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(ID: 79017)

Was mich beim Massive immer wieder stört: Bei machen Filter,- und Effekttypen ist mir aufgefallen, dass Regler mit der Bezeichnung „n.a.“ markiert werden, bis ich irgendwann festgestellt habe, dass besagte Regler ohne jegliche Funktion sind. Warum diese Regler nicht mit einer Funktion belegt worden sind, dass kann man nur rätseln. Vielleicht gibt es einfach für diesen jeweils ausgesuchten Filter keine anderen Klangassoziationen.

Preset Zombie des Massive

Preset Zombie des Massive

Im Laufe der Zeit ist mir ebenfalls negativ aufgefallen, dass beim Massive nicht alles in Echtzeit zu editieren ist. Die Schiebe, – und Drehregler stellen kein Problem dar, aber bei diversen Zahlenparametern sieht das schon ganz anders aus. Der Unisono z.B. lässt sich nicht in Echtzeit editieren. Versucht mal, einen einfachen Ton mit eurer Taste am MIDI-Keyboard zu spielen und lasst die Taste gedrückt. Jetzt geht ihr mit eurer Maus zum Unisono Feld, klickt die Zahl im Zahlenfeld an, und bleibt ebenfalls auf eurer Maustaste. Wenn ihr jetzt die Maus nach oben zieht, könnt ihr beobachten, wie sich die Zahl im Zahlenfeld Schritt für Schritt erhöht. Normalerweise müsste jetzt auch der Klang immer dicker werden. Aber ihr hört die Klangveränderung erst, wenn ihr eure Taste am Keyboard loslasst und neu antippt.

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Wie klingt der Massive denn nun? Ich würde den Klang nicht unbedingt als „clean“ bezeichnen, obwohl es sich um ein VST Instrument handelt. Sonder eher mächtig und in den mitten leicht „nasal“! Verzerrte Lead-Sounds, effektierte Bässe und krasse Effekte sind seine Spezialität. Dadurch ist der Massive im Mix durchsetzungsfähig, aber interessanterweise im direkten Vergleich zu meinem Hardwaresynthesizer nicht zu dominant. Mit sanften Sounds tut sich der Massive dennoch schwer. Presetnamen wie „Orchester Bastard 1“ oder „Zombie“ lassen schlimmes erahnen. Die meisten Werk-Presets haben irgendeine Besonderheit im Sound. Hauptsache der Sound klingt alles andere als „normal“. Selbst ganze Rhythmen, – und Melodie Loops lassen ich mit dem Massive erstellen.

VST Plug-Ins neigen dazu, in den tiefen Lagen schwach zu klingen und in den hohen Lagen eher „schrill“. Beim Massive habe ich den Eindruck, dass in den tieferen Lagen der Druck fehlt. Das bekommt meiner Meinung nach so mancher Analog-Simulant Plug-In besser hin. In den mitten (interner EQ bei mittlerer Frequenz) würde ich den Klang wie erwähnt leicht „nasal“ beschreiben und in den höheren Lagen (interner EQ bei mittlerer Frequenz) trotzdem noch erstaulich klar.

Ein besonders effektiver Trick, einen Sound so richtig anzudicken, ist der bereits erwähnte Unisono-Mode im Voicing Feld. Kreiert man einen banalen Sound und erhöht dann die Zahl im Unisono Feld, wird der Sound so dick wie der Teig in Muttis Rührmaschine.

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Ihr wollt beim Massive mit einem Schlag alle gängigen Parameter der Bedienoberfläche willkürlich verändern? Geht in die Global Funktion und klickt bei „Randomize“ alle Parameterkästchen (Parameter, Mod Depth, Connections, Type Sel, Matrix) an. Betätigt das kleine darüber liegende Kästchen „All“ (Random), und siehe da: Der Massive verändert sich willkürlich und ihr bekommt mit wenig Aufwand völlig neue Klänge.

Trotz der inzwischen öfter durchgelesenen Bedienungsanleitung, und dem ständigen herum probieren mit dem Massive, mögen mir manche Signalwege und Einstellungen noch nicht ganz schlüssig sein. Natürlich gibt es eine logische Erklärung, wie der Signalweg oder die Einstellung funktioniert, man muss sie nur verstehen. Aber auch die Routing Zeichnung, die den Signalweg visuell sehr gut darstellt, half mir bisher nicht immer weiter. Die vielen Filter, – LFO, – Effekttypen und auch die Zuweisung von Modulationen via Drag & Drop, sicherlich eine gelungene Idee und eine den Massive auszeichnende Funktion, macht die Benutzung nicht unbedingt einfacher (auch wenn es tadellos funktioniert!). Aber genau diese Dinge zeigen wiederum die Vielseitigkeit und Komplexität des Massive.

Ein vergleichbares Phänomen lässt sich bei der Automation vom Cutoff Filter beobachten. Man muss an dieser Stelle erwähnen dass die Automation beim Massive sehr gut funktioniert. Selbst ansteigende oder fallende Zahlen (z.B. Tonhöhe) lassen sich automatisieren. Wenn man aber z.B. beide Cutoff Filter im Einsatz hat (vorausgesetzt ist die zuvor maximal eingestellte Filterfunktion durch den Farbkranz), müsste man theoretisch beide Cutoff Regler identisch automatisieren, um eine vollständige 0 zu 100 Prozent Filterfahrt zu bekommen. Jetzt kann man natürlich einen Makro Regler auf beide Cutoff Regler zuordnen, und hat dann nur einen einzigen Filter Regler (eben diesen Makro Regler), den man automatisieren kann. Klingt das nicht genauso umständlich wie die Erklärung einer Formel eures ehemaligen Chemielehrers? Hier gehe ich ganz klar den einfacheren Weg und nehme den Standard Filter meiner DAW und belasse den Massive bei seinen zuvor erstellten Einstellungen.

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Klangbeispiele
Forum
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    AMAZONA Archiv

    Schöner Bericht zu einem, meiner Meinung nach, Ausnahmesynth. Vielen Dank dafür. Was man aber bei aller Kritik wie z.B. Bass untenrum nicht vergessen sollte. Der Massive arbeitet mit Single Cycle Waveforms. Galbanum (Andrew Sauter) hat diese produziert bzw. zu Verfügung gestellt. Es sind also keine Samples am Start und trotzdem kommt Massive für ein Plugin erstaunlich wuchtig.

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      Filterpad AHU 1

      Zitat: …Single Cycle Waveforms. Galbanum (Andrew Sauter) hat diese produziert bzw. zu Verfügung gestellt. Es sind also keine Samples am Start… Zitat Ende! > Äusserst interessant, man lernt nie aus! Ich gebe dir völlig recht das der Massive für ein Plug-In recht wuchtig klingt. Das liegt natürlich nicht zuletzt an den ausgefallenen Presets. Danke für dein Kompliment.

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        AMAZONA Archiv

        @Filterpad Was ich sehr Schade finde das NI da nichts mehr nachlegt. Man stelle sich mal vor man können da eigene Wavetables laden. Die Architecture Waveforms von Galbanum (ca. 25.000 Wellenformen) würden Massive da bestimmt gut stehen.

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          Filterpad AHU 1

          Vor allem stört mich das NI überhaupt keinen richtig guten Synth mehr nachgelegt hat. Sind die Ideen ausgegangen oder ist der Hauptprogrammierer gegangen? Auch der NI „Monark“ mag ja gut klingen, ist aber auch keine neue Innovation auf dem Plug-In Markt in Bezug auf Bedienung und Klang, sondern eher als Kopie dutzender „Moog-Klone“ zu betrachten. Insofern war der Massive schon ein neuer, komplexer Synth mit eigenständiger Bedienung und bis dato noch nicht zuvor gehörtem Klang gewesen. Bis heute ist der Klang nicht zerfallen. Neue Sounds braucht das Land!

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            AMAZONA Archiv

            @Filterpad Sehe ich ganz genauso. Meine erste Massiveversion war von 2006. Jetzt haben wir 2014 und viel neues ist nicht gekommen. Das gilt auch für die beiden anderen FM8 und Absynth. OK, Absynth hat den Mutator bekommen aber sonst? Neue Sounds braucht das Land. Moogemulationen haben wir genug.

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    AMAZONA Archiv

    Klar Massiv ist ein Monster was Sound und Preset Vielfalt betrifft. Aber so richtig Spass kommt erst mit dem geeigneten Controller auf.Ich selber nutze Maschine MK2 da kommt Freude auf.

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      Filterpad AHU 1

      Ja, dass kann ich mir gut vorstellen. Wie genau hast du die Regler des Massive auf die Bedienelemente des MK2 einstellen können? Beides gehört ja bekanntlich zur gleichen Familie (NI).

  3. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Das nervige LFO bei der „New Sound“-Einstellung befindet sich im Hauptfenster, Abteilung: OSC. Hier sehr ihr das Vibrato (gelbe zugewiesene Linien) und könnt es dementsprechend abstellen (z.B. Doppelklick auf die jew. Zahlen).

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