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Plugin Alliance joins Soundwide: taugt das Welcome-Bundle?

25. April 2022

Plugin Alliance (kurz PA) – eine herstellerübergreifende Vertriebsplattform für Plugins – schließt sich Soundwide – einer herstellerübergreifenden Vertriebsplattform für Plugins – an (Amazona berichtete).

Auch PA bietet für diesen Kontext ein Freebie-Bundle an, verfügbar bis zum 26. April. Drin sind dabei insgesamt sechs Plugins, die meisten von Brainworx (eine Pluginfirma, die dem gleichen Typen wie PA gehört). Es gibt also nix von den anderen Herstellern, die bei PA vertreten sind, da z.B. SPL fast meine komplette Hobbymastering-Chain darstellt. Aber in dem Bundle sind ein paar Sachen, die man für Ähnliches verwenden kann, die ich mir heute anschauen will.

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(Die Plugins aus dem Bundle, um dies heute nicht geht: den Ampeg SVT hab‘ ich seit einiger Zeit, und den find‘ ich schön, aber ich bin da auch nicht so „hört man da auch das spezifische Rauschen der Röhren von 1972?“. Den Synth, ein Modell eines alten Oberheims, hab ich mir noch garnicht angeschaut).

Aufbau des Experiments

Ich nehm nen älteren Track aus ner Kollaboration im Rahmen der Music Weeklies Challenge (der fertige Titel ist hier).

Der Titel hat Handtrommeln, verschiedene akustische und elektrische Zupfinstrumente und Gesang (mit a bissl Effekten). Eigentlich ne ganz gute Basis. Es soll noch „halbakustisch “ klingen, aber trotzdem nen hippen Touch haben.

Ich nehme dazu einen Mix und stelle insgesamt vier Ergebnisse vor:

  1. Den heißeren von den beiden Mastern (9LU), den ich damals gebaut hatte,
  2. bx_console_focusrite SC als EQ und Kompressor,
  3. bx_console_focusrite SC als EQ, Shadowhills Mastering Compressor als Kompressor,
  4. bx_Masterdesk als EQ und Kompressor.

Mein Ansatz ist dabei, individuell nen ordentlichen Klang hinzukriegen, und die Sachen dann im direkten Vergleich ungefähr gleich laut zu machen.

Und dann geb‘ ich Kommentare dazu ab.

Das Original

Focusrite

Eins von den Pulten, die ich gern daheim hätte (und die passende Immobilie dazu) als Plugin.

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Logischerweise bleibt das Gate aus, für den Kompressor nutze ich ne klassiche Parallel-Konfiguration nach Bob Katz. EQ: ganz a bissl HP, und dann alles nach gefühl.

Dazu nutze ich noch die hippe TMT-Technologie von Brainworx, wo angeblich viele verschiedene Channelstrips modelliert wurden, und lasse mir vom Plugin zwei zufällig raussuchen.

Auch wenn sowas (2buss) nicht der Einsatzzweck von nem Channelstrip ist, hatte ich keine Schwierigkeiten, schnell, intuitiv und unkompliziert in die richtige Richtung zu kommen. Ich will wirklich so nen Pult.

Exkurs: Bob Katz sagt für Parallel Compression „Threshold sehr niedrig, Ratio sehr hoch, Attack sehr kurz, Release nicht zu lang. Und das einzige, was man dann noch anfassen muß, ist der Dry/Wet-Mix. Funktioniert.

Focusrite/Shadowhills

Zum EQ sage ich nix mehr, ist ja der gleiche wie vorher.

Der Kompressor ist ein Modell von einer Kombination aus Opto- und VCA-Kompressor (in der Reihenfolge).

Ich hab mal die Einstellungen fürs Material der Wicklungen der Übertrager ignoriert und zunächst versucht, mit dem Opto nen halbwegs ordentlichen Klang hinzukriegen und dann den VCA eher als Transientenfanger zu verwenden.

Es war nicht so einfach, die Kombo aus Opto und VCA dorthin zu bringen, zum Einen die angestrebte Dichte zu erreichen, zum Anderen aber nicht gewünschte zu starke Kompressionsartefakte zu vermeiden. Zugegeben, wenn ich der Signalkette noch nen Brickwall zugestanden hätte, oder aber, wenn die Reihenfolge der Kompressoren vertauschbar wäre, hätte das anders sein können, aber so…

Mit viel Reglerdrehen kam ich dann doch zu nem akzeptablen Ergebnis. Akzeptabel für wen? Lauscht selber…

Brainworx

Der Masterdesk soll so ein One-Stop-Shop für Mastering für Anfänger mit phänomenalen Resultaten sein, „as easy as 1 2 3“. Praktischerweise stehen im Bedienpanel auch die Zahlen drin, also los geht’s!

Gemäß Hintergedanken des Produkts habe ich erstmal Volume aufgedreht, dann Foundation aufgedreht (das hat irgendwas mit Baß-Anteil zu tun), und dann am EQ rumgedreht. Darauf Kompressor reingedreht bis es von den Spitzen halbwegs gepaßt hat, und dann noch den „Limiter Turbo“ gezündet. Der übrigens auch kein Brickwall ist, die Standardeinstellung von -0.2 hat aber gut gepaßt. Und weils da ist, noch ein bisserl die Stereobreite erweitert.

Mit der Dynamik hatte ich von der Bedienung keine Probleme – One-Knob-Kompression funktioniert (aber das ist ja nix neues, siehe die Katz-Referenz oben). Was mich hingegen total überfordert hat, ist der EQ (hier ne Kombination aus „Foundation“ und „Tone“). Bei allem, was ich im Low-Mid mit „Tone“ machte, passierte entweder gefühlt garnix, oder es gab Matsch. Bedienfehler? Naja, bei einem „easy as 1 2 3“-Produkt sollte das nicht passieren.

Aber lang genug geredet, hier das Resultat:

Ergebnisdiskussion

Zunächst mag jeder für sich bewerten, was mir in kurzer Zeit gelungen ist, mit den Plugins zu erreichen.

So richtig warm bin ich eigentlich nur mit dem Focusrite-Channelstrip geworden.

Der Shadowhills-Kompressor ist vielleicht das Richtige für andere Musik (EDM, moderner Punkpop, Trap, keine Ahnung?), oder für andere Einsatzzwecke (Drumbus), und vielleicht hätte mir auch ein transparenter Brickwall dahinter weitergeholfen, aber was Modelle von esoterischen Kompressoren angeht, bleib‘ ich bei meinem Liebling IRON und wenn ders nicht tut Alpha (beide übrigens auch über PA vertrieben).

Der Masterdesk…hmmm. Ich hab‘ jetzt nix gefunden, was ich mit dem machen würde, was ich nicht auch mit einem anderen Werkzeug, das ich schon hab‘, machen könnte. Vielleicht wirklich ne ganzganzschnelle Kompression (aber dafür kann ich auch den Focusrite verwenden). Für mich ist der ziemlich nutzlos.

PA hat sehr häufig starke Sonderangebote, wos die Premiumprodukte für so 30 Euro gibt. Warten lohnt sich. „Mondscheinpreise“ nennt man sowas glaub‘ ich.

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Fazit
Allein wegen dem Focusrite (und dem hier nicht diskutierten Ampeg SVT) ist das Plugin-Bundle sicher keine schlechte Idee. Ob man freilich noch nen weiteren Channelstrip und vor allem nen weiteren Anbieter mit Download Manager, Emails, Pipapo braucht, mag jeder für sich entscheiden. Für Bestandskunden von PA aber ein Nobrainer, vor allem, weil man sich die nicht gewünschten Dinger ja nicht runterladen braucht.

Plus

  • bx_console_focusrite SC als EQ

Minus

  • mx_masterdesk
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Green Dino AHU

    Shadow Hills finde ich auf dem Master für Techno wirklich gut, Blackbox HG-2 ist für eine Saturation Emulation sehr gut und für mich mit dem Focusrite Channelstrip sind das die beiden Highlights in dem kostenlosen Bundle.

    Beim Masterdesk ist für mich einfach zu wenig Kontrolle, die Frequenzen des EQ sind fix, Compressor bietet auch nicht viel. Ein bisschen Foundation reindrehen kann den Bassbereich schön straffen und dabei ein bisschen aufblasen, Stereo Enhance klingt auch schön für meine Ohren, sowas nutze ich allerdings nie, deshalb fehlt mir der Vergleich.

  2. Profilbild
    Lapin

    lustig wie unterschiedlich das läuft,
    ich verwende von PA die hier ignorierte blackbox ständig, den shadow hill auch häufig am mixbuss oder den drums, dafür check ich den iron nicht wirklich
    den focusrite hab ich vor längerem mal probiert, bin nicht wirklich ein fan und seit ich mir den PA api channel im sale geleistet hab, verstaubt die virtuelle focusrite konsole

    PS: heute ist übrigens der letzte tag um das bundle runterzuladen, alleine wegen blackbox würde ich das empfehlen

  3. Profilbild
    manomym

    mir tun auf jeden Fall alle leid, die das Bundle verpasst haben :) Ich greife jedes vorrübergehend gratis angebotene plugin ab, egal ob ich es brauche oder nicht.

  4. Profilbild
    Quinter

    Tatsächlich ist der masterdesk das plug-in aus dem bundle, das ich am meisten verwende – aber nicht unbedingt für das mastering, sondern als kompressor/eq für einzelne drumsounds. Ein freund von mir hat mich darauf gebracht (er schickt nun quasi jede snare noch durch den masterdesk)

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