Praxistest: Donner DC-87 Mikrofon nach Neuman U87
Die Masse an U87 kopien oder nachgemachten Mikrofonen reißt nicht ab.Per Zufall bin ich auf den Hersteller „Donner“ gestoßen.Zugegeben,- ich habe noch nie etwas von denen gehört.
Nach ein wenig recherche und googeln habe ich einige Infos zu dem Hersteller bekommen.
Dieser war auch 2023 auf der Namm vertreten.
Doch nun zum eigentlichen:
Das Donner DC-87 hat mich ein wenig neugierig gemacht und so hab ich es einfach mal bestellt um es zu testen.Der Preis für dieses Mikro liegt mal grad bei 149,99 € bei einem großen allseits bekanntem Versandhaus.Die Frage die sich natürlich auftut,- wie kann man ein Mikro, das auch noch klingen soll für diesen Preis verfügbar machen.Ich muss nicht extra erwähnen das auf dem Mikro groß „Made in China“ aufgedruckt ist. Das Mikro kam in einem unscheinbaren weißen Karton mit Mikrofonabbildung daher.
Zum Lieferumfang gehören eine Kunststoffspinne, ein Metallpopschutz, das Mikro, eine Tasche fürs Mikro und ein 3m XLR Kabel sowie eine Bedienungsanleitung. Die Spinne ist von miserabler Qualität. Das Gewinde fürs Mikro greift nicht, die Stativhalterung sowie der Adapter sind aus Kunststoff. Der Popschutz wird an der Spinne befestigt und bietet nicht gerade einen guten halt, auch das Klangverhalten des Mikrofons wird derart manipuliert das man schon von einem „Kammfiltereffekt“ sprechen kann.
Die XLR Stecker vom mitgeliefertem Kabel sitzen lose und sind sehr schwergängig.
Was positiv auffällt ist, das das Mikro eine sehr gute und robuste Verarbeitung hat.
Alle Metallarbeiten sind sauber durchgeführt und der Korb sitzt gerade auf dem Mikro.
Das Mikro ist auch nicht gerade ein Leichtgewicht.Die inneren Werte lassen dagegen zu Wünschen übrig. Billigste SMD Bauteile wurden verbaut. Das geht auch auch besser.
Technische Daten
Die technischen Daten lassen allerdings hoffen:
- Kugel, Niere, Acht
- Maximale SPL: 130db
- Padschalter: – 10db
- Low Cut Schalter: 80hz
- Frequenzgang: 20 – 20 khz
- Empfindlichkeit: 6db
- 34mm K87 Kapsel
Ich hab dann mal meine Universalspinne hervor geholt und angefangen das Mikro zu testen.
Praxistest
Aufgenommen wurden:
- Vocals Male
- Vocals Female
- akustische Gitarren
Ich will ja ehrlich sein. Das hätte ich nicht erwartet.
Das Mikro klingt gut,- zumindest für diese Preisklasse,- erstaunlich gut
Vocals Male und Female werden schön aufgelöst und es ist von den bekannten Chinahöhen nichts zu hören.
Gerade in den oberen Mitten weiß dieses Mikro zu überzeugen.
Gitarren werden gut wiedergegeben, jedoch neigt das Mikro dazu die oberen höhen etwas „abzuschneiden“
Alles in allem kann ich sagen das das Mikro sehr „weich“ klingt.
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Negativ ist der Support:
Ich habe ihn aufgrund des defekten Kabels sowie der Spinne kontaktiert.
3 x angeschrieben,- 3 x keine Antwort.
Es rührt sich nichts.
Und das obwohl auf dem Karton ein Vermerk mit der E-Mail Adresse des Supports draufsteht.
Wenn man die negativen Seite beiseite lässt, die ja mit dem eigentlichen Mikro nichts zu tun haben, bekommt man ein durchaus brauchbares Mikro für einen sensationell günstigen Preis.
Sorry, die Überschrift sollte heißen „Donner DC87 noch ein Neumann U87 nachbau“
Ich hätte doch mal zur Kontrolle nochmals alles durchlesen sollen 🥺😉
Sorry nochmals.
Danke für diesen Eindruck. Wäre das das rode n1-A für 169€ die etwas bessere Alternative? Wenn man keine spinne und keinen Popschutz hat?
Herzliche Grüße
V.
@VerMona74 Hallo VerMona,
ich persönlich mag das Rode NT1A nicht. Ich finde das es gerade in den Höhen sehr „Harsch“ klingt.
Aber das ist mein persönlicher Eindruck.
Das Donner DC87 klingt wirklich sehr gut.
Das mit der Spinne kann natürlich ein Einzelfall sein, aber eine Spinne bekommt man für sehr kleines Geld. Genauso wie einen geeigneten Popschutz.
Schau einfach mal bei Thomann rein.
Hier mal ein kleiner Tip:
https://www.thomann.de/de/roadworx_msm_2000.htm
Die Spinne sollte passen.🙂
@VerMona74 Zum NT-1A kann ich mich Wolli63 bezüglich der Hochmitten/Höhen anschließen – die sind recht viel und können schrill wirken, was je nach Anwendungszweck sehr störend oder sehr unangenehm sein kann. Trotzdem hab ich ein Pärchen davon und mag die sehr gern für den Sound den ich mag.
Wenn das nicht gewünscht ist: vielleicht aufm Gebrauchtmarkt nach nem gut erhaltenen NT-1 zweite Generation umschauen? Ich hab davon eins, weil ich das NT-1A ansich sehr mag, aber eben nicht für alles (Hihat klingt damit gern wie 80s-Drummachine durch 1202 mit voll aufgedrehten Höhen).
Was mich schon interessieren würde: wie sind eigentlich die billigen Audio Technicas – AT20xx? Liebe Redaktion, könntet Ihr da vielleicht mal was testen? Mein uraltes AT4050 gefällt mir nämlich schon sehr sehr gut, wobei das freilich den hier relevanten Preisrahmen nicht ganz einhält.
@moinho Hallo Moinho,
die Alternative zum NT1A wäre noch das Behringer TM1. Das klingt sehr ausgewogen und setzt sich im Mix gut durch.
Zu Audio Technica kann ich sagen das ich in meiner Mic-Sammlung ein AT2020 habe. Das ist nun schon ca. 15 Jahre alt.
Dazu kann ich sagen das es sehr voll und weich klingt. Gerade für sonore Stimmen oder für Sprachaufnahmen bestens geeignet.
Vielen Dank für die Eindrücke, Infos Hinweise und Links.
@VerMona74 Hallo VerMona,
bitte gern geschehen.
Wenn das weiterhilft ist alles gut 🙂
Hallo @Wolli63,
danke für den Test und Eindruck, sehr viel geholfen.
Obwohl Support scheinbar schlecht ist, ist Mikro für mich ist.
LG
Lallee
@Bass_Guitar Schön wenn ich mit dem Bericht weiterhelfen konnte🙂