Spitzenklasse: Rick Beato spricht 2 Stunden mit Top-Produzenten Rick Rubin
Diesmal ist es Rick Beato gelungen, Rick Rubin zu interviewen. In den letzten Jahren wurde der Eindruck erweckt, dass Rick Rubin sich als Rock-Produzent etablierte und Johnny Cash zu neuen Erfolgen verhalf. Rick Beato erforscht die Anfänge von Rick Rubin und erinnert uns daran, dass er maßgeblich an der Entwicklung des Hip-Hops beteiligt war. Bis heute produziert Rick Rubin Hip-Hop-, Pop- und Dance-Acts wie z. B. Adele, Eminem, Lady Gaga, Mac Miller, Jay-Z, James Blake und viele andere.
In Rick Rubins Jugend war die Musikszene von New York vielseitig und kreativ, weil es dort viele Clubs gab. Rick Rubin besuchte viele Clubs und hörte an einem Abend Hip-Hop, Punk, Disco, Rock usw. Er war musikbegeistert und nahm alle Musikstile dankbar an. Mit seinen musikalischen Fähigkeiten hat Rick Rubin in der Vergangenheit tiefgestapelt, obwohl er Gitarre in einer Punk-Band gespielt hat und in seiner New Yorker Zeit auch als DJ aktiv war.
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Wie revolutionierte Rick Rubin den Hip-Hop? Hip-Hop war damals hauptsächlich Club-Musik, die von einem DJ mit wilden Scratch-Einlagen und Drumcomputern aufgeführt wurde. Es gab schon Hip-Hop-Veröffentlichungen, aber laut Rick Rubin hatte das nichts mit dem zu tun, was man in den Clubs hörte. Offensichtlich hatten die Produzenten keine Ahnung von Hip-Hop, denn die Tracks klangen wie glattgebügelter R&B. Dementsprechend war Rick Rubin von der Veröffentlichung einer seiner liebsten Hip-Hop-Acts enttäuscht, da diese nicht mit der Performance im Club zu tun hatte. Das wollte er ändern.
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Rick Rubin verfügt über keinerlei tontechnische Fähigkeiten, weiß aber, was er will, und hatte schon als junger Mensch das Selbstbewusstsein, gestandenen Profis zu sagen, wie etwas zu sein hat. Wenn Toningenieure anmerkten, dass die Aufnahme übersteuerte, war das Rick Rubin egal, weil es in seinen Ohren so klang, wie es klingen sollte.
Rick Rubin weiß, dass es richtig ist, weil er die Musik erlebt hat und weiß, wie sie wirkt. Das wird besonders bei seiner Produktion für Slayer deutlich. Ihm fiel auf, dass Thrash-Metal aus dieser Periode matschig klingt, weil die Produzenten die tontechnischen Besonderheiten, die sich durch die hohe Geschwindigkeit der Stücke ergeben, nicht berücksichtigten. Laut Rick Rubin wenden professionelle Produzenten und Toningenieure zwar bewährte Methoden an, fragen aber nicht, was die Musik benötigt. Rick Rubin verlässt sich auf seine Ohren, und weil er über keinerlei tontechnische Ausbildung verfügt, kam er im Fall von Slayer zu dem Schluss, dass die Band anders aufgenommen werden muss, damit die Instrumente deutlich hörbar sind.
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Rick Rubin spricht deswegen auch immer von Reduktion. Er möchte die Essenz einer Band aufnehmen und hörbar machen. Aus diesem Grund klebt er nicht an Dogmen. Clicktracks werden beispielsweise als Segen oder Werk des Teufels betrachtet. Rick Rubin stellt sich einzig und allein die Frage, ob Clicktracks der Musik helfen oder nicht. Das gilt auch für Fragen wie Digital vs. Analog usw. Nach Rick Rubin gibt es kein richtig oder falsch. Die Frage ist, was funktioniert.
Selbstverständlich wird auch die Frage geklärt, wie Rick Rubin zu einem erfolgreichen Plattenproduzenten und Labelbetreiber wurde. Kurz gesagt war Rick Rubin wissbegierig und neugierig und fragte, wie die Dinge funktionieren, und ihm wurde bereitwillig Auskunft erteilt. Nicht immer trifft man als junger Mensch auf so offene Ohren, darum: Seid den nächsten Generationen hilfreich!
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Ja, es wird über die großen Werke von Rick Rubin ausführlich gesprochen: Run DMC und Aerosmith, Slayer, Beastie Boys, Tom Petty, Red Hot Chili Peppers, Johnny Cash usw. werden nochmals ausführlich besprochen und mit Tonbeispielen unterlegt. Rick Rubin reagiert auf seine Produktionen! Einge Songs findet ihr im Text als Video wieder. Dabei wird ganz deutlich, dass Rick Rubin sich allen Details der Musik durchaus bewusst ist und viele aufregende Anekdoten zu erzählen hat.
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Vielen lieben Dank für den Tipp, Sven. Da bin ich mal gespannt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass – auch wenn die Musik vielleicht nicht dem eigenen Stil entspricht – man aus solchen Gesprächen immer dazu lernen kann. 🙂👍
@Flowwater Ich gebe dir recht. Ich mag Metallica nicht, aber viele LP-Aufnahmen haben sie dokumentiert und der kreative Prozess bei Metallica ist spannend.
Die TR-808 und Oberheim DMX kommt vor. Mist, fällt mir grad ein, dass ich das erwähnen hätte können. Grad hier!
@Sven Rosswog Hehe! 😁
cool!
ich liebe vieler seiner Produktionen.
Rap, Slayer, Red hot peppers ….
Must See!
Das ist ein wunderbares Interview, voller spannender Themen und hilfreicher Einsichten zum kreativen Musikmachen. Hab das gleich nach Erscheinen und dann an einem Stück gesehen, weil mich es von Anfang bis Ende fasziniert hat.
@defrigge Jup, das ist ein feel-good Interview. Besser gesagt eine feel-good lockere Unterhaltung.
Ich muss auch noch mal was los werden:
Ich bin erst bei ca. 0:35:00 min … und ich merke, ich kann mit Rap echt aber so absolut GAR NICHTS anfangen (naja, fast gar nichts). Als die beiden weißhaarigen Männer bei ca. 0:20:45 unisono zu dem Track »Drum Machine« von Jay Burnett mit den Köpfen nicken … ich musste echt lachen. Nicht nur, weil das komisch aussah, sondern auch … naja … mir entzieht sich auch komplett, was an der Musik nun toll sein soll (was natürlich ’ne Mege über mich aber nichts über die Musik aussagt). Aber es ist einfach echt nicht meine Musik.
Was sich mir nicht entzieht und wo ich den Hut bis zum Boden ziehe, das ist dieser Wille etwas zustande zu bringen. Dieses Kennenlernen von Leuten, man macht was, dann kommen andere Leute auf einen zu und so weiter. Auch dieser Raum im Haus seiner Eltern, der dann vollgestapelt war mit Kisten voller Platten … sagenhaft (in meinem Wohnzimmer lagern in der Ecke im Moment auch die Boxen mit den CDs meiner Alben).
Ich glaube, ein großes Problem von heute ist auch, dass man sich selber zu wenig zutraut. Man muss auch mal einfach »machen« um weiter zu kommen. Vielleicht klappt es dann trotzdem nicht … aber man hat es wenigstens probiert. Und meine (Lebens-)Erfahrung zeigt: Irgend etwas passiert immer.
@Flowwater Rap und HipHop finde ich genauso cool wie viele andere Musikarten. Rick Beato hört ja alles von Jazz über Alternative und Metal bis Hip Hop und aktueller Pop-Musik. Meine Schmerzgrenze beginnt eher bei Schlager und Pseudo-Volksmusik. Das ist alles einfach Kultur- und Geschmackssache. Niemand muss alles mögen.
Aber der Punkt, sich mit der eigenen Musik möglichst NIE für ein imaginiertes inneres Publikum auch nur ansatzweise ins Zeug zu legen, zu inszenieren oder gar zu verbiegen (anderen im wahrsten Sinn des Wortes was vorzuspielen) , sondern mit kindlicher Unbekümmertheit, Neugier und Offenheit komplett das eigene Ding durchzuziehen (das ja immer noch genug geprägt ist durch eigenes Hören und Eingebundensein und Limitierungen) und genau dabei intensiv dazuzulernen – das ist m.E. wirklich grundlegend, um kreativ sein zu können. Rick Rubin ist eine erstklassige Erinnerung daran.
Das war auch immer die Hauptbotschaft von Miles Davis an sich selbst und Mitmusiker, Motto „Don’t play the butter notes“ (zu Herbie Hancock, auf Deutsch: spiel nicht den Scheiß, den jede/r erwartet).
@defrigge 👍👍👍👍
Auch wenn’s nicht direkt was mit diesem Interview zu tun hat:
Das Beinhorn-Interview ist auch (für mich mehr) eine Gaudi:
https://youtu.be/q-HCUK1fpEU?si=2zzzkrqTDZf6D3Gy
Ist Rick Rubin nicht einer Derjenigen denen wir den Loudness War verdanken ?
Für mich daher leider alles andere als eine tontechnische Empfehlung der Mann.
Daß er von Tontechnik aber gar keine Ahnung hat war mir neu und erklärt wohl so Einiges.
Wer aber auf Hyperkompression und Verzerrung steht ist bei ihm wohl richtig.