an verschiedenen Geräten (Interface direkt, Amp, Preamp, Mischpult, über Studio-Monitore, PA-Boxen und Studio-Kopfhörer), klingt die Gitarre beim Spielen einzelner Noten oder auch zweistimmige Passagen zunächst recht gut. Wenn man eine weile Spielt und etwas entspannt genauer hinhört, klingen die Töne jedoch sehr unschön aus. Akkorde spielen hört sich, wohlgemerkt für meinen persönlichen Geschmack, einfach nur schlimm an, richtiges Geschruppe, einfach viel zu mittig, dann kein EQ onboard, nur je ein Schalter für Contour und Phase, die nicht so recht zum gewünschten Ergebnis führen. Auch EQing am Pult schwächt halt die Mitten auf Wunsch ab aber zieht den Klang zwangsläufig in Richtung herkömmlichen Piezzo-Klang, nur etwas härter vom Sound. Also Lieder wie „Your Song“ begleiten klingt katastrophal, „Ham Kummst“ oder mal ein Blues – OK.
Bzgl. Feedback ist die kleine nicht ganz so unempfindlich wie ich bei der geringen Größe des Korpus vermutet hatte.
Bespielbarkeit: Nach zwei Stunden spielen tun mir richtig die Finger weh :-) da müsste man erst mal die Saitenlage anpassen (Material an Sattel oder Stegeinlage abnehmen und evtl den Hals einstellen). Hatte jedenfalls irgendwann keine Lust mehr, darauf zu spielen.
Um keine weiteren Spuren auf dem Instrument zu hinterlassen, hab ich die Gitarre dann wieder eingepackt und gewartet ob es mich aus irgendwelchen Gründen zu dem Instrument hinzieht aber das blieb aus.
Also hab ich die wieder zurückgeschickt.
Ein Freund von mir hat die Taylor GS mini-e, hab die mal vor Ort angetestet. Bespielbarkeit und Sound unplugged um einiges besser als die Martin. EIngesteckt soll die jedoch noch schlechter sein als die Martin, habe ich hier und da gelesen.
Ich schau aber mal ob ich die demnächst mal bei mir testen kann. Mal schauen, ob ich doch noch was passendes finde.
China-Modelle kommen für mich nicht in Frage.