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Ray Butts (Echoplex) PreAmps (nachgebaut) in Serie

23. Januar 2019
3 Gitarrenpedale, identisch

Echoplexechoplexechoplex… …hier gehts aber nicht um das Delay sondern den Vorverstärker.

Vom Preamp zum EQ…

Jahrelang habe ich die perfekten Klangpolitur gesucht: Der Schimmer auf gewissen Platten.. In Youtube endlich Adrian Utley geguckt beim Minibrute testen (den darum auch gekauft ;)) und der schaltet dabei einen Echoplex ein und aus. Immer etwas freudig den Synthi angrinsend während der Echoplex aus dem Signalweg genommen wird. Zufrieden lächelnd und nickend das Kabel ganz aus dem Echoplex, klingt immer noch gut, Kabel wieder rein. Echoplex aus, etwas Gainstaging, ach das ist der Sound.. Die Grundlage der Loudnesskurve.. Im Video geht der Ton von Portishead zu Minibrute. Dann macht er Portishead pur mit Minibrute pur.

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Wenn Techniker Musikinstrumente bauen, klappt das extrem gut, vielleicht besser als bei Ingenieuren erwartet ;) Der Herr Ray Butts hatte sich auch mal hingesetzt, um mit elektrischen Gitarrensignalen kontrollierte Distortion zu haben, weil Phasenverschiebung zu erwarten war. Geschickt werden da Frequenzen geshiftet und Voilà, Ton aufgeräumt.

Ich also aufs Internet, alle Foren durchstöbert nach dem vintagsten boutiq‘sten originalsten Echoplex Preamp. Da gibts auch den bescheidenen Herrn Chase, Kyle Chase wer länger mit ihm schreibt. Sehr engagierter, cooler und verbindlicher Typ. Sitzt irgendwo an einem Bergsee, stell ich mir immer vor.. Ingenieur, Amp-Bauer, das Übliche um Cool zu sein. Was will man machen wenn man Ami ist. Ich würd ihm trotzdem immer mein Haus anbieten sollte er hier Skifahren wollen. Weil…

Man kanns ja mal probieren, so ein Pedal einkaufen auf dem Internetz. Etwas schwierig tun, Bankverbindung verlangen. Geht, Herr Chase macht aber lieber kleine Päckchen. In Ruhe ein Pedal nach dem anderen. Also unter 100 Gulden anzahlen, dann baut er eins. Innert 10 Tagen ein Mail, ist gebaut, schick die andere Hälfte. Ok, gemacht. Und dann kommt hier so ein kleines Kästchen an.. Visitenkarte und eine A4 Seite mit Sprüchen, null Spezifikation.. Aber nicht etwa Hochglanz. Sondern so, Sorry, hatte gerade etwas Papier über und der Lötkolben muss abkühlen. Sowieso, was ist Werbung? Gibt das noch mehr Aufträge??

Ein Regler, eine Plakette mit dem Logo der Serie, beim Eingang seitlich die Strombuchse, gegenüber ein kleiner Flipswitch neben dem Ausgang. Ein Licht, ein Fussschalter. Anmutung Schraubstock mit Grazie.

Einschalten, quasi null Gain, exponentielle Kurve. Hm, naja, laut klingts besser aber eigentlich nur lauter. Aus ist besser. Also wieder Ein. Naja, etwas klingt da schon samtig. Unity einpegeln und genau da ist der Klang weg. Naja, dann halt mal einspielen. Ui, auch nix. Also so ein Geheimtipp ist eher geheim als typisch. – Mal Pause, Pedal wieder aus. Ahaaa..! Das Sustain ist anders. Klingt länger nach, sogar wenn leiser als Unity.

Da muss was dran sein. Insgesamt hört mans nicht, wenns an ist. Eher scheint bzw. tut nun das Instrument nicht mehr richtig, weil mehr Nuancen zu hören sind. Sowas wie wenn die Pickups oder beim DJ die Nadeln gewechselt werden. Es klingt also erst „schlechter“, wenns wirkt! Und dann spielt man konzentrierter, was sofort klingt. Und eben, als ob da die Luft etwas geordneter arbeiten könnte..

Ich bin jetzt tatsächlich praktizierender Mathematiker, das Ganze ist so einfach, dass wirs nicht Erklären brauchen. Das ist so ein Pedal, wenns An geht hört mans nicht wirklich, wenns Aus ist, ist so eine Decke drauf. Psychoakkustisch. Nach wenigen Momenten klärt die Täuschung auf, doch alles wie immer. Wieder einschalten, Hä, nix, Ausschalten „hört“ man aber immer… wie geil ist das denn. Ein unhörbarer Immer-An-„Effekt“. Und wir sind noch nicht bei dynamischen Signalen, übrigens. Spielt die selber!

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Secret Preamp Detail Ausgang mit Bright Switch

Was macht man jetzt damit?

Als erstes ein Zweites bestellen. Wegen Stereo und so. Because of Reasons. Ausverkauft, neue Edition. Ach, na dann.

Ausgepackt, eingeplugt, siehe Oben. Prima.

Vor dem Einlagern mal zusammen testen. Ok, harsch, Volumen runter. Ui, noch besserer Ton. Zum Glück hab ich grad Geburtstag und erhalte noch ein Drittes, was ich sowieso wollte:

Secret Preamp Roadsters, seriell nach Golden Secret Preamp

Im Grunde hab ich jetzt ein Fuzz. Das eigentlich nur harmonisch distorten kann. Egal was dahinter kommt, es klingt besser. Länger Ausklingen bei leiserem Volumen, da ist das Pedal zu hören. Es verschafft den lautesten Frequenzen mehr Platz.

Spielen ist nun anspruchsvoller

Da ich mehr höre, muss ich mir mehr Mühe geben.

Die goldenen Preamp-Regeln

  1. Weniger ist Mehr
  2. Mehr ist.. Mehr Gainstaging hilft!
  3. Sollte nur zu „hören“ sein, wenn Aus
  4. Muss zu besserem Spiel verleiten

Das wars. Nun kanns losgehen.

Was jetzt nicht rockt, rockt Nimmerdar im Niemalstal.

P.S. Klassisch werden Preamps auch hinter Effekten verwendet.

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Fazit
Preamps in Serie, besonders der Echoplex-Typus, funktioniert prima für dynamische und hochkomplex auslaufende Signale.

Sehr heisses Signal, maximale Dynamik, Null Frost möglich, Übermotivation schon.

Die Dark Settings machen auch dumpfe Klänge glockig, Bright ist Drive. Hybrid funktioniert am besten Alleine, mehr weil besser. Wie jedes einzelne Exemplar alleine sanft spielen will, die Kette dann funktioniert.

Das Volume immer nur soweit Aufdrehen, wie der Klang aufgeht nach der Stille, dies reichert die Dynamik maximal sauber an.

Einmal einstellen, die Preamps spielen lassen..

Plus

  • Preamps lassen sich auch sanft stacken.
  • Ein Pedal reicht auch.
  • Spiel verbessert sich.
  • Gute Dokumentation, bewährte Praxis.

Minus

  • Schnell zu heisses Signal.
  • Ein scharfes Audiowerkzeug.
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Schön impressionistisch, spannende Sache.
    Jetzt hätte ich das natürlich noch gerne an den Ohren und nicht nur vor dem geistigen Gehörauge gehört. Schön in dual-mono mit angewandter Vovox Sammlung bitte.
    …und das nicht nur aus Neugier, sondern weil ich weiss wie unglaublich viel Preamps ausmachen können.

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