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Miles Davis Dokumentation (2019) im TV

Großartige Miles Davis Dokumentation "The Birth of Cool" in der Mediathek

17. Oktober 2024

Auf Arte und deren YouTube-Kanal ist die 2019 erschienene Dokumentation „Miles Davis: Birth of the Cool“ von Stanley Nelson erschienen. In diesem Film wird das Leben und die Karriere des legendären Jazz-Trompeters beleuchtet.

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Doch Miles Davis (1926–1991) auf einen Jazz-Trompeter zu reduzieren, wäre zu einfach. In seiner Autobiographie schreibt er: „Well, I’ve changed music five or six times, I guess that’s what I’ve done…“. Welche Musiker oder Komponisten können das schon von sich behaupten? Deswegen gibt es so manchen, der nur bestimmte Phasen im Schaffen von Miles Davis schätzt, weil er viele Genres geprägt und sogar mitgestaltet hat. Er suchte immer nach einem neuen musikalischen Ausdruck: Bebop, Cool Jazz, Orchestermusik, Fusion, Rock ’n‘ Roll, Hip-Hop, Pop-Musik und vieles mehr probierte Miles Davis. Er öffnete die Tür für viele Musiker, die bis heute einen aktiven Beitrag zur Musikwelt leisten und selbst als Legenden gelten, wie z.B. die Gitarristen Mike Stern, John McLaughlin oder die Keyboarder und Pianisten Herbie Hancock, Joe Zawinul und Chick Corea.

Screenshot aus The Birth of Cool. Miles Davis nachdem er von einem Polizisten zusammengeschlagen wurde, weil er vor einem Club eine Zigarettenpause machte.

Die Dokumentation beginnt mit Davis‘ Kindheit und beschreibt alle Lebensabschnitte, wozu seine Familie, Frauen, Kinder, Rassismus und auch seine Drogenabhängigkeit gehörten, mit der er sein Leben lang kämpfte. Diese Geschichte in Einklang mit dem Musiker Miles Davis zu bringen, ist nicht so einfach, und manchmal hätte ich mir mehr technische Details gewünscht. Wie war das mit den Effektpedalen, E-Gitarren und Synthesizern, die Miles Davis in seine Musik integrierte? Welche Ideen brachte der langjährige Produzent Teo Macero ein? Aber kann man der Dokumentation deswegen einen Vorwurf machen? Viele sind eben auch an dem Menschen Miles Davis interessiert, und das Genie sowie der musikalische Vordenker war auch ein schwieriger Mensch.

Screenshot: The Birth of Cool Miles Davis in den späten 1980er-Jahren – Schon zu Lebzeiten eine Legende

Mit seltenem Archivmaterial, Interviews mit Wegbegleitern und Musikexperten sowie Ausschnitten aus Live-Auftritten zeichnet der Film das Porträt eines komplexen und oft widersprüchlichen Genies, das den Jazz nachhaltig veränderte. Die Dokumentation wurde nach dem 1957 erschienenen Album Birth of the Cool benannt. Auf diesem Album ist es möglich, die Entwicklung von Bebop zu Cool Jazz von Miles Davis nachzuvollziehen. Auch wenn man die Musik von Miles Davis nicht mag, sollte man sich die Dokumentation ansehen, denn sie verdeutlicht, zu welchen kreativen Großtaten der Mensch in der Lage sein kann, wenn er ohne Scheuklappen durch das Leben geht. Es gibt nur wenige Menschen aus dem 20. Jahrhundert, die ein solches Werk wie Miles Davis hinterlassen haben.

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Denkt ihr, dass Miles Davis heutzutage immer noch relevant ist? Welchen Miles-Davis-Stil bevorzugt ihr? Könnt ihr Jazz überhaupt hören? Schreibt es uns in die Kommentare.

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  1. Profilbild
    D-Joe

    Danke Sven, werde ich mir bei Gelegenheit ansehen.
    Habe kind of blue und ballads & blues zu Hause und schätze diese Alben sehr!!!
    Bzgl. des Stils kann ich jetzt noch nichts sagen, aber JA ich kann Jazz hören UND WIE!!!! ;-)

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @D-Joe Hi D-Joe,

      viel Spaß dabei. Es gibt halt Menschen, die sagen, mit dem elektrischen Miles können sie nichts anfangen, aber den akustischen Miles lieben sie ….Viele können auch nicht verstehen, dass er sich am Ende seines Lebens dem Hip-Hop oder Pop-Musik geöffnet hat. Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn er dann live den Synthesizer bedient. Er wusste immer, wo es lang ging und wollte den Jazz immer auf der Höhe der Zeit halten.

      • Profilbild
        D-Joe

        @Sven Rosswog Danke den hatte ich gestern!

        Konnte nicht die gesamte Doku ansehen, aber anhören, was in so einem Fall gar nicht so schlimm ist.

        Der „neue“ Miles, so finde ich, ist eine Weiterentwicklung.
        Der Jazz war ja zu Miles Anfängen auch Pop (also populär)
        Er ist mit der Zeit gegangen, das viele da nicht mitwollten kann ich mir gut vorstellen.
        Ist in der Vergangenheit auch anderen Musikern passiert.

        Also der „elektrische Miles“ gefällt mir auch richtig gut!
        Wobei ich da noch Nachholbedarf habe.

  2. Profilbild
    Flowwater AHU

    Auch von mir lieben Dank für den Tipp. Obwohl nicht meine Musik … wobei … in den letzten Jahren immer mehr … sehe ich mir die Geschichte eines Musik-Giganten immer gerne an.

    Miles Davis (jetzt kommt’s, ich weiß, nicht schimpfen bitte) war mir zunächst eher als Plot-Twist in dem grandiosen Film »Collateral« ein Begriff (mit Tom Cruise und Jamie Foxx, muss ich mal wieder sehen, fällt mir gerade auf). Und dann noch über meinen Lieblings-Avantgarde-Elektroniker Sasu Ripatti aka Vladislav Delay. Dessen erstes Album heißt nämlich »Kind of Blue EP« (welches nebenbei bemerkt EXTREM avantgardistisch ist). Erst viel später habe ich mitbekommen, dass das eine Anspielung auf Miles Davis ist.

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @Flowwater In der Dokumentation wird gesagt, dass Kind of Blue das Jazz Album ist, dass auch Jazz-Hasser lieben. Für viele war es der Einstieg in die Welt des Jazz. Wie eine Erzählerin in der Dokumentation sagt: Ich möchte mich so fühlen, wie sich Kind Of Blue anhört.
      Spannend ist natürlich auch, dass auf diesem Album John Coltrane sich zum ersten Mal kreativ richtig ausleben konnte, weil Miles Davis seinen Mitmusikern Freiheiten zugestanden hat. Abgesehen davon ist nach der Dokumentation wohl das meistverkaufte Jazzalbum der Welt. Muss 1959 schon krass gewesen sein, als alle diesen Highspeed Jazz spielten und er ganz relaxt daher kam. Vielleicht ein bisschen vergleichbar als in den 1990ern das Kruder und Dorfmeister Album DJ-Kicks kam, während überall sonst der maschinelle 4 to the Floor angesagt war.

  3. Profilbild
    der jim RED

    Passend dazu ist auch der Film „Fahrstuhl zum Schafott“ in der ARTE-Mediathek. Mit einem super-coolem, atmosphärischem Soundtrack von Miles Davis, der in einer einzigen nächtlichen Studiosession in Paris aufgenommen wurde. Es gab mal eine CD, die neben dem eigentlichen Soundtrack auch die trockenen Takes der Aufnahmen enthielt.

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @der jim Danke für die Ergänzung Jim,
      das habe ich ganz vergessen. In der Dokumentation spielt der Film auch eine Rolle und die Aufnahme und Zeit in Paris wird genau beschrieben. Der Film wollten die Leute übrigens erst nach Erscheinen des Miles Davis Soundtrack sehen :-)

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @der jim Oha … auch von mir vielen Dank für den Hinweis auf den Film. Ich sehe mir in letzter Zeit viele alte französische Filme an, weil ich so dermaßen die Faxen dicke habe von neuen Hollywood-Kinoproduktionen.

    • Profilbild
      Bave the Dutcher AHU

      @der jim Des weitern möchte ich die Autobiografie von Miles empfehlen, ganz schöner Schmöker, liest sich aber irgendwie wie Bukowski, schnoddrig, aber würdevoll und mit African American Proudness.

  4. Profilbild
    Bave the Dutcher AHU

    Ich hatte das Glück dass mein älterer Bruder Hardcorefan von Miles war/ist und so inhalierte ich all seine Platten (auch die elektrischen) schon mit 14/15. Hat mir sicher nicht geschadet stilvolles von stillosem zu unterscheiden. Jazzer ist keiner aus mir geworden, eher Triphopper, aber ich kann eine ganze Jazzplatte ohne Ausschlag hören. Dave Douglas zum Beispiel, guuter Mann.

  5. Profilbild
    DasIch&DerEr

    Danke für den Tip! Mich hatte Miles mit dem Pangaea Album. Wer die Barrieren, dass Jazz nichts für Ihn sei einfach mal über Bord wirft und sich Miles anhört, der wird schnell erfahren, dass das einfach nur geile Musik ist die er da macht!

    Ich glaub‘ da spricht der Miles Fan aus mir ;-)

  6. Profilbild
    Kazimoto AHU

    Gestern angefangen zu gucken, war aber zu müde.

    Kann einer bitte das „INBEGIRFF“ im Titelbild korrigieren, schaut schrecklich aus. Ist das ablichtsich um Kommenatre zu prozivieren?

  7. Profilbild
    Flowwater AHU

    Zwischenstand
    Ich bin noch nicht ganz durch mit der Doku. So etwas sehe ich mir immer nur in 20-Minuten-Häppchen an … weil ich das Gefühl habe, hier etwas besonderes zu sehen und ich will mental nix verpassen.

    Ich bin jetzt gerade an der Stelle (ca. 1:20:00), als Miles Davis aus dem Vertrag mit Columbia Records raus will, weil er aufgrund der aufkommenden Rock/Pop-Musik seine eigene Musik verändern will. Er will mehr »elektrisch« werden. Daraufhin meint der damalige Präsident von Columbia Records, Clive Davis, er solle doch einfach mal mit den anderen Jungs spielen. Was dann auch passiert ist.

    Ich schätze mal, dass heutigen Label-Präsidenten so etwas völlig egal wäre und die einfach auf den Vertrag pochten. Deswegen: Hut ab vor Clive Davis; dem schien an der Musik (und an dem Geschäft natürlich) noch etwas zu liegen.

  8. Profilbild
    BigT

    War 1986 erstmals an einem Live Konzert von ihm in Montreux. Das gibt es übrigens mittlerweile auch auf Youtube zu sehen und hören. Robben Ford an der Gitarre ist mir besonders in Erinnerung geblieben, aber auch die Gäste wie David Sanborn oder George Duke.
    Danach habe ich vor seinem Tod noch zwei oder drei Konzerte von ihm besucht und mich laufend in seiner Diskographie weiter gehangelt. Mittlerweile sind mehr als zwanzig Miles LP‘s in meinem Regal, nur die Sammlung an Herbie Hancock „Scherben“ ist noch etwas grösser.

    Diese Masters haben mein Gehör bzw. Verständnis von Musik enorm weit ausgedehnt und dafür bin ich ihnen ewig dankbar. Gerade die Zeit um 1970 (Bitches Brew etc.) ist diesbezüglich hochinteressant. Aber auch die letzten Jahre nach seiner darauf folgenden Lebenskrise waren definitiv nochmal ein Highlight.

  9. Profilbild
    wellenbad

    Vielen Dank für den schönen Artikel und den Hinweis auf die Doku, die ich mir noch aufgehoben habe für einen ruhigen Abend, wenn die Familie mal ausgeflogen ist.

    Kind of Blue fand ich auch immer toll und habe es in den 80er komplett mit meiner Band gespielt. Mein absolutes Lieblingsalbum war aber immer We Want Miles. Das hatte einfach diesen megafetten Sound. Ich weiß gar nicht, wie oft ich deswegen zu spät zur Schule gekommen bin :-)

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @wellenbad We Want Miles ist mnega fett. Wegen dem Album bin ich auf ein Mike Stern Konzert gegangen und wurde nicht entäuscht.

  10. Profilbild
    Tai AHU

    Ich hatte eine kurze, intensive Jazz-hör-Zeit vor langer Zeit, ist dann wieder stark abgeflacht. Aber Miles ging immer. Für mich vor allem die Phase um Bitches Brew, als er diesen „jungen englischen Gitarristen“ gefunden hat. McLaughlin ist jetzt 82. Aber auch seine Musik davor hat mich beeindruckt, genauso wie seine poppigen Ansätze. Time after time ist genial. Nee, ganz wichtiger Musiker für mich. Tastenspieler würden sagen: die Attackwerte sind oft höher als bei vielen anderen Trompetern.

  11. Profilbild
    Tomtom AHU

    Danke für den Tipp, Sven! Klasse Doku! Ein Genie und gleichzeitig doch so kaputt. Ich glaub, jetzt schau ich mir doch glatt erstmals „Fahrstuhl zum Schafott“ an, damit ich die dazu improvisierte Musik genießen kann. Wahnsinn… Dieses Live-Komponieren/Improvisieren direkt zum Bild machen ja die allerwenigsten Komponisten, hat was! 👍

  12. Profilbild
    jmax

    Als ich in den 70ern, verspätet, BITCHES BREW hörte, sprengte dies meine Hörgewohnheiten. Wie Miles treffend in der Doku sagt: „Spielt was ihr wollt“. JACK JOHNSON fand ich aber wieder großartig. Danach, 70er/80er habe ich Miles etwas aus Ohren verloren.
    Weiter zurück: SEVEN STEPS, SKETCHES, KIND OF BLUE und dann die grandiosen 50er, Cool und Hard Bop, kann ich alle gar nicht aufzählen. Aber auch einige Bebop-Stücke sind nicht zu verachten. Wobei mich meist immer die Midtempo oder Mellow-Tracks am meisten faszinierten.
    By The Way: In Minute 1:23.00 der Doku treffen 1971 Miles und John Lennon aufeinander.

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