Frankfurt am Main bekommt ein Museum für moderne Elektronische Musik
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Am Montag, den 23.Januar, lud der Magistrat der Stadt Frankfurt zu einer Pressekonferenz. Einige werden hier sicher an den Wahlkampf, der derzeit in Frankfurt am Main tobt, denken.
Andere haben vielleicht historisch bedeutende Klubs, wie OMEN, Monza oder U 60311, oder gar das MTW oder Robert Johnson in Offenbach im Kopf.
Und dieses Bermudadreieck wird an der Hauptwache das MOMEM als Pop Up Museum auftauchen.
Die Idee zum MOMEM ist mittlerweile keine Idee mehr, seit Talla2XLC (Andreas Tomalla), Alexander Azary (der designierte Museumsdirektor) und Stefan Weil mit dem Frankfurter Magistrat einen Letter of Intent (2015) unterzeichneten. Und mit Peter Feldmann den derzeitigen OB als Unterstützer und Schirmherrn für das MOMEM gewinnen könnten.
„Das MOMEM ist ein einmaliges Projekt. Mein Dank gilt vor allem den Initiatoren, die Geduld und Ausdauer bewiesen haben und sich über die ganze Zeit nicht von ihrer Vision und Überzeugung abbringen ließen“, sagte Peter Feldmann, der die Schirmherrschaft für das Projekt übernimmt. (Pressetext der Stadt Frankfurt)
„Das ist heute ein guter Tag für das MOMEM“, sagte Museums-Initiator Alex Azary. „Dass die Stadt zu ihrem Versprechen steht – das ist für mich die Botschaft des Tages.“ Wichtig war ihm zu betonen, dass in Frankfurt das erste weltweite Museum für Clubkultur entsteht. „Und sobald wir die Schlüssel haben, wahrscheinlich gegen Ostern, werden wir hör- und sichtbar mit dem Ort an der Hauptwache umgehen“, versprach Mitinitiator Stefan Weil.
Peter Feldmann dazu: „Dass Frankfurt seit den 1980er Jahren eine entscheidende Rolle in der internationalen Entwicklung der elektronischen Musik spielt, ist längst kein Geheimnis mehr. In Frankfurt wird die kulturelle Relevanz dieser Jugend- und Kulturbewegung wahrgenommen und von der Stadt auch entsprechend gewürdigt. Auch deshalb ist dieser prominente Platz im Herzen der Stadt als Standort optimal. Ich freue mich insbesondere auf die zahlreichen jungen Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland, die vermutlich nicht zuletzt wegen des MOMEM unsere Stadt in Zukunft besuchen werden.“ (Pressetext der Stadt Frankfurt)
Trotz der anstehenden Wahl zum Oberbürgermeister in Frankfurt am Main ist dies nicht nur kulturpolitisch ein positives Signal, sondern auch eine Anerkennung für die Frankfurter- und Rhein-Main-Szene.
Wir erinnern uns, dass der Sound of Frankfurt über eine Zeitspanne von 1985 bis heute stilprägend war und ist und viele Dancefloor-Knaller aus Frankfurt und Umgebung kommen.
Die Redaktion hofft natürlich auf eine angemessene Eröffnungsparty und das der eine oder andere Künstler amazona.de ein Interview gewährt. Wir bleiben dran und informieren euch.
Jo, warum auch nicht? Wobei die das m.E. lieber in ’nen umfangreicheren Rahmen setzen sollten, räumlich und zeitlich (also historisch betrachtet).
Leider entwickeln sich so’ne Museen recht schnell zu Subventionsgräbern.
1.2.3. Teknööö…umpf-tz-umpf-tz-umpf-tz
Von der Nummer bitte die original, handgeschriebene Partitur ausstellen!
Sowas gehört in ein Museum. Frei zitiert nach einem Archäologen.
Hallo PSV DDV,
das war Hamburg, schneller, härter, weiter ;-) Der Sound of Frankfurt und des Rhein Main Gebiets war und ist ein anderer.
@TobyB Klar, war nur so schön plakativ :)
Ich gehe aber mal davon aus, daß in diesem Laden mit dem schwergewichtigen und kulturgeschichtlich schlicht unpassenden Namen „Museum für moderne elektronische Musik“ nicht nur die Frankfurter Schule thematisiert wird, oder?
Richtiger wäre übrigens: „Museum für post-postmoderne elektronische Tanzmusik“ ;-)
dann doch lieber gleich Anglizismen: „Museum Of Postpostmodern Electronic Dancemusic“ = MOPED ;p
@Kosh Mein Moped fährt mit EDM, könnte ein Hit werden ,-)
@Kosh Moped is super :.)))
Find ich auch viel eingänglicher.
Hallo PSV-DDV,
ich denke es wird schon wesentlich bunter als SoF, Sound of Frankfurt werden. Nichts gegen gediegene Bembelbeats. Aber so ein Museum lebt ja von der Vielfalt und die Museumslandschaft in FFM ist sehr anspruchsvoll und vielfältig. Und da braucht es ein sehr gutes Konzept um sich dauerhaft zu etablieren. Zumal es im Postmuseum, Filmmuseum und Museum für Angewandte Kunst schon monothematische Austellungen und Events zu den Themen DJ Culture, Elektronische Musik gab. Und die waren klasse kuratiert.
dann schaut euch mal das an:
https://www.amazona.de/community/techno-made-in-frankfurt
Cool! Bin mal gespannt, wie sie das museal umsetzen… werd ich mir auf jeden Fall mal ansehen, wenn ich wieder in der Gegend bin.
Als alter Ur-Offenbacher aber noch eine Anmerkung: das MTW ist eigentlich ne Dorfdisco und hat clubmäßig keinerlei Relevanz. Das Robert (als ehemalige Garderobe des MTW!) hingegen schon. Schade nur, dass der Techno-Club im Dorian Gray hier nicht gelistet wurde…. meine Kinderstube sozusagen und in den Neunzigern neben dem Omen DER Anlaufpunkt für elektronische Clubmusic…(mit der besten Sound-Anlage ever! Echt jetzt, habe sowas – oder auch nur vergleichbares – nie wieder gehört)
@tonvibration Die Namen erinnern assotiativ an die hr3 Club Night…
Na super, jetzt ist mein Style und Equipment museal… druff gesch***en, der Kampf geht weiter! ;)
Ich zitiere mal den Herrn Flür und das ist wohl auch Talla2XLC’s Motto, „Musik als Träger von Ideen. Es geht immer weiter.“
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Ich bin mir nicht sicher ob wir Vintage Synths dort sehen werden ;-) Vielleicht die Wheels of Steel in Form oller 1210er.
@TobyB Das Zitat dürfte von Herrn Hütter stammen — Herr Flür hatte nie viel zu sagen in der Kapelle, für die er arbeitete.
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Techno im Museum. Und die 1990er haben gerade mal vor 28 Jahren angefangen.
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…und um genau zu sein heißt das Zitat auch „Es wird immer weitergehen, Musik als Träger von Ideen.“ Reimt sich dann auch besser ;)
Außerdem startete die Technoszene in Ffm keineswegs erst 1990 – da wurde sie dann oberflächlich bekannter – sondern bereits 1984 gründete Talla 2XLC den Technoclub.
Ich bin wirklich gespannt wie sie das ins Museum bringen wollen. Und hoffe auch, dass sie neben Frankfurt auch die Berliner Entwicklung aufnehmen und irgendwie zusammenfassen….
@tonvibration Du meinst also, Techno hat nun endlich mit 34 Jahren auf dem Buckel Museumsreife erlangt.?
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Damit könntest Du recht haben. Sozusagen ein musikalisches H-Kennzeichen.